Original von Supper
Du stellst Nirvana mit so einem Ereignis wie Woodstock gleich? bitte? :noway:... und dieser indirekte Vergleich zu Bands wie den Beatles, King Crimson, Genesis oder einem Elvis bzw. Bill Haley ist doch auch mehr als absurd.
Die genialität seiner Texte besteht also in dem was er nicht schreibt... äh... schon klar. keine besonders duften Texte, aber hey, unsichtbare grossartige lyrische Ergüsse zwischen den Zeilen... die kann ich überall finden, braucht nur etwas Phantasie. Das einzige woran man sich halten kann ist das was effektiv da ist, und nicht das was manche irgendwo zwischen den Zeilen meinen zu lesen.
bzw. mit 3 Griffen kannst du niemals das selbe erreichen wie mit 10, das verbietet die Logik, da in 10 verschiedenen griffen mehr vielfalt und abwechslung ist als in 3. Und über dies, was ein Steve Hackett, Brian May oder John Petrucci mit einer Gitarre schon angestellt hat, das hätte Cobain doch nie und nimmer spielen können. Da ist doch die Frage "Wo ist da dass musikalische Genie?" sehr angebracht.
Es ist so das Cobain eines gut konnte: Selbst dem simpelsten Song eine gewisse sehr düstere Stimmung zu verpassen. Und das kommt bei manchen halt sehr gut an, aber übertreiben darf man das nun wirklich nicht. Genial find ich z.B. ein "Firth of Fifth" von Genesis. Den stuf ich allein schon deswegen höher ein weil er in B-Dur beginnt, geschickt zu H-Dur wechselt und dann virtuos zwischen e-mol und B-dur wechselt bis er schliesslich über H-Dur in E-Dur endet. Schon hier hab ich so eine vielfältigkeit bei Nirvana noch nie festellen können. Ich meine, allein das Klavierintro dieses Genesis Song hat mehr Taktarten als Nirvana wahrscheinlich überhaupt jemals benutzt hat. Auszug gefällig? 6/8, 7/8, 6/8, 5/8, 4/8, 4/4, 6/8, 3/8, 2/4, und so weiter, bis zu 13/16 und 15/16 etc.
Und jetzt im Anbracht eines Songs der solch eine Kreativität, vielschichtig aufweistkein frag ich mich schon was an Nirvana Songs so genial gewesen sein soll. Textlich, ok, Texte sind wohl eher eine geschmackssache, aber was rein die Musik angeht hat man doch klare Vergleichsmöglichkeiten mit Tonarten, Takten etc. wie sie verwendet werden, wie sie umgesetzt sind, wie sich sich evtl. abwechsel, wie die übergänge gelungen sind, wie gut Krumme Rhythmen gespielt sind (schlecht gespielte krumme Rhythmen klingen absolut mies, gut gespielte absolut geil) usw. Ich meine.... wie zum Teufel definiert man das Wort "Genial" wenn man Cobain aufgrund der Musik gespielt hat als Genial bezeichnet? Und wenn der Genial ist, was sind dann Leute die songs wie eben solchen "Firth of Fifth" komponieren? Was ist dann ein Frank Zappa, der es sogar zu komplexen moderen Komposition gebracht hat (Man höre sich Yellow Shark an)? Sind das dann Über-Genies, oder gar über-Gotter? Ist Beethoven Gott? Ich meine, irgendwas stimmt dann doch nicht....
bzw. wie ich das sehe gibts auch keine durch und durch musikalischen Genies. Es gibt leute die es hin und wieder geschafft haben wirklich geniale Songs zu schreiben, aber niemand ist durchwegs genial, weil jeder mal nicht so dolle Songs macht. Selbst Ludwig van oder Mozart.
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