Spielziel - die meisten Siegpunkte ergattern - mit komplizierter Berechnung
Spielziel ist es, am Spielende die meisten Punkte zu erreichen. So weit so einfach. Das Spielziel entspricht halt den meisten Eurogames.
Für die Siegpunkte hat man die bereits von mir erwähnten zwei gegenläufigen Siegpunktleisten: die Attraktivitätsleiste (beige Leiste - siehe Fotos) und die Artenschutzleiste (grüne Leiste). Auf beiden Siegpunktleisten muss man vorankommen. Treffen sich die Spielsteine eines Spielers auf den Leisten, endet das Spiel. Die anderen Spieler haben dann noch einen einzigen Zug (mit dem man auch nicht mehr viel retten kann :D).
Die Siegpunktleisten sind ein wenig tricky. Die Artenschutzleiste hat anfangs den zweifachen, dann den dreifachen Wert der Attraktivitätsleiste. Die grünen Abschnitte umspannen zwei bzw. drei Attraktivitätspunkte auf der beigen Siegpunktleiste. Klingt kompliziert, erkennt man aber gut auf dem Spielplan. Das bedeutet, dass man sich schon sehr um die Artenschutzpunkte bemühen sollte, um zu gewinnen. An diese Punkte kommt man nicht ganz so einfach, weil man dazu bestimmte Tiere haben muss (z. B. mehrere Tiere der gleichen Art oder vom gleichen Herkunftskontinent etc.). Das macht thematisch Sinn, um vom negativen Image der Zoos wegzukommen. Es geht halt auch um Artenschutz in einem Zoo.
Siegpunkte kann man auch durch weitere Karten erhalten oder durch erfüllte Aufgaben von den Endwertungskarten, die man am Anfang erhält.
Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Durch die Siegpunktleisten und die Berechnung kann es sein, dass man, wenn die Pöppels sich auf den Siegpunktleisten nicht getroffen haben (was eigentlich meistens nur beim Sieger der Fall ist), im negativen Punktebereich landet. Das halte ich für etwas unglücklich, weil es dem "Wohlfühlgefühl" des Spiels zuwiderläuft.
Aber wir lieben Spiele wegen des Spielens und nicht wegen des Gewinnens.:)
Spielaktionen - einfache und verbesserte Form
Nachdem wir nun wissen, dass wir möglichst viele Punkte gewinnen müssen und auf beiden Siegpunktleisten vorwärtskommen müssen, hier nun die Vorstellung, was wir dafür machen müssen.
Im Spiel gibt es 5 Spielaktionen (in Worten: fünf). Da hat so manch "Uwe Rosenberg-Spiel" (z. B. Arler Erde, ein Fest für Odin) um ein Vielfaches mehr. Trotzdem sind wohl Arche Nova im "Expertenspielbereich" und Uwe Rosenberg Spiele im "Kennerspielbereich" angesiedelt. Lasst euch aber dadurch nicht abschrecken. Kenner und Experte sind allenfalls durch die größere Varianz, die Vielfalt der Spielmöglichkeiten, und die Kombination der Spielmechaniken zu unterscheiden.
Die fünf Spielaktionen werden durch Karten gesteuert, und zwar durch die unter dem eigenen Zooplan ausliegenden Karten. Es gibt dazu die blaue Seite der Karten. Dies ist die Standard-Funktion der Karte.
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Die andere Seite der Karten ist rot. Dies ist die verbesserte Funktion der Karten. Ihr werdet im Spiel nie erleben, dass alle fünf Karten auf der roten Seite liegen (deshalb hier nur ein Demo-Bild). Denn im Spiel gibt es nur 4 (in Worten: vier) Möglichkeiten, die Karten von der blauen auf die rote Seite umzudrehen (wichtig zu merken und bei der Auswahl der umzudrehenden Karten zu beachten!). Im Spiel kommt man an manchen Stellen nicht weiter (!!!), wenn man bestimmte Karten nicht auf der roten Seite hat. Kann man hier sogar auf dem Zooplan erkennen (Icons mit roten Karten-Symbol). Und wenn ihr mich fragen würdet, welche Karten ich zuerst umdrehen würde, würde ich je nach Spielsituation die "Bauen-" oder die "Verbandskarte" wählen. Die "Karten-Karte" ist bei mir grundsätzlich die nicht umgedrehte Karte. Warum dies so ist, irgendwann mal später bei den einzelnen Funktionen der Karten.
https://abload.de/img/img_20230108_090256_6useq8.jpg
Die Karten (egal ob blau oder rot) liegen unterhalb des Zooplans und sind Zahlen von 1 bis 5 zugeordnet. Diese Zahl gibt die konkrete "Stärke" der Karte vor.
Wie die Karten "wandern" und welche Funktionen diese haben, dann in einer späteren Fortsetzung.
Verspielte Grüße
Martin
Aktionskarten - Grundsätzliches
Jeder Spieler erhält 5 (für jeden Spieler gleiche) Aktionskarten, die er unter seinem Zooplan platziert. Zu Spielbeginn sind es die blauen Seiten, die zugleich auch links oben und unter dem speziellen Icon der jweiligen Aktionskarte mit einer römischen I markiert sind. Diese Aktionskarten sind:
Tiere
Bauen
Karten
Verband
Sponsoren
Die Aktionskarte "Tiere" kommt dabei anfangs ganz nach links unter die arabische 1 des Zooplans.
Die Zahlen auf dem Zooplan von 1 bis 5 geben die jeweilige "Stärke" der Karte wider, wenn sie in dem Zeitpunkt gespielt wird.
Wird eine Karte gespielt und damit ausgeübt, schiebt man sie bis zur Ausführung der Aktion ein wenig nach unten, führt die Aktion dann aus. Danach wandert diese Karte von ihrem Platz unter dem Zooplan auf die Ziffer 1, also ganz nach links. Die restlichen Karten rücken nach rechts auf.
Beispiel: Man möchte etwas bauen. Die Bauen-Karte liegt auf der 5. Auf der Karte steht u. a. "Baue 1 Bauwerk mit einer Größe von maximal X." Da die Karte unter der Ziffer 5 liegt, ist hier X = 5. Man kann also ein Bauwerk bis zu einer Größe von 5 Feldern bauen. Hat man dies gemacht (und bezahlt, das Bauwerk auf dem Zooplan paltziert und ggf. abgedeckte Boni erhalten), schiebt man die Bauen-Karte auf die Ziffer 1. Die anderen Karten schiebt man dann weiter auf die Ziffern 2 bis 5.
Vergleich zu anderen Spielen: In vielen kooperativen Spielen gibt es die Mechanik, dass eingesetzte Karten "erschöpft" werden. Das bedeutet, dass diese erst wieder in einer nachfolgenden Runde gespielt werden können. Bei Arche Nova wird diese Mechanik abgewandelt und die Karte verliert "nur" an Stärke.
Soweit zum Grundprinzip des Spiels.Klingt doch gar nicht so kompliziert.
5 Aktionskarten - 212 Zookarten - 11 Endwertungskarten - 12 Basis-Artschutzprojekkart
Hallo PhoneBone,
ich freue mich über deine Rückfrage! So weiß ich wenigstens, dass ich es nicht nur für mich hier aufschreibe. Ich vesuche das mit den Aktionskarten noch mal besser zu erklären.
Das sind die 5 Aktionskarten für die Aktionen, mit der Standard-Funktion und der verbesserten Funktion. Diese rotieren, weil sie die Aktionsmöglichkeiten in unterschiedlicher Stärke darstellen.
Das musst du dir so vorstellen, als hättest du in einem Spiel 5 Aktionsmöglichkeiten. Hier sind es halt sehr verkürzt und vereinfacht dargestellt: Tiere kaufen, Gehege kaufen, Sponsorenkarten ausspielen, einen Meeple auf dem Brett platzieren, Karten nachziehen.
In einem anderen Spiel würde z. B. nur im Regelheft stehen, welche Aktionsmöglichkeiten du im Spiel hast. Hier hast du die Karten, auf denen du haarklein deine Aktionsmöglichkeiten nachlesen kannst, ohne in die Anleitung zu schauen. Das ist ein Riesenvorteil und macht es einfacher, weil jeder Spieler die Karten unmittelbar vor sich liegen hat und jederzeit sehen kann, was er machen kann. Das ist aber auch wichtig, weil auf der roten, verbesserten Seite die Aktionen anders sind als in der Standard-Variante. Wie gessagt, es erleichtert das Spielen.
Der Clou ist jedoch, dass man mit den Karten den Aktionen durch das Rotieren eine unterschiedliche Stärke verleihen kannst. Das hast du nicht häufig in einem Spiel. Dazu fällt mir spontan nur Civilization ein, das nach meiner Erinnerung das gleiche Prinzip der Wertigkeit der Aktionen hat.
Der riesige Stapel an Karten, den du unter Spielmaterial - Teil 2 siehst, sind die interessanten Karten. Da findest du die Tierkarten, Sponsorenkarten und Artenschutzprojektkarten. Einige Karten habe ich ja beispielhaft mit aufs Bild genommen.
Insgesamt sind es laut Anleitung übrigens 212 Zookarten, davon 128 Tierkarten, 64 Sponsorenkarten und 20 Artenschutzprojektkarten.
Dazu gibt es 11 Endwertungskarten und 12 Basis-Artschutzprojekkarten.
Ich hoffe, dass das mit den Karten jetzt deutlicher geworden ist.
Verspielte Grüße
Matrin
Aktionskarten im Einzelnen
Nachdem ich das grundsätzliche Spielprinzip mit den Aktionskarten vorgestellt habe, kommen wir nun zum interessanteren Teil: die Aktionskarten und wie man damit einen Zoo aufbaut.
Der Zooaufbau ist thematisch, wie das gesamte Spiel. Mit dem Zooplan hat man sein unbebautes Grundstück, das bisher nur grundsätzlich unbebaubare Wasser- und Felsflächen enthält. (Ausnahme: Anfängerspielplan A, auf dem schon ein 3er-Gehege und ein Kiosk sind). Um einen Zoo zu errichten, braucht man Tiere. Um Tiere halten zu können, braucht man Gehege. Dabei können die Tierarten grundsätzlich nicht gemischt werden. Also nicht Löwen mit Zebras zusammen halten :D
Die Tiere haben je nach Größe unterschieldiche Ansprüche an die Größe der Gehege. Diese gehen von 1 bis 5 Felder. Hinzukommen Spezialgehege für einige Tierarten: Streichelzoo, Reptilienhaus und Großvogelvoliere. Darin können mehrere Tiere untergebracht werden (angezeigt mit einzelnen Würfeln).
Legen wir also los:
1. Bauen
Als erste Aktion bietet es sich an, ein Gehege zu bauen. Dazu braucht man die Aktionskarte Bauen. Diese Karte liegt unter dem Zooplan unter einer bestimmten Ziffer. Die Ziffer gibt an, mit welcher maximalen Größe wir in diesem Zug ein Gehege bauen können. Ich verweise auf mein obiges Beispiel, bei der die Bauen-Karte unter der 5 liegt. Wir können also ein Gehege mit bis zu einer Größe von 5 Felder kaufen. Dafür müssen wir pro Feld des gekauften Geheges 2 Geld zahlen. Bei einem Fünfer-Gehege also 10 Geld.
Dann nehmen wir uns aus der Aufbewahrungsbox ein Gehege in dieser Größe und platzieren es auf unserem Zooplan. Dabei muss man am Rande anfangen und muss zusammenhängend bauen. Das bedeutet, dass man nicht in irgendeiner weiteren leeren Ecke weiterbauen darf, wenn man mal angefangen hat. Siehe meine obigen Fotos, auf denen man schon einige gelegte Gehege sehen kann.
Hier beginnt der Puzzle-Anteil des Spiels. Man muss seine gekauften Teile passend in seinem Plan einfügen können. Zudem sollte man die auf jedem Plan abgedruckten Boni abgreifen. Also am besten irgendwie so bauen, dass man irgendwann die auf dem Plan aufgedruckten Boni von z. B. 5 Geld oder andere Boni sich nehmen kann.
Vergleich zu anderen Spielen: Gerade in Uwe Rosenberg-Spielen gibt es häufig den Puzzle- bzw. Aufbau-Aspekt, wie z.B. in Agricola, wo wir uns einen eigenen Bauernhof zusammenstellen. Oder in Caverna, wo wir noch zusätzlich als Zwerge Höhlenbauer sind. Ich glaube aber am nächsten kommt ein Fest für Odin hier dran. Auch in diesen Spielen ist puzzlen nur Beiwerk. Hauptbestandteil ist die Puzzle-Mechanik bei seinem Spiel Patchwork, welches er als "Nebenprodukt" bei der Entwicklung zu seinem Spiel Ein Fest von Odin herausgebracht hat.
Spiele-Tipp: Baut nur diejenigen Gehege, die ihr auch wirklich braucht. Gehege kosten Geld und Geld ist rar, besonders am Anfang des Spiels. Man startet wohl mit einem Anfangskapital von 25 Geld. Das Geld ist aber schnell futsch. Guckt also, was ihr für Tiere habt und welche Gehege ihr dafür braucht. Da ihr bei einer Bauen-Aktion sowieso nur jeweils ein Gehege (mit der blauen Seite der Aktionskarten) bauen dürft, schaut also ganz genau auf die Anforderungen, die auf der jeweiligen Tierkarte stehen. Ein Tier, das nur ein Gehege von 2 Feldern braucht, ist in einem Gehege mit 5 Feldern verschwendet. Späteres Umsetzen der Tiere geht nicht. Also keine Zwischenunterbringung.
Baut also keine ungenutzten oder zu großen Gehege. Das ist brachliegendes Kapital, bei der die Refinanzierung scheitert oder hinausgezögert wird (ja das ist im weitesten Sinne schon eine Wirtschaftssimulation im spielerischen Sinne, also spielend lernen). Haben wir doch früher alle schon bei Monopoly festgestellt. :D
Und beim nächsten Mal kommen wir zu den spannenden Zookarten. Ich werde aber nicht alle 212 Karten vorstellen.:p
Verspielte Grüße
Martin
Eurogame als Wirtschaftssimulation
Zitat:
Zitat von
Martin 37
... das ist im weitesten Sinne schon eine Wirtschaftssimulation ...
Ich bin da gerade noch mal in Gedanken drüber gestolpert. Deshalb erlaubt mir noch eine allgemeine Erläuterung dazu:
Eurogames sind für mich im Wesentlichen Wirtschaftssimulationen. Egal, ob ich mich um einen Zoo, einen Bauernhof, Wikinger, Weinanbauer (Viciculture) etc. kümmern muss. Ich habe früher am PC Hanse, Vermeer und wie sie alle hießen gezockt. Insoweit waren Eurogames, als ich ins Brettspiel-Hobby gekommen bin, auch meine allerliebsten Spiele (z. B. Marco Polo, Istanbul und insbesondere Agricola und Caverna).
Daneben habe ich Adventures am PC gezockt. Deshalb bin ich verstärkt in die kooperativen Spiele eingestiegen, um Abenteuer zu erleben. Angefangen mit Robinson Crusoe, weil es direkt mal sehr spannend klingt.
Da ich auch Sport-Spiele gezockt habe, warte ich immer noch auf eine gute Umsetzung dieser als Brettspiel. Eleven könnte eins sein, das bald erscheint. Vielleicht kann mir jemand Tipps zu den Sportspielen geben, dann würde ich mich freuen (dann eventuell in einem anderen Thread). Danke.
Verspielte Grüße
Martin
Aktionskarte - Tiere: Vereinfachte Beschreibung
Immer diese Wiederholungen. Jetzt auch endlich hier im Forum. :D
Hier die Kurzfassung der Aktionskarte Tiere, für alle, die nicht so viel lesen wollen. Wenn ihr dann mit mir zusammenspielen würdet, würde ich die Tierkarte genau so erklären:
Mit der Aktionskarte Tiere könnt ihr Tierkarten von eurer Hand ausspielen, und zwar je nach Wertigkeit im euren Spielzug:
1= 0 Karte
2,3 + 4 = 1 Karte
5 = 2 Karten
Zum Ausspielen müsst ihr die links oben angegebenen Voraussetzungen erfüllen: freies Gehege, Geld zahlen, sonstige Voraussetzungen erfüllen.
Auf dem Spielplan ist das entsprechende Gehege von der freien (versehen mit einer arabischen Zahl) auf die besetzte Seite (andere Seite) zu drehen.
Danach erhaltet ihr diverse Boni die rechts unten angegeben sind (insbesondere Punkte für die Attraktivitätsleiste) und Boni, die eventuell im Text enthalten sind.
Zusatzangabe zur ursprünglichen Ausführung: Zudem gewährt jede Karte oben rechts Symbole, die ihr für das Ausspielen weiterer Karten eventuell braucht (in jedem Fall en Symbol des Kontinents).
Fertig. Die Karte wandert auf Platz 1 unter dem Zooplan.
So einfach ist das. :D
Verspielte Grüße
Martin