Stumm. Es war ein Tag wie jeder andere, ein Schlachtfeld wie jedes andere. Im tosenden Regen standen sich Menschen gegenüber, mit Waffen hoch erhoben, bereit sich aufs Blut zu bekriegen. Aber heute war dem nicht so. Es war ein Schlachtfeld ja, aber dennoch wusste niemand was er hier tat. Es regnete in Strömen, und es war so dunkel als wollten die Wolken die Sonne für immer verschlingen. Menschen lagen blutend im Regen, andere bewegten sich schon nicht mehr. Keiner wusste mehr was er hier tat, noch warum er hier war.
Thorim, der stolze Zwerg, fand sich auf dem Bauch liegend, mit dem Kopf in einer teils aus Wasser, teils aus Blut bestehenden Pfütze. Als er seinen Kopf erhob und sich das Wasser und das Blut aus dem Bart schüttelte fand er sich inmitten von halbtoten Soldaten wieder. Einige waren Zwerge wie er, einige waren Menschen, und einige waren... etwas anderes. Als er aufstand konnte er nicht die Ausmaße des Feldes ausmachen, es war ein gewaltiges Feld voller sterbender Wesen.
Ebenso fand sich ein weiterer Krieger, Sverrir Artu auf dem Schlachtfeld wieder. Sein Schwert tief in der Brust eines anderen Kriegers versenkt, sah er dem leblosen Körper ins Gesicht, verspürte aber keinerlei Reue. Er stand auf und zog sein Schewrt aus dem Leib des Mannes, daraufhin sah er sich um.
Von aussen wirkte er vielleicht ganz gelassen, aber in seinem Kopf schossen gerade 1000 Fragen herum, wie er hierher kam, was hier passiert ist, wo das 'hier' überhaupt ist, und und und...
Alena bot wohl den seltsamsten Anblick. Ein nacktes Kind inmitten der blutüberströmten Körper. Sie wirkte völlig apathisch, hatte aber keinen Kratzer an sich. Und obwohl sie in ihrer Umgebung wohl noch als einzigste lebte, war kein bisschen Blut an ihr. Auch ihr gingen vielleicht dutzende Fragen durch den Kopf, auch wenn sie ohne den Gesichtsausdruck zu verändern gerade aus starrte.
Jeannie hingegen betrachtete das alles gelassener, das zeigte auch ihr Gesicht welches suchend über die Gegend blickte. Um sie herum verglühten die Leichen der Gefallenen als wären sie Papier in einem Kaminfeuer. Jeannie schien keine Scheu zu haben ihre Kraft zu zeigen. Sie sah zwar aus wie eine Frau, aber wer dieses Bild sah, wusste, dass sie keine gewöhnliche Frau war, sie war mehr als das.
Schließlich wachte auch Synx endlich auf. Blinzelnd hob sich der Kopf des großen Tieres an, und der Körper folgte langsam. Er schwenkte den Kopf herum, aber er wusste nicht was er hier tat. Er hatte noch einen Maulkorb an, aber es waren nur zwei von sechs Schlaufen zugezurrt. Zudem war der Maulkorb mit einer Kette an einem großen Käfig -vermutlich seinem Käfig- befestigt.