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Ergebnis 826 bis 850 von 1068

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #826
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    Mir reicht eine Herr der Ringe Version, eine schöne drei Bändige Ausgabe, jedes Buch HC und mit einem von Alan Lee gestalten Bild auf dem Schutzumschlag. Aber auch die von God_W gezeigten haben ihren Reiz für die welche es noch nicht kennen.

  2. #827
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    Mission: Das Silmarillion – Accomplished.

    Leicht war das aber ehrlich gesagt nicht so ganz. Das Silmarillion ist eben kein Roman, der eine Geschichte erzählt, wie es beim Hobbit oder dem Herrn der Ringe der Fall ist, sondern es ist eine Art pseudo-historische Sammlung, welche die gesamte Mythologie von Mittelwerde zusammenfasst. Da wird eine Schöpfungsgeschichte ähnlich des Alten Testaments ausgebreitet und ellenlange Stammbäume heruntergerasselt, dass einem vor lauter Namen schon die Ohren klingeln. Dass da in Ehrerbietung an die Vorfahren auch gerne mal Namen wiederverwendet werden macht es auch nicht gerade einfacher.

    All diese Namen sind aber im Grunde auch nicht wirklich wichtig um einen Gesamteindruck zu bekommen und man muss sie sich auch nicht alle merken, bekommt sicher eh weniger als ein Prozent der Leser hin. Dennoch ist es faszinierend zu sehen, inwieweit Tolkien seine von ihm erschaffene Welt ausgearbeitet hat und wie er sich die Ursprünge vorstellte. Selbst unsere eigene frühe Vorstellung einer flachen Welt wurde eingearbeitet und erst später hat sich Mittelerde zu einer Kugel gewandelt. Äußerst interessant! Wie im Grunde das ganze Buch, wenn man eben keine spannende, zusammenhängende Fantasy- oder Abenteuergeschichte erwartet, sondern sich mit der Welt von Mittelerde an sich befassen möchte. Da wird eben auch sehr viel recht nüchtern erklärt und ein Füllhorn von Informationen prasselt auf einen ein.

    Hier meine alte Taschenbuchausgabe, die mittlerweile eine neue Besitzerin gefunden hat:


    Sehr geholfen haben mir bei diesem zweiten Leserversuch (den ersten hatte ich vor Jahren bereits nach etwa 50 Seiten abgebrochen) drei Dinge:


    1. Hatte ich im Vorfeld die Anhänge zum Herrn der Ringe gelesen, worin vieles der komplexen Schöpfungstheorie bereits grob umrissen wurde und auch bereits ganze Auszüge aus dem Silmarillion enthalten waren.
    2. Habe ich mir für diesen zweiten Angriff eine neue Ausgabe des Silmarillions zugelegt. Dass diese meiner haptischen Vorliebe für schnieke Hardcover entgegenkommt, gerade im Vergleich zu meinem Taschenbuch, welches ich beim Erstversuch nutze, war ein kleiner Bonus. Hauptvorteil dieser Ausgabe aber war ein umfassendes Vorwort von J. R. R. Tolkien selbst. Klar, der Meister ist schon lange von uns gegangen, aber hier wurde ein großer Auszug aus einem ellenlangen Brief, den Tolkien einst verfasste, um Milton Waldman Grundzüge seiner Welt zu erläutern. So wird auf diesen immerhin knapp 30 Seiten die Gesamtheit des Inhalts des Silmarillions vom Autor höchstpersönlich schon mal grob umrissen, was wirklich unheimlich hilfreich ist, um den Überblick und einen roten Faden zu bewahren.
    3. Habe ich nebenher stets den „Historischen Atlas von Mittelerde“ zu Rate gezogen. Den hatte ich schon vor vielen Jahren gekauft, weil der von außen so toll aufgemacht ist, und war damals ehrlich gesagt massiv enttäuscht, weil ich im Innern wunderschön ausgestaltete Landkarten der Tolkien-Welt erwartet hatte, wie das auf dem Cover eben suggeriert wird. Jetzt wusste ich aber ja, was auf mich zukommt und zum Silmarillion war das wirklich die perfekte Begleitlektüre, denn da wurde „wissenschaftlich“ an die Sache rangegangen und, in schwarz/weiß/grau/blau gehalten, sowohl Detail- als auch Übersichtskarten aller Bereiche Mittelerdes zu verschiedenen Zeitaltern angefertigt. So konnte ich immer verfolgen, wo wir uns gerade befinden, weil die Location bei den ganzen enthaltenen Geschichten schon häufig sprunghaft wechselt. Das macht alles gleich nochmal greifbarer und nachvollziehbarer. Zusätzlich gibt es zu den Karten auch immer erläuternden Text, was dazu führt, dass man mit den Anhängen des Herrn der Ringe, dem Atlas und dem Silmarillion zusammen, die ein oder andere Passage gleich dreimal vorgekaut bekommt, was das Verständnis deutlich erhöht.


    Der „Historische Atlas von Mittelerde“, der wirklich hilfreich und informativ ist, wenn man zuvor weiß, worauf man sich einlässt. Enthalten sind alle wichtigen Schauplätze aus dem Silmarillion, dem Hobbit und dem Herrn der Ringe, also quasi ein Mittelerde-Rundumschlag:






    Das klingt jetzt alles vielleicht so, dass es an eine komplexe, verschachtelte und sperrige wissenschaftliche Arbeit grenzt, das Silmarillion durchzuackern. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Ja der Einstieg ist nicht ganz einfach und kann durchaus komplex und ermüdend wirken, aber spätestens nach 150-200 Seiten beginnen durchaus schöne Kurzgeschichten, die zwar einerseits für sich stehen können, aber auch chronologisch wichtige Ereignisse, vor allem während der ersten Zeitalters Mittelerdes, näher beleuchten. Da wird es dann auch mal romantisch, abenteuerlich und fantastisch. Es werden Kämpfe ausgefochten, Reisen angetreten und Drachen bekämpft, Königreiche zu ihrer Blüte geführt und später dem Untergang entgegen getrieben. Viele Stellen wird man wiedererkennen, da schon Personen und Charaktere am Handeln sind, die im Herrn der Ringe Erwähnung finden oder gar dort auftreten.

    In diesen Geschichten wird auch der anfänglich sehr nüchtern erscheinende „Berichterstatter“-Stil zugunsten von klassischen Erzählmotiven beiseitegeschoben und es sind wirklich schöne und unterhaltsame Erzählungen dabei, die ausgebreitet werden und Tolkiens Welt enorme Tiefe verleihen. Dabei werden natürlich ganz viele Metaphern und Parallelen zu unserer Welt gezogen und auch reichlich Gesellschaftskritik geübt, das ist schon großes Kino. Das erste Zeitalter nimmt klar den Löwenanteil ein, das zweite Zeitalter wird nur recht kurz behandelt und im dritten Zeitalter geht es schließlich mit großen Schritten auf den Ringkrieg zu, bevor das Buch kurz nach dem Beginn des vierten Zeitalters endet.

    Noch ein paar Fotos meiner neuen Ausgabe die, genau wie die „Herr der Ringe“ Ausgabe im grauen Schuber, in Leinen gebunden wurde und mit Originalillustrationen von Tolkien selbst daherkommt. Der Schuber ist diesmal blau, der Schnitt grün und die Lesebändchen sind Blau und Silber. Vorne und hinten finden sich schicke Karten von Beleriand:




    Nein, es ist kein nervenzerrender Pageturner, aber es ist ein Zeugnis einer überbordenden Schaffenskraft eines ganz außergewöhnlichen Mannes. Die Anhänge bieten dann wieder massenhaft Informationen zu allerlei Details wie der Aussprache von Namen, Namensregister und Stammbäume. Da schlägt man mal nach, liest das aber nicht am Stück weg. Dass Peter Jackson im Hobbit gleich einen ganzen Schwung Ereignisse aus dem Silmarillion mit verwertet hat war mir schon klar nachdem ich die Filme gesehen hatte, denn die wichen ja dermaßen stark vom Buch ab, dass es gar nicht anders sein konnte. Ganz viele der in dem Dreiteileier ergänzten Teile finden sich hier wieder, aber häufig zu anderen Zeiten, mit anderen Protagonisten oder mit anderem Fortgang. Die Hobbit-Filme sind also ein recht wilder, kruder Mix, der sicher zu unterhalten weiß, aber bei weitem nicht an den Herrn der Ringe herankommt. Das wusste ich allerdings auch schon vor der Lektüre des Silmarillion. Auch viele Teile der Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“ wird man in einzelnen Abschnitten des Silmarillion wiederfinden, was mir ebenfalls gut gefiel. Wertungstechnisch ist das jetzt natürlich enorm schwierig. Von der Warte Kreativität und Worldbuilding eine glasklare 10/10, vom Unterhaltungswert eher irgendwo bei 5-6/10, aber ich muss der ganzen Schaffenskraft des Autors einfach Tribut zollen, gerade im Mittelteil gab es schon auch viele schöne und fesselnde Geschichten und insgesamt ist man als Fan einfach froh es endlich gelesen zu haben und so viel mehr über die Welt von Mittelerde zu wissen als vorher.

    8/10

    Wie geht es jetzt weiter? Ganz einfach, da mir die Geschichte von Túrin Turambar als eine der interessantesten aufgefallen ist und mein weiteres Interesse geweckt hat wird „Die Kinder Húrins“, in welchem Túrin die Hauptrolle einnimmt, meine nächste Mittelerde-Lektüre sein. Bzw. habe ich damit schon angefangen, weil ich das Silmarillion schon vor ein paar Tagen beendet habe, aber zu krank war um was Längeres dazu zu tippen. Weshalb ich die Einzelbände zu „Beren und Lúthien“ sowie „Der Fall von Gondolin“ nicht geplant habe zu lesen, werde ich erläutern, wenn ich über „Die Kinder Húrins“ ein paar Zeilen dalasse.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (01.02.2023 um 11:35 Uhr)
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  3. #828
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    1. Hatte ich im Vorfeld


    1. Habe ich mir für diesen zweiten Angriff


    1. Habe ich nebenher
    und zwotens, drittens...?

  4. #829
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    Da hat es aus meinem Vorgetippten Text die Aufzählung nicht übernommen. Hab das ja nicht direkt im Browser getippt.
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  5. #830
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    Die Kinder Húrins (J. R. R. Tolkien)

    Momentan komme ich echt kaum dazu etwas zu schreiben. Ich war eine Weile krank, wodurch in der Firma viel liegengeblieben ist, und dann habe ich nach Feierabend nicht mehr so die Muße. Deshalb ist es auch schon eine Weile her, dass ich die „Kinder Húrins“ beendet habe, was wirklich zügig ging, denn im Vergleich zum „Silmarillion“ liest sich das Buch echt wie „geschnitten Brot“.

    Im Kern geht es um die Geschichte und das Schicksal von Turin Turambar (Sohn des Húrin), die in mehreren Etappen erzählt wird und sich als großes Abenteuer irgendwo zwischen typischer Heldenreise im altgriechischen Stil und Shakespeareeskem Drama entfaltet. Dazwischen gibt es Drachen, Räuberbanden die auch dem Sherwood Forest entsprungen sein könnten und allerlei Klassenkonflikte, denen sich der manchmal vielleicht zu stolze und eigensinnige Turin stellen muss.



    Insgesamt eine klare Empfehlung an alle Tolkien-Fans, denn vom Schreibstil liegen wir hier irgendwo zwischen dem Hobbit und dem Herrn der Ringe. Also deutlich erwachsener als Ersterer, jedoch noch nicht ganz so ausgefeilt und wortgewandt wie Letzterer. Die Erzählung selbst war für Tolkien eines der drei „großen“ Epen des ersten Zeitalters, und wurde, wie abgesehen vom Hobbit und vom Herrn der Ringe, alle seine Werke erst posthum von seinem Sohn im Nachlass des Meisters zusammengesucht, katalogisiert, zusammengestellt, ggf. behutsam angepasst und schließlich herausgegeben. Turambars Geschichte wurde teilweise auch im Silmarillion wiedergegeben, jedoch eher in berichtender Form, hier haben wir jetzt eine runde, unterhaltsame, spannende und hochdramatische Story. Die Illustrationen von Alan Lee, der auch am Design der Filme beteiligt war, sind übrigens sehr schön anzusehen.



    Die beiden anderen großen Geschichten des ersten Zeitalters sind „Beren und Lúthien“ und „Der Fall von Gondolin“. Exakt diese beiden bringen mich jetzt ein wenig in die Bredouille, denn wie ich gehört habe erfährt man in diesen nichts Neues zu den Geschichten selbst, wenn man die übrigen Tolkien-Werke bereits kennt. Bei den „Kindern Húrins“ gab es hingegen zuvor unveröffentlichtes Material. Deshalb war meine erste Intention nur diese eine der „großen Geschichten des ersten Zeitalters“ zu lesen und ansonsten noch die „Nachrichten aus Mittelerde“ sowie die „Geschichten aus dem gefährlichen Königreich“ zu sichten.



    Mittlerweile habe ich jedoch weitere Recherchen betrieben und herausgefunden, dass große Teile der beiden anderen großen Geschichten im „Buch der verschollenen Geschichten“ (Teil 1+2) enthalten sind. Exakt diese beiden Bücher möchte ich aber nicht lesen, weil da von vielen Erzählungen aus dem Silmarillion frühere Fassungen enthalten sind, denn Tolkien hat seine Mythologie mehrfach überarbeitet und immer wieder weiterentwickelt. Das führte dann bei einigen Stories aus den „Verschollenen Geschichten“ zu Rohfassungen, die mittlerweile nicht mehr „Kanon“ sind. Wenn ich da jetzt noch ein oder zwei anders ausgerichtete Fassungen zu eh schon schwer zu durchblickenden Passagen aus dem Silmarillion lese, dann blicke ich gar nicht mehr durch. Deshalb habe ich meine Pläne jetzt umgestoßen und werde mir in nächster Zeit auch noch „Beren und Lúthien“ und „Der Fall von Gondolin“ besorgen.



    Damit wären die „großen Geschichten“ des ersten Zeitalters abgefrühstückt. Aus dem zweiten Zeitalter ist am wenigsten bekannt, dort dreht sich die einzig wahre große Geschichte um den „Untergang von Númenor“, der zuletzt auch als einzelnes Buch erschienen ist, das letzte Buch dessen Herausgabe J. R. R. Tolkiens Sohn Christopher zumindest Anfänglich noch mit überwachen konnte. Das dritte Zeitalter ist dann schließlich von der Reise eines Hobbits und dem Ringkrieg geprägt, bevor die Elben und Zauberer Mittelerde im vierten Zeitalter uns Menschen überlassen. Aber Ihr seht, bis ich dort angelange gibt es noch reichlich Geschichten zu entdecken und Abenteuer zu erleben.

    8,5/10

    VG, God_W.
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  6. #831
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    Das kann ich bestätigen: die Verschollenen Geschichten (1+2) sind definitiv alternativ-weltlich. Die sollte man sich lieber mal ganz separat vornehmen, wenn man gerade gar nicht im kanonischen HdR-Universum unterwegs ist. Dann aber haben sie ihren eigenen Reiz. Auch durch die 'neue' Rahmenhandlung hat es einen ganz eigenen Charm, sehr ähnlich zu Gullivers Reisen.

  7. #832
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    Ach super, danke für die Bestätigung! Ich hatte mir das aus ein paar Nachwort-Texten und Youtube-Videos zusammengereimt, aber 100%ig sicher konnte ich mir nicht sein. Dann werde ich mir vorerst noch die beiden anderen großen Geschichten aus dem ersten Zeitalter, sprich "Beren und Lúthien" sowie "Der Fall von Gondolin" vornehmen, aus dem zweiten Zeitalter noch "Der Untergang von Númenor" und für "drumherum und zwischen rein" Die "Nachrichten aus Mittelerde" sowie die "Geschichten aus dem gefährlichen Königreich". Aber sicher nicht alles am Stück und vor allem auch immer mal wieder ein wenig Sekundärliteratur dazwischen, die mich interessiert. Da habe ich die Tage sogar auch schon einen schicken Band beendet, dazu aber später mehr. Jetzt kommt erstmal wieder ein Comic.
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  8. #833
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    Weihnachten in Entenhausen – Band 1 (Aus dem Schuber mit Band 1+2)



    Krümelchen und ich lesen ja in der Weihnachtszeit seit einigen Jahren immer Weihnachtsbände von Disney, also ich lese vor, Krümelchen lauscht und lacht. Vergangene Adventszeit starteten wir mit diesem Band, der als Softcover im Duett mit einem zweiten Band im Schuber daherkommt. Dieses Jahr kamen wir recht langsam voran, weil Krümelchen parallel mit Mami noch ein Buch gestartet hatte, aber auch selbst Geschichten aus den ersten eigenen Micky Maus Heften vorlesen wollte. So gab es nur etwa jeden dritten Abend ein paar Seiten aus dem doch recht umfangreichen Schmöker hier, weshalb wir erst Mitte Januar damit fertig wurden. Weshalb ich so lange nichts dazu geschrieben habe hatte ich in meinem Rezi-Thread ja kürzlich erklärt.

    Hier der Inhalt des insgesamt gelungenen Weihnachtsbuches:


    Uns haben die allermeisten Geschichten gut bis sehr gut gefallen und neben dem finalen Knüller „Volldampf Voraus“ kannten wir schon ein oder zwei Geschichten, die aber dennoch wieder viel Freude bereitet haben. Für Weihnachtsgeschichten haben die Disney-Autoren einfach ein Händchen. Ob klassisch oder moderner angehaucht, ob mit den Ducks oder mit Micky, Goofy und Konsorten, da wird schon zu über 90% der richtige Ton getroffen und neben prima Weihnachtsstimmung zumeist auch eine wertige Moral verbreitet.


    Einige zeichnerische Aussetzer gab es bei diesen 22 Geschichten zwar zu verzeichnen, das war aber wirklich nur bei den wenigsten Vertretern der Fall und bei einem Gesamtumfang von immerhin knapp 300 Seiten fallen 20 oder 30 mit schwächerem Artwork auch nicht allzu schwer ins Gewicht. Wir hatten viel Freude und kamen toll in festliche Stimmung, was will man mehr? Band 2 folgt dann dieses Jahr.

    7/10




    VG, God_W.
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  9. #834
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    Auenland und Düsterwald (Andreas Gerth / Frank Weinreich)

    Schon seit einigen Jahren treibt mich der Wunsch nach einer längeren Urlaubsreise in die schöne Schweiz um. Aufgrund der hohen Kosten wollen wir uns das aber aufsparen, bis wir ein Wohnmobil unser Eigen nennen, denn das würde die Sache sicher etwas weniger kostenintensiv gestalten. Wer sich ein wenig mit Tolkien beschäftigt wird schnell herausfinden, dass der gute J. R. R. Zeit seines Lebens niemals in Neuseeland war, wohl aber eine große Schweiz-Rundreise mit ausgedehnten Wandertouren unternahm, und allerlei Eindrücke und Inspiration daraus in sein Mittelerde einfließen ließ.



    Zu dieser Thematik gibt es mehr als ein Buch, zwei habe ich mir mal besorgt, und das erste von beiden habe ich jetzt auch schon durch. Es handelt sich um einen wunderschönen, reichhaltig kommentierten Foto-Bildband bei dem eben nicht ein Touri-Hotspot nach dem anderen abgelichtet und das Matterhorn als einsamer Berg betitelt wurde, sondern um eine wirklich wunderschöne Reise zu großen aber auch kleinen Motiven, die Inspiration bieten, Atmosphäre erzeugen und Erinnerungen an Reisen und Abenteuer wecken, die wir mit Hobbits, Zwergen und Gefährten erlebt haben.



    Fotograf Andreas Gerth hat ein tolles Auge und Frank Weinreich, seines Zeichens Doktor der Philosophie, begleitet die wunderbaren Bilder nicht nur mit Verknüpfungen zu Tolkiens Werk, sondern auch mit philosophischen Denkanstößen und Erläuterungen zur Bedeutung von Landschaften in Erzählungen, gerade im Fantasy-Genre. Ein fabelhaftes Buch, welches eine schöne kleine Wahrheit vermittelt: Ein Stück Mittelerde kann man durchaus auch vor der eigenen Haustür finden.

    9/10
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  10. #835
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Na das liest sich ja wirklich gut, was du da zu "Die Kinder Húrins" geschrieben hast.
    Da überkommt mich ja fast wieder selbst das Herr der Ringe Fieber ... Aber ich hab einfach noch so wahnsinnig viele andere Sachen im Bücherschrank ... Nee, ich werd das mal noch etwas aufschieben. Besser ist das.
    In ein paar Jahren dann aber mit Sicherheit.

    Für die Zukunft dann auch mal gleich mit auf die Liste gepackt:
    - Die Kinder Húrins
    - Beren und Lúthien
    - Der Fall von Gondolin
    - Der Untergang von Númenor




    Anbei - auf dem einen Foto - wurde die beiligende Karte etwa mit dem Bucheinband verklebt? Wer macht denn sowas?!

  11. #836
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    Jup, die Karte wurde eingeklebt. Das machen die bei Klett Kotta in der Hobbit Presse wohl ab und an so, damit sie nicht verloren geht.
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  12. #837
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Haben sie das je anders gemacht? Ich meine, es wäre in all meinen Tolkien-Bänden so. Und die Art damit umzugehen hat sich in mir seit frühester Jugend als das 'Tolkien-Lesegefühl' eingeprägt.

  13. #838
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    Ich hatte mir damals die grüne, dreibändige Fassung von einem Bekannten ausgeliehen, da lag die Karte anbei. Kann aber auch sein, dass mein Bekannter die Karte damals vorsichtig vom Einband gelöst hatte - ist schon recht lange her. Und dann hatte ich noch eine Hardcover Ausgabe vom Silmarillion. Da gab es nur eine Karte im Mini-Format, aufgedruckt auf den Einband-Innenseiten, wenn ich mich recht entsinne.
    Schöner wäre es auf jeden Fall, wenn sie die Karten gleich lose anbei legen würden. Man will doch auch mal beim Lesen, schön bequem nebenbei, einen Blick auf die Karte werfen können.

  14. #839
    Mitglied Avatar von God_W.
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    In meiner roten, leinengebundenen Ausgabe lagen zwei Karten bei, die waren ganz hinten im Buch in einer Einsteck-Ecke. Bei meinen neueren Ausgaben vom Herrn der Ringe und vom Silmarillion (in den Schubern) liegen die Karten lose bei, ebenso bei Der Untergang von Númenor. Die Kinder Húrins ist bislang mein einziges Mittelerde-Buch in dem die Karte eingeklebt wurde.
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  15. #840
    Mitglied Avatar von JRN
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    In meinen LotR- und Silmarillion-Ausgaben von 1978 [grüne Edelmann-Ausgabe und das HC mit den drei Goldfolien-„Augen“ (auch von Edelmann) bei Klett-Cotta] sind die Karten eingeklebt ... und es sieht nicht so aus, als würde der Kleber schwächeln ...
    Ich bin hier bei @Jovis : „Klett-Cotta = Kleb-Carte“ ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  16. #841
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Haha. Ja. Meine erste Ausgabe war auch die grüne Paperback-Ausgabe und da waren die auch eingeklebt. Ich kenne es wirklich gar nicht anders. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass zwischendurch mal was anderes ausprobiert wurde. Aber für die ganz harten Fans gab es eh die Atlas-Ausgabe. Da hat man alles noch detaillierter und braucht sich um die Karten in den Büchern nicht mehr zu kümmern.

  17. #842
    Mitglied Avatar von God_W.
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    L'État Morbide – Ein Großstadt-Martyrium (Gesamtausgabe)



    Comicautor und Zeichner Charles Haegeman bezieht eine neue, düstere Wohnung in einem bedrohlich wirkenden Gebäude in Brüssel. Die Haushälterin Madame Spiegel macht einen äußerst mysteriösen Eindruck und verströmt eine noch viel bedrohlichere Aura als die übrigen, ohnehin schon sehr eigenartig wirkenden Bewohner des Hauses von markanter Architektur. Haegemann selbst besitzt ebenfalls ein düsteres, dem Morbiden nicht abgeneigtes Gemüt und als er erfährt, dass sich der Vormieter der Wohnung selbst das Leben nahm und die Bude als verflucht gilt, bestärkt ihn das nur noch mehr in seinem Entschluss hier einzuziehen, denn er arbeitet gerade einem ganz speziellen, postapokalyptisch angehauchten und von Morbidität geprägten Comic. Die Atmosphäre seiner neuen Bleibe wird ihm bei der Fertigstellung des Werkes sicherlich behilflich sein, so denkt er zumindest. Als ihm jedoch kurz nach seinem Einzug das Tagebuch des Toten in die Hände fällt und mehr und mehr seltsame und unerklärliche Vorkommnisse eintreten zieht es Charles immer stärker in einen morbiden, blutigen und grausigen Strudel aus Furcht, Schrecken und geistigem Verfall.


    Nach einigen Alben Pharao ist dies mein zweiter Hulet, und zugleich der Erste, bei welchem der Künstler auch als Autor fungiert. „Wehe wenn sie losgelassen“ könnte ein passendes Motto sein, denn die entfesselten, beinahe schon wahnhaften Bilder, die Hulet bei Pharao bei der ein oder anderen Vision einstreuen konnte, finden hier in weit größerem Ausmaß Anwendung. Insgesamt gesehen macht der Mann auch als Autor einen guten Job, schafft im Einklang mit seinen Bildern eine dichte und bedrohliche Atmosphäre und weiß so manches mal auch mit einer unvorhergesehenen Wendung zu überraschen. Ansonsten ist der Titel absolut Programm. Es wird morbide, es wird gruselig, es wird erschreckend. Irgendwo zwischen Gothic Horror und Kafkas Verwandlung führt uns Hulet in finstere Katakomben und seelische Abgründe. Ein zuweilen surreal anmutender Trip, der nicht durchgehend stringent daherkommt, aber gesamtheitlich zu fesseln weiß und in Erinnerung bleibt.


    Das letzte Kapitel mit dem Besuch des Schlachtfeldes von Waterloo war für mich persönlich nochmal ein besonderes Schmankerl, weil wir die Stätte bei unserer Belgien-Reise 2017 ebenfalls besucht haben. Ich habe das Gefühl für Hulet selbst war L'État Morbide ein recht persönliches Werk, denn ich habe den Eindruck, dass er viel von seiner eigenen Persönlichkeit einfließen ließ und sich auch in seinem Protagonisten wiederspiegelte. Eine dem morbiden zugewandte, düstere Seele mit einer gewissen Schwere, so zumindest mein Empfinden. Sicherlich ist der Band nicht perfekt, aber die Bilder sind beeindruckend, die Geschichte zumeist, wenn auch nicht durchgehend, spannend erzählt und das Mysterium weckt auf alle Fälle die Neugier. Aufmachung mit allen drei Alben und tollem Bonusmaterial sind top.

    7,5-8/10

    VG, God_W.
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  18. #843
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    Reise durch Mittelerde (John Howe)

    John Howe war neben Alan Lee einer der federführenden Designer der in Mittelerde spielenden Filme von Peter Jackson. In diesem wunderbaren Band nimmt er uns mit auf eine Reise durch ganz Mittelerde, also nicht nur die Schauplätze des Hobbits und des Herrn der Ringe, sondern aus allen Zeitaltern, von den Anfängen bis zum Auszug aus Mittelerde an den Grauen Anfurten.



    Prächtige Designs und Landschaften wechseln sich ab mit kleinen Detailarbeiten für Schwerter, Äxte, andere Waffen und Werkzeuge. Tolle Gemälde von Architektur und Umgebung, aber auch schwarz/weiss Skizzen von Inneneinrichtungen, Brücken und Lebewesen. Das gesamte Spektrum wird geboten, stets in hohem Detailgrad und wundervoll anzuschauen.



    Der Meister selbst erläutert dabei seine Arbeit, seine Sicht auf Tolkiens Werk und die Bezüge seiner Arbeit zu den entsprechenden Passagen im Silmarillion, Hobbit oder dem Herrn der Ringe. Äußerst kurzweilig, wunderschön anzuschauen und mit Bildern zum Schwelgen und Staunen.

    9/10
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  19. #844
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    Alien 1 – Blutlinien



    Die ein oder andere Brettspielrunde „Nemesis“ hat mir mal wieder richtig Lust drauf gemacht, etwas mit den gruseligsten Xenomorphen der Galaxis zu lesen. Gesagt, getan.

    Der Band enthält die ersten sechs Hefte der 2021 gestarteten Alien-Reihe. Die Story ist 21 Jahre nach den Ereignissen des zweiten Kinofilms angesiedelt und erfindet das Rad wahrlich nicht neu, was ja aber nichts Schlechtes sein muss, wenn man typische Alien-Sci-Fi-Horror-Action geboten bekommen möchte. Im Zentrum der Geschichte steht Gabriel Cruz, seines Zeichens Sicherheitschef auf einer Raumstation, die dem noch immer mächtigen Konzern Weyland-Yutani gehört. Der Mann ist gerade im Begriff in Rente zu gehen und hat sich vorgenommen, sich zurück auf der Erde wieder mit seinem Sohn zu versöhnen.




    Wie man Weyland-Yutani so kennt, werden auf besagter Raumstation „Epsilon“ illegale Genexperimente mit einer uns nicht unbekannten, äußerst aggressiven Alien-Spezies durchgeführt. Cruz‘ Sohn ist insgeheim Teil einer, hmmm, ich sag mal militanten „Öko-Wiederstands-Truppe“, welche die Machenschaften des Konzerns nicht nur aufdecken will, sondern sogar zu terroristischen Gewaltakten bereit ist, um der übermächtig erscheinenden Firma Einhalt zu gebieten. Die noch nicht gelöschten Zugangscodes des Papas kommen da gerade recht, und so nimmt das Unheil seinen Lauf...




    An der Storyfront also nicht viel Neues, aber dennoch insgesamt recht unterhaltsam, auch wenn die meisten Ansätze etwas „Neues“ einzubringen eher lächerlich und gewollt wirken, als wirklich zu überraschen. In den eher klassisch angehauchten Passagen funktioniert der Weltraum-Horror-Flic mit Stirb Langsam Touch aber ganz gut. Großes Manko für mich persönlich ist vor allem das Artwork, welches mir so gar nicht zu gefallen mag. Diese glattgebügelten, digital anmutenden Bilder von Salvador Larroca nebst digitaler Kolorierung wollen mir einfach nicht gefallen und sorgen dafür, dass vor allem Personen für mich immer total kalt und leblos rüberkommen. Bei den Aliens passt das allerdings ganz gut und es gibt ein Wiedersehen mit „Bishop“, was mich ebenfalls gefreut hat. Dennoch ist da in allen Belangen noch deutlich Luft nach oben. Sehr durchschnittlich das Ganze.

    5,5/10

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  20. #845
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    Feuerkind (Stephen King)

    Man kann sich ja nicht ausschließlich nur in Mittelerde herumtreiben und das Buch wollte ich schon lange mal lesen. Erneut „entfacht“ wurde das Interesse, nachdem ich vergangenes Jahr die grottige Neuverfilmung des Stoffes im Kino erleben musste und im direkten Vergleich den alten Film mit Drew Barrymore und George C. Scott zwar altbacken, aber deutlich besser fand.

    Wie sich jetzt herausstellte ist die frühere Verfilmung auch deutlich näher am Buch, welches ich insgesamt als sehr gelungen bezeichnen würde. Vor allem der Beginn und – überraschenderweise – auch das Finale und der Schluss wussten zu überzeugen, wo doch King mit letzterem so oft schon seine Probleme hatte. Die Geschichte mit der pyrokinetisch begabten Charlie und ihrem Paps, der durch Experimente Telepathische Fähigkeiten erlangte, und ihre Flucht vor der „Firma“, die angeblich für die Regierung tätig ist, wurde von King packend geschrieben und bietet auch auf der Psychologischen Ebene einige interessante Kniffe.

    Die Zeit auf dem Anwesen des Großvaters und die ersten Wochen/Monate in Gefangenschaft verlieren im Vergleich zum starken Einstieg etwas an Tempo, aber ab der Mitte und hinten raus wird es wieder richtig stark. Hat Spaß gemacht und ist mal ein nicht ganz so umfangreicher King, eher so in die Richtung von Cujo würde ich sagen.

    7,5/10

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  21. #846
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    Im Schatten der Sonne (Integral)





    Die Menschheit ist einer Seuche zum Opfer gefallen und die wenigen Überlebenden wollten sich in riesigen Raumschiffen retten, was nicht rechtzeitig so ganz funktioniert hat. Jetzt versuchen einige elitäre Diktatoren die hungernde Bevölkerung zu Sklavendiensten zu zwingen, um die an Dyson Sphären erinnernden Schiffe zu reparieren bzw. fertigzustellen und damit dann zu den Sternen aufzubrechen.


    Aus heutiger Sicht nicht mehr der ganz große Wurf und auch nicht kreativste Idee, vielleicht war das bei Erscheinen noch anders, allerdings denke ich, dass die großen Ideen des Genres in den Jahren 1983 bis 1989, als diese Trilogie entstand, bereits gebracht wurden. Klar, Sci-Fi als Kulisse für Gesellschaftskritik funktioniert immer prima und auch hier wird nicht viel falsch gemacht, aber einen großen, bislang verkannten Klassiker haben wir hier meines Erachtens nicht. Das Artwork ist, ebenso wie die Story und die Erzählweise ein Kind seiner Zeit, was nicht heißt, dass Colin Wilsons Artwork schlecht wäre! Das ist schon sehr detailliert, aber eben auch sehr „typisch 80er“. Wer das mag und mit einer vergleichsweise unspektakulären Kolorierung keine Probleme hat, der wird mit dem Band sicher seine Freude haben. Da ist nichts Schlechtes dran und wer einen Ausflug in klassische Science-Fiction mit ebenso klassischen Zeichnungen machen will, der liegt sicher nicht verkehrt, man sollte halt nur keine Großtat erwarten, weder vom Autor noch vom Zeichner.


    Die Aufmachung hingegen ist außerordentlich gelungen und das reichliche Bonusmaterial, mit Zeichnungen, Skizzen, Erläuterungen und Interviews ist nicht nur umfangreich, sondern auch wirklich informativ und interessant, da hat Kult Comics mal wieder ganze Arbeit geleistet. Für den Schnäppchenpreis von fast schon lächerlichen 15€, die Kult aktuell auf seiner Webseite für das Hardcover verlangt, macht ein Sci-Fi-Fan sicher alles richtig.


    7/10


    VG, God_W.


    PS: Colin Wilson ist mir mit seiner späteren Arbeit an "Blei im Schädel" (3 Bände bei Bunte Dimensionen) äußerst positiv aufgefallen.
    Geändert von God_W. (20.02.2023 um 19:55 Uhr)
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  22. #847
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    Alien 2 – Erweckung



    Auf dem weitab vom Schuss gelegenen Mond Euridice lebt eine eingeschworene, hochreligiöse Konklave von Terraformern, quasi so eine Art Weltraum-Amish. Der Gruppe wurde von der Firma versprochen, dass der Planet zu ihrer Zuflucht und ihrem gelobten Land werden soll, sobald das Terraforming erfolgreich abgeschlossen wurde. Dieser Tag rückt immer näher, doch statt Vertretern der Firma zur Unterzeichnung der Übergabeverträge stürzt ein Raumschiff mit bestialischen Xenomorphen bei den Space-Farmern ab. Was folgt ist ein nackter Kampf ums Überleben.


    Erneut ein Band, der mit nur wenigen Überraschungen daherkommt und das Genre nicht neu erfindet, aber dennoch typische Alien-Atmo verströmt. Das Alien im Kampf gegen hyperreligiöse Naturburschen erinnert von der Stimmung her an den dritten Kinofilm und die Jagdszenen auf dem Planeten könnten auch zwischen Velociraptoren und Jägern, die zu Gejagten wurden stattfinden. Für mich einen Tacken besser als der Erstling, aber leider wieder im gleichen Look mit Digital-Kolorierung und Artwork von Salvador Larroca. Nicht mein Geschmack.


    Zum Abschluss gibt es im Annual noch ein wiedersehen mit Gabriel Cruz, allerdings vor den Ereignissen im ersten Band.

    6/10

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  23. #848
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    Mittelerde – Auf den Spuren eines Mythos (Donato Giancola)

    Auch der Splitter Verlag offeriert seit kurzem die Möglichkeit zu Reisen in Tolkiens Welt. In diesem prachtvollen Bildband (Achtung, KEIN Comic!) nimmt uns Künstler Donato Giancola mit auf einen bildgewaltigen, beeindruckenden Ausflug. Zum größten Teil bewegen wir uns wieder parallel zu den Ereignissen im Hobbit und des Herrn der Ringe, aber auch aus den früheren Epochen verzaubert uns der Künstler mit einer Handvoll hochdetaillierter Gemälde und charakterstarken Zeichnungen.



    Neben den wahren Augenöffnern, die uns Donato Giancola hier serviert ist es vor allem recht erfrischend, dass er Tolkiens Schaffen komplett mit seiner eigenen Fantasie und Vorstellung verknüpft, und diese eben nicht in irgendwelchen Filmen oder Serien zum Einsatz kam, weshalb seine Ansätze nicht so altbekannt wirken, sondern neu, unverbraucht, aber im Stil dennoch an klassische Gemälde großer Künstler erinnernd. Ein wunderbarer Band für Freunde und Liebhaber von Mittelerde und seinen Wundern.



    Da es neben Vor- und Nachwort nur einige kurze Kommentare zu den Bildern gibt, ist man naturgemäß sehr schnell durch mit dem Band und würde sich wünschen, dass ein oder andere Gemälde aus dem Buch in den eigenen vier Wänden gerne an der Wand hängen haben würde

    8,5-9/10

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    Geändert von God_W. (21.02.2023 um 20:31 Uhr)
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  24. #849
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    Phantom #1



    Ich und eine Heftserie? Ja, das ist schon etwas außergewöhnlich, weil deutlich entgegen meiner üblichen Lesegewohnheiten, aber irgendwie hatte ich da mal Lust drauf. Bis dato hatte ich noch keinen einzigen Phantom-Comic gelesen und der Film mit Billy Zane hatte mich als Kind enttäuscht, weil das Phantom zu wenig coole Kräfte hatte. Später fand ich den Trashfaktor und das wirklich toll eingefangene Setting der 30er Jahre jedoch sehr reizvoll und da laut Verleger hier einerseits recht aktuelle Comics mit dem Purpur Dschungelgeist, aber auch Klassiker enthalten sein sollen, habe ich mal einen Blick riskiert, denn klassische Geschichten wie aus Zeitungsstrips oder auch ganz früher Superheldenstoff hat für mich seinen eigenen Reiz.


    Leider wurde meine Erwartungen hier nicht so ganz erfüllt. Die neuere Geschichte „Der Geist und das Monster“, mit den ersten drei von sechs Heften, bring mit Frankensteins Monster zwar gleich einen meiner Lieblingscharaktere aus der Schauerliteratur ins Spiel, aber die Story scheint doch sehr simpel gestrickt und vor allem grobschlächtig und schluderig gezeichnet. Ganz unterhaltsam, aber eben sehr einfach, beinahe Kindgerecht gehalten, äußerst textarm und actionreich, also eher was für jüngere Leser würde ich sagen.

    Die klassische Geschichte „Das Geheimnis der Fischmenschen“ ist ähnlich vorhersehbar aufgebaut, bietet zwar etwas mehr Text, aber nur marginal besseres Artwork. Dafür gibt es eine wertvolle Botschaft was gemeinsame Ökosysteme und das interkulturelle Zusammenleben anbelangt. Wieder eher für jüngeres Publikum.


    Das Cover ist bärenstark und die Magazingröße ist schick, nur geben die Zeichnungen das leider nicht her. Mal schauen, ob es noch besser wird. Bis jetzt leider recht unterdurchschnittlich bzw. bin ich wohl nicht das richtige Zielpublikum.

    4/10

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  25. #850
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    Mal ein bisschen Werbung in eigener Sache. Marcel C. hat mit Alone in a Room sein neues Video online (Buddy von mir):

    https://www.youtube.com/watch?v=l9AoYDhEUbc
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