Zurück bei den Tapferen und den Mutigen…



Titel: Batman Collection: Jim Aparo 2

Verlag: Panini (US: DC)

Format: 260 Seiten im Hardcover

Inhalt: The Brave and the Bold #111-122

Autoren: Bob Haney

Zeichner: Jim Aparo

Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
Der zweite fette Sammelband der BATMAN COLLECTION, der Zeichner-Star Jim Aparo und seiner klassischen Arbeit am Dunklen Ritter gewidmet ist!

Diesmal trifft Batman auf Mr. Miracle, Aquaman, Atom, den Spectre, Sgt. Rock, Man-Bat, Wildcat, die Metal Men, Swamp Thing und Kamandi, den letzten Jungen der Erde!

Just my 2 cents:
Da schon das erste Paket der The Brave and the Bold-Stories eine äußerst spaßige Angelegenheit war hatte ich richtig Lust auf den zweiten, ebenfalls komplett von Bob Haney geschriebenen Band zu Zeichner Jim Aparo. Nach dem streckenweise recht düsteren Im Zeichen des Jokers für mich das perfekte Kontrastprogramm, so kann beim dunklen Ritter gar keine Langeweile aufkommen. Außerdem habe ich mir gerade zu Ostern die erste Staffel der Brave and the Bold Zeichentrickserie gegönnt, die ich zusammen mit unserem Krümelchen schaue, was die Vorfreude auf den nächsten Band natürlich nochmal angeheizt hat.

In dem schicken Hardcover, dass mit 260 Seiten schon ein ordentlicher Brummer ist, finden sich 12 abwechslungsreiche Team-Up-Stories, zu denen ich jeweils wieder einen kurzen Kommentar hierlasse. Das Hardcover ist verlagsseitig ausverkauft, aber selbst wenn man das auf den bekannten Marktplätzen nicht antreffen sollte, so bleibt jedem Interessierten noch immer das Softcover gleichen Inhalts, auch wenn bei Band zwei das Cover des Hardcovers eindeutig das schickere von beiden Varianten ist.



Mrz 1974 – The Brave and the Bold 111: Der Tod lacht zuletzt
Der Titel lässt es bereits erahnen, der Joker ist am Start, und wie so oft, wenn er beteiligt ist entpuppt sich die Story als ein echter Knüller. Es geschehen wieder einige Morde in Gotham und alle sind mit der Karte des Jokers signiert. Doch irgendetwas scheint seltsam zu sein, und so nimmt der Mitternachtsdetektiv die Ermittlungen auf. Schnell bekommt er den Eindruck, dass der Joker in Wahrheit gar nicht derjenige war, der die Gräueltaten begangen hat, sondern der Killer nur von sich selbst ablenken möchte. Dreimal dürft Ihr raten, mit wem Batman jetzt zusammenarbeiten muss, um den Mörder dingfest zu machen…
Ein wendungsreicher, spannender und überraschender Plot sorgt für den perfekten Einstieg in den zweiten Band und die Beteiligung des Jokers ist sowieso immer ein Bonuspunkt.



Mai 1974 – The Brave and the Bold 112: Die unmögliche Flucht
Einbruch in Gothams Kunstmuseum und ausgerechnet eine altägyptische Fledermaus-Statue, ein Wächtersymbol, ist das Ziel der extrem widerstandsfähigen Verbrecher, die als eine Art Selbstmordkommando versuchten das Kleinod in ihre Finger zu kommen. Die Hieroglyphen auf der Statue führen Batman nach Kairo, wo er schon bald auf Mister Miracle, alis Scott Free, den Super-Entfesselungskünstler trifft. Den hat die hübsche blonde Archäologin Dr. Ingrid Borg (nein, nicht die aus Star Trek) hinzugezogen, denn sollten sie den gesuchten Tempel wirklich finden, muss man ja auch von dort wieder fliehen...
Wie ich schon öfter erwähnte liebe ich alles was mit dem alten Ägypten und den Pharaonen auch nur entfernt etwas zu tun hat und so feiere ich auch diese Story, obwohl Batman in der ägyptischen Wüstensonne in seinem Anzug nebst Cape eigentlich an einem Hitzschlag sterben müsste! Mister Miracle selbst finde ich hier etwas blass und austauschbar, aber eine menge Spaß hatte ich mit der Geschichte dennoch.



Jul 1974 – The Brave and the Bold 113: Der Hochhaus-Killer!
Batman und Commissioner Gordon gehören zum alten Eisen und werden vom neuen Bürgermeister in Rente geschickt. Ein jüngerer Mann soll den Job des Polizeichefs übernehmen und Batmans Aufgaben werden fortan von seinen Kumpels, den Metal Men wahrgenommen. Gold, Eisen, Quecksilber, Platin, Blei und Zinn sind die aussergewöhnlichen Charaktere, die ausgestattet mit den Eigenschaften des jeweiligen Metalls, den Verbrechen in Gotham das Leben schwer machen sollen. Also kümmert sich Bruce verstärkt um seine Geschäfte, als der Wayne-Tower von Terroristen gestürmt wird, die jede Menge Geiseln nehmen und mit einem Giftgasangriff drohen. Von außen lässt sich da nicht viel machen, aber da ist ja bereits jemand im Gebäude, der sich mit der Materie auskennt. Also legt die Ein-Mann-Armee Bruce Willis …äh, Wayne mal so richtig los und macht den Bösewichten die Hölle heiß.
Batman als John McLane und die Metal Man als leicht chaotische aber liebevolle Heldentruppe, denen so manches lustige Missgeschick passiert. Sehr cooles Ding.



Sep 1974 – The Brave and the Bold 114: Letzter Jet nach Gotham
Am Gotham Airport warten Batman und Gordon auf einen wichtigen Flug, mit dem ein Verbrecher und Kronzeuge eingeflogen werden soll. Klingt ein wenig nach Stirb Langsam 2, kommt dann aber eher wie bei der Klapperschlange, denn der Jet stürzt ab und nur ein Mann, Batman, kann losziehen und das gesuchte Individuum dort herausholen, wo es jetzt gelandet ist – Im Reich des Aquaman.

Ich gebe es zu, mit dem Aquaman hatte ich vor der aktuellen Kinoversion rein gar nichts am Hut, den Streifen fand ich allerdings klasse und auch bei der Zeichentrickserie The Brave and the Bold durfte ich mit dem Atlantis-Bewohner mittlerweile Bekanntschaft schließen. Ich mag den Typ einfach und finde seine Zusammentreffen mit Batman immer äußerst abwechslungsreich und kreativ herausgearbeitet. So auch hier, wo der dunkle Ritter erstmal verdutzt aus der Wäsche schaut als er erfährt, dass sein alter Freund für den Absturz des Flugzeugs verantwortlich ist. Ganz nebenbei gibt das Wasser-Szenario Jim Aparo die Möglichkeit sein herausragendes Können in fabelhaften Panels auf die Seiten zu bannen. Ganz großes Tennis!



Nov 1974 – The Brave and the Bold 115: Der Tote, der nicht sterben wollte!
Welcher Tote wollte das schon? Batman ganz sicher nicht, allerdings passiert ihm genau das und keiner kann ihn mehr retten. Um seinen letzten unvollendeten Auftrag zu Ende zu bringen gibt es aber eine allerletzte Möglichkeit: Sein alter Freund, der Physiker Ray Palmer ist zufällig in der Stadt und ganz zufällig ist Ray in Wirklichkeit der Superheld Atom. Flugs macht der sich also winzig klein und in bester Tradition von Die Reise ins Ich oder Eine phantastische Reise unternimmt er einen Ausflug in Batmans Inneres und lenkt den komatösen Helden fortan von innen.

Jap, extrem abgedreht, aber auch extrem einfallsreich und kreativ umgesetzt und gezeichnet, dazu noch mit einer ordentlichen Portion Biologielehrstunde für die kleinen Erstleser. Ein weiterer toller Beitrag zur großen Saga um Batman und seine Helfer.



Jan 1975 – The Brave and the Bold 116: Im Würgegriff der Killer-Sekte
Es sterben wieder Menschen eines unnatürlichen Todes in Gotham und Umgebung. Alle werden sie erwürgt und Lieutenant Jim Carrigan hat den Verdacht, dass die Thuggee, eine altindischer Geheimbund von Mördern und Räubern dahintersteckt. Commissioner Gordon hält das für hanebüchenen Blödsinn, aber der weiß auch nicht was Batman weiß: Hinter dem Alias Carrigan verbirgt sich kein geringerer als der mächtige Spectre!

Spectre kenne ich ja nur von Gastauftritten, muss aber sagen, dass mir sein mysteriöser Touch bei Swamp Thing etwas besser getroffen erscheint als hier. Dennoch mag ich das mystisch angehauchte der Story und den Twist am Ende der Geschichte habe ich echt nicht kommen sehen. Ich mag es ja immer, wenn mich was überraschen kann.



Mrz 1975 – The Brave and the Bold 117: Albtraum ohne Ende
Sergant Rock wird für verrückt erklärt, eingesperrt und soll unehrenhaft aus der Army entlassen werden. Da ist es sonnenklar, dass Batman zu Hilfe eilt, wenn auch zuerst nicht ganz freiwillig. Die Story um Sgt. Rock, den ich mittlerweile sowieso sehr gerne mag, hat mit Erschießungen eigener Soldaten aufgrund von Feigheit vor dem Feind ein äußerst ernstes Thema und wagt sich so an eines der dunkelsten Kapitel der beiden Weltkriege heran. Das sich der plot dann zu einer spannenden und actionreichen Spionagegeschichte entwickelt ändert nichts daran, dass ich es sehr mutig Finde so ein Thema in einem Format wie diesem auf den Teller zu bringen. Dafür gibt es ganz klar einen extra Daumenhoch von mir.



Apr 1975 – The Brave and the Bold 118: Möge der Bessere gewinnen sterben!
Nach Sgt. Rock kommt hier mit Wildcat, dem ehemaligen Boxmeister, ein weiterer meiner Lieblinge zum Zuge. Ich mag diese gealterten, aber noch immer kernigen Rauhbeine einfach. Wildcat hat sich bereit erklärt als Ted Grant an einem Wohltätigkeitskampf im Hochsicherheitsgefängnis teilzunehmen, um die Resozialisierung zu fördern. Ein nobles Ziel, das der Clownprinz des Verbrechens für seine eigenen Zwecke missbraucht. Er nutzt die Veranstaltung um einen Virus in den Knast einschleusen zu lassen, denn da sitzt jemand ein, der andernfalls vielleicht gegen ihn aussagt.

Eine atemlose Hatz auf der Jagd nach dem Wirtstier in bester Outbreak-Tradition beginnt und so bleibt die Episode auch bis zur letzten Seite spannend. Es bewahrheutet sich wieder: Mit dem Joker erwischt man keine schlechten Stories.



Jun 1975 – The Brave and the Bold 119: Die wilde Hatz auf Killer Krag
Mord auf der Rennbahn! Und Killer-Krag, dem Top Killer des Syndikats geingt auch noch die Flucht. Er setzt sich ab nach Santa Cruz, denn die haben kein Auslieferungsabkommen mit den Staaten geschlossen. Da bleibt nur eins, Batman muss ich illegal ins Land einschleichen und den Verbrecher selbst zurück nach Gotham schleifen. Das gestaltet sich allerdings schwieriger als angenommen, denn auf den Killer wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, dass sich noch mehr Verbrecherjäger verdienen wollen. So macht sich neben zwei ausgemusterten CIA-Agenten auch der leicht psychotische und ziemlich gierige Man-Bat auf den Weg nach Santa Cruz.

Mal wieder eine etwas abgedrehte Story, die zwar zu keinem Zeitpunkt langweilig wird, aber auch keine Genialitätspreise gewinnt. Nicht so das Artwork, dass hier wieder ausgesprochen gelungen ist und den Flic vor dem Durchschnitt rettet.



Jul 1975 – The Brave and the Bold 120: Die Erde ist Mein
Nicht der Planet der Affen, aber der Planet der Tiere. Das ist aus der Erde nach einer Katastrophe in vielen Jahren geworden. Die von Tieren unterjochten Menschen versuchen sich zu verstecken und mit allen Mitteln zu überleben. Kamandi, der letzte Junge der Welt flieht, gejagt von berittenen Gorillas und später auch Bären durch die Prärie. Ja, die Atmosphäre des Charleton Heston-Klassikers springt mir förmlich aus den Seiten entgegen. Aber Moment,… was ist DAS? Da reitet ja Batman an der Spitze der Gorillas!

Ha! Was für ein schräger Mix mit wilden, an den Haaren herbeigezogenen Ideen! Gespickt mit ikonischen Bildern und einer dicken Portion Pathos. Ich liebe es! Aber ernst nehmen darf man es zu keinem Zeitpunkt!



Sep 1975 – The Brave and the Bold 121: Der Todes-Express
Die lustigen Metal Men sind zurück! In einer Story, die vor Pathos nur so trieft, ja noch um Längen mehr wie die vorangegangene. Da wird die Unabhängigkeitserklärung nebst der Verfassung der vereinigten Staaten in einem von einer antiken Dampflok gezogenen Zug durch alle Staaten gekarrt, sodass jeder den großen vereinigten Staaten huldigen kann. Sicherheitstechnisch ist solch eine Unternehmung natürlich ein Desaster und so sollen die Metal Men bei der Sicherung der Reise mithelfen. Aber können die wirklich etwas ausrichten, wenn die Amerikanischen Uhreinwohner ihr Vorrecht zurückerobern wollen?
Ja, wieder ein etwas, zumindest für Amerikaner, unbequemes Thema, dass aber dermaßen positiv für die große Nation aufgeklärt wird, dass es mir schon ein wenig sauer aufstößt. Nüchtern betrachtet eine actionreiche Story, die vor allem wegen des Themas des Zugüberfalls zu gefallen weiß, aber durch extreme Verharmlosung letztlich mit fragwürdiger Botschaft daherkommt.



Okt 1975 – The Brave and the Bold 122: Die Stunde der Bestie
Wie bitte? Bestie? Wer ist denn hier die Bestie? Die ignoranten Menschen, die immer gleich alles verteufeln, was sie nicht kennen und optisch etwas ungewöhnlich daherkommt, oder mein liebgewonnenes, sensibles, meist missverstandenes Swamp Thing?!?

Ja, zum großen Finale des Bandes trifft die Fledermaus erneut auf meinen Liebling aus Sümpfen. Das erste Zusammentreffen fand ja bereits bei Swamp Thing: Das Ding aus den Sümpfen – Band 2 – Die Nacht der Fledermaus statt und so kennen sich die Beiden schon ein wenig. Batman kann es also gar nicht gut heissen, dass der verkannte grüne Held aus dem Sumpf jetzt von einem skrupellosen Geschäftsmann namens B.B. Riggs zur Mehrung seines Vermögens ganz King Kong-like öffentlich zur Schau gestellt werden soll! Als dann auch noch ein Wissenschatflicher Unfall mit einem Pflanzenserum passiert und überall tödliche Ranken sprießen halten alle Swamp Thing für den Übeltäter. Doch in Wahrheit ist er die letzte Rettung für Gotham.

Grandioser Abschluss einer unglaublich wendungsreichen Story-Sammlung, die im Vergleich zum ersten Teil der Batman Collection zu Zeichner Aparo trotz einiger kleiner Ausfälle nochmal ordentlich zulegen kann. Vor allem, dass zum Finale mit Swampy auch noch einer meiner favorisierten Charaktere reichlich Screentime bekommt, ist für mich natürlich ein dicker zusätzlicher Bonus. Sehr löblich auch, dass für alle Batman-Fans hier auch die Origin von Swampy kurz zusammengefasst wird, so wird keiner ratlos zurückgelassen. Nach dem Mini-Cameo des Sumpfdings beim siebten Hellblazer-Band und dem größeren Auftritt hier habe ich echt mal wieder Lust was zu lesen, wo der große Grüne als Hauptdarsteller fungiert.

Meine Wertung: 8/10

Hat Euch der zweite Band der Jim Aparo Collection auch noch einen Tacken besser gefallen als der erste? Und was ist Eure liebste Geschichte aus der Sammlung und welche konnte Euch am wenigsten abholen?

VG, God_W.