Ende 2010 ist es in diesem Thread hoch her gegangen, fast als Finix Wind gesät und Sturm geerntet.
Ein Comic, der sich mit einer nicht einfachen Thematik auseinander setzt und vorbildlich editiert ist. Das Buchjournal stellte am 21.04.2011 unter der Überschrift "Comics sind nicht nur komisch" neben zahlreichen anderen auch diesen Titel kurz vor (als Histioriendrama) https://www.boersenblatt.net/439751/ und hebt gerade auch den Bonusteil hervor "Nicht nur das Comic ist bemerkenswert, auch der Anhang: Skizzen, geschichtliche Hintergründe zur Situation der Sinti und Roma und der Bergleute." (Ich finde den Bonusteil auch überaus gelungen).

Erzählerisch hervorhebenswert ist die Entwicklung auf Seiten 48 bis 50, als sich die Bergarbeiter und die "Landfahrer" zunächst unversöhnlich gegenüber stehen und es gerade der Sippenchef ist, der mit seinem Vorschlag eines Duell eine Massenschlägerei und Blutvergießen verhindert sowie nach überraschender Aufklärung eines falschen Diebstahlvorwurfs die Solidarisierung beider Gruppen gegen den Bergwerksleiter.

Im Anhang im kurzen Künstlerportrait über Laurent Galandon werden einige seiner Arbeiten erwähnt, die zeigen, dass er die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen (zB islamistische Selbstmordattentäterinnen, Erlebnisse eines jungen jüdischen Waisen im 2. Weltkrieg, Genozid 1915 am armenischen Volk) nicht scheut, und die es leider bisher nicht zu einer deutschsprachigen Ausgabe geschafft haben. Von beschwingender Leichtigkeit dagegen sein "Die Traumfabrik" (2 Bände Panini), die ich kürzlich mit Freude gelesen habe.

Ein paar Rezensionen zu "Wer Wind sät" habe ich gefunden:

http://www.splashcomics.de/php/rezen.../wer_wind_saet
https://www.leser-welt.de/index.php?...198&Itemid=139
http://archiv.comicgate.de/rezension...wind-saet.html

"Wer Wind sät richtet sich mit seinem tiefgründigen, dramatischen Inhalt, der künstlerisch individuellen Optik und der edlen Aufmachung an Comicleser, die das Besondere suchen." (Fazit der Besprechung der Leser-Welt)