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Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #301
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    Fables 6 – Finstere Jahreszeiten



    Der gute @LaLe und auch Andere hier haben ja schon reichlich zu dem Band (und den nächsten paar) geschrieben, kann ich mich also kurz fassen.

    Die 2. Weltkriegs-Geschichte zu Beginn, die uns einen Einblick in Bigbys Vergangenheit bietet, fand ich einen absoluten Knaller. Ich liebe Kriegsgeschichten, ich liebe klassische Monster und ich liebe Trash. Somit war die trashige Spionagegeschichte mit den vielen Anleihen an „Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“ einfach vorzüglich! Absolute Begeisterung auf meiner Seite.

    Weiter geht es in Fabletown, wo einschneidende Ereignisse vonstattengehen. Während die Einwohner die Wahlurnen konsultieren ist Snow in der Klinik am „Werfen“. Der Machtwechsel in der Stadt ist nicht mehr aufzuhalten und was Snows und Bigbys Nachwuchs angeht, ich sag mal so, das ist schon faszinierend! Nicht weniger spannend, aber deutlich düsterer geht es in den Katakomben bei Frau Totenkinder zu…


    Ja, im Laufe der Jahreszeiten ändert sich so Einiges. Kindererziehung kann sich als mächtig schwierig gestalten, und so kommt es, dass Snow zu ihrer Schwester auf die Farm zieht, worüber Bigby nicht allzu glücklich ist. Prince Charming muss feststellen, dass leere Versprechungen auf Dauer nicht ausreichen um das höchste Amt von Fabletown zu bekleiden. Auch die Schöne und das Biest brauchen wohl noch eine Weile um sich in ihren neuen Aufgaben zurechtzufinden, wobei das Letzterem augenscheinlich etwas besser gelingt. Der Winter wirft schließlich einige mysteriöse Fragen auf und der Frühling bringt mit dem Auftauchen von Snows Schwiegervater neue Wendungen mit sich. Zum Finale wird dann noch ein tragisches, düsteres Geheimnis angetriggert, ich bin gespannt was uns dahingehend noch erwartet!

    Ein ganz und gar wundervoller Band, der nach einem Ausflug in die Vergangenheit viele Veränderungen mit sich bringt, massenhaft Charaktere, deren Umgebung und Wirken weiter vorantreibt und zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen lässt.

    8,5/10

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  2. #302
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    Bigfoot (Richard Corben)



    Autor Steve Niles hat sich mit Horror-Allroundtalent Rob Zombie zusammengetan, um eine blutige Bigfoot Horror-Story zu schreiben, wie sie eigentlich nur die 80er Jahre hätten hervorbringen können. Für die Visualisierung des launigen Gore-Festes haben sie Altmeister Richard Corben ins Boot geholt, der für das Projekt wie geschaffen war! Richtig klassischer Monster-Horror wird hier geboten der, wie so oft, mit einem brutalen Opener beginnt, der in einem Kindheitstrauma gipfelt, bevor das Morden Jahre später weiter geht, leichtbekleidete Camperinnen blutig zur Schlachtbank geführt werden, und der Rachetrip zur letzten Abrechnung beginnt.

    Das Ganze ist sicher kein großer Wurf, unterhält mit seinem großen Augenzwinkern und dem kräftigen Trash-Einschlag aber prima! Alle Klischees des Genres werden bedient, teilweise sogar auf die Spitze getrieben, eine insgesamt runde Sache. Dazu packt Cross Cult neben der Covergalerie noch ein Interview mit Corben persönlich sowie eine siebenseitige Abhandlung über die Herkunft des Mythos und die Frage zu dessen Wahrheitsgehalt. Ob das Bonusmaterial in der Neuauflage vom All Verlag auch enthalten weiß ich nicht, auf jeden Fall ist das Format DEUTLICH größer als bei der Mini-Ausgabe von Cross Cult.


    Mein eigener Erstkontakt mit Sasquatch war der (heute nicht mehr anschaubare) Familienfilm „Mein großer Freund Bigfoot“ von 1994, bevor mit „Harry und die Hendersons“ dann die große Hitserie dazukam. Erst viel später sah ich dann den wunderbaren Hammer-Streifen „Yeti, der Schneemensch“ mit dem herausragenden Peter Cushing in der Hauptrolle. Ob Yeti oder Bigfoot, das ist ja schon vergleichbar. Zuletzt gab es da vor ein paar Jahren den hervorragenden, oscarnominierten Animationsfilm „Mister Link“. Gemein haben all diese Verarbeitungen des Themas, dass die „Monster“ eigentlich eher auf der menschlichen Seite zu finden sind, nicht bei den Yetis oder Bigfoots, der Comic geht hier eher den Old-School Weg.

    7/10

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    Geändert von God_W. (11.08.2021 um 06:04 Uhr)
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  3. #303
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    Fables 7 – Fremde Heimat



    In Band sechs wurde am Rande schon erwähnt, dass Jack sich aus Fabletown verkrümelt hat. Dass er dabei Däumeline an seiner Seite hat erfahren wir jetzt, ebenso wo die Reise hingeht: Nach Hollywood! Dort ist der über die Maßen von sich selbst überzeugte Narzisst natürlich bestens aufgehoben, gründet ein Filmstudio und dreht die größte und erfolgreichste Filmtrilogie aller Zeiten – Natürlich seine Lebensgeschichte.

    Wie man ihn so kennt vergisst er dabei gerne seine Helfer, degradiert sie nahezu zu Sklaven, was die Daumengroße Jill natürlich irgendwann nicht mehr auf sich sitzen lässt. Tja, wenn man sein Filmimperium dann auch noch mit gestohlenem Geld aufgebaut, und einen ganzen Schwung Fables-Regeln gebrochen hat, dann kann das schon mal zu weitreichenden Problemen führen. Ich bin gespannt, wie es mit dem selbstverliebten Unsympathen weiter geht. Das Artwork von David Hahn zu den Heften kann man übrigens getrost vergessen, das ist eher zum Weglaufen.


    So kann schickes Fables-Artwork aussehen.


    Weiter geht es mit einer wundervollen, actionreichen und abenteuerlichen Mär, in der ein einsamer Assassine in die alte Heimat eindringt und sich seinen gefährlichen Weg bis ins Herz der feindlichen Gefilde erkämpft, erschleicht und mordet. Dabei lernen wir einige wichtige Charaktere auf Feindesseite kennen, Blue Boy wird für mich in ein ganz neues Licht gerückt, und es gibt so manche spannende Wendung zu bestaunen. Davon abgesehen geht es auch recht brutal zur Sache!

    Sprung nach Fabletown, wo uns mit Mowgli ein neuer Charakter vorgestellt wird, der in Fabletown allerdings schon bekannt ist. Offenbar kehrt er gerade nach längerer Abwesenheit zurück und ist natürlich nicht allzu begeistert davon, dass sein enger Freund Bagheera seit der Revolte auf der Farm in Einzelhaft sitzt. Dafür kann er mit Balu ein paar schöne Stunden verbringen, während in der Chefetage ein Verräter entlarvt wird. Zum Abschluss lernen wir endlich den wahren Feind kennen und erfahren viel darüber, wie die Schrittweise Eroberung der alten Heimat vonstattenging.

    Es ist also wieder ganz viel passiert und an den verschiedensten Fronten geht die Geschichte weiter voran. Bester Teil und Herzstück des Bandes ist wohl die große Reise von Blue Boy, von der ich äußerst begeistert war. Auch der Rest weiß zu gefallen, erreicht aber nicht ganz diese Klasse und Intensität. Auch das Storytelling fand ich da am schönsten und das ein oder andere Panel ist ein echtes Highlight.

    8/10

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  4. #304
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    Batman: Dark Victory 1 (Batman Graphic Novel Collection)



    Was muss her, wenn man etwas enorm Erfolgreiches geschaffen hat? Na klar, eine Fortsetzung. Das hat sich DC nach den überschwänglichen Kritiken und dem großen Erfolg von „Das lange Halloween“ sicher auch gedacht und so wurde vom gleichen Kreativteam, Jeph Loeb und Tim Sale, nur wenige Jahre später „Dark Victory“ erdacht. Einer der vielen Beweise, dass man Legenden lieber ruhen lassen sollte? Nur ein billiger Aufguss? Oder doch erneut ein großer Meilenstein unter den Batman-Geschichten?

    Der Holiday Killer ist gefasst und wurde zum Tod in der Gaskammer verurteilt, es könnte also Ruhe einkehren in Gotham City. Zeit für die Gesetzeshüter sich ihre Wunden zu lecken, immerhin wurde mit Harvey Dent der rechtschaffendste Staatsanwalt sein vielen Jahren aus dem Spiel genommen. Mit dessen Nachfolgerin kommt Gordon leider gar nicht so gut klar. Auch die Mafia wurde in ihren Grundfesten erschüttert, und während die Toten zu Grabe getragen werden hängt Batman düsteren Gedanken nach.


    Doch die trügerische Ruhe hält nicht lange an. Gigante, Falcones Tochter, hat noch mehrere Rechnungen offen, Two-Face erhebt sich aus der dem Untergrund, Poisen Ivy, Scarecrow und der Riddler treiben ihr Unwesen und zu allem Überfluss beginnt das grausame Morden von Neuem…

    Stark. Wirklich stark, was Loeb und Sale hier wieder zusammengebracht haben. Fesselnde, düstere Bilder und eine dicht gewebte Story mit vielen Fragezeichen. Der Plot aus „Long Halloween“ wird nahtlos und mit aller Konsequenz weitergesponnen. Die Polizistenmorde sind rätselhaft gestaltet und ich bin mir sicher, dass mich der Autor hier auf eine falsche Fährte locken will, derweil wird das Nervenkostüm des Mitternachtsdetektivs dünner und dünner, was schleichend vonstattengeht, aber perfekt inszeniert wurde. Ich bin wirklich absolut positiv überrascht, auch wenn den Plot und die Dichte bis jetzt noch minimal hinter dem Vorgänger sehe. Ich bin gespannt, ob das Finale halten kann, was die erste Hälfte verspricht!

    8,5-9/10

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  5. #305
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    Jack of Fables 1 – Flucht nach vorn



    Je höher man fliegt umso tiefer fällt man, das musste unser guter Jack aus den Geschichten in Fables 7 am eigenen Leib erfahren. Im einen Moment noch der größter Produzent und Star in der Traumfabrik, im nächsten mittellos und einsam auf der Straße, zu Fuß, per Anhalter unterwegs. Okay, mittellos stimmt nicht ganz, immerhin wurde Jack gütiger Weise ein Köfferchen mit Bargeld überlassen, im Grunde hätte er es also deutlich schlechter treffen können.

    Richtig gehend vom Glück geküsst fühlt sich der Gute, als ein Transporter anhält, dem eine richtig schnuckelige Lady entsteigt und ihn einlädt mit ihr zu fahren. Schwupps, so schnell kann man in die Falle tappen, denn im Kleinbus warten vermummte Gestalten, die Jack in Gewahrsam nehmen. Zwar versucht Mr. Horner der Entführung zu entgehen, das ändert aber in einigen sehr schmerzhaften Knochenbrüchen. Da beweist es sich wieder, dass man als Fable ganz schön was aushält, sofern man einen Bekanntheitsgrad inne hat, der hoch genug ist, denn wer nicht vergessen ist, der stirbt auch nicht so leicht, also hat Jack mit seiner Blockbuster-Filmtrilogie indirekt an der eigenen Unsterblichkeit gebastelt.


    Die Entführer bringen Jack in die sogenannte „Seniorensiedlung Golden Boughs“, einer Art „Altersruhesitz für Fables“ in dem einige zwielichtige Gestalten genau am Gegenteil von dem arbeiten, was Jack mit seinen Filmen erreicht hat. Mr. Revise und seine Bibliothekare arbeiten daran Fables gefangen zu halten und dem Vergessen zu überantworten. Sind die Fabelwesen genug in Vergessenheit geraten wird es einfacher sie zu töten. Dabei geht die finstere, wenn auch teilweise recht gutaussehende Truppe äußerst effektiv vor.

    Apropos attraktiv, mit Goldilocks, ja richtig gelesen, trifft Jack auf eine alte Bekannte, die umgehend zum Betthasen umfunktioniert wird, bevor es an die Arbeit geht und ein kühner Ausbruchsplan für Jack, Goldy, Humpty Dumpty und all die anderen Fables ausgetüftelt wird.

    Okay, das ganze ist ein Stück weit zu vorhersehbar, die Zeichnungen sind allenfalls durchschnittlich, naja, bis auf einige Ausnahmen sogar unter Durchschnitt und der Hauptdarsteller ist ein Arsch. Aber dennoch ist das Ganze echt unterhaltsam, der respektlose und teils blutige Humor trifft oft meinen Geschmack und die überhaupt mag ich die kaltschnäuzig narzisstische Arschlochart von Jack ganz gerne, erinnert mich irgendwie an eine Light-Version des Hellblazers.

    7/10

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  6. #306
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    Dark Victory 2 (Batman Graphic Novel Collection)



    Er tötet zwar noch immer an Feiertagen, dennoch heißt der neue (alte?) Killer in Gotham nicht mehr Holiday, sondern Hangman, denn seine Opfer enden nebst einem Rätsel am Strang. Hauptverdächtiger ist Harvey Dent, der während seiner Verwandlung zu Two-Face dem Wahnsinn anheimgefallen ist, doch auch Batman selbst gehört zum Kreis der Verdächtigen! Das kommt äußerst ungelegen, wo nicht nur Der Joker, Mr. Freeze, Poison Ivy und Solomon Grundy für Chaos in der Stadt sorgen, nein, er muss ich ja auch noch um sein frischgebackenes Mündel Dick Grayson kümmern, immerhin ist der Junge gerade erst zur Waise geworden, und das ausgerechnet jetzt, wo doch Vatertag vor der Tür steht…

    Na das ist schon ein massives Paket an Handlung und Charakteren, die Loeb hier in seine Geschichte packt. Ja, das ist grundsätzlich wirklich packend, spannend und lädt zum Miträtseln ein. Dennoch kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass mir das Ganze etwas überfrachtet vorkommt. Das gibt es viele Personen von denen ich gerne mehr gesehen hätte, wenn sie denn schon reingeschrieben werden. Klar, jedem da jetzt einen ausführlicheren Strang zu widmen hätte der Hauptstory sicher einen Bremsklotz angelegt, dann wäre es aber vielleicht besser gewesen, sich auf weniger Charaktere zu konzentrieren, und die ausführlicher zu behandeln.


    Was ich dem langen Halloween und Dark Victory auf jeden Fall für immer zu Gute halten werde ist, dass sie mir Solomon Grundy nähergebracht haben! Den hatte ich bislang nicht wirklich auf dem Schirm, aber Jeph Loeb gibt dieser vermeintlich kleinen Nebenrolle dermaßen viel Charakter und Tiefe, dass ich das Gefühl habe er hätte viel mehr „Screentime“ gehabt, als das tatsächlich der Fall war. Also ja, es gibt einige kleine Kritikpunkte, aber das ist wirklich Jammern auf ganz ganz hohem Niveau! Die Story ist einfach von vorne bis hinten spannend, das Artwork ist outstanding und die Darstellung von Catwoman, sowieso eine meiner Lieblinge, macht absolut Lust auf mehr, was es ja bald gibt. Sicher nicht so ein Meilenstein wie „Das Lange Halloween“, aber auch nicht allzu weit entfernt und als direkte Fortsetzung einfach ein Must Read.

    8,5/10

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  7. #307
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    Prinz Eisenherz Band 8 - Jahrgang 1951/1952



    Der achte Band der Eisenherz-Gesamtausgabe startet nach aufschlussreichem Vorwort mal wieder äußerst opulent. Da werden Burgbelagerungen und große Schlachten geboten, bevor das Ganze in bester Hal Foster Manier aufgelöst, und zum Guten gewendet wird. Klar ist es ab und an etwas schnulzig, wenn die Kraft der Liebe mal wieder einen Krieg beendet, oder wenn die ein oder andere kluge Entscheidung unseres Prinzen den Tag rettet. Da werden vermeintlich offensichtliche Lösungen für Probleme und Streitereien geboten, auf die sich die Streithähne dann auch mit gutem Willen einlassen. Wäre es in der Realität doch auch oft so einfach! Das ist es aber bekanntlich leider nicht, und vielleicht macht das zu einem guten Stück auch den Reiz an diesem großen Klassiker aus, denn diese heile Welt, in der sich mit Herz und gesundem Menschenverstand alles zum Guten wenden lässt, die wünschen wir uns doch alle ab und an.

    Das bedeutet aber nicht, dass der Weg zu diesen Problemlösungen langweilig wäre, ganz im Gegenteil. Gerade wo wir mit Eisenherz in Band Nummer acht so oft auf Reisen gehen dürfen verwöhnt Hal Foster das Auge des Betrachters erneut mit außergewöhnlich eindrucksvollen Bildern. Sei es die verschneite Bergwelt der Alpen, wo auch das Matterhorn mal Pate stehen durfte, oder die italienischen Küstenstädtchen auf dem Weg nach Rom. Wir dürfen die Gründung San Marinos bezeugen, Tunis und Karthago besuchen, über die Rauhe See vorbei an den Orkney- und den Shetland-Inseln bis in den hohen Norden segeln.


    Während all dieser Abenteuer in kleineren Etappen ist es erfreulich, wie die Charaktere und ihre Lebensumstände sich weiterentwickeln. Pläne ein großer Ritter zu werden gehen in Verletzung und Krankheit verloren, Freunde werden geächtet, verlieben sich oder gehen gar den Bund der Ehe ein, Aufstände wollen niedergeschlagen und Invasionen abgewehrt werden, und auch die Familienverhältnisse unseres Prinzen selbst erfahren erneut eine tiefgreifende Veränderung.

    Dass gerade die Nebencharaktere diesmal deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen finde ich wunderbar, macht es die Welt des Prinzen Eisenherz doch lebendiger und stimmiger. Hal Fosters Abwesenheit (Urlaub?) für einige Wochen wurde geschickt mit einer kleinen Zusammenfassung einiger der größten Abenteuer des Prinzen kaschiert, die er seinem Biographen diktiert, natürlich kommen hierbei auch manche von Fosters spektakulärsten Panels erneut zum Einsatz. Zusammengefasst wieder ein wundervoller Urlaub vom Real Life, dem man vielleicht ankreiden kann, dass die einzelnen Storybögen diesmal recht kurzgehalten wurden, dafür gibt es mit den Abenteuern des Prinzen Arn noch ein wenig mehr Humor als sonst.

    9,5/10

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  8. #308
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    Fables 8 – Arabische Nächte (und Tage)



    Hoher Besuch in Fabletown! Wie einst König Jaffe Joffer in Queens trifft eine edle Delegation aus dem Morgenland in der kleinen Siedlung der Märchenfiguren ein. Ein großes Aufgebot mit dem berühmten Sindbad an der Spitze nebst Großwesir und allerlei Begleitpersonal erwarten einen gar fürstlichen empfang – und keinen interessierts. Tja, das wäre also die nächste Regierungsaufgabe die unser völlig überforderter Neubürgermeister versemmelt hat, denn Mowgli hatte ihm das Eintreffen der arabischen Fables und die bevorstehenden Verhandlungen mit ihnen noch angekündigt, bevor er aufgrund eines Sonderauftrages das Land verlassen musste. Doch der völlig überforderte Prinz Charming bekommt seinen Job noch nicht allzu gut auf die Kette, und so ist der Flycatcher das einzige Begrüßungskomitee, was die etwas hochnäsigen Besucher aus Bagdad „not amused“.

    Doch um sich vor dem Feind zu schützen und ihn vielleicht sogar bekämpfen zu können, sind die Arabischen Fables wichtige Verbündete, die dringend benötigt werden, genauso wie ihre Welt ggf. als Zuflucht dienen könnte. Wenn doch nur ein großer, routinierter Staatsmann hier wäre, der die Wogen glätten könnte… Ach Moment, war da nicht noch wer, der aktuell etwas aufs Abstellgleis geschoben wurde?


    Doch auch, wenn die Verhandlungen durch den Routinier wieder ins Rollen geraten wird schnell klar, dass die kulturellen Gräben zwischen beiden Parteien weit größer sind als gedacht. Sei es Sklaverei, Haremshaltung, allgemein mangelnder Respekt gegenüber Frauen und die Haltung gegenüber dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Große politische Diskrepanzen, die sich nicht allzu leicht vom Tisch wischen lassen. Und wenn dann noch einige wenige Personen vollkommen gegen eine Verbindung sind, und bewusst versuchen diese zu sabotieren, dann kann sowas schon mal ganz leicht eskalieren…

    Ja, spannend, welche Möglichkeiten sich mit dem Auftritt der arabischen Fables alle eröffnen und noch spannender welche Schwierigkeiten dabei aus dem Weg geräumt werden müssen, und vor allem, welche Charaktere dabei die wichtigsten Rollen spielen! Absolut unterhaltsam und irre fesselnd.

    Die Ballade von Rodney und June, die zum Ende des Bandes erzählt wird, bringt uns die Lebensumstände im Feindesland auf einfühlsame und tragische Weise näher und bestärkt in der Erkenntnis, dass dem irgendwie ein Ende gemacht werden muss. Ganz fein erzählt, für meinen Geschmack aber leider etwas zu hölzern ( ) gezeichnet.

    8,5/10

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  9. #309
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    Catwoman: Damals in Rom (DC Graphic Novel Collection )



    Gibt es eine Verbindung zwischen Selina Kyle, alias Catwoman, und der Falcone Familie, und wenn ja, wie sieht diese aus? Diese Fragestellung eröffnete sich bereits in „das lange Halloween“ und wurde in „Dark Victory“ weitergesponnen. Eine klare Antwort gab es darauf bislang nicht, auch wenn irgendwie immer zu spüren war, dass da ein Geheimnis verborgen liegt und es sich stets so anfühlte, als wäre die Lösung des selbigen in greifbarer Nähe, als müsste nur noch ein dünner, nahezu transparenter Vorhang gelüftet werden, um das Große Ganze zu erkennen. Es gab schon reichlich Hinweise, die auf verschiedene Auflösungen schließen ließen, doch wirklich Licht ins Dunkel kann nur gebracht werden, wenn wir Catwoman auf einer Reise zu den Ursprüngen der Falcones begleiten. Wo anders sollte man schon Antworten über „den Römer“ finden, wenn nicht in der einst mächtigsten Stadt der bekannten Welt, in Rom.

    Spätestens seit Michelle Pfeiffers Darstellung bin ich großer Catwoman-Fan und mittlerweile mag ich auch die Comics über die diebische Leisetreterin enorm gerne. Auch wenn mir die Optik der Katze selbst in Darwyn Cookes oder Joëlle Jones‘ Varianten deutlich besser gefällt als Tim Sales Art der Darstellung, die einfach viel zu viele Muskeln und über alle Maßen aufgepumpte Hupen beinhaltet, so ist der Band dennoch auch optisch ein absoluter Leckerbissen. Die kreativen, frisch wirkenden Blickwinkel, die fast schon spürbare Dynamik, die leicht unwirklich wirkenden Traumsequenzen, das ist alles ganz wunderbar anzuschauen. Die Story selbst gibt sich zumeist mysteriös, ist stets spannend und bietet auch klassische Heist- und Actioneinlagen, bei denen mir Cheetah als Antagonistin leider etwas negativ aufgefallen ist, die finde ich einfach nicht interessant. Im neuen Wonder Woman Streifen (Wonder Woman 1984) dachte ich am Anfang lange sie wäre einer der wenigen Lichtblicke des verquasten Films, aber das hatte sich spätestens im letzten Drittel dann auch erledigt, aber das ist ein anderes Thema.


    Auch jeden Fall bleibt „Damals in Rom“ trotz ein oder zwei kleiner Kritikpunkte ein starker Band mit starker Lady, der während „Dark Victory“ spielt und eine hervorragende Ergänzung zum „Langen Halloween“ und eben zu „Dark Victory“ darstellt. Wer Catwoman partout nicht leiden kann, der soll lieber einen Bogen drum machen, wer mit der Figur und/oder den beiden Vorgenannten Werken auch nur ein ganz klein wenig was anfangen kann, der kommt um die Lektüre eigentlich kaum herum und wird nicht enttäuscht werden!

    8/10

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  10. #310
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    Fables 27 – 1001 Schneeweisse Nächte



    In Fables 8 – Arabische Nächte (und Tage) sind sie also in Fabletown eingetroffen, die Abgesandten aus dem Morgenland. Für mich der perfekte Zeitpunkt für einen (erneuten) Abstecher in die Vergangenheit von Snow White, denn die hat schon lange bevor die Handlung der Hauptreihe einsetzt eine Reise nach Arabien unternommen, eine Reise die nicht ganz planmäßig verlief. Denn wie einst Scheherazade in den Geschichten von 1001 Nacht wird sie vom Sultan festgehalten, der sie heiraten und anschließend hinrichten möchte. So beginnt Snow tapfer um ihr Leben zu kämpfen, nämlich mit Geschichten…

    1001 Schneeweiße Nächte war von einigen Jahren mein Erstkontakt mit den Fables. Zu der Zeit suchte ich einstimmendes Material für unsere Urlaubsreise in den Orient (Oman) und der Band wurde mir hier empfohlen und als unabhängig von der Hauptreihe lesbar angepriesen. Das kann ich grundsätzlich so unterschreiben, denn der Autor erklärt in einer Einleitung kurz die Umstände, die man wissen muss, und dann geht es los. Meine Meinung in ganz kurzer Form fiel damals so aus:

    Zitat Zitat von God_W.
    Fables 27: 1001 Schneeweisse Nächte

    Meine erste Fables-Erfahrung, die ich …, vor unserem Orient-Urlaub, gestartet habe, hab ich jetzt auch mal beendet. Das Grundprinzip finde ich grandios und auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren die ersten Staffeln von „Once upon a time“ geschaut, was sich ja scheinbar deutlich von der Comicreihe hat inspirieren lassen. Zu dem Märchensetting kommt hier noch der Charme von 1001 Nacht, was ich ebenfalls sehr mag. Allerdings muss ich auch zugeben, dass nicht alle enthaltenen Geschichten bei mir gezündet haben und das Artwork ebenfalls nicht durchgehend nach meinem Geschmack war. Aber so ist das halt, wenn viele Köche an einem Menü beteiligt sind, da ist nicht jeder Gang für jeden was.

    6-7/10


    Also ja, man kann den Band auch gänzlich ohne Vorwissen lesen, aber nein, man hat bei weitem nicht so viel Freude daran, wie wenn man die Welt, und vor allem die in den Geschichten beteiligten Fables schon kennt. Was habe ich die Lektüre bei diesem zweiten Anlauf genossen! Geschichten die mich bei der Erstsichtung nicht so fesseln konnten haben richtiggehend gecatcht, allen voran die zu tränen rührende Story um den Froschkönig. Die Bigby-Origin Story mit dem Nordwind ist ebenfalls ganz wunderbar, die extrem coole Widergeburt von Frau Totenkinder und, und, und… Auch die Erkenntnis, dass King Cole wirklich ein großartiger König war, bevor er später in Fabletown der Bequemlichkeit anheimgefallen ist, lässt den Ex-Bürgermeister in ganz neuem Licht erstrahlen.

    Ja, es ist wirklich ein nahezu perfekter Band, in dem viele Charaktere ihre „15 Minuten“ bekommen und, wenn man die Pro- und Antagonisten schon kennt, wirklich JEDE Story zündet. Eine fulminante Geschichtensammlung, der ich als Mini-Kritikpunkt nur weiterhin vorwerfen kann, dass mir persönlich nicht jedes der vielen Artworks zusagt, aber hey, die Geschmäcker sind halt verschieden.

    9/10

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  11. #311
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    Ich habe mich nun von Dir (mal wieder) inspirieren lassen und einige Batman Bände von Eaglemoss besorgt - Das erste Jahr und Der Mann, der lachte habe ich mir auch schon vorgenommen. Das lange Halloween liegt auch schon bereit und kommt wohl als nächstes drann. Die beiden Anthologien (Batman & Joker) sollten auch bald eintrudeln.

    Etwas verwirrwen tun mich nach wie vor die Knightfall Deluxe Ankündigungen von Panini. Ich frage mich, ob bei den anderen Geschichten auch wesentliche Teile fehlen, also zB beim Halloween oder dem Nachfolger Dark Victory.
    Der Preis ist natürlich auch nicht ohne - die 4 Nightfall Bände von Eaglemoss kommen ja auf gute 50 EUR - da sind 300 für die komplette Saga natürlich schon ein schöner Batzen. :-o Die Frage ist halt, benötigt man nur hier die komplette Deluxe oder eigentlich auch von den anderen Events...

    Ach ja - Eternauta steht mittlerweile auch im Regal. :-D

  12. #312
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    Keine Sorge, das Lange Halloween, Dark Victory und Damals in Rom waren jeweils abgeschlossene Mini-Serien, keine Reihenübergreifenden Events. Bei diesen Großereignissen wie Knightfall, Niemandsland etc... wurden ja die monatlichen Hefte von vielen Reihen (Batman, Detective Comics, Azrael, Catwoman oder was auch immer gerade aus dem DC Universum noch dazu gepasst hat) mit rein genommen, bzw. hat jede Reihe da mal ein paar Hefte mit reingespielt. Die Gefahr besteht bei abgeschlossenen Sachen von einem Autoren/Zeichner-Team wie Halloween, Dark Victory, Das erste Jahr etc... nicht. da verpasst Du also sicher nichts.

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  13. #313
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    Kalimbo Band 1: Mata-Mata



    Na da wurde ja ganz schön viel reingepackt, in das schicke Album, das nur so vor afrikanischem König-der-Löwen-Savannen-Charme sprüht. Alles beginnt mit dem alten Elefantenbullen Kalimbo, der von seiner Herde „ausgesondert“ wird und sich auf macht, seinen letzten Gang zu bestreiten, den zum Elefantenfriedhof. Sein getreuer, ebenfalls nicht mehr ganz junger Löwenfreund Makoussa beschließt ihn auf seinem finalen Weg zu begleiten. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. So dauert es nicht lange, bis sich der aufgedrehte und vorwitzige Mata-Mata, ein junges Zebra, zu den beiden verirrt, nachdem der von seiner Herde getrennt wurde. Das bringt den bulligen Langrüssel natürlich etwas in die Bredouille…

    Damit nicht genug, wird dem Zebra-Teenie doch plötzlich angedichtet eine Art Messias zu sein und plötzlich tritt ein ganzer Schwung Parteien auf den Plan, die sich dessen angeblich mystische Fähigkeiten auf die ein oder andere Einverleiben wollen. Geparden, Affen und Hyänen sind da nur die Spitze des Eisbergs, und auch unter den Straußen, Giraffen, Nashörnern und Vögeln gibt es allerlei geschwätzige Charaktere, die die Savanne bevölkern und ihren Beitrag zu dem Aberwitzigen Abenteuer leisten.


    Okay, stellenweise ist das dann wirklich etwas Over the Top, bringt aber doch eine schöne Portion Humor mit, versprüht eine tolle Afrika-Atmo und kommt in glasklaren, wunderschön anzuschauenden Hochganz-Zeichentrickbildern daher. Ich fands schön und Krümelchen (6 Jahre) hatte beim Vorlesen seine helle Freude dran und fragt ständig, wann denn endlich Teil 2 kommt, wo doch eine dicke 1 auf dem Cover und dem Rücken zu finden ist. Also @Jano , sieh mal zu, dass Du in die Gänge kommst!

    7/10

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  14. #314
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    Batman – Der Kult (Buch 1: Feuerprobe & Buch 2: Gefangenschaft)



    Hängt eine Fledermaus an der Decke. Das ist nichts Ungewöhnliches meint Ihr? Ja, prinzipiell habt Ihr da schon Recht, aber wenn diese Fledermaus so groß ist wie ein Mensch, nur einen Anzug trägt und nicht mit den Füßen voran, sondern mit den Händen an der Decke gefesselt wurde, tja, dann ist das schon eine eher ungünstige Situation, die die sich der Mitternachtsdetektiv da manövriert hat. Eine ganze Woche hängt er schon so da, hat mittlerweile Wahnvorstellungen davon, wie er den Joker mit einer Axt in Stücke hackt und dergleichen mehr. Nicht gut, nein, gar nicht gut.

    Doch wie konnte es so weit kommen? Im Grunde war Bruce doch einem Mörder auf der Spur. Irgendwer tötete einen Kriminellen nach dem anderen. Sechs Opfer zählte die Serie bereits, die Medien haben sogar ihn selbst im Verdacht! Zum Glück sieht Commissioner Gordon das anders, doch was zum Geier geht in der Stadt nur vor? Wie hängt das alles mit Gothams früher Vergangenheit zusammen? Und steht all das in irgendeiner Weise mit diesem Diakon in Verbindung, der ausgerechnet in der Crime Alley eine Mission eröffnet hat?


    Ja, ganz schön verworren, wie Autor Jim Starlin uns hier ins Geschehen wirft. Einerseits werden in diesen ersten beiden Bänden (von vieren) bereits viele Antworten gegeben, andererseits sorgt er mit seinen Zeitsprüngen, durchsetzt von Visionen auch für reichlich Verwirrung, denn nicht immer ist klar, was ist real, was bildet sich der Dunkle Ritter nur ein? Auf jeden Fall bislang schön rätselhaft und wirklich fesselnd, nicht zuletzt auch wegen Bernie Wrightsons markantem Artwork. Ein wahrer Augenöffner und überraschenderweise ungemein blutig! Das war in der Zeit damals wohl gerade „In“, denn auch „Das zweite Jahr“ schlug in diese Kerbe, aber dafür ist Horror-Veteran Wrightson ja vielleicht auch genau die richtige Wahl gewesen.

    8/10

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  15. #315
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    Fables 9 – Wölfe



    Wie der Titel des die Hefte 48 bis 51 versammelnden Paperbacks schon erahnen lässt, steht diesmal Bigby mit seiner Familie im Mittelpunkt des Geschehens. Also zumindest sollte das so sein, dazu muss man den griesgrämigen Isegrim aber erstmal finden, denn die Fables haben eine ganz besondere Mission ins Auge gefasst, die nur von ihm durchgeführt werden kann. Dazu hat sich Mowgli auf die Spur des Raubeins begeben, um ihn in die Gemeinschaft zurückzuholen und von der Wichtigkeit des Auftrages zu überzeugen, für den er ausgewählt wurde.

    Diese Suche entwickelt sich zu einer Art spannender Mischung zwischen Hetzjagd und Detektivgeschichte mit intensiven, äußerst physischen Actioneinlagen. Derweil wachsen und gedeihen die Welpen auf der Farm, entwickeln ihre Fähigkeiten und spielen mit Großpapa Nordwind, während Mama Snow beunruhigende Visionen hat.


    Die zweite Hälfte des Bandes beschäftigt sich dann mit Bigbys „Mission Impossible“ die absolut perfekt geplant und vor allem auch grandios inszeniert wurde. Den Vergleich mit einem spannenden Action-Thriller höchster Güte braucht die Story nicht zu scheuen, und so bekommt der Feind mal gezeigt, dass er sich besser nicht mit den Fables aus unserer Welt anlegen sollte. Doch ob sich ein Wahnsinniger wie Gepetto davon abschrecken lässt? Wir werden es erfahren.

    Zum Abschluss gibt es noch eine Familienzusammenführung, wir erfahren alles Wissenswerte (und auch eher Unwichtiges) über die Lebensumstände der Fables und dazwischen hat Cinderella einen großen, und wie ich finde äußerst überraschenden Auftritt. Sehr sehr cool meiner Ansicht nach. Erneut ein bockstarker Band mit vielen Highlight-Momenten, hätte gerne etwas dicker ausfallen können.

    8,5/10

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  16. #316
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    Batman – Der Kult (Buch 3: Flucht & Buch 4: Kampf)



    Batman verliert den Kopf – und das meine ich nicht im übertragenen Sinne! Wie es dazu kommen konnte dürft Ihr gerne selbst lesen, ich will ja nicht alles verraten, aber so viel schon: Das ist eine mächtig blutige Angelegenheit! Wie überhaupt die komplette zweite Hälfte des „Kultes“, denn da werden Blutbäder genommen, bei denen selbst Gräfin Bathory vor Neid erblassen würde, in den Straßen Gothams ist die Hölle los, Batman ist nicht ganz bei sich und Robin allein kann die Lage ganz sicher nicht retten. Ja, je näher das Ende rückt, an umso mehr Fronten muss gekämpft werden.


    Ja, „Der Kult“ ist schon ein äußerst Krasses Stück Batman-Story will ich mal meinen. Ja, spannend und unterhaltsam, aber zwischen den Zeilen doch auch ganz schön harter Tobak, erinnert mich die Grundstory, wenn man mal die Mythologie und das Übernatürliche weglässt (wer weiß schon, ob das nicht vielleicht nur eine Vision war?), doch irgendwie an eine Mischung zwischen Jim Jones und der Manson Family. Falsche Heilige gibt es leider noch immer viel zu häufig, gerade die Selbsternannten zählen ja in aller Regel dazu, hier haben sie es auch ins Batman-Universum geschafft. Krass irgendwie, vielleicht tue ich mir deshalb auch mit einer Bewertung ein wenig schwer. Ich mach mal so:


    7,5/10

    In Frankreich wird Band 99 der Batman Graphic Novel Collection von Eaglemoss ja eine Neuauflage von „Der Kult“ sein. Die deutsche Ausgabe der Collection hat sich bislang eher an UK orientiert, wo erst bis Ausgabe 96 vorgedrungen wurde. Man darf also gespannt sein, ob wir „den Kult“ im Rahmen der Sammlung auch noch bekommen werden, oder nicht, denn die Hethke Alben sind leider bindungstechnisch jenseits von Gut und Böse (altersbedingt).

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    Geändert von God_W. (23.08.2021 um 08:53 Uhr)
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  17. #317
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    Ah, ok. Naja, ich wollte die Story mal lesen und das hat ja mit denen jetzt ganz gut geklappt. Bei einer Neuauflage als Gesamtausgabe (im Hardcover) würde ich vermutlich zuschlagen, so bleiben die Alben erstmal in der zweiten Reihe in der Sammlung. Aber Bat-Stoff habe ich für die nächsten Jahre ja sowieso noch genug zu sichten, allein durch die Eaglemoss Collection und was ich sonst noch alles so hier hab.
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  18. #318
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    Monster - Band 1 (Naoki Urasawa)



    Nach reichlich Abenteuer-, Horror-, Fantasy- und Batmanstoff hatte ich schon seit Längerem mal wieder Lust auf einen richtig spannenden Krimi oder Thriller. Nachdem die Reihe mit dem neunten und letzten Band von Carlsen ja kürzlich erst vervollständigt wurde, und ich schon seit einiger Zeit heiß drauf bin, fiel die Wahl auf Naoki Urasawas Monster. Die 1994 gestartete und 2001 nach 18 Sammelbänden (Carlsen hat aktuell Doppelbände veröffentlicht) beendete Reihe markierte den internationalen Durchbruch des Mangaka, kann also so schlecht nicht sein, und spielt überraschenderweise in Deutschland.

    Düsseldorf 1986 – ein Notruf geht bei der Polizei ein. Ein besorgter Nachbar hat aus dem Nebenhaus Schüsse vernommen. Vor Ort erwartet die Beamten ein Bild des Schreckens. Der erst kürzlich mit seiner Familie aus der DDR geflohene Außenhandelsberater Liebert und seine Frau wurden augenscheinlich durch Kopfschüsse hingerichtet. Der 11-jährige Johann hat ebenfalls eine Kugel im Schädel, lediglich seine Zwillingsschwester Anna konnte dem Blutbad entrinnen. Jetzt zählt jede Sekunde, um das Leben des Jungen zu retten.

    In der renommierten Düsseldorfer Eisler-Klinik praktiziert seit einiger zeit der begnadete, junge Neurochirurg Kenzo Tenma. Es scheint als sei er der Einzige, dem es gelingen könnte das am seidenen Faden hängende, junge Leben zu retten. Doch wie wir spätestens sein „Anatomie“ aus dem Kino wissen, ist die Hierarchie innerhalb einer solchen Klinik eine ganz spezielle Angelegenheit, und als dann kurz nach dem Jungen auch noch der Bürgermeister der Stadt mit einem Gehirnaneurysma eingeliefert wird muss sich Tenma entscheiden: Folgt er seinen Idealen als Arzt und seinem Gewissen, oder den Anweisungen des Klinikleiters, komplizierterweise auch noch der Schwiegervater in Spee.

    Schon allein die persönlichen Konsequenzen, welche die Entscheidung des jungen Idealisten mit sich bringen, würden ausreichen, um eine spannende und tragische Geschichte zu erzählen, doch weit gefehlt. Was Dr. Tenma mit seiner gut gemeinten Tat alles auslöst, hätte er sich in seinen wildesten Träumen nicht ausmalen können!


    Ein hochspannendes Feuerwerk, welches Naoki Urasawa hier mit dem ersten Doppelband der Reihe abliefert! Die reizvollen Schauplätze Düsseldorf und Heidelberg bevölkert er mit interessanten und äußerst eigenwilligen Charakteren, die gerne auch mal etwas speziell sein dürfen. Neben dem Hauptprotagonisten Tenma sei da allen voran der hochintelligente, aber etwas spleenige Ermittler des BKA genannt, Tenmas Kollege Doktor Becker, der Raubeinige Zeitungsredakteur Maurer, die arrogante Tochter des Klinikleiters und ihr nur auf den eigenen Vorteil bedachter Vater, der blinde Kriegsveteran und, und, und…

    All diesen äußerst faszinierenden Persönlichkeiten, die man mögen, aber auch super hassen und verachten kann, mit denen man mitleidet oder gar Schadenfreude empfindet, die einem aber niemals egal sind, denen hetzt der Autor vor dem Hintergrund des Mauerfalls, denn die Geschichte überspannt vorerst neun Jahre, ein unbändiges, erbarmungsloses Grauen auf den Hals, eine tödliche Bestie, die weder Erbarmen noch Bedauern kennt – ein Monster.

    Was bin ich direkt heiß auf Band zwei! Aber nein, ich folge meiner alten Prämisse und lese jetzt erstmal was Anderes (zu Ende), dann geht es weiter. Auf alle Fälle ist Meister Urasawa ein Start mit Knalleffekt gelungen, auch wenn einige Figuren etwas stereotyp daherkommen. Das soll aber auch der Einzige winzige Kritikpunkt sein, denn Storyaufbau sowie die wunderbaren Zeichnungen sind einfach packend und famos!

    9/10

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  19. #319
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    Fables 10 – Väter und Söhne



    Mit den Ausgaben #52-#59, also ganzen acht Heften, wird im zehnten Band so einiges geboten. Los geht es direkt hammerhart, denn Gepetto sucht die „Endlösung für Fabletown“. Dazu hat er die Väter und Söhne (sowie eine eiskalte Tochter) seines Reiches zusammengerufen, um zu beratschlagen, wie Fabletown denn am effektivsten von der Landkarte zu tilgen sei. Hier wird die ganze Dimension der Bedrohung irgendwie zum ersten mal richtig greifbar. Die verschobenen Denkweisen und Begründungen um das eigene, bösartige Handeln zu rechtfertigen können einem richtig Angst einjagen. Hauptproblem: All die brutalen und zerstörerischen Pläne klingen tatsächlich, als könnten sie funktionieren und die Chance, dass Pinocchio seinem Erzeuger die Sache mit guten Worten auszureden vermag tendiert eher gegen Null.

    Dazwischen werden einige kleine, feine Geschichten gestreut, die Einzelcharaktere näher beleuchten und Abwechslung ins Artwork bringen. Die Gedankenspiele zum Thema Technik vs. Magie finde ich ebenfalls äußerst interessant, denn wie dicht sind wir technologisch heutzutage denn an Dingen, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch als Zauberei oder Hexerei verteufelt worden wären?

    Die Weihnachtsausgabe zwischen den beiden Hauptteilen des Bandes war ein kleines Extraschmankerl für mich, die habe ich richtiggehend genossen. Ob bei Familie Wolf zu Hause, mit Blue Boy und Rose auf dem fliegenden Teppich, Jacks Finger mal wieder in der Keksdose, oder bei der vielleicht wichtigsten Frage der gesamten Kindheit, und der absolut herzerwärmenden Art und Weise, auf die sie gestellt wird. Ganz fein, hole ich mir im Dezember vielleicht nochmal hervor den Band, nur für dieses Heft.


    Bevor der Band zum Abschluss einen äußerst kreativen Weg findet Leserfragen zu beantworten bleibt Bigby nichts anderes übrig als seiner Familie nachzugeben und zu Weihnachten seinen alten Herrn zu besuchen. Das Problem die ungeliebte Verwandtschaft zu Weihnachten treffen zu müssen kennt ja der ein oder andere, aber nur in seltenen Härtefällen ist der eigene Papa dabei das Objekt der Missgunst und Ablehnung. Ob und wie sich die beiden schließlich doch noch zusammenraufen, sowie einige weitere, überraschende Familienhintergründe werden in den zwei Heften aufgetischt.

    Zusammen mit der Weihnachtsstory hat mir der große Vierteiler zu Beginn am besten gefallen, aber auch die Bigby/Nordwind-Story fand ich ziemlich stark. Bei den Shorties am Ende weiß nicht jeder zu glänzen, aber insgesamt habe ich mich bestens unterhalten gefühlt und mich zumeist auch über Artwork gefreut, wenn es nicht vom Stammzeichner kam. Klar, der Buckingham hat einen schönen, glatten Stil, ist aber oft (nicht immer) sehr sparsam mit den Details und macht es sich meines Erachtens an einigen Stellen zu einfach. Ist halt ein allgemeingefälliger Stil, mir persönlich aber ein wenig zu glattgebügelt.

    8,5/10

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  20. #320
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    Conan der Barbar – Classic Collection 4



    Die Comics sind aus den 70er Jahren, die Originalgeschichten von Howard schon aus den Dreißigern, von daher werde ich jetzt mal keine Spoiler-Tags setzen, auch wenn ich das ein oder andere aus dem Storyverlauf verrate, soviel nur mal vorab.

    Der vierte Band der Classic Collection zum berühmtesten Barbaren der Popkultur markiert gleich aus mehreren Gründen einen Wendepunkt in der langen Geschichte der Nemedischen Chroniken. Zum einen steht mit Heft #100 ein großes Jubiläum an, mit Heft #115 wird gar das zehnjährige Bestehen der Reihe gefeiert, dieses Heft soll gleichzeitig für lange Zeit das Letzte von Autor Roy Thomas verfasste Abenteuer des großen Kriegers sein und um nochmal auf die #100 zurückzukommen, da wird endlich einer meiner kleinen Kritikpunkte an Band drei der Classic Collection ausgemerzt.


    Ja, ich gebe es zu, ich war froh als Bêlit, die Königin der schwarzen Küste endlich das zeitliche segnete, denn für meinen Geschmack war sie viel zu lange zentraler Teil der Story, wo sie doch in Howards Gesamtwerk nur einen vergleichsweise kurzen Auftritt hat. Klar, das war insgesamt nicht schlecht gemacht und auch die Vorgeschichte, die Roy Thomas für sie ausgekleidet hat machte was her, dennoch hätte man das alles viel schneller abfrühstücken sollen, statt ein Epos über mehr als 40 Hefte draus zu stricken. So war ich auch ganz froh, dass die ersten Hefte dieser vierten Omnibus-Ausgabe durch Bêlits Abwesenheit glänzten.

    Also nicht gänzlich, aber zumindest sind Conan und Bêlit da noch getrennt unterwegs und der Fokus liegt selbstverständlich auf dem Cimmerier. Der trifft dann direkt einen neuen Weggefährten, der uns eine Weile erhalten bleiben soll. Die Rede ist von Zula, dem Letzten seines Volkes, seines Zeichens sowohl Krieger als auch Magier/Hypnotiseur und ein toller Charakter, der mir beim Lesen richtig Freude bereitet hat! Da sieht man mal, dass es nicht zwingend eine Vorlage von Meister Howard persönlich benötigt, um einen stimmigen und interessanten Sidekick in das Hyborische Zeitalter zu integrieren. Scheinbar erfreute sich Zula auch damals schon großer Beliebtheit, wenn man den Leserbriefen glauben darf und so ist es nicht verwunderlich, dass Roy die Figur später auch in das von ihm verfasste Drehbuch zu Conan der Zerstörer integriert hat. Okay, die magischen Fähigkeiten wurden außen vor gelassen und das Geschlecht gewechselt, aber seien wir mal ehrlich, Grace Jones war einfach perfekt auf der Leinwand!


    Auf jeden Fall waren Conans und Zulas Abenteuer in den Comics stets spannend, abenteuerlich und unterhaltsam, außerdem hat John Buscema häufig in die Trickkiste gegriffen und zum Beispiel das „Howardsche Ägypten“ eindrucksvoll zum Leben erweckt. Nach einer kurzen Abhandlung über das Hyboriusche Zeitalter wird das Trio bestehend aus Conan, Bêlit und Zula endlich vereint und kann sich zu großen Taten aufmachen, immerhin will Bêlits rechtmäßiger Thron zurückerobert werden, Zulas Rache an den Vernichtern seines Volkes steht noch aus, und schließlich geht es ja auch schon bald auf Heft #100 zu, in welchem wir mit dem Ableben der Königin der schwarzen Küste endlich wieder zu Howards Vorlage zurückkehren, aber zuvor war noch Zeit für einige faszinierende Abenteuer, aus denen für mich die Sirenenstory in Heft # 98 nochmal deutlich heraussticht – Schauriges Seemannsgarn vom Feinsten!

    Da Zula überleben soll, war er ja nicht Teil von Howards Originalgeschichte und soll vielleicht später noch weitere Abenteuer erleben, verlässt er das Schiff, bevor der Rest der Truppe den finsteren Fluss hinauffährt, sozusagen dem Schicksal entgegen. Das Finale der Storybogens ist dann doch wieder vergleichsweise dicht an der Vorlage, auch wenn Roy Thomas einige kleine Anpassungen vornehmen musste, gerade was Bêlits Motivation anbelangt, denn ihren Charakter hatte er in den vergangenen 40 Heften dann doch deutlich abweichend von Howards Original weiterentwickelt. Dennoch, ein für mich runder Abschluss an dessen Ende Conan erstmal alleine und selbstverständlich trübsinnig da steht.


    Zula anderweitig unterwegs, Amras schwarzer Löwe auf dem Weg zum letzten Bêlit-Abenteuer dahingeschieden, die Königin der schwarzen Küste für immer verloren. Aber hey, Barbaren sind von Natur aus Einzelgänger und so macht sich der Hüne auf, neuen Abenteuern entgegen. Kämpfe gegen allerlei Monster und Gefahren führen schließlich dazu, dass er sogar einige Zeit Häuptling eines Eingeborenenstammes wird, inklusive Stammesfehden, Politik und allem drum und dran. Nach Schlachten gegen Vampire und schleimige Tentakelwesen gibt er jedoch irgendwann das Stammesleben auf und zieht erneut weiter.

    Mal wieder als Söldner unterwegs trifft er später, nach angemessener Trauerphase, erneut auf die holde Weiblichkeit, und schließt sowohl neue Bekanntschaften, frischt aber auch alte wieder auf. Kleine Zwerge, mächtige Bären, gefährliche Dämonen und Zauberer sowie ein im Grunde gutherziger Bandit begleiten ihn auf Strecken seines Weges, wobei sich eher actionorientierte Monster of the Week Hefte mit erzählerischen kleinen Juwelen voller Dramatik die Wage halten, eine prima Mischung, die nie Langeweile aufkommen lässt.


    In den King Size Heften am Ende bekommen wir mal wieder Einblick in einen späteren Lebensabschnitt Conans, eine Zeit als Kriegsherr, König und schließlich sogar – Ehemann! Doch auch auf dem Weg zu diesen, vielleicht gefährlichsten aller Abenteuer, gilt es reichlich Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Kämpfe zu bestehen. Lasst Euch überraschen. Apropos, wie es kommt, dass es Conan zu einem kurzen Stelldichein ins New York Ende der 70er Jahre verschlägt ist auch äußerst… äh… überraschend.

    Schwupps, sind wir schon am Ende des vierten Bandes der Classic Collection um den Barbaren angelangt und für mich war es die beste Strecke, die ich mit dem Marvel-Barbaren bestreiten durfte. Unmengen gute Geschichten, schöner roter Faden, der sich wie ein Abenteuer aus einem Guss anfühlt, sowohl Zeichner Buscema als auch Autor Thomas scheinen hier so etwas wie eine Hochphase gehabt zu haben, für Roy stellt der Band ja auch gleichzeitig einen Abschied dar, denn der verließ Marvel kurz darauf und kam erst viele Jahre später zurück. Das weiß ich sicher, wurde es im Bonusmaterial doch bestimmt viermal angesprochen. Einer meiner kleinen Kritikpunkte, denn wenn ich zu so einem fetten Sammelband ein Umfassendes Vorwort des Autors abdrucke, dann muss ich im Anhang nicht noch mehrfach Vorworte der gleichen Person zu anderen Veröffentlichungen des gleichen Stoffes bringen, die die gleichen Informationen in leicht geändertem Satzbau enthalten, das ist dann schon ermüdend.


    Sehr gut gefallen haben mir allerdings wieder die Leserbriefe, die im englischen Original belassen wurden, sich aber im Grunde sehr einfach lesen lassen. Die sind oft interessant, manchmal witzig, manchmal kritisch, ab und an sogar informativ. Herausgestochen und im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem der Beitrag eines offensichtlich afroamerikanischen Fans, der sich zum einen natürlich über die Figur des Zula gefreut hat, Roy Thomas aber auch als Autor lobt, weil er es schafft bei dieser Neuinterpretation der Howard-Stories dessen doch recht rassistische Grundhaltung, die in einigen Geschichten auch deutlich nach außen tritt, zu umschiffen, ohne den Ton der Erzählung zu verfälschen. Bemerkenswert fand ich vor allem die sehr differenzierte Sichtweise des guten Mannes, der selbst auch großer Fan der Originalgeschichten von Howard ist, und meint, man müsse das halt ein wenig ausblenden und auch im zeitlichen Kontext sehen, wann die Conan-Geschichten wo geschrieben wurden, denn im Texas der 20er und 30er Jahre war das nun mal eine „normale“ Grundhaltung, also gang und gäbe und nicht speziell böswillig. Wenn ich sowas von einem offensichtlich intelligenten Comicfan der 70er Jahre lese bestärkt mich das doch enorm in dem Glauben, dass es falsch ist Kulturgut im Nachhinein zu ändern, umzuschreiben usw. nur, weil es dem heutigen, aufgeklärteren Zeitgeist nicht mehr entspricht. Die Leser sind nicht dumm und können durchaus differenzieren, also liebe Verleger: Schreibt gerne eine Einleitung mit Erklärungen weshalb etwas nicht mehr angemessen ist und dergleichen, aber lasst die Werke selbst doch bitte unangetastet.

    8,5/10

    Mal schauen, ob ich als nächstes wieder einen Franko-Belgischen Conan nebst Howards Originalgeschichte, oder den zweiten Savage Sword Omnibus zur Hand nehme, da bin ich noch unentschlossen.

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  21. #321
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    Fables 11 – Der gute Prinz



    Nachdem wir in den „Schneeweißen Nächten“ seine herzzerreißende Vorgeschichte kennenlernen „durften“ und der schüchtern/sympathische Fliegenfänger in Band 10 endlich wieder zu sich gekommen ist können wir ihn jetzt erleben wie er - - - völlig am Boden zerstört, wie ein Häuflein Elend vor sich hinvegetiert. Jahre nach der schrecklichen Tragödie, die seiner Familie widerfuhr, ist er jetzt erst bereit die notwendige Trauerarbeit zu leisten.

    Derweil wird weiter in alle Richtungen spioniert, Prince Charming schlägt sich mit Hänsel rum, während die Baba Yaga im Keller ausgequetscht wird und was Kay so alles in Frau Totenkinder sieht würde mich ja brennend interessieren. Schließlich schmeißt Flycatcher seinen Job hin, denn weiter Böden schrubben, um für erfundene Mini-Vergehen zu büßen, das kann nicht länger sein Dasein bestimmen. Nein, er muss andere Aufgaben übernehmen, zum Beispiel die nächste Fuhre zur Farm. Das ist allerdings nur ein Vorwand, denn der Plan, den er dort seinem alten Kumpel Blue Boy offenbart ist sicher nicht das, was wir von dem Häuflein Elend erwartet haben, und so wird dieser von seinem Buddy auch rundheraus abgelehnt. Doch das spornt Flycatcher, Ambrose, also den Froschkönig nur zu einem weitaus waghalsigeren Unternehmen an, einer selbstauferlegten Bürde mit ungewissem Ausgang, einem Weg wie er beschwerlicher kaum sein kann…


    Was für ein wahnsinnig toll erzählter Band zum mitfiebern, mitleiden, staunen und schwelgen. Die wundervolle Hauptfigur nimmt uns mit auf eine spannende, gefühlvolle, märchenhafte und gefährliche Reise voller Gefahren und Wunder, einfach von vorne bis hinten rundum gelungen und für mich das große Highlight der bislang sowieso durchgehend starken Reihe.

    10/10

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  22. #322
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    Batman – Ein Tod in der Familie (DC Comics Graphic Novel Collection Band 14)



    Robin Nummer zwei, alias Jason Todd, hatte es bei den Fans der damaligen Zeit offenbar nicht allzu leicht. Kurz nach seinem Auftreten wurde seine Origin nochmal in abgewandelter Form erneuert, und den zu langweiligen Burschen etwas wilder und eigenständiger zu machen, doch auch (oder vielleicht gerade?) diese draufgängerische, etwas vorlaute und eigensinnige Art war es dann, die dem Publikum schon einige Jahre später nicht mehr so zusagte. So kam es dann zum Jahreswechsel 1988/89, zum 50sten Jubiläum der Fledermaus, zu dieser äußerst umstrittenen, und zum damaligen Zeitpunkt absolut einzigartigen Geschichte. Erzählt wurde eine spannende, mehrere Hefte überspannende Story, zur Jubelnummer durfte natürlich auch der Joker nicht fehlen, und wie so oft gab es selbstverständlich auch wieder einen nervenaufreibenden Cliffhanger.

    Doch ab diesem Punkt sollte alles anders werden, denn diesmal waren es nicht die Autoren, sondern die Leser, die Fans, die Comicliebhaber, die den Fortlauf der Geschichte bestimmen sollten. In einer Beispiellosen Aktion sollten die Bat-Jünger Amerikas telefonisch über Leben und Tod entscheiden. Wie heißt es so schön? The rest is history.

    Ja, selbst ich als unbedarfter Neuling konnte nicht an diese Geschichte gelangen, ohne ihren Ausgang zuvor schon zu kennen. Mal davon abgesehen, dass Titel und Cover schon dezent spoilern kommt man in der Community einfach nicht umhin vom Tod des zweiten Robin zu hören. Aber ganz ehrlich? Als ich vor etwa drei Jahren mit dem Lesen von Comics begann wusste ich davon noch genau nix! Ich wusste nicht mal, dass es mehr als einen Robin gibt! Aber so ist das nunmal, ruck zuck ist man „versaut“, von ungewolltem Wissen überschwemmt, was soll man machen? Dennoch wollte ich natürlich wissen, wie es dazu kommen sollte, was die beiden Jims (Starlin und Aparo) im Petto haben, um den großen Abgang des kleinen Rotkehlchens zu zelebrieren.


    Das kann sich dann tatsächlich wirklich sehen lassen. Das der Mitternachtsdetektiv und sein Mündel zu Beginn erstmal getrennt unterwegs sind, sich eine Mischung aus Spionage- und Detektivgeschichte aufbaut und die beiden dann schließlich durch Zufall während ihrer jeweiligen Mission wieder aufeinandertreffen, das ist schon geschickt und sehr unterhaltsam konstruiert. Für Robin geht es mit der Suche nach seiner verschollenen Mutter auch um ein zentrales, für ihn nachvollziehbar unendlich wichtiges Thema, im Konterpart stellt der Joker mit Atombewaffnung eine ungeheure Bedrohung dar, nicht nur für Gotham City.

    Der Hauptakt, auf den alle warten, gestaltete sich für mich dann überraschend hart und gnadenlos, also im positiven Sinne, falls man das so sagen kann. Da wurde nicht mit Samthandschuhen gearbeitet, sondern eher nach dem Motto „Ihr wolltet es so, jetzt kommt damit klar.“ Ja, da kann sich schon ein kleiner Knoten in der Magengrube bilden, wenn man zart besaitet ist.

    Bleibt schlussendlich eine fein erzählte, unterhaltsam und spannend getaktete Batman-Story, der die überraschende Pointe über die Jahre (oder eigentlich schon direkt nach Veröffentlichung) leider abhandengekommen ist. Trotzdem ein absolutes Muss für jeden Batman-Interessierten und vollkommen zurecht nicht nur umstritten, sondern auch ein Klassiker.

    Als Bonus hat Eaglemoss diesmal neben allen Covern der Einzelausgaben auch noch die Seite für den Aufruf zur Telefonabstimmung abgedruckt, das alternative Ende in dem Robin überlebt hätte und als Klassiker: Batman #366 . In der herrlich abgedrehten Story um den Joker und eine Söldnerarmee mitten im Dschungel bei der Ruine eines alten Maya-Tempels stritt Jason Todd zum ersten mal im waschechten Robin-Kostüm in Erscheinung. Also mal wieder ein runder Abschluss zu einem einzigartigen Batman-Abenteuer.

    8/10

    Wie hättet Ihr abgestimmt? Mochtet Ihr Robin #2 und hättet ihn gerne noch länger an der Seite des Dunklen Ritters gesehen, oder wurde es Zeit, dass die Nervtröte endlich den direkten Abgang geprobt hat?

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  23. #323
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    Jack of Fables 2 – Viva Las Vegas



    Um die Spannung vor dem offenbar anstehenden, ersten großen Finale der Hauptreihe nochmal ordentlich anzuheizen und die Zeit bis zur Schlacht der Welten noch ein wenig hinauszuzögern mache ich jetzt, wie in der Lesereihenfolge empfohlen, erstmal einen etwas längeren, weil dreibändigen Abstecher zum guten Jack. Hab ich gut gesagt? Sorry, mein Fehler…

    Der Titel des Bandes ist ein weinig irreführend, denn statt in die Wüste Nevadas (will ich auch irgendwann mal hin!) landen wir erstmal in der eisigen Bergwelt von Wyoming, wo sich eine kleine Truppe der aus Golden Boughs geflüchteten Fables darüber wundert, weshalb Jack der Einzige von ihnen ist, der sich nicht den Allerwertesten abfriert. So kommt es, dass Jack uns von seiner Zeit als Jack Frost erzählt. In dem äußerst amüsanten Zweiteiler darf Jack mal wieder die Arschlochseite nach außen kehren, beweisen dass er ein selbstsüchtiger Taugenichts ist und vor allem sind wir live dabei, wie die wunderschöne, herzallerliebste Schneekönigin zu der verbitterten, bösen Furie wird, als die wir sie später kennengelernt haben. Dreimal dürft Ihr raten, wer daran die Schuld trägt…


    Im Anschluss geht es aus den eisigen Gefilden schnurstracks aufs heiße Pflaster von Vegas, wo Jack etwas widerfährt, was wohl schon so manchem Besucher passiert ist. Er wacht morgens mit bösem Kater und einem Ehering am Finger auf. Dass er mit der durchaus ansehnlichen Holly Wagner nicht gerade den absoluten Glücksgriff gemacht hat wird klar, als sich die Erinnerungen an die letzten 24 Stunden so nach und nach wieder in seinen Gehirnwindungen manifestieren. Angefangen beim unverhofften Widersehen mit Pathetic Fellacy (Gary) und Schwierigkeiten mit Casino-Sicherheitspersonal, die äußerst blutig enden. Noch blutiger wird es, als eine äußerst skrupellose Lady mit einem unstillbaren Hunger nach Gehirnen auf den Plan tritt, doch erst als die Nerds in Vegas eintreffen wird es richtig witzig und der geflügelte Begriff „Das Glück ist ein mieser Verräter“ nimmt spannende, fast schon greifbare Formen an.

    Ich weiß gar nicht was alle immer gegen Jack of Fables haben, ich wurde von dem Band prächtig unterhalten. Jack ist ein richtig arschlochmäßiger, selbstverliebter, schamloser Narzisst, arrogant bis zum Abwinken und reißt alle um sich herum mit in die Scheiße. Was für ein Spaß! Also wenn man solche Charaktere nicht mag, am besten die Finger davon lassen, ansonsten: Zugreifen! Das Artwork ist leider nur 08/15, aber der Band ist erzählerisch wirklich mit ein paar schönen Ideen bestückt. Doch, hat Spaß gemacht.

    7,5/10

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  24. #324
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    Monster - Band 2 (Naoki Urasawa)



    Viel Zeit konnte ich nach der Lektüre des ersten Bandes nicht verstreichen lassen, denn die Geschichte hat mich dermaßen gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Nachdem Band eins mit Dr. Tenmas Intensivtraining und der wundervollen kleinen Nebengeschichte über seinen Ausbilder und dessen Findelkind so faszinierend und rührend war.

    Genauso großartig was Nebencharaktere angeht und Kino-Like in Sachen Erzählstruktur geht es weiter, als Tenma im Laufe seiner Ermittlungen auf den Kleinkriminellen Heckel trifft. Der hat zwar sicher eine schwarze Seele, ist aber nicht frei von Gewissensbissen. Dennoch zwingt er den Doktor dazu für seinen Boss als Mafia-Arzt zu arbeiten, lässt sich aber durch hohe Schulden wenig später dazu bringen sowohl seinen Chef, als auch Tenma ans Messer zu liefern. Letzterer findet schließlich Zuflucht in einem abgelegenen Dörfchen, wo er als „Engel in der Not“ tätig sein kann, wieder ein ganz wunderbarer Abschnitt, wenn auch etwas stereotyp.


    Doch Ruhe und Frieden kommt für Tenma natürlich in der aktuellen Situation nicht in Frage, schließlich muss er dringend Nina Fortner, Johanns Schwester ausfindig machen. Als die von Nazis entführt wird, die eine Mischung aus Messias und Hitler 2 emporbringen wollen wird die Sache ein wenig abgedreht, wenn auch nicht minder spannend, und das Finale bietet schlussendlich noch einen bösen, psychologischen Cliffhanger, der die Theorie des äußerst speziellen Kommissar Runge vielleicht bestätigt, allerdings auf eine fatal andere Weise, als dieser denkt!

    Hach, es ist zum Mäuse melken wie Naoki Urasawa nach dem erzählerisch wundervollen und streckenweise beinahe friedlichen Mittelteil das Tempo und die Spannung zum Ende hin wieder dermaßen anzieht, dass es beinahe unmöglich erscheint nicht direkt Band drei aus dem Regal zu ziehen!

    8,5/10

    Ach, und beinahe hätte ich schon wieder vergessen zu erwähnen, wie gut mir die Aufmachung der Bände gefällt. Angefangen bei der Klappenbroschur in (für Manga) Überformat, über die wunderbar eingestreuten Farbseiten und die transparente Eingangsseite, die irgendwie einen richtig edlen Eindruck vermittelt. Da hat Carlsen ganze Arbeit geleistet.

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  25. #325
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    Jack of Fables 3 – Der böse Prinz



    Jack und Gary sind aus Vegas raus und erneut auf Tour. Am Grand Canyon werden sie von Priscilla Page eingeholt und eingesackt. Auf der Rückbank ihres Transporters treffen sie Wicked John wieder, Jacks dunkelhaariger Spiegel, den er auf den Tod nicht ausstehen kann. Während Mr. Revise in Golden Boughs wieder aufgepäppelt wird führen die Kabbeleien Zwischen Jack und John zu einem folgenschweren Unfall. Der Wagen probt den direkten Abgang in den Canyon hinunter. Das geht natürlich nicht ohne Verletzungen ab und am Ende stehen alle ziemlich nass da. Als nachts alle am Lagerfeuer sitzen und ihre Wunden lecken tauscht plötzlich ein uralter Mann mit Bart auf, die Ähnlichkeit mit Merlin dem Zauberer ist frappierend. Der hat Excalibur dabei, das Schwert der Schwerter, und wie einstmals im Stein muss das Zauberschwert erneut an einem sicheren Platz versenkt werden, von wo es nur der wahre König herausziehen kann – Jacks Brust!


    Tja, das ist mal eine überraschende Wendung und eine ganz spezielle Ausgangssituation für die abgefahrene Story, die jetzt folgt. Während Jack versucht das Schwert wieder aus seinen Eingeweiden zu entfernen erfahren wir allerlei Interessantes über seine und Johns Vergangenheit, Raven, der treue Indianerbegleiter tritt auf den Plan und auch der Teufel hat seine Finger im Spiel. Sogar mehrfach, denn nach der Hauptstory erwartet uns als Abschluss des Bandes mit „Jack ‘O Lantern“ eine Neuinterpretation einer klassischen amerikanischen Halloween-Geschichte, und auch da treibt der Beelzebub seine teuflischen Spielchen.

    Wieder ein unterhaltsamer, wenn auch nicht herausragender Band. Im direkten Vergleich mit der Hauptreihe ist das erzählerisch schon ein bis zwei Nummern schwächer, dafür ist der Humor abgedrehter und auch diesmal gab es wieder mehrere schön abgefahrene Ideen. Doch mir macht die Reihe bislang Spaß.

    7/10

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