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Thema: Schlechte Verkaufszahlen für Textbuch/Artbook

  1. #1
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    Schlechte Verkaufszahlen für Textbuch/Artbook

    Ich weiß gar nicht, ob dieser Beitrag hier erwünscht ist (da ich eben kein Zeichner bzw. Künstler im Sinne des Forums bin), aber ich versuche es einfach mal, denn die Zeichner und Mitleser hier haben vielleicht kritische Anmerkungen dazu.

    Seit etwa 3 Wochen ist jetzt mein Episodenguide und Artbook zum Bruchbach-Universum im Webshop vom Verlag erhältlich. Neben zahlreichen Hintergrundinfos zur Comicserie und fiktiven TV-Serie Bruchbach Serenade gibt es im Buch auch viele wunderbare Zeichnungen von Ben Marquardt, darunter auch manch unveröffentlichtes Material. Es sollte also allein schon für Fans von Ben ein interessantes Sammelstück sein. Obwohl ich im Vorfeld so manche Kaufzusage hatte, tut sich nun aber wieder überhaupt nichts - gerade mal 2 Käufer über den Webshop in den letzten Wochen. Dezente Werbung online und in Foren wird ignoriert oder gleich gelöscht, obwohl ich versuche, es doch zielgruppenrelevant anzubieten - z.B. in Simpsons-Foren, da die Idee einer satirischen Animationsserie die Leute dort ansprechen sollte.

    Liegt es am "hohen" Preis? Dieser beträgt 20 Euro, aber dafür bekommt man ein Buch mit 130 Seiten in A4, glänzendes Hardcover und sogar rotes Lesebändchen. Alles beste Qualität, ich mache da natürlich absolut keinen Gewinn, sondern zahle deutlichst drauf. Es geht mir ja eher darum, die Ideen in professioneller Form "offline" zu präsentieren. Oder liegt es generell an der Textmenge zwischen den Zeichnungen?

    Überhaupt erfreut sich das ganze Material nur sehr geringer Beliebtheit, meine Anfragen nach Zeichnern für den vierten Comic (Ben kann ja aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterzeichnen) haben keinen Erfolg und selbst Mails, die ich an Zeichner geschickt hatte, deren Stil mir gefällt, blieben bisher unbeantwortet. Warum sind Idee, Buch und Comic bei vielen Zeichnern und potentiellen Lesern so unbeliebt?

    Sorry, wenn das jetzt nach selbstmitleidigem Gejammer klingt, aber so langsam geht mir die Motivation aus. Naja, nicht so wirklich, schließlich muss die Story weitergehen. Aber es ist irgendwie ein einsamer Kampf an der Bruchbach-Front.

    Hier noch zwei Bilder vom Buch, damit ihr seht, wovon ich rede:





    Irgendwelche Meinungen und Vorschläge dazu?

    Chris

  2. #2
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    Der Preis ist sicherlich mit ein Grund.
    Möglicherweise wirkt ein Buch, über eine fiktive Serie, ähnlich einer Geschichte, die es nicht geschafft hat tatsächlich umgesetzt zu werden und besitzt allein deshalb schon das Odium des Nichtgefallen - wenngleich es auch ganz wunderbares Material sein kann.

    P.S. Schön und mit Liebe gemacht, wie ich sehe
    Suche Zeichner für dramatisches SciFi

  3. #3
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Hallo, Chris!

    Da ich ja im anderen Thread ziemlich zu Beginn gleich Interesse an einem Artbook von Ben geäußert hatte, fühle ich mich grad einfach mal berufen, was dazu zu schreiben. Und bevor ich wieder irgendwem vor den Kopf stoße: ich äußere meine Meinung, die durchaus falsch sein kann und nicht unerheblich von Unwissenheit geprägt sein könnte.

    Ich fürchte, dass der Episodenführer im Moment schlicht obsolet ist, weil der Bruchbach Serenade die entsprechenden Leser fehlen. Solch ein ambitioniertes Projekt macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn man Neuleser ansprechen will, die aufgrund des großen Erfolgs der Episoden/ des Comics daran interessiert sind, Zurückliegendes aufzufrischen oder Hintergründe kennenzulernen.

    Nun habt Ihr 3 Bände der Bruchbach Serenade produziert, dazu eine 'fiktive TV-Serie'. Ich glaube, das reicht noch nicht für einen Episodenführer, weil die Leute, die Euch kennen, eh alles gelesen/gesehen haben. Und die Leute, die Bruchbach nicht kennen, werden sicherlich auch nicht zuerst zum Episodenführer greifen.

    Gleiches gilt IMO für ein Artbook von Ben:
    Zitat Zitat von Chris P. Beitrag anzeigen
    Es sollte also allein schon für Fans von Ben ein interessantes Sammelstück sein.
    Klar, aber wie viele Fans hat Ben? Ich möchte ihm hier natürlich nicht zu nahe treten, dafür schätze ich seine Fähigkeiten viel zu sehr. Aber ein eigenes Artbook herauszubringen für einen Illustrator/Comiczeichner, der der breiten Masse (und selbst in Comiczeichnerkreisen, soweit ich das einschätzen kann) weitgehend unbekannt ist, zumindest hier in Good Ol' D, ist ein ziemlich mutiger Schritt.
    Zitat Zitat von Chris P. Beitrag anzeigen
    Überhaupt erfreut sich das ganze Material nur sehr geringer Beliebtheit, meine Anfragen nach Zeichnern für den vierten Comic haben keinen Erfolg und selbst Mails, die ich an Zeichner geschickt hatte, deren Stil mir gefällt, blieben bisher unbeantwortet. Warum sind Idee, Buch und Comic bei vielen Zeichnern und potentiellen Lesern so unbeliebt?
    Dazu kann ich eigentlich nicht viel sagen, weil ich den Stoff nicht kenne.

    Vielleicht ist aber auch genau das der Grund? Wie erfolgreich läuft die Bruchbach Serenade denn überhaupt? Ist der ausbleibende Erfolg des Episodenführers tatsächlich überraschend? Oder sind auch die anderen Veröffentlichungen nicht so der Renner?

    Was mich regelmäßig erschlägt, wenn ich mich über die Bruchbach Serenade auf der entsprechenden Homepage informieren möchte ist das Konzept. Ihr habt Euch superviele Gedanken zu dem Thema gemacht und das ist auch echt beeindruckend. Aber auch für Menschen, die daran partizipieren möchten, womöglich total abschreckend.

    Denn wer sich dafür entscheidet, bei Euch mitzumachen, entscheidet sich für viel Arbeit in einem relativ engen Korsett, wo es schwierig wird, seine eigenen Vorstellungen einzubringen. Das ist für Kreative nur durch eine ansprechende Entlohnung auszuhalten, und die wird, soweit ich das sehe, nirgendwo erwähnt. Deswegen würde ich mich gegen eine Mitarbeit bei Bruchbach entscheiden. Und kann mir vorstellen, dass es manch anderem auch so geht.

  4. #4
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    'Angeregt' durch Deinen Post habe ich mir die letzte Stunde die Leseproben zur Bruchbach Serenade auf myComics.de und die diversen Blogs und Webseiten des Benjamin Marquardt (was für ein großartiger Illustrator!) zu Gemüte geführt. Vielen Dank für diesen Thread hier - diese Stunde war ein echtes Erlebnis.

    Eure Arbeit wirkt extrem professionell und ambitioniert. Es ist sehr schade für euch, daß sie nicht die entsprechenden Früchte trägt.
    Spontan fallen mir ein, zwei Gründe ein, die den verdienten Erfolg vielleicht verhindern. Aber ich denke mal nicht, daß ein solches Projekt in aller Öffentlichkeit zernörgelt werden sollte. Ich mache es auf jeden Fall nicht ... ;-)

  5. #5
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    Ich fürchte, dass der Episodenführer im Moment schlicht obsolet ist, weil der Bruchbach Serenade die entsprechenden Leser fehlen. Solch ein ambitioniertes Projekt macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn man Neuleser ansprechen will, die aufgrund des großen Erfolgs der Episoden/ des Comics daran interessiert sind, Zurückliegendes aufzufrischen oder Hintergründe kennenzulernen.
    Da hast du vermutlich recht. Aber der Inhalt der Comics und der Inhalt des Episodenguides sind auch zwei sehr verschiedene Dinge. Bei den Comics geht es wegen der meist geringen Seitenzahl (besonders in den ersten beiden Ausgaben) und des seltenen Erscheinungstermins nur sehr direkt um Einzelstories und Gags. Gut, der dritte Comic mit mehr Seiten und melancholischerer Atmosphäre kam meiner Idee doch schon näher als die beiden ersten Ausgaben. Für einen vierten Comic habe ich auch wieder eine längere und emotionalere Story geplant, eventuell diese hier:

    http://www.bruchbach.de/index.php?con=neustory

    Im Episodenguide geht es als kreative Übung einfach auch darum, zu sehen, wieviele Ideen man als einzelne Person zustande bringt, was ein Serienuniversum hergibt, wie man sich mit Mythologie und mit Querverweisen verzetteln kann etc. Während der jährliche Comic eher eine geradelinige Gag- und Satirestory ist (die trotzdem jedes Jahr gute Kritiken eingefahren hat) ist der Episodenguide einfach eine Sammlung, die die Evolution der Idee widerspiegelt - von kleinen Anfängen bis hin zu verschachtelten Querverbindungen und sonstigem. Das ist für Leser sicher auch etwas schwierig nachzuvollziehen, aber mir haben Leute auch immer wieder geschrieben, daß sie die Sache nach dem Einstieg mit Gewinn gelesen haben.

    Wie die Verkaufszahlen der Comics sind, weiß ich nicht genau. Recht mager vermutlich, wenn auch nicht ganz so mager wie für das Buch. Die Idee mit der Kombination mit dem Artbook ist natürlich auf meinem Mist gewachsen, Ben ist daran unschuldig .

    Chris

  6. #6
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Zitat Zitat von peter schaaff Beitrag anzeigen
    Aber ich denke mal nicht, daß ein solches Projekt in aller Öffentlichkeit zernörgelt werden sollte. Ich mache es auf jeden Fall nicht ... ;-)
    Na toll, jetzt fühl ich mich schlecht.

  7. #7
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    Zitat Zitat von tillfelix Beitrag anzeigen
    Na toll, jetzt fühl ich mich schlecht.
    Mußt du nicht, du hast ja durchaus recht. Es ist sehr schwierig, die Sache publik und interessant zu machen. Das liegt sicher auch an mir und meinem eher obskuren Weltbild .

    Trotzdem kommt es mir beim Buch noch weitaus schwieriger vor, als bei den Comics. Es fragt ja nicht mal jemand an, worum es geht, Schweigen und Desinteresse sind fast die einzigen Reaktionen auf diverse Werbung. Dabei denke ich eben, daß das Buch die Idee vom Bruchbach-Universum weitaus besser präsentieren kann, als ein kürzerer Comic, trotzdem aber auch eine gute "Zwischenlektüre" in Vorbereitung auf den vierten Comic sein kann.

    Chris

  8. #8
    Mitglied Avatar von tigermuse
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    Wenn der deutsche Markt für Comics schon schlecht ist und der deutsche Markt für Bonus-Material ebenso, dann ist der deutsche Markt für Bonus-Material zu Comics besonders schlecht - leider.
    Dem Absatz förderlich wäre es wahrscheinlich Vertriebswege und Absatzmöglichkeiten jenseits des Verlag-Webshops zu suchen.

  9. #9
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Ich habe das Hin und Her bei BRUCHBACH SERENADE immer mal wieder mitbekommen, und sehe es so wie Till. So ein Artbook macht Sinn bei einer etablierten Serie mit vielen Lesern. BS hat das alles nicht. Es ist zu früh. Es gab ja auch nie komplette Stories zu lesen, sondern immer nur Teaser von ein, zei Seiten, und wenn die einen grad nicht packen, kauft man das Ding halt nicht. Stell doch mal eine ganze Geschichte online und guck was passiert. Du hast doch nichts zu verlieren.

    Und auf die Gefahr hin, hier Geschirr zu zerdeppern, wenn ich sowas lese wie Staffel FÜNF, Teil soundso, denke ich unwillkürlich, konzentrier doch deine Kreativität auf EINE kurze bis mittellange Geschichte, die SO DERMASSEN GUT ist, dass niemand drumrum kommt. Steck alles rein was du hast. Und dann die nächste.

    Und vielleicht ist es langsam wirklich Zeit für einen Plan B, eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit anderen, ein illustrierter Roman, ein Hörspiel, what have you. Aber das ist nur meine Sichtweise. Du hast nur soviel Energie und Kohle in das Projekt investiert, dass man unwillkürlich denkt mach doch lieber so. Also no offense.
    Geändert von Spong (07.06.2011 um 11:28 Uhr)

  10. #10
    Mitglied Avatar von N-Dee
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    Würde das eher auf den Titel abwälzen, Bruchbach, ein fiktives Dorf, nehme ich an, Serenade, ein Wort, was ich erst mal googeln musste, dass weckt nicht besonders viel Interesse.

  11. #11
    Mitglied Avatar von Jot
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    würde mich da fast N-Dee anschliessen. Der Titel weckt bei mir kein Interesse, mich weiter mit der Serie zu beschäftigen. Bruchbach - klingt wie der Nachbarort von Entenhausen und als fiktiver(?) Ortsname irgendwie verbraucht. Serenade musste ich ebenfalls googlen, konnte den Begriff aber trotz ausführlicher Wikipediaerklärung nicht mit dem Ortsnamen Bruchbach unter einen Hut bringen.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Und auf die Gefahr hin, hier Geschirr zu zerdeppern, wenn ich sowas lese wie Staffel FÜNF, Teil soundso, denke ich unwillkürlich, konzentrier doch deine Kreativität auf EINE kurze bis mittellange Geschichte, die SO DERMASSEN GUT ist, dass niemand drumrum kommt. Steck alles rein was du hast. Und dann die nächste.
    Es gibt ja mittlerweile mehrere fertige Geschichten, aber das Interesse daran ist doch genauso gering, wie am Episodenguide und der Ideensammlung. Wenn ein Zeichner sagen würde "Diese oder jene Story gefällt mir sehr gut, arbeite sie noch aus oder setze die kurze Idee in ein komplettes Skript um, dann bin ich dabei", dann würde ich das auch tun. Für den zweiten Comic habe ich für Ben ja auch die Story mit dem Faust gemacht, weil sie ihm so gut gefallen hat. Wenn aber niemand Interesse zeigt oder die Arbeit (wenn überhaupt) nur des Geldes wegen übernimmt, dann fehlt mir auch die Motivation. Dann mache ich lieber das, was mich am meisten an der Sache fasziniert, und das ist eben das Ausarbeiten einer kompletten Serie in Form eines Episodenguides. Auf die Weise erreicht man etwas, daß eine einzelne kurze bis mittellange Geschichte pro Jahr nicht kann, nämlich ein Storygeflecht und ein ganzes Universum zu fabulieren.

    Vermutlich liegt das Problem aber auch woanders. Die ganze Idee geht einfach an der Marktrealität vorbei. Alle sagen, das digitale 21. Jahrhundert ist absolut super, meine Stories sagen sehr oft, daß es das nicht ist bzw. daß man darüber sehr genau nachdenken sollte. Ein guter, erfolgreicher Parodiecomic sollte wahrscheinlich den neuesten Blockbuster zitieren, aber meine Stories zitieren Werke und Leute wie Buster Keaton, Jacques Tati, Umberto Eco und Andrej Tarkowski und machen eine Charakterhandlung daraus. Der Markt sagt, in einem funny comic zählen die Gags, ich sage, auch in einer funny Satire geht nichts über Charakterintegrität. Der Verleger sagt, sexy ladies sind im Comic und auf dem Cover immer gut, aber einer meiner Hauptcharaktere ist explizit asexuell und einige Ideen im Episodenguide drehen sich auch darum etc etc. etc. Also Marktrealität ade.

    Das ist im Buch wohl noch weitaus ausgeprägter, als in den Comics. Wenn ich etwas schreibe, dass als fertige Story den größtmöglichen Appeal für den Markt hat, dann erkenne ich mich in dem Geschriebenen nicht mehr wieder. Und wenn ich etwas schreibe, in dem ich mich wiederfinde, dann schreckt es Leser und mögliche Umsetzer ab. Tja, irgendwie beantworte ich mir meine Frage vom Threadstart wohl doch selbst. Ich hoffe halt eher auf eine kleine Zielgruppe, aber leider ist sie im Fall des Buches bisher extrem klein.

    Chris

  13. #13
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    Zitat Zitat von Chris P. Beitrag anzeigen
    Vermutlich liegt das Problem aber auch woanders. Die ganze Idee geht einfach an der Marktrealität vorbei. Alle sagen, das digitale 21. Jahrhundert ist absolut super, meine Stories sagen sehr oft, daß es das nicht ist bzw. daß man darüber sehr genau nachdenken sollte. Ein guter, erfolgreicher Parodiecomic sollte wahrscheinlich den neuesten Blockbuster zitieren, aber meine Stories zitieren Werke und Leute wie Buster Keaton, Jacques Tati, Umberto Eco und Andrej Tarkowski und machen eine Charakterhandlung daraus.
    Vermutlich liegt das Problem noch mal ganz woanders. Der Markt für die von dir Angesprochne Thematik ist definitiv vorhanden. Die Frage lautet hier, ob dieser Markt schon mal was von Bruchbach gehört hat.

  14. #14
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    Hi Chris,

    ich kann jetzt auch nur meine Meinung, meinen Eindruck schreiben.

    ich kannte die Serie, Staffel, bislang nicht - aber vom Titel her hat sich mich auch nicht so angezogen.. habe auf myComics letztens glaub ich den Titel gesehen.
    Ob es jetzt daran liegt kann ich nicht sagen, zumindest hatte es bei mir kein.. "oh schau doch mal" ausgelöst.

    Dann Deine Seite zu der Serie - schau Dir die mal genau an...

    ich hab sie jetzt als Unwissender betreten und ich hatte folgende Fragen im Kopf:

    Was ist Bruchbach?
    Wer sind denn so die Charaktere?

    Darauf findet man wenn überhaupt grobe Antworten im Episodenguide zusammen mit den paar Zeichnungen, die man auf der Seite auch einsehen kann.

    Der Link zum Webshop funktioniert nicht !!! Potentielle INteressenten verlieren ggf. spätestens hier wieder ihr Interesse.

    Du hast viele Infos und Beispielskript auf der Seite, aber das Wesentliche fehlt ansich für mich.

    wenn es ein Fiktives Dorf ist und die Charaktere den Spiegel der Gesellschaft vorhalten sollen für einige Bereiche dann bring das mehr rüber.

    Ich erinner mich da an "Stenkelfeld" kennst du ggf... das ist einfach super lustig!!! im Netz hatte ich mal per Zufall ein paar Texte gefunden und es ging mal eine .WAV Datei von so nem ComputerWutCenter um.. ist aber schon was her.

    Aber grundsätzlich kannst Du Dir merken.. die Besucher der Seite sind grundsätzlich FAUL.
    jeder will schnell und einfach Informationen einsehen. vielleicht hilft es das einfach mal zu überarbeiten.

    Mir persönlich gehts oft so - ich lese auf der Arbeit viele, viele Mails und wenn ich mal auf einer Seite Infos suche.. freu ich mich über kurze/bündige Infos..

    Liste doch jeden Charakter, der in Bruchbach mitspielt auf.. mit nem netten Bild von ihm und kurzer Beschreibung..

    und vielleicht sogar ein paar kurzen Satirischen Cartoons.. damit man schonmal rein kommt..

    Das garantiert sicher keinen reissenden Absatz, aber die Zielgruppe wird ggf. eher zugreifen.

    und wenn Du den Simpsons Konkurrenz machen willst.. kann ich nur die Daumen drücken..
    aber auch die Serie lebt nur von ihren eigenwilligen Charakteren.

    viel Erfolg !!!!

    Gruß
    Olli

  15. #15
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    Zitat Zitat von Spong Beitrag anzeigen
    Und auf die Gefahr hin, hier Geschirr zu zerdeppern, wenn ich sowas lese wie Staffel FÜNF, Teil soundso, denke ich unwillkürlich, konzentrier doch deine Kreativität auf EINE kurze bis mittellange Geschichte, die SO DERMASSEN GUT ist, dass niemand drumrum kommt. Steck alles rein was du hast. Und dann die nächste.

    Und vielleicht ist es langsam wirklich Zeit für einen Plan B, eine gleichberechtigte Zusammenarbeit mit anderen, ein illustrierter Roman, ein Hörspiel, what have you. Aber das ist nur meine Sichtweise. Du hast nur soviel Energie und Kohle in das Projekt investiert, dass man unwillkürlich denkt mach doch lieber so. Also no offense.
    Spong, den ersten Ratschlag würde ich niemanden geben, denn die Geschichte gibt es nicht. Und es tut auch keiner Geschichte gut, wenn man sie überfrachtet. Und eine Geschichte wird dir ja auch nichts nutzen, egal wie gut sie ist, du brauchst schon Ausdauer, damit die Leute die Geschichte kennenlernen. Wahrscheinlich wäre es klüger, wenn er das nächste Bruchbach Serenaden-Comic macht.

    Zum zweiten Vorschlag: Comic war doch schon eine andere Möglichkeit, am Anfang war es eine Fernsehserienidee.

    Ich hielt die Artbookidee auch für keine gute, weil noch zu früh. Ansonsten muss wahrscheinlich auch mehr Zeit in Werbung investieren, also Homepages ansprechen, damit sie einige Sachen online stellen, Special bei Splashpages.

    Mit dem Wort Serenade sollte doch jeder etwas verbinden können.
    Geändert von Pats Reiseabenteuer (08.06.2011 um 16:35 Uhr)
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  16. #16
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    @Pat Ratschlag eins war halt das erste, was mir in den Kopf kam. Wg Plan B hast du recht, der Comic WAR ja schon Plan B.

    Lex Tylor hat einige Sachen erwähnt, die sicher schon was brächten. In der Tat, die Leser heute sind sehr ungeduldig ...

  17. #17
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    Ich fürchte, es braucht doch ein ordentliches Potential Beharrlichkeit, um wirklich erfolgreich zu werden, auch wenn es mühsam ist.
    PR empfiehlt: Rückkehr von "der drei" auf www.comicwerk.de. Außerdem unterstützt "der drei" im Wettbewerb bei www.mycomics.de.

  18. #18
    Mitglied Avatar von tigermuse
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    Nochmal was zum Titel: Als ich das zum ersten mal auf mycomics gesehen habe, dachte ich, es sei ein kulturgeförderter Titel (Max Bruch, J.S.Bach, Serenade...). Das hat, sorry , mein Interesse auch spontan dahinschmelzen lassen (muss allerdings auch dazu sagen, dass bei mir der Reader nur schwer läuft und ich doch wenigstens versucht habe reinzuschauen).
    Falls die Referenz auf klassische Musik zutrifft, wäre es ja vielleicht auch möglich sich aus der Richtung fördern zu lassen. Falls nicht, wäre es vielleicht klug die Anspielung zu vermeiden (falls es überhaupt eine ist).

  19. #19
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Chris weiss das sicher besser, aber ich habe BS so verstanden, dass der Titel die Dörflichkeit und, ähem, Kleinhaftigkeit der Welt wiederspiegelt, in der sich alles abspielt. Scheint fast ne Generationsfrage zu sein, ob man das Wort kennt oder nicht. Ich finde den Titel eigentlich passend und sympathisch.

  20. #20
    Mitglied Avatar von tigermuse
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    Auf jeden Fall gibt es eine geheimnisvolle Atmosphäre um das Projekt - was ja für die Vermarktung keine schlechte Sache ist.
    Ich ging von dem Begriff "Serenade" und Characters mit Mozart-Perrücken (die ich gesehen hatte) aus.
    Welches Wort meintest du jetzt, Spong? "Serenade" kenne ich - gibt es ein Lied von Ultravox das so heisst. Aber Bruchbach halt nicht.
    Also ich dachte wirklich es wäre ein klassische-Musik-Comic.

  21. #21
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Erstens ist eine Serenade ein abendliches Ständchen und hat ursprünglich nichts mit klassischer Musik zu tun, zweitens kennst du wohl das nicht.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  22. #22
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    Vielen Dank für die Ratschläge, besonders an LexTylor. Die Webseite müsste ich wirklich mal überarbeiten, die ist doch etwas hintendran (abgesehen vom Folgenguide, der ist aktuell). Da sind halt aus Archivgründen zum Teil auch Sachen mit auf der Seite, die wirklich aus den Anfängen der Idee stammen, z.B. das arg trockene Konzept von 2003. Die Webshop-URL hatte sich irgendwann mal geändert und ich habe noch nicht angepasst. Ist manchmal etwas schwierig mit DOS-Rechner.

    Zum Titel Bruchbach Serenade: ursprünglich hieß das Projekt einfach "Misfits", was mir immer irgendwie plump und einfallslos erschien, außerdem auch etwas Copyright-problematisch. Als wir dann den ersten Comic gemacht haben, habe ich Bruchbach Serenade als Titel gewählt. Das war ursprünglich nur der Titel einer einzelnen Storyidee, aber er gefiel mir dann für die Serie an sich recht gut. Eine Serenade ist ein "leichtes" Musikstück, in dem aber durchaus auch Substanz stecken kann. Bruchbach ist übrigens kein Dorf, sondern eine Kleinstadt. Mein ja nur .

    Die generelle Motivation hinter der ganzen Buchsache war letztlich wohl auch eine eher persönliche. Ich war im letzten Jahr ziemlich schwer krank und es sah gar nicht so gut aus. Ich wollte das ganze Serienuniversum daher halt einfach mal für die Zukunft festhalten, auch entgegen jedem Ratschlag, dass ein Faselbuch und ein Artbook zu einer so unbekannten Serie nichts bringen. Aber das ist jetzt kein werbefähiges Argument .

    Den illustrierten Charakterguide haben wir jetzt mal exklusiv im Buch, dort werden über mehrere Seiten zumindest die Hauptcharaktere kurz vorgestellt. Die Darstellung könnte ich später auch für die Webseite übernehmen, aber erstmal sollte es auch einen Bonus für die Buchkäufer darstellen.



    Wahrscheinlich übertreibe ich es jetzt mir der Textmasse wieder, aber hier rein aus Interesse mal eine ältere Storyidee aus der aktuellen Staffel 9. Von dieser Art (viele aber weitaus kürzer) finden sich 171 Stück im Buch und ich dachte mir halt, das sich z.B. auch Zeichner oder andere Autoren beim Lesen davon angeregt fühlen könnte. Ist jetzt eine ziemlich spezielle Story, aber eine die auch für sich allein funktioniert. Die könnte ich mir z.B. gut als Comic in unterschiedlichen Zeichenstilen vorstellen. Oder leuchtet da beim Leser/Zeichner wirklich nur gähnend das große Fragezeichen auf?:

    164. The Quarkmaker

    Die Folge beginnt mit Alex, die hustend mit einer schweren Grippe im Bett liegt. Martin meint besorgt, daß sie sich in den letzten Wochen einfach zuviel zugemutet hat und sich jetzt erholen muß. Alex ist unruhig und erklärt, daß es jetzt zuviel zu tun gäbe und sie nicht untätig herumliegen kann. "Die Zeit..." wäre ein kritischer Faktor. Da Martin nur wenig Vertrauen in die Pharmazie hat, greift er lieber zu einem altbewährten selbstgebrauten Hustensaft nach Dahlschem Familienrezept bzw. zu einer alten Flasche, in der sicher noch ein brauchbarer Rest davon sein dürfte. Alex verzerrt das Gesicht und meint, daß sie eine solche Bitterkeit lange nicht mehr geschmeckt hat, aber Martin entgegnet, daß es dann sicher helfen wird.

    Er schließt die Tür sanft von außen und stellt die Flasche mit dem Hustensaft zurück in ein Bücherregal - kurioserweise neben eine Ausgabe von Aldous Huxleys "Die Pforten der Wahrnehmung". Zurück im Zimmer dämmert Alex mit trägen Augenlidern langsam in einen Halbschlaf hinüber und seltsame Dinge scheinen sich im Zimmer abzuspielen. Ein Marienkäfer steht in extremer Zeitlupe still in der Luft. Wir hören eine Stimme, die zu sich selbst meint, was für ein seltsames Universum hier wäre. Während die Stimme eine Zwiesprache mit einem imaginären Gegenüber hält, entsteht die Erkenntnis, daß eventuell der "Quarkmaker" - der Schöpfer der kleinsten Dinge - die Antwort wüsste. Und eigentlich müsste der hier irgendwo im Raum auch zu finden sein. Alex beschließt, sich auf die Suche zu begeben. Schließlich kenne sie ihr eigenes Zimmer - wie schwierig kann die Suche dann sein?

    Als erstes folgt die Kamera wieder dem fliegenden Marienkäfer. Als er auf den zottigen Haaren des Flokati-Bettvorlegers landet, wechselt die Animation hin zu klassischer Stop Motion. Wir hören die Stimme von Alex quasi als Erzähler, während der Käfer mit lautem Rumoren durch den dichten "Dschungel" im Teppich stampft. Alex bemerkt außerdem, daß sich das Insekt krabbelnd auf verschiedene Gefahren im Zimmer zubewegt - z.B. ein klebriges Glas Orangensaft, eine fleischfressende Pflanze im Regal, ein Streifen Fliegenpapier unter dem Schrank etc etc. Das beste Ziel wäre eine Pflanze mit Blattläusen, die am entfernten Rand des Schreibtisches steht. Aber wie soll sie den ziellosen Käfer dorthin bugsieren, wenn sie nur reiner Beobachter der Szene ist?

    Alex will bereits entmutigt aufgeben, nachdem der Käfer an einem der "Baumstämme" des Teppichs umgefallen ist, aber durch Zufall bemerkt sie, daß sie als beobachtendes Bewußtsein scheinbar die Fähigkeit hat, willentlich die Schwerkraft auf Ebene der Käfergröße nach oben oder nach unten zu verändern. Was als Eigenschaft im Makrokosmos nicht auffallen würde, wird plötzlich zu einer Möglichkeit, das Insekt auf den richtigen Weg zu bringen. Nach einigen kleinen Abenteuern mit einer Stubenfliege, einer wackligen Brücke aus Staubflocken und einer Glasmurmel erreicht der Käfer mit Alex´ physikalischer Mithilfe schließlich doch noch die glatte Oberfläche des Schreibtisches - und bleibt hier kurz vor dem Ziel mit einem Bein in einer Holzspalte stecken. Alex versetzt einem halbvollen Wasserglas einen mentalen Tritt und dieses schwingt auf kleinster Ebene mit. Zuerst passiert gar nichts, aber dann löst sich ein Tropfen am Glasrand und "spült" den Käfer frei. Dieser fliegt auf und landet direkt auf der Pflanze.

    Glitzernd fliegen kleinste Wassertröpfchen durch die Luft. Die Szenerie läuft ein Stückchen rückwärts und wir folgen dem Tropfen wieder zurück zum Ursprung - dem halbvollen Glas. Der Blickwinkel zoomt in das Wasser des Glases und wir sehen ein digital animiertes 3D-CGI-Segment aus dem Leben der kleinen, transparenten Einzeller dort. Alles scheint in dieser Zivilisation seinen geregelten Gang zu gehen, wobei sich gerade ein kleiner Einzeller vom Rest des Schwarms absondert und an den geradlinigen Rand seiner Welt schwimmt - wo eine Barriere jedoch ein Weiterkommen verhindert. Hinter dieser Barriere schimmert verzerrt ein wunderschönes Objekt - eine Art von diffuser Wolke aus unzähligen farbigen Lichtern und bunten "Nebeln" dazwischen.

    Der Einzeller wundert sich laut darüber, was es ist und ob dieses Wunder schon immer dort war oder erschaffen wurde. Ein alter Einsiedler-Einzeller kommt hinzu (inklusive langem Bart) und erklärt weise, daß das Wunder schon immer dort war - also sein ganzes Leben lang und das Leben seiner Vorväter. Und wenn etwas so unverrückbar und zeitlos ist, dann ist es sicher ein Werk jenseits der Welt und somit der Götter. Er erzählt dem Jungen eine komplexe (und illustrierte Geschichte) über die Natur und das Räderwerk der großen Barriere und der Sphären jenseits davon. So ist das Gebilde aus Licht und Farben in der Ferne das Resultat einer großen Schlacht am Anfang der Welt, als der erste geschaffene Einzeller gegen seinen Gegenspieler, den Schattenzeller, antreten musste - und das Universum dabei in dieser Barriere eingeschlossen und mit Wasser gefüllt wurde. Alle Lichter und Farben, die man außerhalb sieht, müssen daher Reflektionen dieser Schöpfung und unverrückbare Wahrheiten sein.

    Nachdem er seine Geschichte erzählt hat, drängt er den Jungen jedoch dazu, mit zurück zum Schwarm zu kommen. Dieser hat auf der anderen Seite des Universums ein noch helleres Licht gesehen, auf daß nun alle zuschwimmen werden. Der Junge kann sich nur schwer vom Anblick trennen, aber der Alte entgegnet, daß sie vielleicht zurückkehren werden - auch wenn sich das Wasser im Universum als unendlich herausstellen sollte. Traurig trennt sich der Junge von seinem Wunder. Die Kamera zoomt wieder heraus durch die Barriere des gekrümmten und verzerrenden Glases und wir sehen, daß die Wolke aus Lichtern und Farben eigentlich nur ein kleines und ziemlich ramponiertes Weihnachtsbäumchen ist, daß am anderen Ende des Schreibtisches steht.

    Die Kamera fährt auf die Lämpchen am Plastikbaum zu und endet im Inneren eines der Glühwendeln in der subatomaren Welt der Elekronen. Der Zeichenstil wechselt zu einem expressionistischen 2D-Stil mit Schraffuren und starken Kontrasten. Wir sehen drei Elektronen (die charakterlich sehr stark an Alex, Rick und Mike erinnern) die vor einem dunklen Gerichtstribunal stehen, weil sie die ketzerische Behauptung aufgestellt haben, daß man seine Bahn im Leben verlassen könnte und ein Teil seiner Selbst dann zu Licht wird. Ein agressiver Ankläger bzw. Großinquisitor versucht alles, um mit der Akzeptanz dieser Behauptung das Ende der Zivilisation in Zusammenhang zu bringen - verzettelt sich aber selbst in Widersprüche. Als sie am Ende des Prozesses dennoch der Ketzerei schuldig gesprochen werden sollen, wechselt das ganze Gericht die "Bahn" und alle werden zu Licht, auch der Ankläger.

    Als das helle Licht wieder schwächer wird, sind wir zurück in normaler Animation und sehen Alex, die halb durchscheinend auf einer weiten und leeren Ebene steht. Eine staubige Visitenkarte liegt auf dem Boden, laut der hier der Quarkmaker (Hobbies: Sterne) leben soll. Alex läuft über die Ebene und findet niemanden. Zurück am Ausgangspunkt steht ein wunderschönes und kompliziert verpacktes Geschenkpaket mit bunter Schleife. Als Alex das Paket zögernd aufreißt und hineinblickt, ist es leer.

    Die Szene wechselt zurück in die Realität zu Alex, die im Bett aufwacht. Sie betrachtet für eine Weile die Decke mit dem Muster aus Rissen. Dann steht sie auf und zieht einen Morgenmantel an. Husten und Fieber sind verschwunden. Alex wirft einen kurzen Blick auf die Pflanze am Schreibtisch, aber dort ist kein Marienkäfer zu sehen. Sie geht nach unten und erklärt dem erleichterten Martin, daß es ihr schon besser geht. Martin führt dies allein auf den guten alten Familienhustensaft zurück. Alex kocht sich einen Kräutertee in der Küche, muß aber dann feststellen, daß in der Zuckerdose nichts mehr drin ist. Martin möchte gleich einkaufen gehen, aber Alex entgegnet achselzuckend, daß es für den Quarkmaker vielleicht kein Nichts gibt. Sie dreht die Zuckerdose um und ein paar in der Luft glitzernde Zuckerkristalle fallen heraus.

    => surreale Folge, Experimentalfolge

    Chris

  23. #23
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Poah, ich hab jetzt nur die ersten beiden Absätze gelesen und bin schon wieder müde

    Nein, im Ernst: Du beschreibst sicherlich sehr bildlich, was Du sehen möchtest, und hast eine sehr konkrete Vorstellung von den Dingen, die passieren. Was mich aber mal interessieren würde, wäre eine Einteilung in Seiten, wie Du sie Dir in einer Comicgeschichte vorstellen würdest. Das würde zumindest mir etwas helfen, mich ein bißchen besser reindenken zu können in Deine Vision.

  24. #24
    Mitglied Avatar von tigermuse
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    @Mick, klar kenne ich "Design For Living", aber was hat das jetzt mit der Bruchbach Serenade zu tun? Die Vermutung Chris würde sich mit seinem Titel über den Synchro-Titel auf Lubitschs Film beziehen halte ich für doch ziemlich weit hergeholt.

  25. #25
    Mitglied Avatar von Coffeehouse
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    my 2 cents:

    1) Titel find ich okay. Serenade ist imho ein relativ bekanntes und imho schoenes, literarisches Wort. Bruchbach, ja gut. Geht schon okay. Ich denk da auch an Entenhausen oder so ein Comic fuer Kinder im Knax Stil. Die Nasen auf dem Cover sehen ja schon so knaxig aus.

    2) Zuviel Blabla und Gefasel, alleine das "worum geht es" auf der Homepage kannste auf ein, zwei Wort zusammenkuerzen z.B. "(adjektiv) Realsatire" und nicht so ein Blabla "haelt der Gesellschaft den Spiegel vor" - ja, das macht Satire, das muss man nicht extra erwaehnen

    3) Sind die vier Probeseiten ueberhaupt zusammenhaengend? Wenn ja find ich den Storyfluss seltsam.

    4) Die Pointen und der Erzaehlstil sind mir zu lahm, das muss imho viel mehr polarisieren und komprimiert werden um Aufmerksamkeit zu erwecken. Die Sprache der Figuren ist mir auf den ersten Blick auch zu faselig und generisch.

    5) Die Zeichnungen sind okay aber nicht Weltklasse. In Zeiten in denen man sich digital quasi alles fuer lau besorgen kann gibt man imho nur noch Geld fuer die Creme de la Creme der Zeichner und Autoren aus (oder man ist Genrefan) oder aber du verkaufst fuer ganz billig Geld

    Wenn ich du waere, was wuerd ich tun?

    Wahrscheinlich versuchen einen Verlag zu finden der zukuenftig was veroeffentlicht um deren Marketingmaschinerie zu nutzen und deren Druckkostenkonditionen. Dann einen Neustart machen in aehnlicher Form, aber eben so, dass es wie ein neues Projekt wirkt. So aehnlich wie Frank Cho mit Liberty Meadows und seinem studentischen Vorwerk dessen Namen mir entfallen ist.

    Dadurch kannst du deinen Stolz wahren und der Verlag muss nicht das Gefuehl haben eine Serie zu kaufen, die sich nicht verkauft.

    Dazu musst du natuerlich exemplarisch ausarbeiten, was alles in Zukunft besser oder anders gemacht werden soll.

    Das hier ist natuerlich nur meine Ansicht und eine unter vielen und ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit.

    Zusammengefasst, mir ist das (nach den 10 Minuten die ich auf der Website war) alles zu mittelmaessig und langatmig. Das mag jetzt unfair klingen, fuer die Arbeit die drinsteckt, aber mehr Zeit bekommen andere Projekte auch nicht um sich anzupreisen, eher weniger.

    Ich habe den Bruchbach Comic uebrigens vor vielen Jahren auf der ComicAction gesehen. Fand das Cover ganz gut gemacht. Zum halben Preis haette ich es vielleicht gekauft, aber fuer das Geld hab ich mir dann doch lieber ein Mike Mignola Hellboy Comic gekauft, da kann ich mir sicher sein, dass die Qualitaet gut ist oder nebenan vom Haendler ein altes Comicalbum mit 64 Seiten fuer 1 Euro, da hab ich dann mehr fuers Geld. Wie gesagt, erster Eindruck ist nicht schlecht, aber auch nicht so gut, als dass ich dafuer Geld ausgeben will.

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