Rezension von: Christel Scheja

Ein düstere Endzeit-Szenario vor trostloser Großstadtkulisse, biomechanische Entwicklungen, die nicht unbedingt aus Menschenhand stammen, aber von skrupellosen Geschäftsleuten weiterentwickelt und damit zu unkontrollierbaren Katastrophen werden - das sind die Zutaten, die man bei Tsutomo Nihei schon zur Genüge kennt.
Deshalb überrascht es auch nicht, in ABARA damit konfrontiert zu werden. Ebensowenig weicht der Künstler von seiner typischen Erzählweise ab: Zunächst wird der Leser in das Szenario geworfen, ohne eine Ahnung zu haben, worum es eigentlich geht. Dann folgt erst einmal jede Menge Action mit Horroreinschlag - bevorzugt mit Monsterkreaturen, die eher pflanzlich als tierisch wirken und einem Helden, der keine besonderen Gefühle zu besitzen scheint - und erst dann werden erste Hinweise ausgestreut, worum es eigentlich überhaupt gehen könnte, aber wirklich klug wird man aus ihnen bis zum Ende der Geschichte nicht.
Das ist ein wenig enttäuschend und ermüdend, wenn man bereits andere Titel von dem Künstler kennt, und vielleicht für Neueinsteiger am spannendsten. Letztendlich bleibt man aber doch dabei, um durch den zweiten den ersten Band verstehen zu können, auch wenn man sich darüber ärgert, dass der Künstler so kryptisch bleibt. Alles in allem bietet Tsutomu Nihei inhaltlich und formal genau das, was man von ihm gewohnt ist, leider aber nicht mehr.
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