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Thema: Seltsames Heft mit vierfacher Klammerung

  1. #1
    Mitglied Avatar von Mac Gibs
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    Seltsames Heft mit vierfacher Klammerung

    Bei der Durchsicht einiger Mosaikhefte ist mir eine 185 aufgefallen, die eine vierfache Klammerung aufweist:



    Es sind jedoch nur die Seiten 5 - 20 mit vier Klammern versehen, die anderen sind ganz normal zweifach geklammert. Eine nachträgliche Klammerung würde ich nahezu ausschließen, denn dafür hätte das Heft zerlegt werden müssen und danach schaut es absolut nicht aus. Das Heft ist in exzellentem Zustand, der Falz wirkt jungfräulich, da wurde sicher nichts herumgebastelt. Auch würde so etwas keinerlei Sinn ergeben. Hier noch ein paar weitere Bilder, damit ihr das besser beurteilen könnt:









    Hier ist der Falz der Seiten 20 - 21 zu sehen. Offenbar wurden die Seiten 5-20 zweifach geklammert und im Anschluss wurde dann nochmals das komplette Heft mit zwei Klammern versehen:



    Habt ihr von so etwas schon mal gehört?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Diplomat
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    Das ist nicht einmal selten, ich habe mehrere solche Hefte. Gibt es auch ganz ohne Klammer, ich habe auch 2 Hefte mit 3 Klammern. Alles ist möglich.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Mac Gibs
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    Zitat Zitat von Diplomat Beitrag anzeigen
    Alles ist möglich.
    Erstaunlich, ich komme mir vor wie ein Mosaik-Novize. Habe selbst noch nie derartiges gehört oder gesehen, obwohl ich mich seit frühesten Kindertagen mit den Digedags beschäftige.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Diplomat
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    Das ist das schöne am Comics sammeln, man erlebt immer wieder Überraschungen was alles schief gehen konnte.

  5. #5
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    Ähnliches ist erst kürzlich bei den Faxen aufgetaucht. Die SW Nummer 552 hat auch 4 Klammern und kurze Zeit später taucht in der HO-Plattform ein um 180° verdrehtes Cover (mit 2 Klammern) auf. Vielleicht sind auch hier die ersten beiden Seiten verdreht gewesen und die Qualitätskontrolle hats rausgefischt.

  6. #6
    Mitglied Avatar von gbg
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    Dazu muss man wissen, und ich hatte es ausführlich in der Druckgeschichte zum Mosaik beschrieben, dass es eine Fehlerquote bei der Mosaik-Herstellung gab. Fängt an in der Nachseherei, wo die Druckbögen (5000 auf einem Stapel händisch durchgesehen wurden und hört auf bei dem Beschnitt und der Klammerung. Da die Umschläge getrennt von den Innenseiten gedruckt wurden, konnte es passieren, dass der Umschlag eben nicht am Heft war. Oder der Innenteil wurde nochmals nachgeklammert. Das geht alles sehr schnell, ehe man es mitbekommt.
    Da der Druck und auch die Bindung komplett bei CG Röder stattfand, ließ sich wahrscheinlich eine "0-Fehler-Produktion" nicht erreichen. Die sogenannten "Fehldrucke" sind KEINE! Es sind Ausschusshefte!!! Dennoch erfreuen sie sich einer ungebremsten Beliebtheit. Selten war Ausschuss so teuer!
    Geändert von gbg (03.07.2022 um 22:23 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Die sogenannten "Fehldrucke" sind KEINE! Es sind Ausschusshefte!!! Dennoch erfreuen sie sich einer ungebremsten Beliebtheit. Selten war Ausschuss so teuer!
    Ich wundere mich auch, dass Fehldrucke teurer und als etwas Besonderes angeboten werden. Offenbar gibt es auch Sammler dafür.

  8. #8
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Wilhelm Bauer Beitrag anzeigen
    Ich wundere mich auch, dass Fehldrucke teurer und als etwas Besonderes angeboten werden. Offenbar gibt es auch Sammler dafür.
    Sammler gibt es für so gut wie alles. Und ja, was von der "Norm" abweicht ist etwas "Besonderes", selbst wenn die Mehrheit (und wir beide) es als Ausschuss oder nicht erwähnenswert betrachten ...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  9. #9
    Mitglied Avatar von gbg
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    Wenn wir hier schon mal bei besonderen Fehlern sind. Sicher bekannt, aber mir bisher nicht aufgefallen.
    Auf dem Titel des Hefts 100 ist beim Kaiser ein blauer Fleck. Auf dem Reprintheft gut zu sehen und auf den normalen und Exportheften nicht ganz erfolgreich wegretuschiert. Die Cyan-Druckplatte hatte dort einen Fehler. Beim Reprint ist das niemandem aufgefallen. (Druckfilm hatte noch den Fehler)

  10. #10
    Mitglied Avatar von gbg
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    Als ob ein Verkäufer in der Bucht hier mitgelesen hat, die teuren Ausschusshefte sind drinnen....

  11. #11
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Für mich sind Fehldrucke auch eher Ausschuss und ich sammle sie auch nicht. Aber nachdem ich einige besondere Exemplare gesehen habe, kann ich zumindest die Faszination, die sie auf manche Sammler ausüben, nachvollziehen.

    Meist geht es ja bei Fehldrucken um das Thema Farbe: Farbverschiebungen, Farbverschmierungen, Fehlfarben, Abfärbungen usw.
    Tatsächlich kann ich mich mehr für Farbvarianten begeistern, die eher aus einer variierenden Mischung der 4 Farbkomponenten resultieren und nicht wirklich Fehldrucke darstellen. Im Normalpapierbereich sind durch das alternde und qualitativ nicht so homogene Papier manchmal mehrere Farbabstufungen möglich. Aber es gibt auch (und das sieht man dann eher im Exportbereich) 2 Farbzustände, meist eine dunklere, kontrastreichere Variante und eine hellere.
    Hier mal ein Beispiel für ein frühes Heft (Normalpapier), wo mich beide Cover farblich begeistern und man eigentlich schon von echten Variantcovern sprechen kann.

    https://www.comicforum.de/attachment...2&d=1657129984

    Diese Farbvarianten sind wohlgemerkt keine Unikate (auch das ein Unterschied zu vielen Fehldrucken) und auch beim vorangegangenen Beispiel kenne ich diese beiden Varianten nicht nur aus meiner Sammlung.
    Geändert von komnenos (06.07.2022 um 20:13 Uhr)

  12. #12
    Mitglied Avatar von gbg
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    Bis zur Nr. 11 wurde auch noch eine andere Farbe benutzt und um schwarz zu sparen (war damals sehr teuer) wurde in den Farbfolien ein Grauanteil gemischt (Raster), der zusätzlich aus den drei Grundfarben (schwarz) eher grau dazugab. Das erklärt zum einen die hell dunkel Cover, denn die Farben musste schon über den gesamten Druckprozess kontinuierlich nachgeführt werden.

  13. #13
    Mitglied Avatar von gbg
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    Vielleicht auch nochmals die Unterscheidung Fehldruck und Ausschuss: Ein Fehldruck ist z.B. Heft 103 mit gelber oder roter Kugel. Da ein Teil der Auflage mit der jeweiligen Farbe gedruckt wurde. Auch die "Lachfalte" beim Digedag könnte man dazu zählen, obwohl das auch eine nicht wegretuschierte Verschmutzung sein kann.
    Ausschusshefte sind alle Farb- und Fehlvarianten die in der Druckgeschichte beschrieben wurden. Also der riesengroße Rest!

  14. #14
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Bis zur Nr. 11 wurde auch noch eine andere Farbe benutzt und um schwarz zu sparen (war damals sehr teuer) wurde in den Farbfolien ein Grauanteil gemischt (Raster), der zusätzlich aus den drei Grundfarben (schwarz) eher grau dazugab. Das erklärt zum einen die hell dunkel Cover, denn die Farben musste schon über den gesamten Druckprozess kontinuierlich nachgeführt werden.

    Ja, die Unterschiede in den Grautönen kann man zum Beispiel sehr schön beim Cover von Heft 11 sehen:

    https://www.comicforum.de/attachment...3&d=1657137718

    Aber auch ohne grau ist der Hell-Dunkel-Kontrast zwischen zwei Heften immer wieder deutlich, wie hier bei Heft 13:

    https://www.comicforum.de/attachment...4&d=1657137728

    Nach meinem Empfinden nimmt sich angesichts solcher Cover-Unterschiede die verschieden farbige Kugel auf dem Cover von Heft 103 schon etwas winzig aus.

    Interessanterweise achten die meisten Zustandssammler zwar sehr genau auf noch so kleine mechanische Mängel, aber nur selten auf die Farberhaltung bzw. auch die Qualität der Farben vom Druckprozess her. Es fehlt da einfach oft der Vergleich und damit das Wissen, das es mitunter noch besser geht. Dass es farblich auch noch schlechter geht, haben dann viele Reprinthefte bewiesen.
    Geändert von komnenos (06.07.2022 um 22:21 Uhr)

  15. #15
    Mitglied Avatar von Mac Gibs
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Tatsächlich kann ich mich mehr für Farbvarianten begeistern, die eher aus einer variierenden Mischung der 4 Farbkomponenten resultieren
    Ja, das fasziniert mich auch sehr und ist über sämtliche Hefte bis zum Schluss zu erkennen.


    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Dass es farblich auch noch schlechter geht, haben dann viele Reprinthefte bewiesen.
    Noch immer habe ich gelegentlich Momente, wo ich Original- und Reprinthefte vergleiche. Teils schauen die Reprinthefte besser aus, teils ist es umgekehrt. Manchmal sind die Druckbilder der Reprinthefte auch nicht so scharf, was man nicht nur in den Bildern sieht, sondern auch im Schriftbild. Es gibt auch Reprinthefte, welche sehr flaue, kontrastarme Titelbilder zeigen, blättert man dann aber im Heft, entdeckt man oft unglaublich gut abgestimmte Farben, die fast identisch sind.

    Ebenfalls bemerkenswert sind die unterschiedlichen Papierqualitäten, selbst bei der gleichen Heftnummer. Da gibt es welche, die buchstäblich auf Klopapier gedruckt wurden und dann hat man wieder ein Heft mit einem ganz homogenen und glatten Papier in der Hand. Ich habe auch ein paar wenige Hefte in meiner Originalbindung entdeckt, die ein ganz weißes Papier ohne Vergilbung aufweisen, obwohl es meiner Meinung nach keine Exporthefte sind. Die 143 ist eines dieser Hefte.

  16. #16
    Mitglied Avatar von gbg
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    Es wurde das Papier genommen, welches gerade Verfügbar war, was Schweden lieferte und was nicht für staatliche Zwecke benutzt wurde. Gerade die Urkunden und Propaganda Schriften hatten sehr gutes Papier. Das Problem ist das holzhaltige minderwertige Papier. Es war der FDJ Führung im Verlag Junge Welt nicht zu vermitteln, warum eine Kinderzeitschrift, die keine längere Lebensdauer hatte, wie einem Monat, so gutes Papier zu verwenden.
    Außerdem war es nur ein "Comic", ähnlich Atze oder Frösi. Dort wurde auch jedes papier genommen. Beim Mosaik gibt es auch Hefte 104 z.B. auf fast
    100g Papier. Wenn man es wiegt, könnte man es mit einem Exportheft verwechseln, rein vom Gewicht her, aber das Papier sagt dann schon alles.
    Die 143 ist auch so ein "komisches" Heft, der Umschlag hat schon Exportqualität, da müssten sich die Besitzer eines Exporthefts dazu äußern, ob der Umschlag beim Normalheft, dem des Exporthefts gleicht?

  17. #17
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Nach meinem Empfinden nimmt sich angesichts solcher Cover-Unterschiede die verschieden farbige Kugel auf dem Cover von Heft 103 schon etwas winzig aus.
    Die Kugel ist ein wirklicher Fehldruck, dort wurde auf der Y-Platte oder je M-Platte die Kugel nicht eindeutig der Farbe zugeordnet. Das hat nichts mit dem Grauanteil in den CYM-Farben zu tun.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Mac Gibs
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Die 143 ist auch so ein "komisches" Heft, der Umschlag hat schon Exportqualität, da müssten sich die Besitzer eines Exporthefts dazu äußern, ob der Umschlag beim Normalheft, dem des Exporthefts gleicht?
    Ich erkenne da keinen Unterschied zwischen Umschlag und dem Rest. Hier kann man gut sehen, dass die Papierfabe des Originalheftes (oben) praktisch kaum vom Reprintheft (unten) zu unterscheiden ist:



    Die darunter befindlichen Seiten zeigen die allgemein vom Mosaik bekannte Vergilbung.

  19. #19
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    ...Die 143 ist auch so ein "komisches" Heft, der Umschlag hat schon Exportqualität, da müssten sich die Besitzer eines Exporthefts dazu äußern, ob der Umschlag beim Normalheft, dem des Exporthefts gleicht?
    Heft 143 auf durchgängig dickerem Kartonpapier ist mir nur einmal bekannt, und der Zustand war auch nicht überragend. Ansonsten steckt in den Exportsammlungen ein Zwitterheft mit den äußeren Umschlagseiten aus Normalpapier und dem Innenteil dann auf dem dickeren Papier. Häufig sind die äußeren Umschlagseiten, insbesondere die Rückseite, leicht vergilbt und daher können die Zwitterhefte in meinen Augen mit einem schönen weißen Normalpapierheft der 143 optisch nicht mithalten. Sie sind gewichtstechnisch überlegen, aber das fällt wohl eher nicht ins Gewicht, außer beim Preis.
    Warum für die Kioskausgabe von Heft 143 bereits schon blütenweißes Papier eingesetzt wurde und es gleichzeitig fast keine durchgängige Exportausgabe der Nummer gibt, das kann ich leider auch nicht beantworten.

  20. #20
    Mitglied Avatar von Bruno
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Vielleicht auch nochmals die Unterscheidung Fehldruck und Ausschuss: Ein Fehldruck ist z.B. Heft 103 mit gelber oder roter Kugel. Da ein Teil der Auflage mit der jeweiligen Farbe gedruckt wurde. Auch die "Lachfalte" beim Digedag könnte man dazu zählen, obwohl das auch eine nicht wegretuschierte Verschmutzung sein kann.
    Ausschusshefte sind alle Farb- und Fehlvarianten die in der Druckgeschichte beschrieben wurden. Also der riesengroße Rest!
    Sorry, aber hier muss ich mal einhaken.
    Ich verstehe deine Meinung, nach der nur ein echter Fehldruck ist, was auch schon auf dem Film fehlerhaft gewesen ist. Das ist aber m.M.n. Interpretationssache. Alle anderen, während des Druckvorganges unterlaufenen Fehler sind letztlich auch Druckfehler bzw. sind die fehlerhaften Filme genauso Ausschuss. Für mich sind und waren diese Hefte immer interessant, weil sie Einblick in den Herstellungsprozess erlauben.

  21. #21
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    Bei mir ist Reprintheft 208 falsch geheftet. Da ist die Seitenfolge 1-4, dann 9-12, dann nochmal 9-16, dann wieder 13-16 und zum Schluss 21-24

    Ich denke ein neues Auto sollte schon bei raus springen, oder?!

  22. #22
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Bruno Beitrag anzeigen
    Sorry, aber hier muss ich mal einhaken.
    Ich verstehe deine Meinung, nach der nur ein echter Fehldruck ist, was auch schon auf dem Film fehlerhaft gewesen ist. Das ist aber m.M.n. Interpretationssache. Alle anderen, während des Druckvorganges unterlaufenen Fehler sind letztlich auch Druckfehler bzw. sind die fehlerhaften Filme genauso Ausschuss. Für mich sind und waren diese Hefte immer interessant, weil sie Einblick in den Herstellungsprozess erlauben.
    Für letzteres schaue ich mir diese Hefte auch gern an.
    Dennoch ist es keine "Interpretationssache" für Drucker. Ein Teil der Auflage wird mit roter Kugel und ein Teil mit gelber Kugel gedruckt. (Sicher ist der "Fehler" dort die Druckplatte) Aber man ging von der richtigen Farbe aus, bis es jemandem aufgefallen war, was schon recht selten ist. Ein weiterer klassischer Fehldruck ist Heft 1/88 mit der leeren Sprechblase. Auch dort ein Teil ohne und ein Teil der Druckauflage mit Text.

    Das was wir als Fangemeinde gern als Fehldruck bezeichnen sind eben keine! Es sind durch den Herstellungsprozess bedingte "mechanische" Fehler, wie Passerfehler, Geisterdruck, doppelte Seiten, Fehlklammerungen, Farbe leer oder nur einfahrbig bedruckt.
    Diese werden im Herstellungsprozess erkannt und ausgemustert (Ausschuss) Davon existiert nicht ein Teil der Auflage, weil das der AG nicht hinnehmen würde. Solche Hefte oder auch Bücher, sollten in der Auslieferung welche sein, werden anstandslos ersetzt.

    Ich schrieb ja schon, dass aber bei dem "begehrten Heft" alles weiterverarbeitet wurde. schlicht und ergreifend, dem DDR-Schlendrian geschuldet. Hätte in dieser Fülle nicht passieren sollen, weil aber das Heft so beliebt war, haben auch eine Menge "Ausschusshefte" überlebt.

    Ausschuss-Heft haben oder kein Mosaik-Heft, das war hier die Frage!

    Und heute sind sie viel teurer als ein Normales Heft. Klar die "Auflage" für diesen Ausschuss dürfte überschaubar sein.

    Ergänzung: von WiKI: Verfahrensfehler sind Fehler im Druckbild, die durch technische Fehler, Bedienungsfehler, nicht optimal aufeinander abgestimmte Abläufe oder mangelnde Sorgfalt in der Produktion entstehen.
    Geändert von gbg (07.07.2022 um 22:41 Uhr)

  23. #23
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    Hier geht es ja wahrscheinlich nicht um eine genaue Definition. Mit Fehldruck wird eben alles bezeichnet, was von der Norm abweicht, und umso stärker desto besser. Jeder weiss was gemeint ist und es hat sich eben auch so eingebürgert. Von diesen produktionsbedingten Ausschussheften exsistieren schöne Varianten, und es ist keinesfalls verwunderlich, dass für diese Kuriositäten auch stolze Preise bezahlt werden. Gerade bei Heften mit Cover"fehldrucken", da wo es besonders auffällig war und man diese Hefte noch schneller dem Verkauf entzogen hätte, ist eine Seltenheit schon erwähnenswert.
    Wir sagen ja auch zu den auf holzfreiem Papier gedruckten Heften Exporthefte, obwohl ein großer Teil nix mit Export zu tun hatte. Hat sich eben so etabliert und jeder weiß was gemeint ist. Hegen selbst hat diese Hefte übrigens mit "gutes Papier" klassifiziert, denn auch er hatte nicht nur die heute so begehrten und qualitativ herausragenden Hefte auf dem holzfreien 120g/qm Papier. Um den Kreis zu schließen: auch Exporthefte können druckverfahrensbedingt "Ausschusshefte" sein.

  24. #24
    Mitglied Avatar von Borstel
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Das was wir als Fangemeinde gern als Fehldruck bezeichnen sind eben keine!
    Was für eine herrlich groteske Diskussion wieder. Jetzt sind Fehldrucke sogar keine mehr, nur weil irgendjemand der Meinung ist, das sei ja kein echter Fehldruck. Ein Mosaikalisch zertifizierter Fehldruck sozusagen. Götllich und immer wieder schön hier zu lesen, weil meine Mundwinkel nach oben gehen.
    Avatar Thanks to Pteroman

  25. #25
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Warum für die Kioskausgabe von Heft 143 bereits schon blütenweißes Papier eingesetzt wurde und es gleichzeitig fast keine durchgängige Exportausgabe der Nummer gibt, das kann ich leider auch nicht beantworten.
    Der drucktechnische Leiter bei C.G. Röder hatte die vom Zentralrat vorgegebene Produktionssteigerung als Anlass genommen, maßgelich in den bestehenden Klassenkampf der Arbeiterklasse einzugreifen und die sozialistische Weltrevolution und die Überlegenheit des Systems zu demonstrieren. Auf Basis einer noch nie dagewesenen Produktionssteigerung um mehr als 30%, hier demonstriert an der Gesamtauflage der für den Export bestimmten Nr. 143 des Mosaik, zur humanistischen Erziehung der Kinder und jugendlichen im nicht sozialistischen Ausland, sollte ein Maßstab gesetzt werden. Er ordnete an, alle verfügbaren holzfreien Papierbögen ausschließlich für die Seiten 5-20 zu verwenden und somit eine Steigerung der Auflage zu erreichen durch weglassen der notwendigen holzfreien Umschlagseiten 1-4 und 21-24. Diese rekrutierte er aus der gedruckten Inlandsausgabe, hatte doch just in diesem Monat das Papierwerk besonders schönes und glattes (und weniger holzhaltig als sonst) Papier geliefert, sogar etwas mehr als gedacht. Das ungekürzte Impressum hatte er zwar auf dem Schirm, einkürzen wollte er es trotzdem nicht. Warum sollte denn verheimlicht werden, dass der Ministerpräsident höchst selbst impressional für die Qualität dieser humanistischen Bilderzeitschrift garantiert. Der übergeordnete Sekretär des Produktionsleiters, gern mit Restalkohol im Blute und unpünktlich an seinem Arbeitsplatz, würde dies nicht merken bzw. die Leistungssteigerung zum Wohle aller Werktätigen gutheißen so die Mutmaßung des Überzeugten. Noch bevor der letzte holzfreie Druckbogen die Planeta passieren konnte, musste sich der Produktionsleiter eines besseren belehren lassen. Hatte er doch nicht damit gerechnet, dass der erhöhte Zeitaufwand beim drucken zu Lasten der gesetzlichen Pause der Drucker ging und diese ihren Unmut unter Umgehung des Produktionsleiters direkt in die Chefetage bei C.G. Röder trugen. Revolution am Arbeitsplatz, ja vieleicht der Anfang eines später nicht mehr zu kontrollierenden Arbeiteraufstandes, dass konnte sich keiner leisten der den Juni des Jahres 1953 miterlebt hatte. Hier musste wenigstens ein Kopf rollen und die Sache sollte im Keim erstickt werden, möglichst ohne russische Panzer. Unter dem Vorwand, dass die östereichischen Vertragspartner bei Globus auf ein Impressum in bekannter Manier bestehen, wurde die Druckplatte retouchiert und ein letzter verbliebener holzfreier Bogen für den Umschlagdruck in die Planeta geworfen. Wenigstens das erste Heft auf dem riesigen für den Export vorgehenen Stapel sollte der Qualitätskontrolle genügen, auch impressional. Ein zweites Heft wurde eiligst als Beleg für die Verlagsbindung 1968 zurückgelegt. Der Produktionsleiter wurde degradiert und musste zur Bewährung wieder in seinem eigentlichen Beruf an der Druckmaschine arbeiten. Aus Trotz und Überzeugung seiner Tat druckte er ab Heft 144 für viele Monate die Exportauflage auf weniger schönem Papier, um zu zeigen welche Qualität doch die unter seiner Leitung entstandenen export 143er im Vergleich mit den exportheften ab der 144 hatten. So soll es gewesen sein, damals im Kombinat.
    Geändert von kathleen (08.07.2022 um 08:19 Uhr)

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