Fleißarbeit an falscher Stelle

Ein weiteres Making-Of steht an. Es kam am Ende zwar leider nicht das raus, was ich im Kopf hatte, aber ich finde es wegen der Fleißarbeit trotzdem erwähnenswert für diesen Thread.

Geplant hatte ich eine Szene mit 3 Personen an einer Bar. Es ist eines von "diesen" Motiven, die man eigentlich ganz klar vor soch im Kopf hat, aber sobald man den Stift aufs Papier setzt, dann doch nicht so genau weiß, was man jetzt eigentlich malen will. Kennt ihr sicherlich alle, das Phänomen, welches darauf beruht, dass man eigentlich nicht das Motiv und dessen genauen Aufbau an sich im Kopf hat, sondern die Stimmung, die es transportieren soll.

Und die fallen mir sehr schwer umzusetzen, weil mir für die Vorarbeit - Scibllen, Scribblen und nochmal Scribbeln - manchmal die Zeit (und die Gedult) fehlt.
Darum begnüge ich mich manchmal mit einer kleinen Vorzeichnung auf Papier, wo noch was frei ist. (Unten rechts)


Und denke mir "Jo, das passt so, wird sich schon ausgehen"

Ein bissel Bammel hatte ich wegen den Posen. Auch mit Referenzen oder vor dem Spiegel zeichnend finde ich "everyday Posen" tausendmal schwieriger als actionlastige Szenen, weil die Figuren manchmal drohen zu hölzern oder zu steif zu werden, wenn sie nicht rennen, springen oder tanzen.


Nach einem Tag hatte ich dann die Vorzeichnung fertig - wobei ein Tag bei mir ein "Abend" bedeutet, da ich vollzeit arbeite. In der Woche habe ich in der Regel kaum mehr Zeit als 1 Stunde - wenn es hoch kommt mal 1,5 Stunden - für den Comic. In der Vorzeichnung sind mir allerings ein paar Dinge nicht aufgefallen, die sich später rechen sollten und warum ich manchmal bedauere, nicht mehr Geduld in Vorsrcibbles zu stecken.


Beim Inken bekam ich das Gefühl, dass ich den Tresen zu viel Raum nach Unten gegeben habe. Eventuell sieht ihr inzwischen den Fehler, der mir auf der Vorzeichnung durchgerutscht ist. Zuerst hatte ich die leeren Sitze so geplant, dass sie alle mit der Rückenlehne zum Betrachter stehen. Hatte mich dann aber - weil das langweilig ausschaute - umentschieden und die Sitze verdreht. Dabei habe ich aber völlig die Perspektive igrnoriert. Der Fluchtpunkt des Motivs ist genau auf der Lippe des Barkeepers. Das ganze Motiv hatte ich enstprechend drauf ausgerichtet und dann beim "Schnell Schnell" Stühle verdrehen den Fkuchtpunkt ignoriert.



Den Ink habe ich den Tag dann nicht komplett geschafft. Die Flaschen haben mehr geschlaucht, als gedacht. Im Kopf hatte ich die Szene so, dass hinter den Flaschen nochmal ein Spiegel ist. Davon habe ich mich im Zuge des Inks und der Vorstellung, alles doppelt malen zu müssen, verabschiedet, und Spiegel auf den Bereich hinter dem Baarkeeper reduziert.


Als sich dann am nächsten Tag bei der Colorierung meine Befürchtungen besttigten, dass der Bereich des Tresens zu viel Raum auf dem Bild einimmt und den Flaschen zu viel Konkurrenz macht (meiner Meinung nach Atmosphäre zerstört), fiel mir auch das erste mal auf, dass die Stühle die falsche Perspektive haben. Allerdings war das zu dem Zeitpnkt dann kein großer Schock mehr, weil ich mich bereits damit abgefunden hatte, dass ich das Bild wohl beschneiden werden würde und auf der Comicseite eine Rehe von kleinen Planels mit Konversation zwischen den Charackteren unter der Szene einfügen würde.



Das finale Motiv:


und wie es letztlich Schwarz-Weiss im Comic erscheinen wird


PS: Demnächst bin ich Urlaub gen Süden. Wo ich noch mehr Zeit reingesteckt habe, als in die Flaschen, ist meine Person, um in Strandshape zu kommen. Vorarbeit lohnt sich. Man sollte so auch häufiger bei seinen Comicmotiven vorgehen