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Thema: Studie in Smaragdgrün (Neil Gaiman & Rafael Albuquerque)

  1. #51
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Sehr schön zu hören
    Der Mann ist inzwischen wirklich außergewöhnlich gut
    Er hat sich nach meinem Geschmack zeichnerisch nochmal enorm gesteigert seit ich ihn beim ersten American Vampire von Synder/ King bei Panini ca. 2010 für mich zum ersten Mal entdeckte
    Ein
    Herz
    für Hardcover

  2. #52
    Mitglied Avatar von JRN
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    Ich habe hier schon seit ein paar Tagen einen ganz besonderen Link am digitalen Clipboard hängen ... und bevor ich mir noch wochenlang den Kopf darüber zerbreche, wie ich die Arbeit der beiden Podcastenden mit Namen Jasmin und Konstantin hier angemessen präsentieren kann, gibt's hier einfach den Link zu 2 Stunden, 27 Minuten und 30 Sekunden Analyse von Eine Studie in Smaragdgrün.
    Richtig gelesen: 2 Stunden, 27 Minuten und 30 Sekunden ... über ein einziges Werk.



    Außer den Namen der beiden erschließe ich lediglich, dass sie irgendwo in oder um Jena sitzen ... denn der Händler ihres Vertrauens ist offensichtlich der Dude von Dudes Comic Corner.
    Klasse. Tolle Arbeit ... Inklusive Spoiler-Warnung an der richtigen Stelle [also gleich am Anfang, nach sechs Minuten].



    ***

    Auch hier gilt ab sofort: ACHTUNG, SPOILER!

    Wer so viel Material angeboten bekommt, könnte natürlich auf ewig viele Punkte eingehen. Das Folgende ist also weder erschöpfend noch in irgendeiner Weise systematisch ...

    Den Vorschlag, "hot house" besser mit "Bordell" als mit "Gewächshaus" zu übersetzen, halte ich nicht für sinnvoll. An dieser Stelle wird eine Erklärung benötigt, warum die junge Waise beim Verkaufen von Blumen [und nicht etwa von Schwefelhölzchen, wie bei Hans Christian Andersen] im Schnee verhungert und erfriert. Blumen trotz Eiseskälte? Diese erfordern Gewächshäuser [und also eine Infrastruktur, die Kinder für einen absurden Genuss ausbeutet ... mit tödlichen Konsequenzen].
    Ich sehe hier gewisse Parallelen zum Treiben Franz Dragos [und womöglich aller Großen Alten].
    Und ich halte das zweite Stück der Aufführung [das ja vermutlich ebenfalls aus der Feder des Chefideologen der Restaurationisten Watson stammt] für eine verdeckte, subversive Systemkritik, einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Großen Alten die Menschheit ähnlich ausbeuten, wie der Manchesterkapitalismus dies zu Lebzeiten von Doyle und Lovecraft in der wirklichen Welt getan hat.

    Nun ließe sich natürlich einwenden, dass auch eine Anspielung darauf, dass junge Blumenverkäuferinnen im Bordell wie auf der Straße ihre Haut zu Markte tragen [insbesondere das Hymen]. Aber wenn es tatsächlich die Absicht der Strand Players sein sollte, mithilfe ihrer Aufführungen in die Nähe der Großen Alten zu gelangen [also ihrer potenziellen Opfer], hielte ich es nicht für eine kluge Strategie, ihnen derart deutlich den Spiegel vorzuhalten.
    Dass Leserinnen und Leser sich bei der Lektüre von "hot house" an dieser Stelle sicherlich den einen oder anderen Nebengedanken erlauben dürfen, sei dabei unbenommen. Das Wort "Treibhaus" sollte im Deutschen ähnliche Konnotationen erlauben [im Gegensatz etwa zu "Gewächshaus"].

    Insgesamt fällt mir auf, dass kaum jemand sich fragt, was die zwischengeschalteten Anzeigen eigentlich über die Welt [und über die diese beherrschenden Mächte] aussagen. Offensichtlich prosperieren darin Geschäftsleute, die normalsterbliche Menschen ausbeuten, verstümmeln und töten.
    Ich wage mal die These, dass es keine offene Frage ist, ob die Herrschaft der Großen Alten für die Menschheit vielleicht doch von Vorteil sein könnte.

    Gegen die Idee, der Namensbestandteil "Drago" könnte etwas mit "Drachen", "Schlangen" oder Tentakelmonstern zu tun haben [Draco Malfoy, ick hör dir trapsen], spricht die Tatsache, dass bisher weder in der Indogermanistik noch in der Vergleichenden Sprachwissenschaft eine Beziehung zwischen dem lateinischen Wortstamm "drac" [wie in lat. "draco", ital. "drago" oder altslawisch "drako", "Drachen"] und dem slawischen Wortstamm "drag" [wie in "Drago" oder "Draga", "der/die Liebenswerte"] konstruiert worden ist. Auch wenn sich einzelne Individuen aus dem romanischen oder dem germanischen Sprachraum vermutlich seit Jahrhunderten darüber wundern, warum Eltern in Bulgarien, Serbien, Kroatien und so weiter ihren Neugeborenen bei der Taufe eine Karriere als "alter Drache" mitgeben wollen: Sie liegen damit falsch. Eine Draga soll sich im heiratsfähigen Alter zu einer liebreizenden Person entwickelt haben, nicht zu einer Schlange. Und für Dragos gilt natürlich dasselbe.

    Den Hinweis auf den "Tsepesch" [statt "Tschepesch"] nehme ich aber selbstredend gern an.

    Ich möchte hier noch hinzufügen, dass die historische Victoria es geschafft hat, sich über ihre Kinder und Kindeskinder mit fast allen regierenden Fürstenhäusern Europas zu verbandeln. Es waren nahe [blaublütige] Blutsverwandte, die im Ersten Weltkrieg ihre Armeen gegeneinander gehetzt haben. Dieser historische Hintergrund sollte stets mitgedacht werden, wenn es um die Frage geht, wie die Großen Alten in Eine Studie in Smaragdgrün eigentlich zueinander stehen.
    Das bedeutet auch, dass die Frage irrelevant ist, welche Art von Beziehung die Tentakelwesen in New Albion zu Menschen aufzubauen imstande sind [ob sie sich also vielleicht mit ihnen paaren]. Gloriana hat, so wird uns gesagt, eine besondere Zuneigung zu Franz Drago [weil er, so lässt sein Name vermuten, so ein süßer Fratz ist] ... die aber recht schnell erkaltet, sobald es die Staatsräson erfordert.
    Wir kennen solche Verhaltensmuster.
    Zwar nicht aus den Werken H.P. Lovecrafts, aber aus der Bunten und der Gala.
    Und aus Alan Moores From Hell.

    Bleibt noch die Frage zu klären, warum es in einer Welt, die in rotes Mondlicht getaucht ist, eigentlich so viel grün gibt ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (20.03.2023 um 23:52 Uhr)

  3. #53
    Mitglied Avatar von JRN
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    Ach so: Wer noch wissen will, was die beiden sonst noch so lesen [und Einblick in ihre Arbeitsjournale zu ihrem Podcast zu Eine Studie in Smaragdgrün nehmen möchte], der oder die klicke bitte hier.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  4. #54
    Mitglied Avatar von JRN
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    Erstaunlich.
    Seit heute ist eine Leseempfehlung zu Eine Studie in Smaragdgrün online ... im Instagram-Account des DC-Blogs.

    Ich bin verblüfft.
    Nicht so sehr darüber, dass DC-Leserinnen und -Leser auch Comics ohne Superhelden lesen [im Regal erspäht der Rabe auch noch Cinema Purgatorio, Namazu und Outlaw Nation ... da scheint jemand Geschmack und Sachverstand zu haben], aber über die „Eingemeindung“ eines ursprünglich bei Dark Horse erschienenen Titels ...

    Egal. Die Empfehlung ist erfreulich ... und weil mit ihr keine Besprechung oder Kommentierung verbunden ist, steht der Link hier im Thread [und nicht im Nachbarthread mit den Links zu den Online-Rezis] ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (31.05.2023 um 12:13 Uhr)

  5. #55
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    Mal wieder ein kleines Fundstück ...
    Oliver "Moriarty" Hoffmann sagt in diesem Podcast-Interview [für Buch Gebabbel], dass er Eine Studie in Smaragdgrün nicht nur kennt, sondern auch schätzt.
    Erst dachte ich, wie schön, dass [unter anderem] ein Übersetzerkollege aus Mannheim die regionale Comicproduktion nicht nur zur Kenntnis nimmt, sondern auch mag ... bis er dann die Vermutug äußert, Eine Studie in Smaragdgrün könnte beim Splitter Verlag erschienen sein. Okayy.
    Der Podcaster Meddi Müller gibt dann aber unterhalb des Beitrags den korrekten Link auf Joschs Verlagsseite an, von daher ist uns kein Schaden erwachsen. Eher im Gegenteil: Dafür dass @horst und die anderen Splitterverursacher ja immer auch Kleinverlagen wie Joschs eine Plattform geboten haben, gebührt ihnen jedes erdenkliche Product Placement ... und dass ein Dantes-Titel für ein Splitter-Produkt gehalten werden kann, spricht ja vielleicht auch nicht gerade gegen Joschs Geschmack und die Qualität unserer Arbeit.



    Der Rabe spricht hiermit die Empfehlung aus, sich das Hoffmann-Interview anzuhören ... und spendiert für die lobende Erwähnung ein Schild:



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

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