Na ja ... also ganz ehrlich, ich hab ja beides gelesen ... die "Craziest Adventures" sind echt nicht gut gezeichnet. Das ist ganz nett, aber man merkt halt schon, dass das "Anderssein um des Andersseins Willen" ist, one dass ein tieferer Zweck verfolgt wird. Zumal dieser sehr eckige, abstrakte Stil der gesamten Aufmachung mit 60er-Jahre-Druckrasterriesenpunkten, fleckigen Seiten etc. und der Backgroundstory mit dem "Wiederfinden" zuwiderläuft. Da hätte sich Karamidas eher in Richtung hölzerne, aber charmante US-Zeichner-Stile wie dem von Strobl orientieren sollen. So wirkt der Stil viel zu modern und hinterlässt halt schon einen "italienische Zeichner nachgemacht, ohne es wirklich zu können"-Beigeschmack. Bei Rosa ist ja zumindest der (spätere) Stil unverwechselbar und ihm eigen. Hier wirkt das hingegen wie "schnell mal probiert". Und die Episodenstruktur ist ebenfalls ... gewöhnungsbedürftig.

Wie gesagt, ist ganz nett und kann man lesen, weitere Bände vom gleichen Zeichner wird's aber sicher nicht geben. (Ich selbst fand den Band jetzt auch nicht superschlimm, hat man in 'ner Dreiviertelstunde durchgelesen ... aber hab am Ende das Gefühl gehabt, dass mir nicht so ganz klar ist, was mir das Team mit diesem Abenteuer sagen möchte. Vor allem die letzte Episode, die völlig in der Luft hängt, wirkt sehr seltsam ... von daher ist "Craziest Adventures" halt wirklich so gemeint ... seltsam sein, nur um des Seltsamseins Willen.)

Beim "Wie Micky Minnie kennenlernte" ist die Optik da in sich schon deutlich stimmiger und orientiert sich halt an dem sehr schlichten Stil der ganz frühen Cartoons, weil die Geschichte auch in den 1920ern spielt.