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Sujen

Review des BL Manga Tränen eines Engels (Olga Rogalski) deutsche Produktion Tokyopop

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Inhalt:

An einem eiskalten Wintertag bricht in seinem tiefverschneiten bayrischen Heimatdorf für den 19jährigen Nico die Welt zusammen. Sein Freund Julian macht Knall auf Fall per SMS Schluss und der verzweifelte Nico wünscht sich nur noch eins: den Tod.

Dann steht plötzlich ein Fremder vor ihm, der sich Charan nennt und ihm neuen Lebensmut verleiht. Doch der Preis dafür ist hoch, denn Charan hütet ein Geheimnis, das wie ein dunkler Schatten über ihrer Liebe schwebt.

Bewertung des Inhalts:

Die deutsche Mangala Olga Rogalski verbindet in diesem Manga gekonnt das Genre Fantasy mit dem Thema Boys Love. Da ich zu wenig Fantasy Werke kenne, weil mich dieses Genre in der Regel weniger interessiert, kann ich nicht beurteilen, ob die Grundidee besonders originell ist. Mir hat sie auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich fand sie ausgesprochen gut umgesetzt.

Der Manga umfasst eine sehr kurze Zeitspanne - lediglich ein paar Tage. Die Erzählweise ist ruhig und eindringlich. Die Zeit scheint stillzustehen, während man als Leser das Geschehen auf sich wirken lässt. Über dem Ganzen liegt eine verträumte Stimmung, selbst im Hochsommer bei über 30 Grad fühlte ich mich beim Lesen innerlich in die besondere Atmosphäre einer verschneiten Winterlandschaft hineinversetzt.

Der Gegensatz zwischen dem etwas naiven und sehr verletzlichem Nico und dem düster-melancholischem Charan ist sehr gut dargestellt. Die Gründe, aus denen Nico auf der Stelle sein Herz an den rätselhaften Unbekannten verliert, liegen auf der Hand. Umgekehrt fehlt es an einer nachvollziehbaren Erklärung - aber so ist es nun einmal mit der Liebe. Sie trifft dich rascher als eine Laute reißt und oftmals ohne, dass du selbst weißt warum du dich auf den ersten Blick unsterblich in einen anderen verliebst. So gesehen wäre eine Begründung weshalb Charan sofort derart viel für Nico empfindet womöglich nur unnötig entzaubernd ausgefallen.

Die Geschichte hätte sicher auch hervorragend als ein Kammerspiel lediglich dieser zwei Protagonisten funktioniert. Doch die Mangaka setzt noch einen drauf, indem sie eine dritte (weibliche) Figur namens Su-Su dazugibt, die den Druck der inneren Konflikte erhöht und sowohl visuell als auch vom Charakterdesign her interessant angelegt ist und für eine gewisse Dynamik inmitten des ruhigen Erzählflusses sorgt. Lediglich optisch habe ich mit dieser Figur ziemliche Probleme. Dazu komme ich weiter unten noch.

Natürlich ahnt man, worauf es letzlich hinausläuft und so kommt auch der Schluss weder unerwartet noch gar überraschend. Obwohl ich mir von Herzen einen anderen Ausgang gewünscht habe, muss ich einräumen, dass die Geschichte aus erzählreischer Sicht betrachtet ein absolut passendes, ja geradezu perfektes Ende hat.

Es gibt eine sehr ansprechend umgesetzte längere Yaoi Szene.

Bewertung des Artworks:

Das Cover ist faszinierend. Die Anordnung, die Komposition, die Tatsache, dass es schwarz weiss ist in Verbindung mit dem aufgesetzten roten Titelschriftzug machen das Cover zu einem echten Hingucker. Es drückt perfekt die Stimmung des Manga aus und verströmt einen Zauber, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Ich kenne nur wenige Cover, die ich als ähnlich kauffördernd einstufen würde wie dieses - es ist schlicht und ertgreifend absolut genial.

Die Innenzeichnungen haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Olga Rogalski hat einen kräftigen Stil, der dennoch fein und elegant wirkt. Nico ist für mein Empfinden optisch ein wenig zu jung geraten, aber das dürfte Absicht gewesen sein. Denn es betont seine Unsicherheit und seine Verletzlichkeit im Vergleich zu Charan, der deutlicher reifer und in gewisser Weise alterslos dargestellt ist. Letzteres passt ausgezeichnet zu seiner Figur.

Lediglich die Figur der Su-Su fand ich optisch absolut unpassend. Charan, der ja von derselben Art ist (um es mal so auszudrücken) ist wie ein Edelmann aus alten Zeiten gekleidet, während Su-Su ausschaut als wäre sie geradewegs einer männlichen Fantasy von leicht geschürzten, vollbusigen Kriegeramazonen entsprungen. Ihr Outfit schreit förmlich nach männlichem Fanservice.

Um Missverständnissen vorzubeugen, ich habe absolut nichts gegen Fanservice, im Gegenteil. Von mir aus können die Mädels in Manga, die sich vorrangig an eine männliche Leserschaft richten ihre Formen nur spärlich verhüllt zeigen, ihre kurzen Röckchen können dort gern bei jeder Gelegenheit hoch in die Lüfte fliegen. Ich verstehe absolut, dass männliche Leser so etwas sehr gerne mögen, denn ich mag es als Frau schliesslich auch, einen entsprechenden Fanservice in Bezug auf attraktive Bishonen zu bekommen.

Doch BL ist nun einmal ein Untergenre, das hauptsächlich von Frauen gelesen wird. In einem BL Manga ist eine leicht begleidete Frau, die ganz offensichtlich so gezeichnet wurde, damit die männlichen Leser was zum Gucken haben, meiner Ansicht nach ein visueller Fremdkörper.

Ich verstehe durchaus, dass die Mangaka durch die Figur der Su-Su versucht hat, dieses Werk auch für eine männliche Leserschaft reizvoll zu machen. Doch man kann es nicht allen Recht machen. Ich bezweifle, dass männliche Leser diesen Titel verstärkt lesen, nur weil eine eine vollbusige, knapp bekleidete Frau darin vorkommt. Denn es gibt wahrlich mehr als genug Manga, bei denen haufenweise attraktive Frauen vorkommen ohne dass es im Kern um die Liebesbeziehung zwischen zwei Kerlen gibt. Für mich, die ich mich zur Hauptzielgruppe eines BL Manga rechne, ist ein solcher männlicher Fanservice umgekehrt ein deutliches Manko. Ich lese keinen BL um ein halbnacktes Mädel zu sehen. Es ist in Ordnung, wenn Frauen vorkommen und sie können auch gerne zentrale Positionen innehaben, aber bitte nicht mit dieser offensichtlichen Ausrichtung, männlicher Fanservice zu sein.

Fazit:

Tränen eines Engels ist ein Manga, den ich allen empfehlen kann, die düster-traurige Geschichten mit Fantasyelementen mögen und eine ruhige Erzählweise schätzen.

Leider ist der Manga momentan bei Tokyopop vergriffen Ich hatte großes Glück ein neues ungelesenes Exemplar bei ebay ergattern zu können. Ich hoffe sehr, dass Tokyopop dieses wunderschöne Werk nachdrucken wird, damit noch viele andere in den Genuss kommen werden, es lesen zu können.

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Aktualisiert: 25.08.2012 um 12:25 von Sujen

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