Ehapa-/Egmont Comic Collection

[Jovis]

Ich finde den "Abschied der Mirage"-Dreiteiler schon sehr spannend,

Ich auch.

[BobCramer]

Alle Fliegercomics von George Evans. "Enemy Ace" von Kubert/ Chaykin/ Severin. Barney Baxter. Die Sachen von Evans sowie "Barney Baxter" waren auch eindeutige Vorbilder für Uderzo. Man kannte sich, und Goscinny/ Uderzo hingen viel mit der EC-Blase ab.

Habe mir im Netz ein paar der Sachen angeschaut, soweit sie zu finden waren. Was ich gesehen habe, sieht gut aus, aber besser gezeichnet? Die besten Arbeiten von Uderzo oder Jijé müssen sich hinter diesen Zeichnungen nicht verstecken. Albert und Joseph haben ihren Stil in den 60ern zu vollendeter Meisterschaft entwickelt, sie haben das Medium Comic mit absoluter Souveränität beherrscht.

[BobCramer]

Ich finde den "Abschied der Mirage"-Dreiteiler schon sehr spannend, auch die Zeichnungen sind super, auch wenn spektakuläre Einzelbilder fehlen.

Sehe ich auch so. Ein "deutlich gesunkenes" Niveau gab es sicher nicht, auch wenn Jijè gerade beim Mururoa- und Sarrakat-Zweiteiler in absoluter Best- bzw. Bestestform war!

[L.N. Muhr]

Habe mir im Netz ein paar der Sachen angeschaut, soweit sie zu finden waren. Was ich gesehen habe, sieht gut aus, aber besser gezeichnet? Die besten Arbeiten von Uderzo oder Jijé müssen sich hinter diesen Zeichnungen nicht verstecken. Albert und Joseph haben ihren Stil in den 60ern zu vollendeter Meisterschaft entwickelt, sie haben das Medium Comic mit absoluter Souveränität beherrscht.

Verstecken müssen sich Uderzo und Jije grundsätzlich nicht, selbstverständlich waren beide Meister ihres Fachs.

Bloß gab es eben noch Meister der Meister.

[Manxman]

Smart, aber daneben. Die amerikanischen Meister haben Militärtechnik großartig in Szene gesetzt, stimmt. Aber Uderzo, Jijé und Charlier haben das genutzt, um Thriller zu erzählen. Das halte ich doch für ziemlich einzigartig.

[BobCramer]

Bloß gab es eben noch Meister der Meister.

Die Bilder aus dem pulpigen EC-Kosmos, die ich im Netz gesehen habe, überzeugen mich in dieser Hinsicht nicht. Mit diesen Zeichnungen können Albert und Joseph auf jeden Fall mithalten. Vielleicht hätte es jemand wie Giraud geschafft, das graphische Niveau des Genres noch ein bißchen anzuheben, aber der ist ja nach einer Tanguy-Seite wieder ausgestiegen.

Bei den Geschichten von Albert und Joseph kommt außerdem noch der "Faktor Charlier" dazu. Die genialen Szenarios inspirierten die Zeichner meines Erachtens noch zusätzlich zu Höchstleistungen.

[Manxman]

Ich würde zumindest einige von Harvey Kurtzmans War-Stories lesen. die sind schon super. Bei Kubert reicht es aber in der Regel, die Bilder anzugucken.

[L.N. Muhr]

Smart, aber daneben. Die amerikanischen Meister haben Militärtechnik großartig in Szene gesetzt, stimmt. Aber Uderzo, Jijé und Charlier haben das genutzt, um Thriller zu erzählen. Das halte ich doch für ziemlich einzigartig.

Es ging um die besten Zeichnungen. Plottechnisch etwa war "Enemy Ace" teilweise ziemlich gurkig, und auf jeden Fall oft sehr verlogen. Ginge es um die besten Fliegercomics an sich, würde ich die Serie eher nicht in Betracht ziehen.

Die EC-Kriegscomics dagegen waren, was die Plots angeht, eine ganz eigene Liga. Hier ist dann die Frage, wie wichtig einem Realismus ist.

[Grubert]

an die Experten von Tanguy und Laverdure

die Qualität der Geschichten soll ja schon bei Jean-Michel Charlier und Jijé deutlich sinken... ab wann ist dies der Fall?

Wer behauptet denn daß die Qualität sinkt? Bzw wie kommst du darauf?

[Jovis]

Bzw wie kommst du darauf?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Missverständnis ist. Die Qualität der Jije-Tanguys ist meines Wissens noch nie in Frage gestellt gewesen. Das wäre ungefähr, als sagte man dass der Westerncomic als solcher durch Blueberry entwertet wurde, Uderzo nach Umpah-Pah nichts mehr von Wert geschaffen hat oder der französische Humor durch Lucky Luke zu Grabe getragen wurde. Lediglich die Aussage, dass Spirou heute nichts mehr für Anfänger ist, muss als mutiges Zeugnis eines unerschrockenen Kunstverständigen er- und geachtet werden.

[BobCramer]

Wer behauptet denn daß die Qualität sinkt? Bzw wie kommst du darauf?

Bißchen eigenartiges Diskussionsverhalten von Herrn Kabuki... erst eine wilde These aufstellen und Mitforisten befragen und sich dann aus der Diskussion ausklinken...

[Manxman]

Es ging um die besten Zeichnungen. Plottechnisch etwa war "Enemy Ace" teilweise ziemlich gurkig, und auf jeden Fall oft sehr verlogen. Ginge es um die besten Fliegercomics an sich, würde ich die Serie eher nicht in Betracht ziehen.

Die EC-Kriegscomics dagegen waren, was die Plots angeht, eine ganz eigene Liga. Hier ist dann die Frage, wie wichtig einem Realismus ist.

EC ist Königsklasse, ohne Zweifel. Harvey Kurtzman nochmal ein Stück über allem, wobei ich aber denke, dass die Zeichner nicht immer auch die Autoren waren.

[Manxman]

... Die Zweiteiler um Mururoa, Prinz Azraf, den Vampir und erneut Azraf gehören mit zum besten, was ich je an Fliegercomics gelesen habe.
Haha. Hi, Bob!

Der Vampire-Zweiteiler gefällt mir zeichnerisch fast am besten, weil er so wahnsinnig schöne Frankreich-Bilder hat. Aber ist die Story nicht völlig hanebüchen mit den LkWs, die Kampfflugzeuge heimlich quer durch Frankreich fahren? Wie klein kann man die Dinger denn falten, dass das nicht als Schwertransporter sofort der Polizei auffällt?

[Kickaha]

EC ist Königsklasse, ohne Zweifel. Harvey Kurtzman nochmal ein Stück über allem, wobei ich aber denke, dass die Zeichner nicht immer auch die Autoren waren.

Stimmt, z.b.
The EC Archives: Crime Suspenstories Volume 1

Creators


Writer:
Al Feldstein, William Gaines
Artist:Johnny Craig, Graham Ingles, Jack Kamen


https://www.darkhorse.com/Books/3011-702/The-EC-Archives-Crime-Suspenstories-Volume-1-TPB

[Horatio]

Der Vampire-Zweiteiler gefällt mir zeichnerisch fast am besten, weil er so wahnsinnig schöne Frankreich-Bilder hat. Aber ist die Story nicht völlig hanebüchen mit den LkWs, die Kampfflugzeuge heimlich quer durch Frankreich fahren? Wie klein kann man die Dinger denn falten, dass das nicht als Schwertransporter sofort der Polizei auffällt?

Ich glaube, die Maschinen werden für den Transport zerlegt, also Flügel und Leitwerk abmontiert.

[dino1]

Sollte ich doch den Jijes eine Chance geben? Bin bei T&G eigentlich nur wegen Uderzo damals eingestiegen. Noch von Splitter alt. Da wusste ich noch kaum was über Comics und dachte erst wie komisch, dass es zwei Zeichner mit dem gleichen Namen gibt. Ja, lacht nur…, aber, dass jemand so Funnies zeichnet und gleichzeitig realistische Comics war mir da noch nicht klar.
Naja, bin riesen Fan, werde wohl mal noch GA 4 ordern.

[Jovis]

Da wünsche ich dir großes Vergnügen. Das erste Mal Jije-Tanguy... wow. Das ist ein Erlebnis.

[dino1]

Ganz so ist es nicht, in Band 3 meiner GA ist schon eine Jije Geschichte drin.

[Jovis]

Ich hatte jetzt nur die Zweiteiler im Kopf.

[BobCramer]

Ja, lacht nur…, aber, dass jemand so Funnies zeichnet und gleichzeitig realistische Comics war mir da noch nicht klar.

Warum sollte da wer lachen... ist doch ganz natürlich, dass man auf Wissensgebieten aller Art noch Informationslücken hat. Und Uderzo ist möglicherweise der einzige Zeichner, der als humoristischer UND realistischer Zeichner absolutes Top-Niveau erreichte und dabei zwei völlig unterschiedliche Stile bediente. Schon eine erstaunliche Leistung.

Die Jijé-Alben solltest Du Dir auf jeden Fall zulegen. Bis die ganzen Klassiker in der neuen Collectors Edition erschienen sind, wird es allerdings noch eine ganze Weile dauern... der nächste Band erscheint erst Anfang nächsten Jahres. Vor 2025 dürfte das komplette Jijé-Material gewiss nicht publiziert sein. Man könnte sich zur Überbrückung alte Koralle-, Splitter- oder Ehapa-Ausgaben zulegen, aber so billig sind die wohl auch nicht.

[Mick Baxter]

Da wünsche ich dir großes Vergnügen. Das erste Mal Jije-Tanguy... wow. Das ist ein Erlebnis.

Wer Tanguy et Laverdure mit den Zeichnungen von Uderzo kennen- und liebengelernt hat, wird bei Jijé kaum ein Wow-Erlebnis haben.
Zumindest mich haben die im Vergleich dürftigen Jijé-Zeichnungen nie abholen können.

[Jovis]

Interessant. Ich finde Jije eben viel düsterer. Realistischer. Brutaler.

[kabuki1]

1000mal sorry…. Ich wollte mich nicht verstecken, hatte nur leider etwas sehr viel Stress….

erst einmal ganz vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten und hinweise….

Ich meine ich hätte hier einmal gelesen das die Story mit der Zeit abnehmen, vermutlich meinte jemand den Dreiteiler "Abschied der Mirage". Hier eine kurze Frage, um welche Alben handelt es sich?
Auf jeden Fall habe ich viel Tanguy Alben vor mir….
Und zum an testen habe ich mir rausgesucht:

Dan Cooper Gesamtausgabe 05 mit „Fliegende Untertassen greifen an“ und „Panik auf Cape Kennedy“ sowie die Buck Danny Gesamtausgabe 5: 1955-1956 mit der „Lady X“.
Noch einmal, ganz lieben Dank an alles….

[Jovis]

Das sind 2 meiner liebsten Dan Cooper-Stories. Zusammen mit Apollo ruft Sojus (in Band 7) und Phantom III (in Band 4). Bei Buck Danny empfehle ich dir eher ein weiteres Lady X-Abenteuer, den 3-Teiler in Band 8 der GA.

Tanguys "Abschied"-Dreiteiler besteht aus "Abschied von der Mirage", (aka Das geheimnisvolle Geschwader), Operation Freiheit und Tödliche Mission.

[BobCramer]

Tanguys "Abschied"-Dreiteiler besteht aus "Abschied von der Mirage", (aka Das geheimnisvolle Geschwader), Operation Freiheit und Tödliche Mission.

Genau... und der "Abschied von der Mirage" ist dann auch quasi der Abschied von Jijé, der vor seinem Tod im Juni 1980 nur noch knapp die Hälfte von "Operation Freiheit" fertigstellen konnte. Mit Seite 21 hat Patrice Serres übernommen.

Mysteriöserweise sind in den späten 70ern ja mehrere frankobelgische Legenden innerhalb weniger Jahre vor der Zeit abgetreten. 1977 René Goscinny mit 51, 1978 Paul Cuvelier mit 54 und Maurice Tillieux mit 56, 1979 Victor Hubinon mit 54, 1980 Jijé mit 66...