Schüler baute Bombe nach Anleitung aus dem Internet
Tokio (AP) Einen Tag nach der Explosion einer selbst gebauten Bombe in einer japanischen Schule hat die Polizei den 18-jährigen Täter vernommen. In Medienberichten hieß es am Samstag, der Junge habe ausgesagt, Mitschüler hätten wiederholt seinen Stolz verletzt. Hinweise deuteten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo darauf hin, dass er noch eine zweite Bombe baute.
Der 18-jährige hatte den Sprengsatz nach einer Anleitung aus dem Internet gebaut. Bei der Explosion waren am Freitag 58 Jugendliche zum Teil schwer verletzt worden. Ein Schüler erlitt schwere Schnittwunden im Unterleib und an den Beinen, einem anderen wurde ein Finger gebrochen. Die Verletzungen stammten von herumfliegenden Nägeln, die der Schüler zusammen mit Schießpulver aus einem Feuerwerkskörper und anderen Substanzen in eine Flasche gesteckt hatte. Der 18-Jährige wurde wegen Körperverletzung festgenommen. Die Polizei erklärte, sie schließe nicht aus, den Jungen wegen versuchten Mordes anzuklagen.
Die Hikari-Schule bemühte sich am Samstag, die Hintergründe für die Tat aufzuklären und organisierte Beratungsgespräche für traumatisierte Schüler, wie Schulsprecher Norio Fukano erklärte. Lehrer beschrieben den Täter als ruhigen, höflichen und gewissenhaften Schüler mit überdurchschnittlich guten Noten. Er sei jedoch von anderen oft gehänselt worden und habe sich zurückgezogen, hieß es. Fukano sagte, man wolle prüfen, ob die Hänseleien anderer Schüler bei der Tat eine Rolle gespielt hätten. Der Unterricht soll am Montag wieder aufgenommen werden.
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