Unity II: Trapped By Webnet
Enthält Unity 5-7
In diesem Band feiert eine weitere Figur aus dem alten Valiant-Universum ihre moderne Neuinterpretation: Dr. Silk. Der entwickelt ein Virus, das bei den betroffenen Menschen eine Gehirnwäsche auslöst. Dazu nutzt er unter anderem Technologie aus abgestürzten Wrackteilen der zerstörten Vine-Flotte, welche die Aliens einst schickten, um die Menschheit zu vernichten. Die Überreste der Raumschiffe schweben weiterhin kreisförmig im Orbit um die Erde (siehe "X-O Manowar", Band 3). Unity kommt ihm bei seinem Plan jedoch auf die Schliche und auch in die Quere. Schließlich gelingt es dem Team nach und nach, Dr. Silks Machenschaften einzudämmen und ihn (scheinbar) endgültig zu besiegen. Vorher verübt er mittels des Virus aber noch einen schrecklichen Anschlag auf ein Flugzeug.
Dieser Band setzt massiv darauf, dem Leser Hintergrundinformationen näherzubringen, während die eigentliche Handlung alles andere als komplex ausfällt. So erfährt man im Detail, woher Silk eigentlich kommt und wie seine Technologie funktioniert. Dank des Klonens hat er sich und seine rechte Hand Fitz nämlich praktisch unsterblich gemacht. Außerdem war er einst an der Entwicklung eines Superhelden-Teams während des Zweiten Weltkriegs beteiligt. Hier kommen Fans von "Bloodshot" und "Shadowman" durch entsprechende Cameos auf ihre Kosten.
Besonders deutlich hebt Autor Matt Kindt den Unterschied zwischen den "Helden" aus dem Hause Valiant und anderen Superhelden-Verlagen hervor. Ninjak, Eternal Warrior, Livewire und X-O Manowar sind deutlich kaltblütiger. Sie sind aber auch mit mehr Fehlern behaftet und kommen (zumindest zu diesem Zeitpunkt) nicht reibungslos miteinander aus. Auch wenn sich die Lage seit Band 1 bereits gebessert hat.
Die Zeichnungen stammen von CAFU, der sich im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Künstler des Valiant-Verlags gemausert hat. Die in diesem Band enthaltenen Bilder stellen klar wieso. Detailliert und dynamisch ist er sowohl ruhigeren Szenen als auch brachialer Action gewachsen. Wirklich top.
"Unity" kann also die in Band 1 etablierte Qualität halten. Einerseits nun etwas eigenständiger von "X-O Manowar", andererseits aber klar in den bestehenden Canon integriert. Von mir gibt es wieder einmal eine klare Leseempfehlung.
Da dieser Band nur drei US-Hefte enthält, hat man als Bonus noch Ausgabe 5 von "X-O" hinzugefügt, in welcher Ninjak seinen ersten Auftritt hatte.
Weiter geht es mit Unity in Band 3: "Armor Hunters".
X-O Manowar (2012) VI: Prelude to Armor Hunters
Enthält X-O Manowar (2012) 23-25
"Armor Hunters" stellt das bislang größte Event des Valiant-Verlags dar. Um die Story vollständig lesen zu können, sind folgende Bände nötig: "X-O Manowar" Band 6 + 7, der Einzelband "Armor Hunters" sowie "Unity" Band 3. Darin sind sämtliche US-Hefte enthalten, um meine empfohlene Lese-Reihenfolge für das Event umzusetzen:
X-O 26-28, X-O 23-25, Armor Hunters 1, Unity 8, Armor Hunters 2, Unity 9, Armor Hunters 3, Unity 10 - 11, Armor Hunters 4, X-O 29, Armor Hunters Aftermath 1
Die beiden Mini-Serien rund um "Bloodshot" und "Harbinger", die ebenfalls zum Event gehören, liest man besser nicht ohne Vorwissen über die entsprechenden Figuren. Sie tragen zudem nur wenig zur Gesamt-Story bei. Von daher kann man sie auch problemlos ignorieren.
Malgam (halb Alien, halb Manowar-Rüstung) flieht vor den Armor Hunters zur Erde. Sein Raumschiff schafft es jedoch nicht am Trümmerring vorbei, der seit der Zerstörung der Vine-Flotte im Erdorbit schwebt. Mitten zwischen den Wrackteilen kommt es zwischen ihm und Aric zu einem ausgewachsenen Kampf. Schließlich gelingt es Aric, den Eindringling zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Am anderen Ende des Universums erledigen die Armor Hunters unterdessen ihre jüngste Mission. Nachdem sie eine weitere Manowar-Rüstung zerstört und anschließend den gesamten Planeten (mitsamt dessen Bevölkerung) "dekontaminiert" haben, legen sie ihr neues Ziel fest: Die Erde.
Abgesehen von der Haupt-Storyline sind auch sämtliche Kurzgeschichten aus der Jubiläums-Nummer 25 enthalten. Diese stellen entweder Rückblicke dar, die uns Aric als Person näherbringen. Oder es handelt sich um Funny-Comics, die außerhalb des offiziellen Canons spielen. Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber einen gelungenen Bonus stellen sie auf jeden Fall dar.
Zwar gefällt Robert Venditti's Story auch in diesem Band, doch wirkt das Geschehen etwas gestreckt. Lässt man die lange Kampfsequenz im Erdorbit weg, passiert nicht wirklich viel auf den Seiten. Vermutlich hätte man das Ganze auch in einem oder zwei Heften erzählen können. Auch wäre es besser gewesen, die gesamte "ArmorHunters"-Storyline in einen Band zu packen, wie damals bei "Planet Death", anstatt den Leser zweimal zur Kasse zu bitten. Was hingegen positiv auffällt, ist der Raum, der den Armor Hunters eingeräumt wird. Anstatt einfach irgendwelche Klischee-Bösewichte auf Aric zu hetzen, versucht Venditti ihnen eine richtige Persönlichkeit zu verpassen. Was ihm dann spätestens im nächsten Band auch endgültig gelingt.
Diego Bernard feiert in diesem Band sein "X-O"-Debüt und scheint wie für diesen Job geschaffen. Erfreulicherweise bleibt er der Serie noch eine ganze Weile erhalten. Kreaturen- und Welten-Design fallen hier bereits sehr positiv auf, zu absoluter Höchstform läuft er jedoch im nächsten Band auf...
... X-O Manowar VII: Armor Hunters.