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Ergebnis 1 bis 24 von 24
  1. #1
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Ein Aufruf von Eric Powell

    http://www.youtube.com/watch?v=gPk6chRXDDg

    Eric Powells neues filmisches Meisterwerk: Ein eindringlicher Aufruf für mehr Vielfalt in der US-amerikanischen Comicszene. Auch Robert Kirkman kommt zu Wort.

    Powell dazu:

    "Keine andere Unterhaltungsindustrie wird mit nur einem Genre und 50 Jahre altem Material am Leben gehalten. Die Comic-Industrie lebt von jahrzente alten verlagseigenen Superheldentiteln und schiebt neue Ideen beiseite. Als Ergebnis verlieren die Comics Jahr für Jahr Leser und schrecken alle ab, die nicht an Geschichten über Typen in Strumpfhosen interessiert sind.

    Es ist Zeit, dies zu ändern. Unterstützt Autorencomics und vielfältige Themen.

    Comics ... sie sind nicht nur für Typen, die noch bei ihrer Mutter wohnen und nie das Innere einer Vagina gespürt haben."

    Diesem Aufruf können wir uns als Verlag nur anschließen.


    Was meint ihr? Stehen sich die US-Comicindustrie und auch die Comickäufer in den USA selbst im Weg? Kommen die Comics in den USA jemals aus der "Kinderecke" heraus, wenn ein Großteil der kreativen Energie in das 12.359ste Spider-Man-Abenteuer oder die 23.356ste Batman-Geschichte gesteckt wird? Oder ist die US-Comicindustrie gerade deshalb noch relativ erfolgreich, weil sie wie McDonalds den Kunden immer das selbe bietet? Und sie wäre gänzlich weg vom Fenster, wenn sie sich von den Superhelden verabschieden würde?
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  2. #2
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Also, ich bin ja erst seit 4Jahren in der Comicszene. Habe ganz "normal" mit Spidey & Co angefangen. Fande es damals das beste auf dem Comic-Markt. Was ich jetzt schon gar nicht mehr sagen kann und werde. Jetzt finde ich die coolen Nicht-Superhelden-Comics wesentlich besser, weil sie nicht immer das selbe bieten: Gut wird Böse, Böse wird Gut und am Ende ist alles wieder gut.
    Ich denke mal, dass ein gesunder Mix immer am besten ist. Man sollte nur den anderen Comic-Lesern was bieten. Das Marvel nicht ins "Nicht-Superhelden"-Genre einsteigt ist ja irgendwo klar. Passt einfach nicht. DC hat es ja unter einem anderen Label erfolgreich geschafft. Was ja nicht heißt, das Marvel das nicht schaffen würde.
    Auf der anderen Seite wird doch eigentlich genug geboten. TWD, GOON, BOYs, usw. Es müssten sich nur mehr Autoren und Zeichner gegen das Superhelden-Genre wehren und sagen wir gehen zu Dark-Horse, Image & Co und verdienen vielleicht ein bisschen weniger Geld, arbeiten mehr und sind dafür glücklich.
    Die Leser sind da!!! Nur die Verlage und Autoren müssen mitziehen und nicht so verbohrt sein.
    Und ist es in Deutschland nicht genauso??? Immer wenn ich andern Nicht-Comicnauten erzähle, dass ein Hobby von mir aus Comics und kleinen Figuren besteht, werde ich immer gefragt: Mickey-Maus oder was??? Sind Comics nicht was Kinder??? Immer die selben Vorurteile.
    Als ich Ein paar Wochen in Frankreich gearbeitet habe in der Ausbildung, Habe ich bei einer Befreundeten Familie von meinem Lehrmeister gewohnt. Das war es ganz normal, das der Mann am Wochenende morgens zum Bäcker ging und zum Zeitschriften-Händler um ne Zeitung und seine Comics zu holen. Da gehört es zur normalen Literatur...

    Also, ich unterstütze Powell, Kirkman...
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  3. #3
    Mitglied Avatar von Jameson
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    Ich bin dafür, das Eine zu tun und das Andere nicht zu lassen. Ich lese selbst gerne Spider-Man (wenn auch Brand New Day ein Riesenfehler ist, aber das ist ein ganz anderes Thema), aber will auch die Autoren Comics nicht missen.
    Marvel versucht sich da schon zu etablieren und hat nicht umsonst Titel wie Dark Tower und Anita Blake im Programm. Das sind zwar in dem Sinne keine Autoren Titel, weil es sich um Adaptionen handelt, aber geht mal von den Superhelden deutlich weg.
    So leid mir das tut, aber DC war hier mit dem Vertigo Label vorausschauender.
    Die kleineren Verlage werden es auch weiterhin schwer haben, ihre Titel im Verdrängungswettbewerb zu platzieren. Daher kann ich den Aufruf nur unterstützen, dass Autoren Titel von der Leserschaft beachtet und gekauft werden. Das muss jeder mit seinem Budget "vereinbaren", um so vielleicht zu einem wenigstens halbwegs ausgewogenen Verhältnis zwischen Mainstream und Autorentitel zu kommen.

  4. #4
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Powells Video ist ja "nur" der aktuelle Höhepunkt einer aktuellen Bewegung.

    Ich hab das am Wochenende mal recherchiert und zusammengefasst, so dass man eine Übersicht über die aktuellen Meinungen/Aktionen in der US-Comicszene erhält:
    http://www.comicgate.de/Welt-am-Drah...dencomics.html

  5. #5
    Mitglied Avatar von idur14
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    Für mich hat das ganze allerdings teilweise den fahlen Beigeschmack des "Ich will selbst was machen und eigenständig was verdienen!". Das sei den Protagonisten auch geschuldet, nur sollte man es nicht in die Ecke: "Es gibt nur Superhelden" drängen.
    Ich lese auch verschiedene Genres und habe zB von Zombie Comics schön langsam etwas genug (sorry CC). Ganz unbeschadet der Tatsache, dass auch viele Kleinverlage in den USA auf der Superheldenschiene mitschwimmen und so überleben.

    Ein interessantes Beispiel für die aktuelle Lage sind in den USA ja die Mangas. Noch vor einigen Jahren mit hohen Zuwachsraten und sogar DC hat sein eigenes Manga Label gehabt. Spätestens seit letztem Jahr ist das Thema aber nach Europa nun auch in den USA etwas entzaubert.
    Und dann stellt sich ja nur mehr die Frage gibt es in den USA für europäische Comics einen Markt? Archaia probiert das ja heftig von der FB Alben Seite (Killer, Archonten, Okko) hohe Steigerungen gibts nicht. Und auch Marvel hat ja den Versuchsballon gestartet, aber es geht halt nicht wirklich.

    Daneben gibts dann noch das, was bei uns unter dem Begriff Graphic Novel läuft. Hier muss man allerdings schon sagen, dass vieles davon auch aus den USA kommt Joe Sacco, Alison Bechdel und Harvey Pekar nur mal so als Beispiele genannt.
    Wenn überhaupt, dann glaube ich könnte man hier ein Gegenstück liefern. Ob da allerdings Eric Powell und Robert Kirkman als Vorreiter die richtigen wären, möchte ich mal bezweifeln. Von den oben genannten würde da nur Becky Cloonan reinpassen.

  6. #6
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Der US-Markt ist schon ein sehr spezielles Phänomen und die Dominanz der Superhelden eigentlich "unnatürlich". Eine "gesundere" Mischung bietet da definitiv der frankobelgische Markt und auch der japanische. Dort kriselt es zwar hin- und wieder auch, aber dort gibt es wenigstens eine viel größere Bandbreite an Themen und ergo auch eine breitere Basis an Lesern/Käufern. In den USA lebt der Markt, wie Powell und andere ja so schön betonen, von einer Handvoll uralter Charaktere die immer und immer wieder das selbe Abenteuer bestehen, mit leichten Variationen und "Brechungen". Und das ist nun mal nur für maximal 10% der US-Bevölkerung interessant. Vornehmlich männliche Teenager. Comics in Frankreich und Japan erreichen hingegen auch Frauen, Jüngere, Ältere mit verschiedensten Interessen ...
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  7. #7
    Mitglied Avatar von Jameson
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    @ Asher: Sehr schöne, informative Zusammenstellung einschl. der Kernaussagen diverser Künstler. Vielen Dank dafür!

  8. #8
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von Amigo Beitrag anzeigen
    Und das ist nun mal nur für maximal 10% der US-Bevölkerung interessant. Vornehmlich männliche Teenager. Comics in Frankreich und Japan erreichen hingegen auch Frauen, Jüngere, Ältere mit verschiedensten Interessen ...
    Und das ist genau das, was ich in Frankreich erlebt habe. Im Franko-Belgischen Bereich ist es nun mal so, dass sich die Comics durch alle Schichten zieht und nicht nur für Kinder und Teenager ist. Dieses Vorurteil ist in Deutschland ja genauso: Comics sind für Kinder.
    SPLITTER zum Beispiel hat viele Genres und Storys. PaniniComics hat fast nur Superhelden und Anti-Superhelden-Comics. Das spiegelt genau das Problem wieder.
    Das Problem müsste von Autoren und den Verlagen zusammen angegangen werden. Aber solange die Zahlen stimmen werden die Verlage sich dagegen sträuben.
    Es müsste am besten ein komplett neuer Verlag gegründet werden um neue Comic-Genres zu entwickeln und zu vertreiben. Wird aber wahrscheinlich schwer dies alles zu verwirklichen.
    Wollen wir das beste hoffen. Und natürlich auf gaaaanz viele gute Comics die CC dann drucken darf....
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  9. #9
    Moderator Weildarum Forum Avatar von Fr4nk
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    Zitat Zitat von Comic_Empire Beitrag anzeigen
    Es müsste am besten ein komplett neuer Verlag gegründet werden um neue Comic-Genres zu entwickeln und zu vertreiben.
    es ist ja nicht so, dass es diese 'anderen' Verlage oder Genres nicht gäbe. Ist alles da, wird nur nicht so wahrgenommen wie es sollte.
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  10. #10
    Mitglied Avatar von J.Archer
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    Sehe das ähnlich wie Powell. Ständig heißt es nur: Comics... ist doch für Kinder. Immer Vorurteile. Man wird schräg angeschaut, wenn man Comics kauft. Nur: So manches Comic hat Erzählpotential wie ein Kinofilm. Ich habe diverse Comics in meinem Leben gelesen. Einiges war tragischer als Filme, die ich gesehen oder Bücher, die ich gelesen habe.

    Nicht nur der US-Markt steht sich im Weg, auch der Deutsche Markt. Wie viele GENIALE franco-belgische Reihen sind angefangen und nie fortgeführt worden: insbesondere seien hier die Reihen von Kox und Cauvin genannt!!! Dein Freund und Helfer, Sammy und Jack, King und Kong, Die kranken Schwestern... sind nur einige! Stattdessen wagt man sich an wenige andere wie Die Blauen Boys, Spirou, Blake und Mortimer, Valerian. Teilweise dauert es Jahre bis ein neues Album erscheint. Beispiel Sammy und Jack. Carlsen veröffentlichte 1 - 10, Salleck macht mit 32 und 33 weiter. Seither Funkstille. Echt schade. Gerade die von mir genannten Reihen werden sehnsüchtig von mir erwartet.

  11. #11
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Der deutsche Comicmarkt ist wieder ein anderes Thema. Wenn man von ein paar Funnys bzw. Semi-Funnys absieht (Micky Maus, Simpsons, Asterix) ist Deutschland als Comicland international betrachtet nahezu bedeutungslos. Für die Comic-Hochburgen mit starken Traditionen, also die USA, Frankreich/Belgien und Japan ist die Frage "Quo vadis Comic?" aber schon wichtig und sehr bedeutsam für den Rest der Welt, der eigentlich nur "Konsument" ist und von den Kreativen und Verlagen in den Comic-Hochburgen versorgt wird. Ähnlich wie bei Film und Musik.
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  12. #12
    Mitglied Avatar von idur14
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    Zitat Zitat von Comic_Empire Beitrag anzeigen
    SPLITTER zum Beispiel hat viele Genres und Storys. PaniniComics hat fast nur Superhelden und Anti-Superhelden-Comics. Das spiegelt genau das Problem wieder.
    Ähm, das sehe ich aber mal ganz anders. Bei Splitter überwiegt doch eindeutig das Fantasy Element (vor allem 2010). Das geht sogar soweit, dass man für Funnys ein eigenes Sublabel gründet.
    Das halte ich grundsätzlich auch für eine gute Vorgehensweise, weil man sich so mit dem Verlag identifizieren kann, genauso wie mit dem Sublabel. Man weiss, was da kommt.

    Und dass bei Panini die Superhelden überwiegen ist auch so nicht richtig. Was die Verkäufe der eizelnen Ttiel anlangt sind die wohl hinten (hinter MAD, Simpsons usw..). Und dann gibts auch noch die VErtigo und Fantasy Schiene (genau das was Powell anspricht) und schließlich noch Star Wars. Das schaut halt nur so aus, weil sie die einzigen sind, die US Superhelden veröffentlichen (nehmen wir Nona Arte mal noch raus).

    BEi CC zB gibts mittlerweile ne breitere Diversikfikation von Horror und Crime auch hin zu anderen Themen. Auch ein gangbarer Weg. Mir wirkt es von den Themenbereichen oft etwas willkürlich, inhaltlich sind die "anderen" Titel aber super.

    Kleiner Nachsatz: Mich würde mal interessieren wie die Aufteilung der Kinogänger bei Superhelden Filmen ist. Ich prophezeie, dass das sehr breit gemischt ist (während zB in den neuen Schlümpfe Film eher Kinder gehen werden). Die Verbindung Kindercomic/Superheldencomic passt für mich nicht. Wenn schon dann eher Funnys und Kindercomic.
    Genusowenig passt FB und Erwachsenencomic, wenn schon dann das was unter Graphic Novels läuft.
    Geändert von idur14 (02.02.2011 um 08:44 Uhr)

  13. #13
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    "Interessante" Entwicklung:
    Powell hat soviel Gegenwind von erbosten Superheldenfans erfahren, dass er den Zugang zum Video geändert hat und es nun nicht mehr öffentlich ist.
    Dabei ging es ihm ja nicht "gegen Superhelden", sondern "für mehr Vielfalt".
    Klar, das Video war z. T. ziemlich krass, aber es war doch deutlich, dass das satirisch gemeint war.
    Seine Erklärung, warum er das getan hat und noch einige Stimmen in den Kommentaren dazu:
    http://www.ifanboy.com/content/artic...Down_the_Video
    http://blog.newsarama.com/2011/02/03...to-arms-video/

    @Jameson: Vielen Dank, freut mich zu hören!

  14. #14
    Mitglied Avatar von Hluhluwe Umfolozi
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    Das Zitat von Tony Harris ist ja reine Freude. Ich werde mir das mal als Standardverweis speichern ^^

  15. #15
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Diese Kritik am "Comics sind für Kinder"-Affekt... ist das eigentlich noch so? Klar, hierzulande, bei Nichtlesern. Aber in den USA wurde in den letzten Jahren immer wieder kritisiert, dass gerade die Superheldencomics immer weniger für Kinder geeignet sind. Weshalb den großen Verlagen die jugendlichen Leser ausblieben.

    Interessant finde ich, dass zwar die Verkäufe in Comicläden (dem sog. Direct Market) diese starke Tendenz zu Superheldencomics haben, aber die Zahlen für digitale Comics, die vor einiger Zeit umgingen (Quelle, Quelle... ach was soll's, bin ja glaubwürdig, ) ein ganz anderes Bild zeigen. Scott McCloud hat in seinem Blog unter dem Titel "welches Jahr haben wir noch mal?" auf die Ambivalenz von Powells Zuspitzung hingewiesen, und ich kann dem wirklich nur zustimmen. (Womit übrigens niemand behauptet, dass wir jetzt aufhören sollen, Independent-Comics zu lesen.)

  16. #16
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    In der heutigen taz ist ein Artikel von Waldemar Kesler zu Eric Powells Aufruf zu mehr kreativer Vielfalt und dem Zustand der US-Comic-Industrie unter der Vorherrschaft der großen Zwei:

    http://www.taz.de/1/leben/buch/artik...rman-muss-weg/

  17. #17
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    Da sich der Autor offensichtlich an unserem Artikel zum Thema bedient hat, wäre zumindest eine Verlinkung angebracht gewesen. :/

  18. #18
    Mitglied Avatar von Hluhluwe Umfolozi
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    Wir sind halt alle noch nicht über den Guttenberg

  19. #19
    Mitglied Avatar von Marcus 74
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    Ah da hat der Eric mal wieder ein völlig „neues“ Thema angesprochen. Jedes Jahr kommt einer von den „erfolgreicheren“ Autoren, den bösen Zwei vorzuwerfen immer nur langweilige Superhelden Comics zu veröffentlichen und alles andere zu ignorieren.

    Frank Miller hat mal gesagt das er sich als Leichenfledderer fühlt wenn er noch mit so alten Superhelden arbeiten muss. (Das war zu seinen Dark Horse Sin City Zeiten) hat er Mitte der 2000er nicht wieder Bat Man, ich meine mit Jim Lee, gemacht?
    Wo wir gerade bei Jim Lee sind. Alle Image Gründer wollten weg von Marvel und DC und auf eigenen Beinen stehen. Was hat Jim Lee dann gemacht?
    Sogar Alan Moore der geschworen hat nie wieder für DC zu arbeiten ist danach mit ABC bei Wildstorm also DC gelandet. Allerdings muss man sagen, das Wildstorm erst zu DC gegangen ist als Moore bereits unterschrieben hatte, und Alan Moore nie gesagt hat das er keine Superhalden mehr macht, im Gegenteil.

    Superhelden Comics sind die Comics mit denen man in den USA mit Abstand das meiste Geld verdienen kann.

    Alle Jahre kommen tolle Autoren verteufeln das System, erzählen wie böse und gemein alles ist, und laden dann doch wieder bei den zwei Großen weil es da mehr Geld gibt. Würde ich auch so machen.
    Okay diese Argument trifft auf Powell nicht zu, da er nicht wirklich für einen der beiden gearbeitet hat. Ein paar Cover mal außen vor.

    Okay das ist allerdings nicht der Hauptgrund des Aufrufes: Mehr Vielfalt im Comic Sektor, hört sich so an wie die aktuelle E10 Diskussion. Man kann niemanden vorschreiben was er zu kaufen hat.
    Ich habe über 500 Spiderman Comic gelesen und fand sie sehr wohl abwechslungsreich obwohl die Grundgeschichte immer nur Gut gegen Böse ist. Aber ist es bei The Goon wirklich anders? Sind die Geschichten nicht vergleichbar und wiederholend?
    Und was anderes als The Goon hat Mister Powell auch nicht wirklich gemacht. Das zeugt auch nicht gerade von Abwechslung.

    BTW die im ersten Post von Comic Empire erwähnte Serie „The Boys“ ist eine Superheldenserie in Reinkultur. Zwar eine andere Art der Superhelden aber trotzdem Superhelden.
    Geändert von Marcus 74 (08.03.2011 um 11:09 Uhr)

  20. #20
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    Zitat Zitat von Marcus 74 Beitrag anzeigen
    BTW die im ersten Post von Comic Empire erwähnte Serie „The Boys“ ist eine Superheldenserie in Reinkultur. Zwar eine andere Art der Superhelden aber trotzdem Superhelden.
    Ich wollte es auch schon anmerken. So sehr ich Garth Ennis an sich mag, ist er in Sachen Superhelden höchst inkonsequent. Immer wieder betont er, dass er sie überhaupt nicht ausstehen kann und als Folge bringt er einen, zwar Anti- aber dennoch Superheldencomic nach dem nächsten raus (okay, vielleicht übertrieben formuliert) und trägt so weiterhin zur Herrschaft des Genres bei, anstatt einfach zu versuchen, völlig andere Sachen zu machen.
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  21. #21
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    Zitat Zitat von Marcus 74 Beitrag anzeigen
    BTW die im ersten Post von Comic Empire erwähnte Serie „The Boys“ ist eine Superheldenserie in Reinkultur. Zwar eine andere Art der Superhelden aber trotzdem Superhelden.
    Ich sehe es eher als Gegen-Superhelden-Comic. Schließlich werden die "Superhelden" als extreme Egoisten mit einem ziemlichen Drang zu Sex, Drogen und Geld dargestellt. Was ist da dran *ACHTUNG - Zitat* Superheldenserie in Reinkultur. Die Hauptpersonen haben keine Superkräfte, sondern nehmen "Drogen" die Ihnen welche geben.
    So sehe ich das eben. Aber wenn ihr das anderst seht, geht das für mich in Ordnung.
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  22. #22
    Mitglied Avatar von Marcus 74
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    Hallo Comic Empire

    Also hängt es davon ab wie jemand seine Kräfte bekommen hat, ob es eine Superheldenserie ist oder nicht?! Was ist dann mit Batman oder Capitan America?
    Wie Superhelden dargestellt werden? Iron Man hat Alkoholprobleme. Trotzdem ein Superheld?
    Vergleiche die Geschichte vom Freshman mit Peter Parker. Serum – Spinne, Tot der Freundin – Tod des Onkel, Beziehungsprobleme usw.

    Typen in schwarzen Klamotten hauen Typen in Strumpfhosen auf die Neun. Wenn das keine Superhelden Story ist, was dann?

    Edit: Der Hauptteil der Handlung von The Boys dreht sich um Superhelden = Superhelden in Reinkultur
    Geändert von Marcus 74 (09.03.2011 um 13:09 Uhr)

  23. #23
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    Die Frage, was genau einen Superhelden ausmacht, hat ja schon einige Leute in die Verzweiflung getrieben, so dass ich gar keine echte Definition mehr versuche, aber ob man die "Boys" selbst nun als welche sieht oder nicht, gibt es doch keinen Zweifel, dass es eine Serie UM Superhelden (zumindest eindeutig als Antagonisten) ist, ergo der beklagten Überdominanz des Untergenres nichts entgegensetzt.
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  24. #24
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    Na klar gehören die Boys auch zum Dunstkreis der "Superhelden". Das skurrile am US-Markt ist, dass man schon Stoffe, die die Superheldenmanie auf die Schippe nehmen, auf die Spitze treiben, abwandeln oder mit moralischen Botschaften anreichern (The Dark Knight Returns, Watchmen, V for Vendetta, Kick-Ass, Hellboy, Scott Pilgrim, Wanted, Teenage Mutant Ninja Turtels etc.), als sehr innovativ oder originell einstuft, obwohl sie im Grunde nichts anderes sind, als eine weitere Variation des selben alten zig mal durchgenudelten Themas. Die Amis sind so in ihrer "Comic=Spandex"-Welt verwurzelt, dass es ihnen gar nicht auffällt.

    Wäre die Comic-Historie in Frankreich oder Japan ebenso einseitig verlaufen, gäbe es dort nur "Gallier gegen Römer"-Comics und Manga mit Typen in Robot-Kampfmaschinen, die sich auf die Ömme hauen ... Die wären dann vielleicht auch sehr erfolgreich, aber die Zielgruppe wäre halt sehr, sehr beschränkt und richtig innovativ oder lebendig wäre das nicht. Wie jetzt auch bei den Superheldencomics ...
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