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Thema: Der "Nicht sterben - don't die" - Making of Thread

  1. #76
    Mitglied Avatar von Jot
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    Üben für die Zukunft

    Die sieht bei mir nämlich wieder farbiger aus. Damit ichs auch nicht verlerne, male ich zwischendruch weiterhin einige Szene immer wieder mit de bunten Copics. Ich hab mich mal wieder in die urbane Umgeung getraut und diesmal die Gebäude ohne Architekturvorlagen erstellt. Die wirken tatsächlich ein wenig kindisch verglichen mit der Lagerhalle oder dem Eckgebäude vergangener Making-Ofs. Tendentiell habe ich gemerkt, dass ich das Service/-Technik Storckwerk bei Gewerbebauten unterschätze und Treppenhäuser andere Fenster als den Nutzungsbereichen verpassen sollte. Das würde Gebäude glaubwürdoger machen. Aber den Punkt hab ich jetzt gelernt.
    In der Vorzeichnng war alles noch okay


    Das etwas nicht stimmt, war mir schon beim Inken aufgefallen, aber ich dachte, dass die Color das wieder raushauen würde.


    Nach Himmel, wo mir der Gradient echt gut gefällt und Straße sahs auch eigentlich ganz gut aus...


    Aber die Gebäude sind mir dann doch etwas zu undetailliert und wrong



    Darum hab ich mir für die nächste Seite bei meiner zweiten Problemstelle - Autos - auch ne Referenz für das Taxi geholt... Vielleicht sollte ich auch hier über meinen Schatten springen, und die Autos eiskalt dann auch durchzeichnen, damit die Linien nicht so zitterig werden ...


    Für die Nachberarbeitung proniere ich weiter mit Photopea rum. Das Programm gefällt mir inzwischen sehr gut und ist ein sehr brauchbarer PS-Clon für lau ...



    Herausgekommen ist schlussendlich diese Seqzuenz...


    Und natürlich nicht zu vergessen 8 Stunden ASMR-Konformes Videomaterial in 4 Teilen
    https://www.twitch.tv/videos/1040140554
    https://www.twitch.tv/videos/1040146272
    https://www.twitch.tv/videos/1040149641
    https://www.twitch.tv/videos/1040150047

  2. #77
    Mitglied Avatar von Federkiel
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    Danke für die Einblicke, allerdings finde ich die Gesichtsfarbe beim 2. und letztem Panel etwas sehr kräftig.

    Gebäude finde ich extrem schwierig und ohne Referenzbilder bin ich da immer SEHR einfallslos ^^"
    Da beneide ich dich um deine sehr.
    Besucht mich doch einmal auf meiner Website, Instagram und Twitter

  3. #78
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Also da gefällt mir die Version ohne Bearbeitung besser. Bin ich eh ein Fan von.
    Das Auto kommt super, sehe da nicht wirklich ein Problem.

  4. #79
    Mitglied Avatar von Jot
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    Danke, ihr zwei
    @dino1
    Das Auto ist halt mit Refrenz. Und für meine Arbeitsgeschwindigkeit wäre es schön, wenn das ohne so klappen würde

  5. #80
    Mitglied Avatar von tobra
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    Finde die überarbeitete Version besser, da durch die höheren Kontraste mehr Tiefe entsteht.
    Tolles Langzeitprojekt von dir - bin gespannt, wie die Geschichte mal enden wird ... weißt du es schon?

  6. #81
    Mitglied Avatar von Jot
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    Zitat Zitat von tobra Beitrag anzeigen
    bin gespannt, wie die Geschichte mal enden wird ... weißt du es schon?
    Nein

  7. #82
    Mitglied Avatar von tobra
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    Zitat Zitat von Jot Beitrag anzeigen
    Nein
    ... hehehe - dann sitzen wir ja alle im gleichen Boot

  8. #83
    Mitglied Avatar von Jot
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    Hecken in der Nacht

    Da läuft man den ganzen Tag draußen in der Hitze rum, hat eine Idee, was man hier ins Update packen könnte, geht alle Sätze im Kopf durch, weiß genau, was man ausformuliert und illustrieren will und dann sitzt man vord dem Rechner, will loslegen und alles ist wie weggeblasen.
    Schreiben ist manchmal wie Zeichnen selber. Das weisse leere Blatt vor einem wird einfach nicht voll. Und schon gar nicht dann, wenn man es nur ratlos anguckt. Aber vorsicht. Wenn man jetzt planlos wild drauf losmalt, überzeichnet man vielleicht Stellen, die lieber weiss geblieben wären ... wenn es z.B. um Licht und Schatten geht.


    Wir sind bei "Don't die!" immer noch in der Nacht unterwegs und ich bin immer noch am Herumexperimentieren, wie man das mit Copics am Besten zeitoptimiert lösen kann. Denn auch weiterhin versuche ich ungefähr 3 Seiten pro Woche zu produzieren, weil sonst geht die Geschichte einfach nicht voran. Ich hätte sie gerne dieses Jahr abgeschlossen, aber muss mich langsam mit dem Gedanken anfreunden, noch ein weiteres Jahr draufzulegen. Ich kann allein aus finanziellen Gründe nicht einfach meine Hauptbeschäftigung aufgeben und mich 100% einem Comic widmen.

    Was den Comic selber angeht, bin ich froh, dass ich in letzter Zeit gerade bei den Nachtszenen ein paar Automatismen entwickelt habe, so dass ich nicht ständig vor dem Zeichenblock sitze und nicht weiter weiss - oder gar eine Seite ruiniere und von vorne Anfangen muss. Bei Lichtspielen in der Nacht lasse ich inzwischen den Gelstift weg, versuche die hellen Bereiche durch Freilassen zu definieren. Dadurch ist im aktuellen Update um Beispiel eine Gebäudefront entstanden, die eine reine Fleißarbeit ist, die aber schnell durchgeplant ist. Vor noch einiger Zeit hätte ich hier wohl versucht, die Fenster einfach mit Gel auszufüllen und mich gewundert, warum das platt aussieht und die Szene noch einmal beginnen müssen


    Weil Licht funktioniert so nicht. Wenn man einfach die Fenster bei diesem Zoomgrad mit Gel ausmalt, wäre das einfach nur ein Spiegel. In diesen Fenstern muss etwas passieren, auch wenn das nur kleine Details sind. Aber dadurch, das ich das inzwischen gepeilt habe und in der Planung entsprechend berücksichtige habe ich sowohl die Zeit, die kleinen Details noch einzufügen und auf meine 3 Seiten zu kommen. Und das eben in einer Qualität, die mich als Autor zufrieden stellt (Zufrieden bin natürlich nie, sonst entwickelt man sich nicht weiter. Zufrieden als "Zufrieden mit dem Update aber nächstes mal wirds besser" verstehen)


    Dadurch kann ich mehr Zeit in andere Dinge stecken und versuchen, dort Fortschritte zu erzielen. Im jetztigen Kapitel dreht es sich dabei vor allem um "Everyday- Posen". Enstpannte Everyday-Posen finde ich brustalst schwer. Man sieht als betrachter einfach instant, wenn der Zeichner keine Ahnung davon hat, was er tut. Wie hatten 2 Updates zuvor über Kampfszenen gesprochen und das Problem angerissen, wie diese Pose schnell hölzern werden, wenn man seine Charaktere zu statisch malt. Everydayposen, wie einfach nur langsam gehen oder rumstehen, finde ich nochmal eine Schippe komplizerter. Hier hat man actionfreie - ja gar biedere - Posen. Und die sind als Ausgangslage schon hölzern. Dann kommt ein weiteres Problem dazu. Das ist die anatomische Logik/Korrektheit einer Haltung zu erfassen, die sich nicht dahinter verstecken kann, dass vielliecht mal ein Arm durch die Action komisch verdreht ist. Eine Königsdiziplin (für mich) ist dann die dritte Stufe, wenn diese Everydaypose mit Objekten interagiert.

    Zum Beispiel, wenn zwei Menschen auf einer Bank sitzen.

    Und natürlich sollen sie nicht einfach nur sitzen. Sie sollen dabei auch eine Emotion transportieren. In diesem Fall haben wir ein Pärchen, dass sich nicht mehr viel zu sagen hat, sich also in einem Beziehungsproblem befindet, ohne, dass dieses Problem jemals wirklich angesprochen wurde. Beide wissen aber, dass jetzt wohl der Moment ist und drücken sich um das erste Wort. Die Zeit, die ich durch die einsetzenden Automatismen und die steigende Selbstsicherheit in Planung und Umsetzung bei Nachtszenen gewonnen habe, kann ich hier nun in seperate Vorzeichnungen investieren, die ich sonst nicht für diesen Comic anfertige. (Wie in anderen Updates angesprochen, findet die Vorzeichnung direkt auf dem Markerblock statt und wird danach ohne Durchpausen geinkt)



    Nach ein wenig Hin-und-Her und viel Radieren, bin ich dann bei dieser Bildaufteilung geladet ...


    ...
    und dachte mir. "Allright. Das passt so. Mit die Colorierung von Gehwegplatten und Wolkenkratzern hab ich jetzt genug Erfahrung. Jetzt kommt Gelerntes zum Zug".
    Das Inken und das (schwarz-weiss) Colorieren ging dann auch verhältnismäßig routinemäßig und unspektakulär von der Hand. Bis ich dann plötzlich vor einem Problem stand, mit dem ich für dieses Update so ziehmlich gar nicht gerechnet hätte. Die große weisse Fläche dr Ahnungslosigkeit im Rücken der beiden zeigt, wo die Herausforderung liegt ...



    ... wie zum Henker malt man eine Hecke?

    Im Kopf hatte ich dabei nicht diese typisch deutschen Immergrün-Hecken, die man mit der elektrischen Heckenschere akkurat auf Brotkastenform schneidet. Sondern eher etwas Wilderes, Voluminöseres, damit der Bewuchs nach rechts abfallen kann. Das ist Teil der Bildsprache. Die Abfallende Linie macht im Hintergrund platz für die Gebäude, die Nachts hell erstrahlt auf der Seite des Mädchens platziert sind Während auf seiner Seite der Mülleimer ist. Ob der Leser das dann auch tatsächlich bemerkt und die Dinge reininterpretieren kann, die ich im Kopf habe, ist warschenlich reines Wunschdenken - aber dennoch: Dass die Linie abfallend ist, hat einen geplanten symbolischen-Hintergrund.

    Ich habs dann mit dem Ansatz versucht, dass der Bewuchs oben natürlich von der Gehwegbeleuchtung aufgehellt wird und die ganze Hecke enstprechend mit Kontrasten von Hell zu Dunkel übersäht...


    und schliesslich - weil das nicht so ganz geklappt hat, wie ich erhofft hatte, musste ich einige Bereiche dann doch wieder mit dem Gelstift zurückholen.



    Das ganze Unterfangen, eine dumme Hecke zu markern, hat Wahnsinnig viel Zeit gefressen. So ziehmlich genau eine Stunde. Das ist für meine limitierten Zeitfenster für dieses Projekt für so ein Objekt nicht gut. Aber eben wieder so eine "Learning by Doing" Anglegenheit, die auf der anderen Seite auch wieder Sinn ergibt, wenn man mehr Verständnis für die Dinge entwickeln will, die man zeichnet.

    Tatsächlich hat mich das dazu angespornt, Fauna besser zu verstehen zu wollen. Deswegen hatte ich mir vorgenommen, dass nächte Motiv, wo diese Hecke auf einem großem Panel unterkommt und somit ein höherer Detailgrad nötig wird, in Farbe zu machen. Und nicht zu vergessen: Bei Nacht.
    Dieses "Bei Nacht" ist dabei die farbliche Herausforderung. Nimmt man einfach einen grünen Marker für die Blätter und dunkelt diese mit anderen Tönen ab - weils ja dunkel ist - kommt zwar ein dunkles "nächtliches" Bild dabei raus, aber eines ohne Atmosphäre, das garantiere ich euch.

    Für die farbliche Nacht-Hecke hatte ich mir zwei Farben rausgesucht. Da ich die Straßenbeleuchtung bereits auf vorausgegangenen farblichen Seiten als "kalt" definiert hatte, müsste nach meiner Auffassung auch die Hecke die kalten Farbtöne des Lichtes aufnehmen. Darum habe ich zwei Hauptfarben gewählt. Frost-Blue B00 für die angeleuchteten Teile und Aqua BG15 (was im Copic-Spektrum ein ziehmlich drastischer Sprung fon Frost-Blue ist) für die abgewandten Teile + C5 zum Grundabdunkeln.
    Bei diesem neuerlichen Ausflug in die Welt der Fabe ging es also nicht darum, Geischter zu lernen oder allgemein das Farbmarkern nicht zu verlernen - hier ging es in erster Linie um das "Verstehen" einer Hecke






    Ob ich das dieses botanische Mysterium einigermaßen verstanden habe oder nicht ... you decide.

    See you next time und bis dahin bleibt ihr alle schön gesund

  9. #84
    Mitglied Avatar von Jot
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    (nur noch) 7,5 Stunden für eine Spalshpage
    aber immer noch nicht da, wo ich hin will.


    Im letzen Making Of habe ich davon gesprochen .... äh ich meine, darüber geschrieben, dass sich langsam ein Paar Automatismen einstellen und diese in mehr Selbstsicherheit und eine schnellere Arbeitsgeschwindigkeit bei den entsprechenden Themenfeldern resultieren. Bei einer Sache jedoch wird sich niemals eine höhere Geschwindigkeit einstellen. Das Konstruieren von Motiven anhand von Fluchtpunkten, wenn es um Architektur geht. Gerade bei dieser Angelegenheit habe ich immer das Gefühl, dass man es sofort sieht, wenn jemand davon keine Ahnung hat und dem Betrachter versucht vorzugaukeln, Perspektive zu beherrschen. Darum arbeite ich bei Seitenfüllenden Panel lieber weiterhin peniebelst mit Lineal und Punkten, auch wenn das bedeutet, das die Vorkonstruktion und das Inken echt lange dauern kann.

    ________________________________

    Erinnert Ihr euch noch an das vorletzte Making-Of. Da ging es um diese Hochformatige Seite und insbesondere hier um das Motiv mit der Architektur gleich im ersten großen Panel:



    "Zu Platt", "zu unglaubwürdig" "fabrlich wrong" und "falsche Proportionen" waren da so meine Kritikpunkte an mich selber. Auch bei Architektur merkt man imo als Betrachter sofort, wenn die Zeichner*nnen keine Ahnung von dem haben, was sie da so praktizieren.
    Jetzt musste ich das Gebäude in der Mitte für die Splashpage allerdings noch einmal malen. Zwei der Hauptfiguren befinden sich gerade darin während ein Lautsprecherwagen vor der Tür vorbeifährt. Manchmal reposte ich solche umfassenderen Werke und füge dann Digital eine andere zeichnung hinzu. In diesem Falle wäre das der Lautsprecherwagen. Der Betrachter würde dann sofort sehen, wo man sich gerade in der Story lokal befindet. Aber ich möchte auch dazulernen und mich Architektonisch verbessern, was die Kontruktions/Proportions-Glaubwürdigkeit meiner Gebäude angeht. Also habe ich die Szene neu aufgerollt und die Perspektive etwas verändert:



    Das Gebäude soll also mehr Raum einnehmen, damit ich es etwas detaillierter ausarbeiten kann. Wegen der Continuity kann ich es natürlich nicht nach Belieben abändern, ich habe allerdings ein paar Proportionen angepasst, die ihr nachher im Ink vor allem sehen werdet. Die wichtigste Neuerung konnte ich durch den Perpektivwechsel angehen. Ich habe die Wandtiefe deutlich erhöht und ausdifferenziert. Also die Fenster liegen tiefer, die Rahmen werden ausgearbeitet und hinter den Ramen geht die Wand noch ein stückchen weiter.

    Beim perpektivischen Konstruieren und dessen Ink ist mir bei diesem Arbeit ein Kniff eingefallen, bei dem ich mir an den Kopf schlagen könnte, dass er mir nicht vorher eingefallen ist. Bei Fluchtpunkten, die außerhalb des Papiers/Motives liegen, hatte ich bisher immer Blätter neben die Seite gelegt - die dann ggf auch schon mal wegfliegen und man alles neu justieren muss, oder kreuze auf der Tischplatte gemacht - und sobald sich die Seite selber verschiebt, stimmen diese nicht mehr ...
    Die Lösung ist, einfach ein Blatt Papier UNTER deine zu bearbeitende Seite zu legen, dort den Fluchtpunkt zu setzen und einfach deine Seite auf diesem Papier hin un her schieben - natürlich auf eine Position, die man sich auf dem Papier vorher markiert hat.


    Das ist so ein kleiner simpler Trick, aber hat mir so krass Nerven geschont. Das mir dass nicht schon vor so 5 Jahren eingefallen ist. Vielleicht bin ich einfach nicht praktisch genug dafür verlanlagt

    So sieht es dann geinkt aus. Das ist immer noch kein Astreines Gebäude, aber die Ausgangslage hat bereits zu viele Design-Fehler die ich für die "Continuity" weitergeben muss.




    Bei den Farben für das Hauptgebäude habe ich dann auch nochmal dran gedreht. Für den Comic selber, wo am Ende alles in Graustufen erscheint, ist das unwichtig. Aber ich über ja für kommende Projekte bei solchen Motiven die Farbgestaltung gleich mit. Da hatte mir das Warm-Grey für die Säulen im Kontrast zum Cool-Grey für den Rest des Gebäudes einfach kein Stück gefallen. Da die Nacht vorrangig in kaltes Licht getaucht ist, ist was Warm-Grey einfach ein Störfaktor als Designbereicherung gewesen. Darum wurden die Säulen ebenfalls Coolgrey. Beim letzten Mal hatte mir der INK sehr gut gefallen und in der Colo wurde es immer "schlechter". Bei diesem Motiv verhielt es sich genau umgekehrt. Der INK war imo nicht on point - was natürlich auch an den Zitterlinen des Automobils liegt (Autos sind nunmal Autos und die finde ich weiterhin sauschwer) und in der Colo gefiel mir das Motiv dann immer besser.


    Bei der Colorierung des Wagens bin ich dann volles Risiko gegangen. Ich hatte erst wieder mit "Gelb" geliebäugelt. Das hätte in der S/W Version den besten Kontrast zu Straße. Außerdem habe ich viele Gelbtöne zur Auswahl. Das wäre mir aber zu nahe an einem Taxi gewesen, was die Farbübungen angeht. Also habe ich mich für Rot entschieden. Dort habe ich wenige Farben und bei hellen Flächen muss man aufpassen, mit Rosatönen nicht zu dünn zu werden. Darum habe ich mit meiner Palette vorher rumprobiert, was denn so geht. Das mache ich superselten, weil mir diese "Probierzeit" neben meinem Hauptberuf eigentlich gar nicht zur Verfügung steht - wenn ich regelmäßig updaten will (und das will ich)


    Nachdem ich eine Farbkombination für gut befunden habe, gings dann ans Markern. Wer den Thread schon länger verfolgt, der weiss, dass ich inzwischen bei Licht und Reflektionen vorplane, anstatt sie mit Gelstift zurückzuholen. Das war beim Wagen ein Lustiges Abenteuer, weil sich da die Fenster vom Gebäude wiederfinden mussten. Ich hab zwar eine Referenz für den Wagen, aber nicht für die Refektionen. Die sind Pi mal Daumen auf gut gut Glück gesetzt. Anschliessend ging es dann ach dem gleichen Aussparungs-Prinzip mit der Straße weiter


    Zum Schluss wurde die Straße ausgearbeitet. Das habe ich inzwischen zur Genüge getan, um da völlige Selbstsicherheit zu haben und mache das dadurch auch super gerne. Damit steht die Vorlage für die Post-Produktion ...


    ... Digital habe ich dann zwei Beschriftungen eingefügt. Eine auf dem Wagen und eine am Gebäude. Außerdem wurden Lichter nachbearbeitet, die mit Copics und Gel so für mich nicht machbar sind. Und natürlich wurde das Bild allgemein noch abgdunkelt, weil es tiefe Nacht ist. Ich hatte auch noch ein paar Figuren gezeichnet, die nachträglich eingefügt habe, weil zum jetzigen Storystand darf der Bürgersteig nicht mehr leer sein. Das Endergebnis nach 7,5h Arbeit: So viel Zeit kann ich leider nicht immer investieren. Manchmal gönn ich mir das aber.



    und wie das ganze in S/W ausschaut, sehr ihr morgen beim Comicupdate, für das ich jetzt das Lettering mache.
    Bis denne
    Geändert von Jot (31.07.2021 um 23:14 Uhr)

  10. #85
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Interessant, den Aufbau zu sehen. Ende gefällt gut!
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  11. #86
    Mitglied Avatar von N-Dee
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    Sehr cool, deine Geduld und Passion für Hintergründe möchte ich haben.
    Eine Möglichkeit, Zeit zu sparen, wäre es, Straßenzeilen und Gebäude in Sketchup vorzukonstruieren und die Details dann per Hand zu zeichnen.
    So könnte man sich den Aufwand mit den Fluchtpunkten sparen. Aber man muss sich natürlich erstmal in Sketchup einarbeiten.

  12. #87
    Mitglied Avatar von Jot
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    Zitat Zitat von N-Dee Beitrag anzeigen
    Eine Möglichkeit, Zeit zu sparen, wäre es, Straßenzeilen und Gebäude in Sketchup vorzukonstruieren und die Details dann per Hand zu zeichnen.
    Tatsächlich möchte ich für die nächste Stage Blender einplanen, um einen Hafenreich aus diversen Perspektiven schematisch vorzubauen. Soll die Wiedererkennung und Continuity sichern.

  13. #88
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Jot Beitrag anzeigen
    Tatsächlich möchte ich für die nächste Stage Blender einplanen, um einen Hafenreich aus diversen Perspektiven schematisch vorzubauen. Soll die Wiedererkennung und Continuity sichern.

    Ganz gefährliches Terrain.

    Ich finde gerade so 3D Programme führen oft zu Stillstand. Mir ist da eine schräge, aber ehrlich verhunzte Perspektive tausendmal lieber als eine perfekte Konserve.
    Wobei ich gestehe, dass z.B. in Mangas die Hintergründe und vieles ja auch durchgepaust aber trotzdem dynamisch kommen, während neue US Sachen für mich unlesbar geworden sind. Soooo steril und langweilig.

  14. #89
    Mitglied Avatar von Jot
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    @dino1

    Du verstehst mich falsch. Mir gehts auch gar nicht darum, 3d Hintergründe zu rendern und in die Seiten per Photoshop zu klatschen. Auch habe ich nicht vor, Renderings durchzupausen.
    Wenn du ein relativ komplexes Setup hast und das immer wieder aus verschiedenen Perspektiven zeigen musst, ist der Aufbau, welches Gebäude wo steht oder von welcher position zu sehen ist, für mich nicht immer ganz einfach zu rekonstruieren. Ich habe in diesem Thread recht viele Updates dies Bezüglich gepostet, wie ich das Problem derzeit angehe und wie Zeitfressend die Vorplanung dadurch wird. Ich hab zum Beispiel Orientierungspunkte wie eine Hochausgruppe, die ich immer aus ähnlichen Winkel dargestellt habe und nur, je näher die Location wo die Story spielt, die Hochhäuser entsprechend etwas im Winkel nach außen gedreht:











    Mit 3 Gebäuden geht das noch einigermaßen. Ich hatte aber auch Seiten, wo ich komplette Straßenzüge aus 180Grad gedrehter Perspektive gezeigt habe und das war wirklich in der Planung und Vorkonstruktion extrem zeitfressend. Letzteren Weg möchte ich aber gehen, damit die Visuals nicht zu repetetiv und damit boring werden.
    3D Modelle durchzuzeichnen oder gar komplett einzurednern/shoppen ist absolut NULL meinem Eigenanspruch an meine Comics. Das 3D Modell soll mir eine Gedächtnisstütze geben, welche Gebäude überhaupt vorhanden sind und wo diese stehen, bzw aus welchen Perspektiven man Schlüsselgebäude für die Wiedererkennung überhaupt sehen könnte. Ich will meinen Zeichenstil erhalten und dabei mehr Varianz in der Darstellung von komplexen urbanen Räumen bekommen, ohne den Widererkennungswert der Location zu verlieren.
    Geändert von Jot (04.08.2021 um 14:53 Uhr)

  15. #90
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    Ja, habe ich falsch verstanden. Schnell vergessen was ich sagte.

  16. #91
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    Und ich hatte mich zu knapp ausgedrückt. Wir können uns immer noch alle ganz doll lieb haben

  17. #92
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    Zitat Zitat von Jot Beitrag anzeigen
    Und ich hatte mich zu knapp ausgedrückt. Wir können uns immer noch alle ganz doll lieb haben
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die Bilder.
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  18. #93
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von Jot Beitrag anzeigen
    Und ich hatte mich zu knapp ausgedrückt. Wir können uns immer noch alle ganz doll lieb haben

  19. #94
    Mitglied Avatar von Jot
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    Ihr letzter Auftritt

    Phu. Über zwei Monate ist es her, seitdem ich hier ein Make-Of gepostet hatte. Seitdem gab es im Comic sehr viele Dialogseiten, die sich nicht wirklich für einen Extrabeitrag eigneten. Dazwischen gab es eine Spalshpage, über die sich halb fetig geinkt ein Glas Cola ergoss und die es dann nur in Abgespekter Variante ins Comic geschafft hatte und damit schon gar nicht in diesen Thread. Das war leiter kein Happy-Little-Accident, wie ihn Bob Ross bezeichnen würde.

    Aber nun ist es endlich wieder soweit und ich habe eine Spalshpage über mehrere Tage erstellt, die man hier bessprechen kann.


    Der Hintergrund ist leider kein so schöner. Eine meiner Hauptfiguren stirbt. Und weil sie mich und meine Leser jetzt jahrelang begleitet hat, wäre alles andere als eine enstprechend aufwendigere Splashpage kurz vor ihrem Abschied zu wenig.
    Gleichzeitig ist ihr letzter Auftritt auch der letzte Auftritt einer Location des Comics namen "Central City". In diesem Escape/Death-Game werden Stages von Zeit zu Zeit resettet - Also auf Null gesetzt. Wer sich bis zu diesem Reset nicht in Sicherheit gebracht hat, dessen Existenz wird mit dem Reset ausgelöscht. Anna, unsere Hauptfigur, kann nach einigen Rückschlägen diese Stage nicht mehr Verlassen und fügt sich in ihr Schiksaal. Von dem Fernsehtutm, wo sich ihr Team das erste Mal endgültig gefunden hatte (und inzwischen längst wieder auseinandergebrochen ist) soll sie einen letzten Blick auf die Stadt werfen.

    TAG 1


    Für dieses Vorhaben habe ich mir etwas Neues zugelegt - ein Skizzenblock. Man ahnt es gar nicht, ich hatte vorher keinen. Bis dato hatte ich immer verkorkste und abbgebrochene Seiten als Skizzenvolage genommen. Die ersten Skizzen dienen nur den Verhältnis von Person und Stadt und wie hoch die Plattform sein soll. Eigentlich liegt sie höher als die größten Gebäude der Stadt. Ich fand das aber zu langweilig von der Perspektive, wenn sie nur auf die Dächer schauen würde.



    Als nächstes beginnt die wirkliche Vorzeichnung. Weil ich dazugelernt habe, wie ich mit Fluchtpunkten außerhalb des Formats umgehen kann, habe ich die Seite auf ein größeres Papier geklebt und die Horizontlinien erweitert. Am Anfang plante ich mit Fluchtpunkten links und rechts außerhalb der Seite und einem Zentralen Punkt für die Figur:


    Allerdings habe ich beim Vorzeichnen ganz schnell gemerkt, dass die Stadt wahnsinnig an Tiefe verliert, wenn ich sie auf zwei Punkte außerhalb des Formats ausrichte. Also habe ich den ersten Fluchtpunkt nach rechts in die Zeite belassen, um eine dramatischere und tiefere Perspektive für die Stadt zu bekommen. Die anderen Fluchtpunkte blieben, wo soe sind. Für Anna hatte übrigens einen Extrapunkt angelegt, weil sie sich seitlich vom Geländer und damit von der Stadtperspektive abdreht:


    Die restliche Stadt, die von einem breitem Fluss durchzogen wird, wurde um Anna und die Wolkenkratzer herum aufgebaut. Heisse war das ein Spaß. Mit Finalisierung der Vorzeichnung ging dann Tag 1 zu Ende.




    TAG 2

    Dieser Tag war für das Inken vorgesehen. Natürlich sitze ich nicht 24 Stunden an dem Blatt Papier, wenn ich von "Tag" spreche. Da dies nicht mein Beruf ist, kann ich nur ein Teil des Tages dafür aufbringen. Für das Tuschen hatte ich ca 3 Stunden eingeplant und war ziehmlich happy, dass es am Ende nur 2h20min waren. Allerdings hatte ich mich noch für den Fenstern der Wolkenkratzer gedrückt. Den Tuschprozess habe ich dann (auch nach ca 3 Monaten das erste Mal wieder) gestreamt und gespeichert:
    Wer interesse hat, der Link sollte nicht auslaufen:
    https://www.twitch.tv/videos/1176496745

    Der fertige Ink nebst eines Zoom-Ins auf die Details




    TAG 3

    Colorieren steht an. Auch wenn der Comic S/W ist, wollte ich mich hier mal wieder der Farbe hingeben.
    Auch diesen Proßess gibt es als Video
    https://www.twitch.tv/videos/1176501706

    Ich habe diesmal keine Flats gemacht, sondern habe direkt etwas detaillierter die Stellen ausgearbeitet, mit denen ich angefangen hatte. Das war zuerst Anna


    und dann der Himmel-Gradient mit Blaustich, sowie Hafen mit Wasser. Bei den Lichtern wollte ich wieder was neues probieren und habe die Farblichen Glows vorgemarkert. Die Lichter im Hafen sollen eine orangene Aura bekommen. Das funktionierte in Combo mit dem Gelstift ganz gut.


    Nur im Vordergrund bei den Wolkenkratzern wollte das nicht so richtig zünden. Warscheinlich, weil ich für die Fassaden zu ängtlich zu helle Farben genommen hatte.
    Am Ende war ich immer dunkler geworden, aber irgendwann war das Papier durchgesiptscht. Man kann auch mit auf speiziellen Copicpapier nicht unendlich Farben stabeln. Die fangen dann an zu "krisseln". Den Vordergrund würde ich in der Postproduction retten müssen:


    TAG 4

    Am finalen Tag war es dann Zeit für diese Post mit Photopea. Weil der Scan den Gelstift diesesmal auch bei mehrmaligen versuchen einfach aufgefressen hat, musste ich auch einige Lichter wiederholen. Ich habe nur den Kontrast etwas verstärkt. An den Farben habe ich absolut nichts gedreht. Der Blaustich auf den Strapen und Geländer kommt durch eine Kombination von C1-9 sowie "Frost-Blue" und "Aqua"


    Ich wünsche euch eine schöne Woche. Das Comic-Update gibt es wie gewohnt am Sonntag im enstprechenden Thread.
    Bis zum nächsten Mal. Ich gönn mir jetzt n Käffchen und dann sollte ich meinen Arbeitslaptop mal wieder abwischen



  20. #95
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Echt schöne Bilder, @Jot.

    Schade um die Figur. Und das nächste Mal stellste die Cola bitte woanders hin.

    Das mit dem Ausscheiden müssen hab ich jetzt nicht ganz kapiert. Konntest Du die Figur nicht retten oder hattest Du vorgesehen, dass sie ausscheiden muss?
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  21. #96
    Mitglied Avatar von tobra
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    Wow, die Stadt ist sehr beeindruckend. Schade, dass ausgerechnet Anna es nicht mehr rechtzeitig schafft, Central City zu verlassen
    Aber vielleicht entsteht ja in letzter Sekunde eine Raum-/Zeitverzerrung und sie landet in Fortnite ... oder so

  22. #97
    Mitglied Avatar von Jot
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    Zitat Zitat von Elena M Beitrag anzeigen

    Das mit dem Ausscheiden müssen hab ich jetzt nicht ganz kapiert. Konntest Du die Figur nicht retten oder hattest Du vorgesehen, dass sie ausscheiden muss?
    Zitat Zitat von tobra Beitrag anzeigen
    Wow, die Stadt ist sehr beeindruckend. Schade, dass ausgerechnet Anna es nicht mehr rechtzeitig schafft, Central City zu verlassen
    Ich plane meine Geschichten nicht sehr weit im Vorraus. Es gibt storymäßig für mich keine glaubwürdige Möglichkeit mehr, sie zu retten. Ihr wurde alles abgenommen. Als die Gruppe zerbrach, blieben sie und Jack ohne Aufzugs-Karte zurück, mit der man wenigstens noch rückwärts in den Leveln hätte gehen können. Und die Kreditkarte für den Weg ins nächste Level kam abhanden, als Jack erschossen wurde.
    Hubert hat ein ähnliches Problem. Dem wurden Kreditkarte und Liftkarte in der Seilbahnstation abgenommen. Auch er wird in diesem Update durch den Reset sterben und seine Szene dafür bekommen.
    Damit leben von der einstigen Gruppe nur noch Fay, Michelle, Ayman und Haverichter.
    Geändert von Jot (15.10.2021 um 00:43 Uhr)

  23. #98
    Mitglied Avatar von Elena M
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    Hört sich für mich jetzt so an, als ob Du selbst ihnen diese Karten abgenommen und damit die Rettung verbaut hast, weil Du keine Geschichten mehr für sie hast.
    Unsere Vollkommenheit besteht zum großen Teil darin, dass wir einander in unseren Unvollkommenheiten ertragen.

    Franz von Sales

  24. #99
    Mitglied Avatar von Jot
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    Für Anna hatte ich noch viele Geschichten im Kopf, seit sich die Gruppe getrennt hatte. Ich hatte immer mit dem Gedanken gespielt, dass es eine Wiedervereinigung mit Fay gibt und sie es irgendwie auf die Fähre schafft. Das hätte wiederum Konflikt-Geschichten zwischen Jack und Fay erzeugt. Nur Jack wurde von Fay bereits zwei mal "outplayed" und es wurde eigentlich schon etabliert, dass er kein Gegner für Fay ist und der Spannungsbogen damit recht gering. Das ist wohl in Neusprech das "Kylo-Ren-Phänomen". Wer in Episode 1 schon vom Helden aufs Maul bekommt, taugt nicht als Antagonist.
    Als Jack erschossen wurde, damit ein viel gefährlicherer Gegenspieler(der Maskierte, der schon Sergej, den Fallschirmjäger, getötet hat) eine Kreditkarte bekommt, wäre mir der Storybogen, Fay und Anna zusammenzuführen, aber zu platt gewesen. Das hätte so ausgesehen, als hätte ich Jack sterben lassen, damit Fay und Anna (nach überstandner Trauer) in die Kiste springen können. Insofern kann man schon sagen, das Anna stirbt, weil ich mich als Autor etwas verrant habe. Aber so ist auch das echte Leben: Man kann es nur bis zu einem gewissen Grad planen und auch reisst der Tot regelmäßig unerwartet Menschen von uns.

    Bei Hubert ist das was anderes. Sein Storybogen muss im Tod enden. Er hat für die Gruppe seine einstigen zwei Kumpane verlassen (die direkt darauf von dem maskierten Mädchen ermordet wurden), hat immer versucht freundlich Anschluss an diese Gruppe zu bekommen und war stets Hilfsbereit und versuchte immer, angespannte Situationen aufzulösen. Er war im prinzip der Einzige, der aktiv versucht hatte, die Gruppe zusammenzuhalten, ohne dafür wie Anna bestimmt worden zu sein. Gerade diese Gruppe lässt ihn einfach fallen. Nach der Auflösung ist er völlig alleine. Vieleicht war er zu leise, zu unscheinbar. Den Anschluss an die anderen hatte er nie so wirklich gefunden und verblieb im Hintergrund.
    Auch Haverichter geht allein seiner Wege, aber im Gegensatz zu Hubert hat dieser heimlich in die eigene Tasche gewirtschaftet und kann sich das leisten. Hubert aber hatte sich auf die Gruppe verlassen, die letzten Endes ihn verließ und ihn so nun zum Tode verurteilt.
    Geändert von Jot (15.10.2021 um 01:21 Uhr)

  25. #100
    Mitglied Avatar von Pam
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    Immer wieder Klasse, Deine Arbeiten. Und tiefsten Respekt an Dein außergewöhnliches Talent!

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