Lucky Devil von Cullen Bunn und Fran Galán

**Zardoz** · 16.09.2023, 15:01

Cullen Bunn! Wer kennt ihn nicht. Ein richtiges Schwergewicht in der Szene. Zwei Nominierungen für den Eisner-Award, andere renomierte Preise gewonnen. Woher ich ihn kenne? … eigentlich nicht schwer zu erraten …. Richtig. ….. Deadpool! Er ist einer der renomiertesten Texter unseres sympathischen Massenmörders, gegen den sich jede Pandemie wie ein leichter Schnupfen anfühlt. Ist er der Beste? Nun ja, darüber kann man streiten. Mir hat bisher Gerry Duggan etwas besser gefallen. Ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber zurück zu Bunn. Einige werden ihn auch als Autor von „The Sixth Gun“ zu schätzen gelernt haben („Die sechste Waffe“, erschienen im All-Verlag). Mit „Lucky Devil“ hat er wieder großartige Unterhaltung geliefert.

Worum geh‘s? Stanley ist ein Looser. Von seiner Ehefrau betrogen, von den Arbeitskollegen ausgenutzt und gemobbt. Jemand, dem das Pech förmlich an den Schuhen klebt. Da wundert es nicht, dass der soeben aus der Hölle entwichene Dämonenlord Zed von ihm Besitz ergreift und sich erst einmal so richtig austobt. Deadpool’s alte Schule. Als letzter Ausweg bleibt nur noch ein richtig guter Exorzismus. Das Problem: Stanley ist finanziell klamm. Edmond, Experte für Teufelsaustreibungen aller Art, kann ihm zwar helfen. Aber für die übrig gebliebenen paar Dollars gibt es nur das Sonderangebot. Er paar Abstriche muss Edmond schon machen und hier fängt die eigentliche Story erst an.

Während die Geschichte anfangs noch in den gewohnten, sattsam bekannten Bahnen läuft, nimmt sie mit dem Auftreten von Edmond schon nach wenigen Seiten deutlich an Fahrt auf. Natürlich fehlen die genretypischen Horrorelemente nicht. Aber sie werden persifliert, so überdreht dargestellt, dass es schon wieder lustig ist. Überhaupt habe ich mich dabei ertappt, wie ich immer wieder lachen und schmunzeln musste. Bunn spielt mit bekannten Motiven aus der Welt des Höllenfürsten, nimmt sie aber nie wirklich ernst. Die klassische Überfahrt in die Unterwelt erfährt hier ihre moderne Variante, die ein wenig an den „Geisterbus“ bei Harry Potter erinnert. Und Charon, der Fährmann, ist auch nicht das, was er mal war. Formal lässt Bunn die Geschichte aus dem Off von Stanley erzählen. Die eigentlichen Höhepunkte sind dann aber eher die „Randfiguren“, zum einen der an Bob Marley angelehnte Edmond, zum anderen Zed. Der Dämon ist ein ambivalenter Charakter. Auf der einen Seite brutal, gewissenlos, ohne Skrupel, ausschließlich dem eigenen Vorteil verpflichtet, auf der anderen Seite humorvoll, immer einen lustigen, coolen Spruch auf den Lippen.

Das Artwork von Fran Galán passt ausgezeichnet zur Story. Der manchmal leicht cartoonhafte Stil lässt keinen wirklichen Grusel aufkommen, sondern kommt immer mit einem Augenzwinkern daher. Mimiken der Charaktere, Actionszenen, alles sehr professionell umgesetzt.

Fazit: Sehr gute Unterhaltung. Daraus könnte man auch eine Streamingserie machen.

**Largo Beutlin** · 19.12.2023, 12:26

Vielleicht wird jetzt mancher meinen, Zardoz und ich reden von verschiedenen Comics, denn ich fand Lucky Devil ziemlich schwach. Das Artwork ist ja durchaus cartoonmässig überdreht und durchaus nett anzusehen, aber die Story hat mich nur gelangweilt. Weder witzig, noch gruselig, noch interessant.
und das Ende? Ist eigentlich kein Ende. Gehts noch weiter? K.A., defintiv aber ohne mich.

Vl werde ich für so einen Blödsinn einfach zu alt.

Wird verkauft. Falls ich einen Käufer finde. ;-)