Seit zwei Jahrzehnten sammelt der Schauspieler Peter Sodann in der DDR erschienene Bücher, um sie der Nachwelt zu erhalten. Im sächsischen Staucha hat er den Ort gefunden, wo er sie aufbewahren, zeigen und »Doppelgänger« der zwischen dem 8. Mai 1945 und dem 3. Oktober 1990 veröffentlichten Werke verkaufen kann. Viele haben gemutmaßt, Sodann hätte sich mit der Aufgabe übernommen. Doch jetzt nimmt das Projekt »Staatsbibliothek im Kuhstall« mehr und mehr Gestalt an.
Am 12. Mai ist der Tatort von Peter Sodann in Staucha. Der Schauspieler eröffnet dort im Sächsischen seine DDR-Bibliothek. Man kann Sodann schon bisher als Bibliothekar erleben. Aber nun scheint die Entscheidung reif, sich der Deutschen Bücherei Ost ganz und gar zu verschreiben.
Wie viele Menschen Lebensmittel wegwerfen, das bereitet in diesen Tagen der Öffentlichkeit Kopfzerbrechen. Viel weniger hat die massenhafte Vernichtung von Büchern die Öffentlichkeit berührt. Bücher, die das Leben in der DDR begleiteten. Nach deren Ende war vielfach auch ihr Schicksal besiegelt. Auf Halden entsorgt, untergepflügt, dem Wertstoffkreislauf zugeführt. »Jetzt schmeißen sie dein Leben weg«, dachte mancher im Angesicht der Tragödie.
Auch Peter Sodann dachte so, wie er am Mittwochabend bekennt. Wieder einmal bekennt. Wieder einmal erzählt er von seiner Mission. Seit 20 Jahren rettet er Bücher, aber heute ist die Last der 1,5 Millionen Exemplare ihm anzumerken, die er inzwischen gesammelt, bekommen, abgeholt und an ihrem Überlebensort gestapelt hat.
Wer das Bücher-Rettungs-Projekt unterstützen will, sollte unter: Peter-Sodann-Bibliothek e.V. bei der Sparkasse Meißen (BLZ 85055000), Konto-Nummer: 315000 5000 spenden
alwin
www.comicmuseum-neubrandenburg.de
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