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Thema: Marco Polo und die Digedags

  1. #1
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    Marco Polo und die Digedags

    Ich will demnächst Meincks Marco Polo lesen und bin in diesem Zusammenhang über folgende Aussage in der Mosapedia "gestolpert":

    "Ursprünglich war von Lothar Dräger geplant, die Runkel-Serie sehr eng an die Erlebnisse Marco Polos auf seiner Reise nach China anzulehnen. Gegen diese Pläne wandte sich jedoch der bekannte Autor des "ostdeutschen Marco-Polo-Romans" Willi Meinck."

    Ich habe zwar noch düster in Erinnerung, dass ich das schonmal an anderer Stelle gelesen habe, weiß aber nicht mehr wo das war. Kann mir da eventuell jemand weiterhelfen, woher diese Aussage, dass es eine Beschwerde von Meinck gegen die Marco-Polo-Pläne Drägers gab, kommt?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Nante
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    In "Schuldig ist schließlich jeder..." (S.47) wird das in einem Satz erwähnt. Allerdings ohne Beleg.
    In "Die geheime Geschichte..." (S.262) gibt es im Zusammenhang mit dem Streit um die Herausgabe der "Runkel-Bücher" ein Zitat (Allerdings nicht von Meinck selbst), in dem man sein Werk den angeblich minderwertigen Digedags-Heften gegenüber stellt.

    Ist aber alles nicht gerade aktuell.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  3. #3
    Moderator Avatar von Bhur
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    Ich meine mich zu erinnern, dass ich das aus Lothar Drägers eigenem Mund gehört habe. Das lässt sich aber von mir nicht anderweitig belegen …

    Ich habe das Buch vor Jahrzehnten auch mal gelesen. Ich kann mich nicht an Parallelen zum MOSAIK erinnern. Lothar hat auch verneint, das Buch als Quelle benutzt zu haben.
    Geändert von Bhur (17.10.2023 um 20:19 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Ich kann mich nicht an Parallelen zum MOSAIK erinnern. Lothar hat auch verneint, das Buch als Quelle benutzt zu haben.
    Wie passt das mit Tilbergs Recherchen in der Mosapedia (Artikel il Milione) zusammen? Da hat er doch Meinck als Quelle recht deutlich gezeigt?

  5. #5
    Moderator Avatar von Bhur
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    Ich bin da zu wenig im Thema drin. Wenn überhaupt war Meinck jedenfalls keinesfalls die einzige Quelle zum Marco-Polo-Thema für das MOSAIK. Das schreibt Tilberg hier ja recht deutlich:
    http://mosapedia.de/wiki/index.php/I..._das_MOSAIK.3F

    Und ob die vorhandenen Parallelen wirklich aus der Nutzung von Meinck stammen, oder ob Meinck und Dräger aus den gleichen Urquellen schöpften, lässt sich nur noch sehr schwer rausfinden.

  6. #6
    Mitglied Avatar von gbg
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    ich denke der Hauptanteil entstammt diesen Büchern:

    und


    Aber auch das Meinck Buch ist vorhanden.
    Demzufolge ist in der Mosapedia alles beschrieben.
    Geändert von gbg (19.10.2023 um 13:29 Uhr)

  7. #7
    Mitglied Avatar von Bruno
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    Zitat Zitat von Maschu1 Beitrag anzeigen
    Ich will demnächst Meincks Marco Polo lesen und bin in diesem Zusammenhang über folgende Aussage in der Mosapedia "gestolpert":

    "Ursprünglich war von Lothar Dräger geplant, die Runkel-Serie sehr eng an die Erlebnisse Marco Polos auf seiner Reise nach China anzulehnen. Gegen diese Pläne wandte sich jedoch der bekannte Autor des "ostdeutschen Marco-Polo-Romans" Willi Meinck."

    Ich habe zwar noch düster in Erinnerung, dass ich das schonmal an anderer Stelle gelesen habe, weiß aber nicht mehr wo das war. Kann mir da eventuell jemand weiterhelfen, woher diese Aussage, dass es eine Beschwerde von Meinck gegen die Marco-Polo-Pläne Drägers gab, kommt?
    Hier mal ein Zitat aus einem persönlichen Brief von Lothar Dräger:
    "Ihre Fragen zu der eigentlichen Konzeption der Reise Runkels mit dem Ziel China gehen in die richtige Richtung. In den Genua-Heften zu Anfang der Runkel-Serie wird deutlich auf Marco Polo Bezug genommen. W. Meinck, dessen Buch wir nie gelesen haben, weil uns andere Quellen zur Verfügung standen, protestierte heftig dagegen, weil er offenbar glaubte, auf das Thema ein Privileg zu haben. Er wurde dabei vom Buchverlag Neues Leben unterstützt, der gegen die bereits erschienenen Sammelbände zu Felde zog, weil die Bände nicht in das Profil des Zeitschriftenverlages Junge Welt gehörten."

  8. #8
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    Zitat Zitat von Bruno Beitrag anzeigen
    Hier mal ein Zitat aus einem persönlichen Brief von Lothar Dräger:
    "Ihre Fragen zu der eigentlichen Konzeption der Reise Runkels mit dem Ziel China gehen in die richtige Richtung. In den Genua-Heften zu Anfang der Runkel-Serie wird deutlich auf Marco Polo Bezug genommen. W. Meinck, dessen Buch wir nie gelesen haben, weil uns andere Quellen zur Verfügung standen, protestierte heftig dagegen, weil er offenbar glaubte, auf das Thema ein Privileg zu haben. Er wurde dabei vom Buchverlag Neues Leben unterstützt, der gegen die bereits erschienenen Sammelbände zu Felde zog, weil die Bände nicht in das Profil des Zeitschriftenverlages Junge Welt gehörten."
    Auch hier muß die Erinnerung zumindest in Teilen den Herrn Dräger trügen, denn es war bekanntermaßen der Kinderbuchverlag Berlin, welcher die weitere Herausgabe der Mosaiksammelbände erzwang. Der Verlag Junge welt war eben vom Portfolio ein Zeitschriftenverlag und da durften keine Bücher erscheinen und schon gar keine Comicbücher. Der Verlag Neues Leben hingegen war ja der Mosaikgründungsverlag und hatte entsprechend keine Ambitionen Mosaik in die Quere zu schießen, im Gegenteil. Herr Hegenbarth pflegte auch nach dem Ausscheiden aus dem VNL (entgegen anderer nicht belegbarer Behauptungen) sehr gute Beziehungen zu seinen ehemaligen Chefredakteuren und dem Verlagsleiter Herrn Peterson. Hingegen W. Meincks Puplikation erschien ja 1956 im Kinderbuchverlag Berlin und hier besteht also ein doppelter Konflikt.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    Ich denke, sie haben Meinck benutzt, aber sicher nicht als einzige Quelle. Zumindest haben sie seine Bücher gekannt.
    "Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
    Bhur am 12.9.2016

    "Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
    Nietzsche am 3.1.1889

  10. #10
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    Nach der Lektüre von Meincks Romanen würde ich eher einschätzen, dass sie nicht als direkte Quelle gedient haben.

    Die beiden Bände waren allerdings sehr erfolgreich und weit verbreitet und auch wenn Lothar Dräger geschrieben hat, dass "wir" [gemeint ist wohl die Mosaik-Redaktion] das Buch "nie gelesen haben", denke ich, dass Meincks Werk aber trotzdem der Auslöser/Ideengeber dafür war, Marco Polo in die Runkelserie einzubinden. Die nötigen Informationen hat man sich dann aber aus anderen Büchern geholt. (Das "nie gelesen" würde ich auch eher darauf beziehen, dass das Mosaik-Team Meincks Werk nicht gezielt für die Arbeit am Mosaik gelesen hat. Privat könnte es der eine oder andere trotzdem gekannt haben, möglicherweise sogar Dräger selbst.)

    Mal schauen, Meincks "Marco Polo" ist ja auch als Lizenz beim Karl-May-Verlag erschienen, da springt aus der Lektüre noch ein kleiner Beitrag für eine der kommenden Ausgaben von "Karl May in Leipzig" ab.

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