Moderator einer Gesprächsrunde auf der Frankfurter Buchmesse, Honorar 100 Euro, Zeitaufwand unterm Strich mit Vorbereitung und inkl. Anreise zwei Tage. Hände hoch, wer für 50 Euro am Tag arbeitet.
Das ist nicht gegen Splitter gerichtet, es soll nur verdeutlichen, aus was für mitunter winzigen, gleichzeitig langwierig erarbeiteten Töpfen sich das Honorar eines publizistischen Freiberuflers zusammen setzt.
Und in der Tat bin ich ja schon lange, nämlich seit mindestens dem Jahr 2000, in der Kleinverlagsbranche aktiv, ICOM, Schwarzer Turm, eidalon, Cross Cult, Splitter ... oder im Nicht-öffentlichen Bereich gelegentlich für Carlsen oder Panini, um mal noch größere Verlage einzuwerfen. Aber das ist eine Notlösung, ein Ausweg aus dem eigentlichen Beruf, weil der diese Optionen eben nicht bietet, und selbst große Medien keine angemessen großen Honorare zahlen bei gleichzeitig nahezu völligem Buy-out des Autors aller seiner Rechte am Werk. (Zweitverwertung z.B., früher DAS zweite Standbein des Journalisten, ist quasi komplett weggebrochen.) Und Kleinmedien ... ich habe neulich inkl. Nacharbeit 3 Tage an einem Artikel für die SPEX gesessen, Honorar 120 Euro. Sowas mache ich nicht des Geldes willen, das sollte bei der Summe und dem Aufwand klar sein. Das mache ich für's Renomee und weil ich schon immer mal für die SPEX schreiben wollte, und damit mein Name anderen Leuten auffällt. (Carlsen und Reprodukt sollten doch bei der Erwähnung der SPEX hellhörig geworden sein.
)
Bloss: Renomee zahlt die Miete nicht.
Und insofern ärgern mich Horsts Staements einfach.
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