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Thema: Die Irrfahrten der Margaretha Negra - Auf der Suche

  1. #76
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Als Chrys ihre Arme um sich schlang und scheinbar fröstelnd und unruhig hin und her wiegte, zögerte Cherek nicht lange und nahm die Freundin fest und beruhigend in den Arm. "Das tue ich", erwiderte er auf ihr Flehen, "aber nicht nur auf mich. Auf uns."

    Er verharrte eine Weile, wartete darauf, dass Chrys sich von Angst und Kälte erholte und beruhigte. Ihn selbst begann nun die Schläfrigkeit heimzusuchen. Kein Wunder - es war inmitten der Nacht, sie hatten einen anstrengenden Tag hinter sich und der bisherige Schlaf war nicht erholsam gewesen. Lansam löste er die Umarmung und schenkte dem ehemaligen Boots"jungen" ein Lächeln zu. "Wir sollten noch ein wenig schlafen. Morgen früh sieht alles anders aus."

  2. #77
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Zwei warme, starke Arme zogen Chrys an Chereks Brust. Er hielt sich fest, schloß die Augen und lauschte einfach dem beruhigenden Klang der vertrauten Stimme seines Kameraden. Er lächelte. "Ich gebe auch gut auf uns acht", versprach er und gähnte leise. Die Kälte, die Angst, sie schmolzen wie Eis in der Sonne unter der Nähe Chereks und nach einer Weile, noch bevor Cherek wieder das Wort an Chrys richtete, war er eingeschlafen.

  3. #78
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Als er bemerkte, dass Chrys bereits schlief, bemühte Cherek sich, sie vorsichtig und behutsam auf die Schlafstatt niederzulegen, um anschließend die Decke über ihr auszubreiten. Dann wollte er aufstehen, um seinerseits zu ihrem Lager hinüber zu gehen, hielt aber inne und betrachtete die feinen Züge, die nun trotz des aufwühlenden Abends wieder ganz entspannt und friedlich waren. Der Anblick ließ auch seine eigenen Sorgen und die düsteren Gedanken verebben. Für einen Augenblick fiel ihm erneut Samira ein, ihr Antlitz, das ihm im Traum erschienen war. Diesmal allerdings blieb der Stich der Schuld aus. Mehrere Monde waren vergangen, seit sie sich zuletzt gesehen hatten. Vermutlich nahm sie an, er sei umgekommen. Seit er und Chrys hier lebten, hatte er keine Schritte unternommen, Samira von seinem Verbleib zu informieren .... genaugenommen hatte er dies außer vielleicht in den ersten Wochen ganz vergessen. Und aus irgendeinem Grund, schmerzte es nicht.

    Er blickte abermals zu Chrys und ließ sich dann neben ihr auf dem Lager nieder, so dass ihre Züge das letzte waren, das er sah, ehe auch ihm die Augen zufielen.

  4. #79
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Am Fuße des Gebirges

    Bei Sonnenaufgang hatten sich all jene aus der Taverne, die sich entschieden sich auf die Suche nach der Margaretha Negra und Megaira zu machen, am Fuße des Gebirges versammelt. Raidos wartete bereits mit einigen anderen Männern, die zumindest Telemachos, Aegis und Maristos als Mitglieder der alten Mannschaft wiedererkennen würden. Ebenso wie alle anderen, wurden auch Trakis und Erasmos mit einem Nicken begrüßt.

    „Aus sicherer Quelle wurde mir zugetragen, dass die Priesterin und der Arzt sich in einem Dorf nicht weit von hier niedergelassen haben. Sie wissen sicherlich, wo wir suchen müssen.“ Er knurrte kurz und fuhr dann fort „Ich nehme an, wir sind uns alle einig, dass wir ein Geschenk dabei haben sollten, falls wir den Kapitän doch antreffen und günstig stimmen müssen.“ Grinsend wischte er über seinen gekrümmten Säbel.

    Hütte

    Kaum waren Cherek und Chrys eingeschlafen, krochen die schwarzen Schatten in die Hütte. Zuerst verhüllten sie Cherek, der näher am Eingang gelegen hatte, und dann auch Chrys. Mit einem Zischen verlosch die Glut des Feuers und eisige Kälte breitete sich aus. Raureif legte sich über die schlafenden Körper, und drang bis ins Mark, hinein in ihr Bewusstsein, doch ohne sie zu wecken.

    Kaum hatten die Schatten seinen Körper umschlossen, sah Cherek sich erneut Megaira gegenüber. Doch auch wenn dieses Traumbild exakt wie seine einstige Freundin aussah, so hatte er doch das unbewusste Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Ihre Klauen waren nicht aus Eisen, ihr Haar loderte als wären es wirkliche Flammen, die Augen waren schwarz und seelenlos. Zunächst schien es, als wäre dieses Bild nur erschienen, um ihn erneut an Meg zu erinnern, denn weder konnte er sich rühren, noch machte sie Anstalten sich zu bewegen. Doch dann sprach sie ihn mit verzerrter Stimme an, so dass seine Ohren schmerzten.

    „Warum hast du mich verraten? Für sie? Für diese Lügnerin?“ Mit einem Mal sah er Chrys vor Megaira knien. Eine der Klauen hatte sich um den Hals des Mädchens gelegt und presste nun zu. „Für diesen falschen Knaben verrätst du jene, die dich lieben. So sei es denn…“Sie beugte sich nieder und presste ihre Lippen auf den Mund des Mädchens, dann brach sie Chrys mit einer schnellen Bewegung das Genick, bevor sie Cherek attackierte. Noch immer war er wie ein Standbild, als ihre Klauen anfingen seine Kleidung zu zerkratzen und dann seine Haut, wie tausende Nadeln und scharfe Messer. Solange, bis die Schmerzen unerträglich wurden, die eisigen Stiche zu kalt und ihn ins Bewusstsein zurücktrieben.


    Als die Kälte in ihre Knochen kroch, kroch auch ein Traum in Chrys Bewusstsein. Eine Klaue hatte sich um ihren Hals gelegt, brannte schmerzhaft auf ihrer Haut. Sie kniete und ihr gegenüber sah sie Cherek, wie versteinert. Sie konnte sich zwar bewegen, jedoch den Kopf nicht drehen um ihre Angreiferin zu sehen, doch schon bald erkannte sie Meg. Sie vernahm die Worte, welche Meg an Cherek richtete nur so deutlich und wusste genau, wer gemeint war. Dann plötzlich beugte Meg sich herab, mit schwarzen, seelenlosen Augen starrte sie Chrys an, bevor sie ihre Lippen auf die des Mädchens presste. Brennende Hitze durchglühte Chrys, fraß sich durch ihre Eingeweide. Die Knochen schienen zu brechen und neu zu wachsen, ihre Organe wanden sich, schmerzten unerträglich. Es fühlte sich an als wühle Meg mit glühender Klinge in Chrys Unterleib. Dann hörte sie nur noch ein leises Knirschen und alles war dunkel und noch immer brannten alle Sinne, sie konnte immer noch hören, wie Meg kreischte, wie Kleidung zerrissen wurde. Doch langsam holte der Schmerz sie ins Bewusstsein zurück.

    Als sie wieder erwachten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Die Hütte wirkte wie immer, alles wirkte wie immer. Doch der Schmerz der vergangenen Nacht lag wie ein schwerer Mantel über ihnen, auch wenn sowohl Cherek als auch Chrys auf den ersten Blick keine Verletzungen erkennen konnten.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  5. #80
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Urplötzlich fand sich Chrys kniend wieder, ihm gegenüber stand Cherek, so starr, als wäre er ein Opfer der Medusa geworden. Er hob eine Hand, wollte seinem Freund winken, da fühlte er etwas wie kaltes Metall um seinen Hals, den er nicht mehr bewegen konnte. Chrys' Hände schossen hoch und er versuchte, die Klaue wegzuziehen, ohne sich zu verletzen, doch dann drückte sie zu und Chrys holte erschreckt Luft. Nein! Er konnte nicht sehen, wer ihn hielt und ihm gerade die Luft abdrückte, doch dann sprach wer auch immer es war mit Megs Stimme. Schon wieder der verfluchte Kapitän! Angst und Haß wallten in Chrys auf, als er zuhörte.
    Falscher Knabe... Lügnerin... Er... Sie? Nein, Chrys war ein Junge, er log nicht! Es war Meg, die log, ganz allein Meg.
    Dann schob sich ein Kopf in Chrys' Gesichtsfeld und hätte er seinen Hals bewegen können, sein Kopf wäre ensetzt zurückgeprallt, als er Megs Absicht erkannte. Die Lippen Megs legten sich auf die seinen, er wollte zubeißen, aber es gelang ihm nicht. Kaum hatte Meg von ihm abgelassen, fuhr zerstörerischer Schmerz durch Chrys' Leib. Er wollte nach Cherek rufen, ihn um Hilfe bitten, doch über seine Lippen kam nur ein gequälter Schrei.
    Chrys spürte, wie sein Körper brannte und brach, wie sich unsichtbare Krallen in sein Innerstes schlugen und an ihm zogen und zerrten, als würde Meg ihm bei lebendigem Leib die Organe zerschneiden und dann herausreißen. Er wollte sich winden, entkommen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht, als sei er nicht mehr der seine. Als würde Meg ihm alles entreißen, was ihm gehörte. Plötzlich fiel Chrys zu Boden, seine Ohren dröhnten und vor seinen Augen wurde es schwarz, während sich Feuer durch seinen Leib fraß, alles vernichtete, glühendheiß und eiskalt gleichzeitig. Über seinen eigenen Schreien hörte Chrys noch andere Schreie und gräßliche Geräusche, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen. Der Schmerz zerfetzte ihn und als er glaubte, er müsse sterben, fuhr er hoch.
    Unstet irrte sein Blick durch die kleine Hütte, nahm nichts Ungewöhnliches war, während die unsagbare Pein noch in seinem Körper nachhallte und seine Kehle sich so rauh anfühlte, als hätte er tatsächlich geschrieen. Chrys nahm nur am Rande wahr, daß er und Cherek in einem Bett geschlafen hatten, während er sich aus dem Lager quälte und dann erst mehrere Schlucke aus der Wasserkanne herunterstürzte. "Besser", murmelte er und rieb sich den Bauch.
    Vielleicht war... sie es ja, die ihn so schmerzte? Sie... war schon lange nicht mehr gekommen. Vorsichtig steckte Chrys eine Hand zwischen die Beine, in der Erwartung, blutige Finger zurückzuziehen, doch statt dessen fühlte er etwas... Längliches. Ein unbenennbares Entsetzen breitete sich in Chrys aus, als er weiter hinten tastete und dort statt feuchter Wärme weiche, hängende Haut fühlte. Zögerlich senkte Chrys den Blick und sah... nichts. Verwirrt und verängstigt zog er das Hemd ein Stück von seinem Leib fort und spähte hinein. Seine Brust war platt, wenn auch breiter, und unter seinem Bauch konnte er erkennen, was er gerade nur gefühlt hatte. Schwindelig sank Chrys auf die Knie. Was war mit seinem Körper geschehen?
    Geändert von Felicat (12.07.2011 um 13:54 Uhr)

  6. #81
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    Müde und lustlos grüßte Maristos in die Runde. Der Dieb kannte Raidos kaum, hatte sich aber von Telemachos das Vorhaben der Männer erklären lassen.
    Ein Abenteuer lockte, und zwar eines das weit mehr als einen Kater oder einen peinlichen Ausschlag versprach.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  7. #82
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    "Ich .... NEIN!" Cherek wollte nach vorne preschen, auf dieses Zerrbild Megairas zuspringen und sie zu Boden reißen, ehe sie Chrys etwas antun konnte. Doch sein Körper gehorchte ihm nicht, machte keine Anstalten seinem Befehl zu folgen, sich zu bewegen und der Freundin beizustehen. "NEIN", entfuhr es seiner Kehle noch einmal und es war dieser Moment, als ein widerwärtiges Knacken erklang. Er wollte die Augen schließen, doch nicht einmal das war ihm vergönnt. Wie in Trance sah er, wie Megaira Chrys' leblosen Körper fallen lies und auf ihn zusprang, seinen Körper zu schinden. Einen Moment lang glaubte er, nun sei ohnehin alles egal, bis die Schmerzen ihrer Attacke ihm das Gegenteil bewiesen ....


    Und dann, plötzlich, war es vorbei. Cherek spürte, wie er seine verklebten Lider langsam öffnete. Selten war er so bewusst aufgewacht, hatte so schnell realisiert, dass der Traum vergangen war, er wieder im Hier und Jetzt angekommen war. Das Licht, das durch die Luken fiel, verriet ihm, dass der Tag bereits weit fortgeschritten war, doch trotzdessen besaß er nicht den Elan und die Kraft, sich sofort aufzurichten und sich von seiner Bettstatt zu erheben. Ein leise gemurmeltes "besser" drang an sein Ohr - offenbar war auch Chrys gerade erst erwacht. Jetzt erst wurde ihm wieder bewusst, dass die Schrecken der letzten Nacht mehr eingeschlossen hatten, als nur diesen letzten Traum und die Erinnerung an das erstmalige nächtliche Erwachen und den Dialog mit Chrys kam zurück. Oder war dies auch nur ein Teil seiner bizarren Träume gewesen? Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen ...

    Schließlich zwang Cherek sich, sich aufzusetzen. Er rieb sich die Augen, sah zu Chrys hinüber, welche bereits aufgestanden war und beim Esstisch neben dem Wasserkrug stand - und ein reichlich seltsames Bild bot, als sie ihr Gesicht in den Ausschnitt ihres Hemdes versenkt hatte und darin offenbar an sich roch oder herabsah oder was auch immer tat.

    "Geruchskontrolle ob heute ein Waschtag eingelegt wird?", fragte Cherek scherzhaft, doch der Versuch, die noch nachwirkenden Eindrücke der Nacht auf humorvolle Weise zu verscheuchen, klang schal in seinen eigenen Ohren und seine Stimme war brüchig und rauh.
    Geändert von Foxx (12.09.2011 um 00:41 Uhr)

  8. #83
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrys zuckte erschreckt zusammen, als er Cherek hinter sich hörte, und wirbelte mit ängstlichem Blick herum. "W-waschtag? Nein, das... Meine Stimme!" Entsetzt hob Chrys eine Hand zum Hals und fand... einen Adamsapfel. Und seine Stimme klang so anders, tiefer, fremd. "Irgendetwas ist geschehen", murmelte Chrys entsetzt und sank zu Boden. Hatte er schon immer so dicke Waden gehabt? Oder so breite Finger? Und was war mit... Nein, es stimmte überhaupt nichts mehr. Er brach in Tränen aus und verbarg sein Gesicht in den händen. Er schämte sich plötzlich. Wieso war er so seltsam? Er... So sollte er nicht sein.
    Der Traum stand ihm wieder vor dem inneren Auge und ihm kam der Gedanke, daß das... nur an diesem verdammten Traum liegen konnte! "Meg hat mich verhext", schluchzte er schließlich gequält.

  9. #84
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    Aegis lehnte sich leger gegen einen Stein und grinste die Runde um ihn herum an. Der Geruch von Abenteuer lag ihm in der Nase und stimmte ihn fröhlich.
    Erstaunt hob er eine Augenbraue, als er Raidos' Geste mit dem Säbel wahr nahm. Von welcher Art Geschenk sprachen sie hier? Sie wollten ein Schiff finden, soweit ihn sein Gedächtnis nicht trog. Davon, dessen Kapitain loszuwerden, war keine Rede gewesen. Aegis kratzte sich am Nacken. Oder hatte er zu viel getrunken und diesen Teil des Abends in weichen Kissen vergessen? "Blumen, Gebäck, ein guter Wein?", schlug er vor.
    Totgesagte leben länger.

  10. #85
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Telemachos erkannte alle Gesichter der hier versammelten als ehemalige Mannschaftskameraden, wenn man einmal von seinen Tavernen Bekanntschaften von gestern absah.
    Er war heute Morgen noch vor seinen Begleitern aufgestanden und hatte sich auf die Reise vorbereitet und nun stand der Mann von Ithaka in voller Rüstung und marschfertig zwischen seinen ehemaligen Kammeraden.
    Raidos schien die treibende Kraft hinter dieser Expedition zu sein und er schien noch eine Rechnung mit dem Kapitän offen zu haben. Wie das mit den anderen Anwesenden stand konnte Telemachos nicht wirklich einschätzen.
    Immerhin schien Aegis nicht ganz mit Raidos über die Art des Geschenkes einig zu sein. Der Ithaker grinste, so wie er den Kapitän kannte würde sie sich aus keinem der erwähnten Geschenke etwas machen. Naja vielleicht aus dem Wein.
    Er selber würde sich überlegen müssen wie er reagierte die alte Mannschaft wirklich den Kapitän angreifen, ihm hatte sie nie etwas angetan. Sie war einfach nur verschwunden aber sie war eine freie Frau und niemanden Rechenschaft schuldig außer den Göttern selbst.
    „Egal welches Geschenk ihr dem Kapitän auch machen wollt. Um es zu überreichen müssen wir den Kapitän erst einmal finden. Also lasst uns zu dem besagten Dorf aufbrechen. Priesterinnen und Ärzte soll man nicht warten lassen.“
    Er trat in die Mitte der Anwesenden, die polierte Bronze seines Helmes, seines Schildes, der Bronzeplatten auf seiner Rüstung die sie Speerspitze glänzten in der morgendlichen Sonne.
    „Wenn Du weißt wo sich die Gesuchten finden lassen dann geh voran Raidos.“

  11. #86
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Masterpost

    In den Bergen


    Einen Moment lang musterte Raidos sowohl Aegis als auch Telemachos mit gehobenen Augenbrauen. Offensichtlich fragte er sich, ob die beiden seine Anspielungen ernsthaft nicht verstanden oder sich einfach nur über ihn lustig machten. Doch dann steckte er schulterzuckend seinen Säbel in den Gürtel und schritt wortlos voran.

    Zunächst boten die ersten Strahlen der Frühlingssonne einen herrlichen Anblick in den weiten grünen Hügeln und die frische Kühle machte den Anstieg wenig anstrengend. Doch schon bald wurde es immer wärmer, um einiges wärmer als man ob der Jahreszeit hätte vermuten können. Brütende Hitze brachte die Wanderer zum Schwitzen, vor Allem jene, welche wie Erasmos am Vortag einen über den Durst getrunken hatten. Die meiste Zeit verbrachten die Mannschaftsmitglieder um Raidos schweigend. Sie hatten nie zum engeren Kern um Megaira gezählt, dem Maristos, Telemachos, Aegis, Mykos, Eutychia, Arkanos und Cherek angehört hatten. Oft hatte es Spannungen gegeben, so schien es nicht verwunderlich, dass es keine fröhlichen Plaudereien gab. Doch schien es als seien die alten Rivalitäten zum gemeinsamen Wohl begraben worden. Auch der Schiffsbauer erregte wenig Aufmerksamkeit. Doch Trakis bemerkte, wie ihn immer wieder neugierige Blicke streiften. Jedoch sprach ihn niemand an.

    In der Hütte


    Offenbar war Cherek sprachlos, ob der veränderten Gestalt und Stimme seines Freundes. So erhielt Chrys lange Zeit keine Antwort. Düster war den beiden noch in Erinnerung, dass sie am Vorabend beschlossen hatten, Eutychia und Mykos zu besuchen. Die ehemalige Seherin wusste vieles, aus der Welt der Götter und Magie. Sicherlich würde sie ihnen nicht nur bezüglich Chrys Amulett, sondern auch bezüglich des Fluches weiterhelfen können. Oder vielleicht hatte sie eine Ahnung, wo man Megaira finden könnte um sie zu zwingen, den Fluch zurück zu nehmen…

    Draußen stieg inzwischen die Sonne, es versprach ein herrlicher Tag zu werden. Allerdings würde die Wärme dem frischen Fang sicherlich nicht gut tun und wenn sie ihn noch auf dem Markt im Dorf der Freunde verkaufen wollten, würden sie sich beeilen müssen.


    Ja, ich weiß, dass das Gedanken sind auf die ihr als Spieler bzw. auf die eure Charas auch allein gekommen wären… hoffe ihr akzeptiert das einfach mal so… Vielleicht fällt es ja nun leichter, etwas zu machen?

    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  12. #87
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    In den Bergen

    Erasmos roch noch nach dem Wein vom Vorabend und kurze Zeit nachdem der Aufstieg begann konnte er sich einen kräftigen Rülpser nicht verwehren. Langsam begann sein Kopf zu brummen. Als es weiter Bergauf ging begann er zu keuchen und Schweissperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er verstand nicht recht wieso die Mannschaft auf diesen elenden Berg klettern musste, war doch der Hafen sicherlich nicht dort oben zu finden. Mit missmutigem Gesicht stapfte er vorwärts.

  13. #88
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Schweiß sammelte sich unter dem Helm und rann Telemachos Gesicht herunter um dann in seinem Bart zu versickern. Auch seine Arme und Beine glänzten von einem leichten Schweißfilm.
    Dennoch war er nicht wirklich erschöpft, in den Jahren des Krieges hatte er schon anstrengenderes erlebt als diesen Marsch, auch wenn es für diese Jahreszeit sehr warm war.
    Außer dem stätigen Schnaufen des fetten Schiffsbauers und dem Auftreten vieler Füße war nichts zuhören und das war normalerweise sehr untypisch für eine solche Reisegruppe.
    Selbst in einer marschierenden Armee wurde mehr geredet als hier. Besonders da sich hier fast alle Männer kannten war es für den Mann von Ithaka umso verwunderlicher dass sich die Männer nicht über das austauschen was Sie in dem letzten halben Jahr erlebt hatten, ebenso wie es gestern in der Taverne auch gewesen war.
    Aber über dieser Reisegesellschaft schien sich das Schweigen wie ein Leichentuch ausgebreitet zu haben.
    Ein lautes Rülpsen riss ihn aus diesen trüben Gedanken. Erasmos war der offensichtliche Verursacher dieses Geräusches, auf jeden Fall blickte ein Großteil der Männer nun kurz zu dem Schiffbauer.
    Telemachos ließ sich etwas zurückfallen, als er auf der Höhe des wohlbeleibten Schiffsbauers war blickte er kurz zu diesem hinüber.
    „Du scheinst mir mit diesem Marsch nicht ganz zufrieden zu sein, Meister Schiffsbauer?“
    In seinen Gedanken erweiterte er den Satz noch um ein: Oder das Du dich überhaupt bewegen musst.

  14. #89
    Mitglied Avatar von Schiller
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    Maristos war (wie sollte es anders sein) gelangweilt. Leichtfüßig schwang er sich den sonnenverwöhnten Berg hinauf, ließ sich mal zurückfallen, stapfte wieder nach vorn und so fort. Aufgrund der Schweigsamkeit seiner ihm bereits bekannten Weggefährten, widmete er seine Aufmerksamkeit Erasmos. Er wollte ihn gerade auf sein Geschnaufe ansprechen, als dieser andere Typ Maristos zuvor kam. Kurz überlegte der Dieb noch einmal, wie der hieß. Ach ja, das war ja sein Freund aus der Taverne, den Maristos irgendwie witzig fand. Tele ... Tele ... Telemanos, genau.
    Amüsiert blickte er zwischen den beiden Männern hin und her, abwartend, ob er mit einer Provokation in das Gespräch einfallen könne. Irgendwer musste diesen müden Haufen ja mal etwas aktivieren. Und wer war dafür besser geeignet als er?!
    Geändert von Schiller (25.10.2011 um 23:34 Uhr)
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  15. #90
    Mitglied Avatar von Aeonra
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    In den Bergen

    Erasmos Bauch grummelte vor sich hin als Telemachos ihn ansprach. "Ich bin Schiffsbauer, keine Bergziege und selten habe ich ein Schiff auf einem Berggipfel gesehen." brummte Erasmos als Antwort zurück. Inzwischen rann ihm der Schweiss aus allen Poren. Erasmos blieb kurz stehen und drückte den Rücken druch bis es knackte. Als er sich wieder in Bewegung setzte schien er etwas leichtfüssiger voran zu schreiten, auch wenn das Schnaufen noch immer unüberhörbar war.
    Als Ihm ein Stein zwischen Sandale und Fuss geriet, humpelte er etwas ungeschickt weiter und schüttelte das Bein um den Stein los zu werden, was ihm schliesslich gelang.

  16. #91
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    Cherek stutzte, als er Chrys mit ungewohnt dunkler, sonorer Stimme sprechen hörte. Nicht einmal ein seemännisches Saufgelage am Vorabend hätte eine akzeptable Erklärung dafür geboten ... oder war sein Geist noch immer halb von den Träumen und Schrecken der letzten Nacht benebelt? Chereks Blick fokussierte sich, langsam musterte er Chrys und erst jetzt bemerkte er die Veränderungen in der Gestalt seiner Freundin: das breitere Kreuz, die schmalere Hüfte, die stärkeren Arme und die markanteren Gesichtsstrukturen ... den hervorspringenden Schildknorpel.

    Ein Ruck ging durch Chereks Körper. Ohne dass er recht gewahr wurde, was er tat, stand er hektisch auf seinem Schlaflager auf, stürzte fast, als die Matte angesichts seiner abrupten Bewegung unter den Füßen wegzurutschen drohte und stieß, dem Drang zurückzuweichen folgend, mit dem Rücken hart an die Wand der Hütte, so dass ihm einige Momente lang die Luft wegblieb. Ungläubigkeit und Entsetzen stieg in seine Augen. Er keuchte, unfähig etwas zu sagen oder auch nur wirklich zu verarbeiten, was er sah. "Du", stieß er zwischen zwei Atemzügen hervor, und da er noch immer nach Luft rang klang es abgehackt und hohl. Mehr brachte er nicht heraus. Noch immer presste er seinen ganzen Körper unwillkürlich an die Wand, ohne dass er selbst realisierte, mit welcher Heftigkeite er dies tat.
    Geändert von Foxx (05.02.2012 um 22:09 Uhr)

  17. #92
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    Chrys hatte nach einer Weile gewagt, durch seine leicht gespreizten Finger zu schielen. so konnte er sehen, wie Cherek wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett sprang und bis an die Wand zurückwich, das Ganze begleitet von einem lauten Poltern.
    Es schmerzte, zu sehen, wie Cherek vor ihm zurückwich, als sei er ein Dämon. "Ich bin es do..."
    Doch Chrys kam nicht weiter damit, irgendetwas zu erklären, denn dieses eine Wort aus Chereks Mund, es war schlimmer, als hätte man Chrys einen Dolch direkt ins Herz gestoßen. Er schluckte schwer und für einen Moment kauerte er sich auf dem Boden zusammen. Doch er ertrug Chereks entsetzten Blick nicht mehr, nicht eine Sekunde länger!
    Chrys sprang auf die Füße, schwankte von dem ungewohnten Gewicht, dann stürzte er aus der Tür und hinter das Haus. Sein Atem ging schnell und abgehackt, seine Haut wurde klamm, als der Schweiß darauf trocknete. Wieso nur...? Was... was war geschehen? Wieso war er auf einmal so anders? Er rieb sich stöhnend den Kopf. "Träume ich noch immer? Das ist doch Irrsinn..." Doch ein Zwicken brachte ihm nichts weiter ein als eine schmerzende, rote Stelle am Arm.

  18. #93
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    Cherek realisierte gar nicht gleich, was geschah, als Chrys mit einem Mal aufsprang und hinausstürmte. Einige Zeit - es erschien ihm wie Stunden des Ausharrens, doch in Wahrheit waren es lediglich Sekunden - rührte er sich nicht, verblieb stattdessen in dieser verkrampften, an die Wand gedrückten Stellung.

    Dann schließlich wich die übermäßige, unnatürliche Spannung aus seinen Gliedern, er glitt die Wand hinab und sackte in sich zusammen, immer noch unfähig zu realisieren, was er da gerade gesehen hatte. Chrys ... was war mit ihr ... ihm ... was zum Anubis war geschehen?


    Cherek begann sich darüber klar zu werden, wieviel Horror und Verwirrung in Chrys' Augen gelegen war. Mit einem Mal realisierte er, dass was immer da vor sich ging für sie ebenso verstörend sein musste, wie für ihn - nein, noch weitaus verstörender! Gram ergriff ihn. Seine Reaktion musste Chrys noch weitaus tiefer verschreckt haben, als sie es ohnehin schon gewesen war. Ein plötzliches Bild erschien vor seinem geistigen Auge: Chrys, wie sie unter Tränen und panisch aus dem Haus rannte, auf die Klippen zu ...

    So schnell er konnte, raffte Cherek sich auf und eilte der Freundin hinterher. Kaum, dass er die Tür aufstieß, brüllte er mit aller Kraft und seine ohnehin heisere Stimme schmerzte aufs Äußerste: "Chryyyyyyyyys!
    Geändert von Foxx (06.02.2012 um 22:56 Uhr)

  19. #94
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrys zuckte zusammen, als sein Name so laut, so kratzig hinausgeschrien wurde. Er blieb stocksteif stehen, während seine Gedanken rasten. Sollte er sich verstecken? Sollte er zu Cherek gehen?
    Zitternd hob er eine Hand und rieb sich über sein kantiges Gesicht. Voller Abscheu zog er die Hand zurück. Er schluckte, dann besann er sich darauf, daß er nur herausfinden konnte, was hier los war, wenn er eben nicht davonlief. Und das hieß auch, sich Cherek zu stellen, auch wenn es Chrys davor regelrecht graute.
    Er holte tief Luft und kam hinter der Hütte hervor. Cherek stand, sich panisch umblickend, in der Tür und Chrys kam zu ihm. Einige Schritte entfernt jedoch blieb er stehen. "W-was?" erkundigte er sich und schlang die Arme um seine viel zu breite, viel zu flache Brust.

  20. #95
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Bei der Hütte


    Chryyyyyyyyys!, Cheeereeek!“ Eine vertraute Stimme drang zu den beiden und sollten sie sich umwenden, so würden sie Eutychia sehen, die mit ihrem Gatten Mykos im Schlepptau den Weg vom Dorf zu ihnen heraufkam. Die junge Frau hatte eine Hand zum Gruß erhoben, schien aber zu bemerken, dass bei den Freunde etwas nicht in Ordnung war, denn als sie erneut rief klang sie ein wenig zögerlich und fragend „Cherek? Chrys?“ Sie beschleunigte ihre Schritte und trotz der Mittagshitze und ihrem leicht gewölbten Bauch, schloss sie schnell und mühelos die Distanz zur Hütte. „Hey, Tychia, nicht so stürmisch!“ rief der Schiffarzt lachend hinter seiner schwangeren Frau her, folgte dann aber auch zügig.

    In den Bergen

    „Das Dorf liegt hinter diesem Berg,“ knurrte Raidos, als die Sonne fast im Zenit stand. „Ob die Seherin uns wohl schon mit einem Mittagessen erwartet?“ Doch sein Grinsen verriet, dass er diese Worte eher im Scherz gesprochen hatte.

    Tatsächlich erblickten sie nach kurzer Zeit das Dorf, welches ruhig am Fuße eines weiteren Hügels lag. Ein paar Kinder spielten auf der Wiese vor dem Dorf, doch als sie die gerüsteten Männer sahen, liefen sie schreiend ins Dorf zurück. So kam es, dass sich die meisten Bewohner in ihre Häuser zurückgezogen hatten, als Maristos, Telemachos, Aegis, Trakis, Erasmos, Raidos, Darion und Tatenos das Dorf schließlich betraten.

    Einzig der Dorfälteste trat ihnen mit entblößten Handflächen entgegen. „Wir sind ein friedliches, aber armes Dorf. Hier gibt es nichts für euch zu holen. Ich bitte euch, zieht in Frieden weiter.“
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  21. #96
    Mod Batman-Forum Avatar von Felicat
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    Chrys zuckte erneut zusammen und fuhr erschrocken herum. Er entdeckte Eutychia, die auf sie zustürmte, hinter ihr ihr Gemahl.
    Seine Miene fiel und er sah zu Cherek, dann wieder zu ihren Gästen. Sonst hätte es ihn nicht gestört, Besuch zu bekommen, aber gerade war ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt. "Es ist nichts", erklärte Chrys abwehrend und ging zurück zur Haustür. Er hoffte, Cherek würde aus dem Weg gehen, damit er sich im Inneren verschanzen konnte.
    Er wollte nicht angesehen werden, von niemanden, noch nicht mal dem Schiffsarzt. Gerade wollte er sich am liebsten nur verstecken.
    Und gerade fühlte Chrys sich, als könne ihm jeder unter das Hemd sehen und damit die Teile, die dort definitiv nicht hingehörten und gestern abend auch nicht da gewesen waren.
    "Ich... fühle mich nur nicht ganz wohl."
    Geändert von Felicat (14.02.2012 um 23:42 Uhr)

  22. #97
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Als Sie das Dorf erreicht hatten, in der laut Aussage von Raidos die junge Priesterin und der Arzt leben sollten, blickte Telemachos sich um konnte aber nur den Dorfältesten sehen. Telemachos konnte es den Dorfbewohnern nicht verübeln das sie sich beim Anblick seiner Reisegruppe in ihre Hütten und Häuser zurückzogen. Auch wenn sie nicht vorhatten dieses Dorf zu überfallen, zumindest ging er davon aus. Aber nach alle dem was er auf der Reise hierher über Raidos in Erfahrung gebracht hatte, hatte sich der Schiffskamerad in der letzten Zeit stark zu seinem Nachteil verändert, konnte er das nicht beschwören.
    So trat er vor die Gruppe steckte seinen Speer in den Boden und bedeutete den anderen stehen zu bleiben. Er nahm seinen Helm ab und klemmte ihn unter den Arm. Die andere Handfläche drehte er ebenso wie der Dorfälteste nach außen.
    „Wir kommen in Frieden, Freund.“ Er deutete auf die Gruppe hinter sich. „Wir sind auf der Suche nach zwei Freunden von uns um Ihren Rat für unsere Reise zu erbitten. Und nach unseren Informationen wohnen die beiden in genau diesem Dorf. Sobald wir mit ihnen gesprochen haben werden wir weiter Reisen und euch verlassen. Gewährt uns nur ein paar Stunden Aufenthalt.“
    In Telemachos bärtigen Gesicht war keine Häme oder Falschheit zu erkennen. Allerdings konnte er nicht sehen was hinter ihm geschah da er seinen Blick vollkommen auf den Alten gerichtet hatte.
    Geändert von Shane_Gooseman (14.02.2012 um 22:24 Uhr)

  23. #98
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cherek war überfordert. Noch immer war er sich nicht sicher, was überhaupt geschehen war und wie er nun damit umgehen sollte und vermutlich wusste Chrys es ebensowenig. Als dann die Rufe von Eutychia und Mykos erklangen, überkam ihn Erleichterung und Beklemmung zugleich. Sein erster Gedanke war, dass die Seherin ihnen sicher würde helfen können doch noch in der gleichen Sekunde besann er sich der Tatsache, dass Eutychia ihre Gabe eingebüßt hatte. Und was, wenn sie das Ereignis als Fluch der Götter deuteten? Wenn sie ihnen den Rücken kehren würden?

    Noch bevor er überhaupt zu einer Reaktion fähig war, trat Chrys vor ihn und wollte offensichtlich ins Haus zurückkehren. Cherek suchte die Augen seines Gegenübers und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch er blieb stumm. Er hatte etwas Tröstendes von sich geben wollen, etwas, das sein Verhalten von eben wiedergutmachen würde, doch er war einfach noch immer viel zu verwirrt und verängstigt von der Situation und so schloss er den Mund wieder, nickte Chrys zu und trat beiseite. Nachdem sie im Haus verschwunden war, blieb Cherek draußen stehen und hob stumm die Hand zum Gruße, als Eutychia und Mykos näher kamen. Selbst Blinde hätten sofort erkannt, wie erschüttert und entrückt der Ägypter war.

  24. #99
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    In den Bergen

    Tatsächlich leisteten die ehemaligen Mannschaftsmitglieder Telemachos Order folge. Für Trakis und Erasmos musste es fast so aussehen, als sei der Hühne Anführer der Gruppe obwohl doch eigentlich Raidos die Reise indiziert hatte. Doch dieser schien mit der Rollenverteilung einverstanden. Er winkte seinen beiden Gefährten sich etwas zurück zu halten.

    Das Gesicht des Dorfältesten blieb dennoch misstrauisch. "Freunde sagt ihr? Unser Dorf ist sehr klein und hier leben nicht viele Menschen. Wo sollten sie Freunde wie euch finden?" sein Blick zeigte deutlich, dass er die ehemalige Mannschaft als das erkannte, was sie waren: Piraten und Plünderer. "Nennt mir die Namen eurer Freunde, damit ich euch zu ihrer Hütte weisen kann. Sicherlich gedenkt ihr nicht an jede Tür zu klopfen?"

    Bei der Hütte


    "Cherek, alter Freund. Du siehst aus als hättest du Me... Hades persönlich gesehen!" Die fröhliche Natur des Schiffarztes konnte jedoch die Sorge in seinem Blick nicht verbergen, als er fortfuhr. "Ich bin froh, euch beide gesund anzutreffen. Tychia war heute früh nicht zu bremsen. Sie sagte, das Wetter wäre herrlich und sie brauche frische Meeresluft und dass der Marsch gut für ihre Kondition sei, aber ich kenne meine Frau...." Mykos brach ab, als er den drohenden Blick selbiger wahrnahm. Sie musterte den jungen Ägypter von oben bis unten, seufzte leise und murmelte "Da hast du dir aber eine Menge Ärger eingehandelt, mein Freund." Sie sah ihn einen Moment fast mitleidig an, bevor sie dann einen Blick über seine Schulter ins Innere der Hütte zu werfen versuchte.

    "Und was ist mit Chrys? Er ist doch sonst nicht so kontaktscheu?" das klang fast schon vorwurfsvoll. Offensichtlich hatte sie erkannt, dass der Junge vor ihnen geflüchtet war.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
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  25. #100
    Mitglied Avatar von Aeonra
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    Erasmos verzog das Gesicht als er das Dorf und die Reaktion der Bewohner sah. Hier würde er wohl kaum einen Krug Wein erhalten, denn sein lederner Schlauch war schon fast leer. Reines Wasser war einfach nicht das was er gerne trinken würde. Viel lieber würde er seine geschundenen Füsse in ein kühles Becken halten wollen. Sein Blick wanderte auf seine Zehen, wobei dies etwas umständlich wurde aufgrund seines Bauches. Staub und Schweiss hatten sich zu einem zähen Brei zwischen den Sandalen geformt und scheuerten bei jedem Schritt. Erasmos stemmte die Hände in die Seiten und Streckte das Kreuz durch, wobei ein Ächzen zu hören war.

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