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  1. #1
    Moderatorin Zwerchfell Forum Avatar von Morn
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    Deutsche Comics verkaufen

    Ich frage mich schon lange: Warum verkaufen sich deutsche bzw. deutschproduzierte Comics eigentlich so schlecht?
    Hat das was mit dem zweiten Weltkrieg zu tun, oder mit dem deutschen Kunstbegriff, oder ist die deutsche Sprache dafür irgendwie ungeeignet - oder gibts es einfachere Gründe?
    Hat jemand enen Vorschlag?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Bestes Beispiel: Asterix und Micky Maus/Donald Duck. Will einfach niemand in Deutschland lesen...
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  3. #3
    Mitglied Avatar von flix
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    Nee, nee, Morn meint Comics von deutschen Zeichnern. Ich hab keine Ahnung, warum hier in diesem Land so wenige zu deutschen Produkten greifen. Schließlich sind sie weder schlechter, noch langweiliger etc... als Comics aus anderen Ländern. Im Gegenteil, der deutsche Comic ist zur Zeit so vielfältig wie schon lange nicht. Dennoch wird, so habe ich das Gefühl, oft mit zweierlei Mass gemessen. Deutsche Comics werden meiste generell als schlechter angesehen. Oder haben einen Deutsch-Bbonus. "Nicht schlecht für ein Deutsches Heft/album/Zeichner/Autor..." Vielleicht ist das oft zu beobachtende Phänomen hier zu Lande, dass Fürze aus anderen Ländern als klasse eingestuft werden, die gleichen Leistungen von Einheimischen oft als "naja", "nachgemacht", "billig" oder bestenfalls "ganz witzig" empfunden werden, dafür verantwortlich. Spielt da vielleicht auch wieder ein fehlendes (positives) Nationsbewusstsein der Deutschen mit rein??

  4. #4
    Moderator Image Rules/Comicgate Forum Avatar von Sascha Thau
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    Ich glaube eher das da der Produktionsablauf und bekanntheitsgrad mit rein spielen.

    In Amerika, Japan, Frankreich können sich die Künstler zu 100% auf ihre Arbeit konzentrieren und erzielen dadurch natürlich im Schnitt bessere Ergebnisse als unser Amateur/Selbstausbeutungssystem. Insofern hat man als deutscher Comicmacher schonmal einen schlechteren Start, weil es bei den meisten Käufern heißt "was kann das schon sein? Das muß mindestens so gut sein wie das was ich eh schon lese." *mit_nem_spawn_heft_wedel*

    Wenn man dann mit was ganz anderem kommt fehlt wieder das Interesse. Comicleser sind konservativ und rückwärtsgerichtet.

    Zum anderen sind deutsche Comics bei den Großverlagen absolute Mangelware, werden kaum beworben und damit ziemlich unbekannt. Bevor ich in die Szene tiefer eingetaucht bin kannte ich Zwerchfell, Menschenblut etc. gar nicht.

    In den Comicshops gibt's nur Carlsen, Ehapa, Marvel und DC (respektive ihre Lizenznehmer) und wenn man nicht in den Kisten in der verstaubten Ecke wühlt kommt man auch nicht drauf das da noch was anderes existiert.

    Aber ich kann mich Flix nur anschließen, so langsam gibt's wirklich keine Ausreden mehr. Schwarzer Turm, Zwerchfell, etc. sind an nem Punkt angelangt wo man sich mit ausländischen Produktionen messen kann. Momentan sehe ich da wenigstens einen Silberstreif in punkto Zukunft deutscher Comics.

    bye Sascha
    bye Sascha

  5. #5
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    Brösel? Ralf König? Walter Moers?
    Oder zeichnen die keine richtigen Comics?

  6. #6
    Moderatorin Zwerchfell Forum Avatar von Morn
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    @Hate: Doch, die zeichnen richtige Comics. Aber wieso bist du so stolz drauf, dass dir da drei Ausnahmen eingefallen sind, die die Regel bestätigen? Es gibt in Deutschland hunderte von professionellen Zeichnern.
    Lorraine

  7. #7
    Mitglied Avatar von flix
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    @Hate: Eigentlich sollten wenn einem, dann doch Dir mehr als die drei deutschen Standardzeichner einfallen, die man aufzählt, wenn es um deutschen Erfolg geht... Und komm mir jetzt bloss nicht mit Uli Stein.

  8. #8
    Moderator INC Forum Avatar von MadMike313
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    Ein passendes Beispiel zum Thema.
    Gerade im Handel erschienen ist ein neuer Versuch Perry Rhodan als Comic zu etablieren.
    Eine deutsche Serie, deutsche Autoren und Redakteure - amerikanische Zeichner...

    Die Titelbilder wurden und werden dagegen von Deutschen Illustratoren gestaltet. Johnny Bruck hat bis zu seinem Tod mit fantastischen Bildern, den Stil der Serie über Jahrzenhte geprägt. Sven Papenbrock stammt aus dem Fandom und hat, bevor er sich professionell etablieren konnte, auch Comics gezeichnet. Man hat mit deutschen Künstlern also positive Erfahrungen gesammelt.

    Warum zeichen nun Amis (ziemlich mittelmäßtig, wie ich finde) die Comicserie?
    Wurde man in Deutschland nicht fündig? Hat man sich überhaupt bemüht? Eine Kostenfrage? Ich weiß es nicht.

    Der jetzige Stil ist sowas, wie "Image für Arme". Der graphische Stil von Perry Rhodan ist so nachhaltig von Johnny Bruck geprägt worden, mit dem mehrere Lesergenerationen aufgewachsen sind, daß die Amis eigentlich nur verlieren können. Sie kannten die SF-Serie vorher nicht und versuchen ihren von 40 Jahren Superhelden-Monokultur geformten Stil anzupassen. Das kann nur scheitern.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Abulafia
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    @ flix:
    Das sind aber genau die Titel, die sich verkaufen - und zwar zu imo horrenden Preisen, weil sie zumeist verschenkt werden und die Käufer deshalb nicht so auf den Preis schauen. "Alles gute zu den ersten Hämorrhoiden", "Endlich Schwiegermutter", "Das Buch zum Eierschaukeln" etc findet man in jeder Buchhandlung, oft an guten Stelle positioniert.
    Butschkow, Stein, Perscheid und wie sie alle heißen sind die erfolgreichen Bildgeschichtenzeichner in Deutschland.

  10. #10
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    Original geschrieben von flix
    @Hate: Eigentlich sollten wenn einem, dann doch Dir mehr als die drei deutschen Standardzeichner einfallen, die man aufzählt, wenn es um deutschen Erfolg geht... Und komm mir jetzt bloss nicht mit Uli Stein.
    Nein, mit Thomas Goletz („Diddl“).

    Einigermaßen erfolgreich sind Ralf Ruthe, Robert Labs und ©Tom, Figuren wie „Karl der Spätlesereiter“, „Sandra Bodyshelly“ und die „Ottifanten“.
    Gerhard Seyfried war erfolgreich, Ralf Paul auch.
    Phil Tägert könnte erfolgreicher sein, wenn er wollte.
    Mosaik hat ganz treue Leser.

  11. #11
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    @Morn:
    Wenn man über den Erfolg von deutschen Comics redet, sind Zwerchfell und Schwarzer Turm eher Erfolgsgeschichten, wenn man das Verlagsprogramm betrachtet. Die Comics von Mawil, Wittek oder Klaus Cornfield sind toll, aber eher nicht massentauglich. Daß es von den kranken Comics schon acht Hefte in mehreren Auflagen erscheinen oder die Strandsafari schon nach kurzer Zeit nachgedruckt werden muß, stimmt da doch eher optimistisch.

    @flix:
    Hate hat völlig recht: Mit Brösel, Ralf König und Walter Moers gibt es so etwas wie einen erfolgreichen deutschen Mainstream, und beim Mainstream hat die Globalisierung bekanntermaßen noch nicht zugeschlagen: Superhelden kommen selten aus Frankreich und francobelgische Abenteuer und Funnies kaum aus den USA, und beides wird in Deutschland nicht sinnvoll zu produzieren sein, weil es in den jeweiligen Ländern viel mehr und erfahrenere Zeichner und damit auch eine vielfach größere Chance auf wirklich gute Comics gibt. Auch wenn er gar nicht schlecht ist: Warum soll ich mir Natke kaufen, wenn ich das Original Franquin haben kann?

    Was ich nicht kenne, kann ich auch nicht kaufen. Daran scheiterts in Deutschland auch leicht: Ich bin ein Provinzmensch, und zum nächsten Comicladen sind es knapp 40 km. In Frankreich mit stärkeren Verlagen und einem größeren Vertriebsnetz könnten Leute wie Mawil oder Geier bestimmt mehr Leute erreichen. Aber das Thema ist ja hier sicher auch schon totdiskutiert worden.

  12. #12
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    Nicht zuletzt gibt es ja auch noch die neue Frankfurter Schule: Katz & Goldt, Rattelschneck, Bernd Pfarr oder Greser und Lenz sind ja auch erfolgreich.

    Ach ja, nochmal @Morn:
    Die Lindenstraße hat sich doch auch besser verkauft als die Unterwäsche von Else Kling, wenn ich mich recht erinnere...
    Geändert von Kendall (01.09.2002 um 22:43 Uhr)

  13. #13
    Mitglied Avatar von Manila
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    Das ist trotzdem ne gute Frage. Vielleicht ist es mit deutschen Comics ein bisschen, wie mit deutschen Filmen, die will ja auch kaum einer sehen.
    Normalerweise sollte sozio-kultureller Humor und Zeitgeist im deutschen Comic den Leser doch ansprechen, aber nein, der dt. Leser scheint sich mehr zu freuen, wenn er einen Gag im US-Comic nur deshalb versteht, weil er so toll mit der Kultur und Sprache des Landes vertraut ist. Comics beinhalten immer Fiktion, oft auch Fantasy- oder SF-Aspekte, vielleicht passt das für einige nicht nach Deutschland oder sie bevorzugen eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen im Comic, weils sonst nicht "glaubhaft" wirkt (selbst wenns nicht in D spielt, scheint zu reichen, wenns ein Deutscher erdacht hat, nicht so, Szenarien in ausländischen Produktionen, die in Deutschland spielen, sowas scheint beliebt), als Bsp. nenn ich jetzt mal Dorn von IPP, die einen finden es unmöglich, die anderen super-klasse. Vielleicht hats auch was mit der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands zu tun, hier könnt ich echt nur spekulieren. Also für meine Oma war Micky Maus "Schund", von der kenn ich nur Mecki (der mit seiner Igelfrau als Plastikfigur auf Omi's Sofa Chucky-mässig mit leeren starren Augen kleine Kinderseelen einfängt ...). Mal ganz profan, keine Ahnung, vielleicht haben die Deutschen ja ihr Land wieder aufgebaut, während die Alliierten Comics gelesen haben... Die Amis integrieren Comicfiguren in Bereichen der Wirtschaft, jeder neue Charakter bekommt sofort ne Cerealie auf den Leib geschneidert, auf deren Packung wird die Figur zum Icon. Also auf ne richtige Erklärung für das hier angesprochene Phänomen komm ich auch nicht mehr, aber ich hoffe wirklich, dass die Mangawelle nicht nur den Absatz japanischer Comics fördert, sondern die Jugendlichen in ein paar Jahren auch neugierig auf einheimische Produkte macht, ob jetzt Micky Maus oder Manga , da seh ich nicht so den Unterschied .
    Achja, den Erfolg deutscher Cartoonisten kann man sicherlich der langen Tradition der politischen Karikatur zusprechen, war ja in Deutschland auch immer beliebt, sicherlich früher auch mit pädagogischer Funktion. Das kleine A******** war revolutionär, was Frechheit und kommerzielle Zensur betraf und Ralf König wagte den Schritt, die sexuelle "Minderheit" (ist es noch ne Minderheit ...?!) zu der er selbst gehört, sowie die "Mehrheit" , die ihr gegenübersteht, gekonnt aufs Korn zu nehmen.

  14. #14
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Mainstream Mainstream Mainstream: Ich möchte dochmal gerade dazu sagen, dass besonders Walter Moers, aber auch Ralf König weitaus radikaler und unorthodoxer sind als das allermeiste, was die deutsche Comicszene hervorbringt. Das Geheimnis ist wohl, mit seinen Inhalten Leute ausserhalb der Comicszene zu erreichen, ohne ihre Veröffentlichungen in KOWALSKI und TITANIC wäre die beiden auch nie bekannt geworden. Aber ansonsten: Das wirklich 100% gute wird sich über kurz oder lang immer durchsetzen, und je eigener und authentischer, desto besser. Ob man deutsche Superhelden wirklich braucht, ist echt so eine Frage.

    Und dann ist es natürlich auch ein bisschen ein Teufelskreis, es wurde schon erwähnt: wenn die Kleinverlage nicht in den Regalen stehen, wo soll man sie dann finden?

  15. #15
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    "...wirklich 100% gute wird sich über kurz oder lang immer durchsetzen..."
    --
    Sehe ich auch so. Am Ende fallen mir auch nur eine handvoll amerikanischer Star-Zeichner ein - das ist bei den Deutschen nicht anders. International gesehen gibt es halt eine Klüngel-Elite von Alex Ross bis zum Dragon-Ball-Erfinder, die vermeintlich alles zu überschatten droht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich *alle* amerikanischen, französischen, englischen ect.-Zeichner in ihren jew. Regionen in vollkommen paradisischen Zuständen wiederfinden...

    Grüße...

  16. #16
    Moderator Image Rules/Comicgate Forum Avatar von Sascha Thau
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    Hoppla.

    Macht ihr's euch da nicht etwas einfach? Es reicht einen guten Comic hinzuklotzen und der Rest kommt von selbst? Wenn das so wäre, wäre die Welt ein Hollywood Film. Warum nur verkauft dann 100 BULLETS nach 30 Ausgaben gerade mal ein Drittel von TRANSFORMERS #2?

    Bei aller Liebe, aber das ist eine waghalsige These.

    bye Sascha
    bye Sascha

  17. #17
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Wag, wag, wag.

    Naja, die Jungs aus der Knollenecke tun sich da schon einiges leichter, vielleicht weil sich Humor allgemein nicht schlecht verkauft, aber auch nicht zuletzt weil diese Sachen dann auch die eine oder andere Frau liest, waghalsige These die zweite (SiP? Mangasch**ß?).

    Die Sache ist, dass alle Knollenmänner in strunznormalen Zeitungen veröffentlicht haben und darüber ihr breites Publikum gefunden haben, die drei obengenannten Grazien haben zu 80 % oder mehr eine Leserschaft die sonst nie auf die Idee käme Comics zu kaufen, eine Phantasy- oder Crimestory kriegt diesen Rahmen nicht.

    Also für "meine" Baustelle kann ich die These vertreten, Fil z.B. veröffentlicht(e) irgendwann Farbalben mit den absolut durchgeknalltesten Geschichten, weil er halt sehr lange Zeit sehr gute Ideen hatte, ähnlich wie Walter Moers. Und in USA ist die erste Auflage von BOX OFFICE POISON schon ausverkauft, und das bei einem 608-Seiten-Buch.

    Das Zeug muss halt so überzeugend sein, dass man sofort mehr will. Das Problem ist ja nicht dass es viele schlechte Comics gibt. Das Problem ist, dass es soviele Comics gibt die "nicht schlecht" sind, aber auch nicht mehr als das.

    Vielleicht geht es wirklich nur über den Umweg Cartoons, ich weiss es nicht. Ich bin in dem Rahmen nur mal gespannt, wie sich Flix oder Mawil entwickeln werden. Also, irgendwie bleibe ich dabei: was wirklich sehr sehr gut ist, eine grosse Eigenständigkeit und eine starke Identität hat, die sonst durch nichts und niemanden zu ersetzen ist, wird sich irgendwann durchsetzen. Das glaube ich wirklich. Und immer immer wieder: Es liegt nicht an den Zeichnern. Es liegt an den Inhalten.
    Geändert von Spong (02.09.2002 um 17:58 Uhr)

  18. #18
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    Re: Wag, wag, wag.

    Original geschrieben von Spong
    Also, irgendwie bleibe ich dabei: was wirklich sehr sehr gut ist, eine grosse Eigenständigkeit und eine starke Identität hat, die sonst durch nichts und niemanden zu ersetzen ist, wird sich irgendwann durchsetzen. Das glaube ich wirklich. Und immer immer wieder: Es liegt nicht an den Zeichnern. Es liegt an den Inhalten. [/B]
    Also wenn es an den Inhalten liegen würde, wären wir alle bei Zwerchfell schon Euro-Millionäre...ohne Scheiß jetzt!
    Es liegt halt am Markt, der für Comics dieser Machart leider definitiv NICHT existiert ( und ohne knetemäßige Werbepower auch nie zu erschließen ist!).

  19. #19
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    Macht ihr's euch da nicht etwas einfach? Es reicht einen guten Comic hinzuklotzen und der Rest kommt von selbst? Wenn das so wäre, wäre die Welt ein Hollywood Film. Warum nur verkauft dann 100 BULLETS nach 30 Ausgaben gerade mal ein Drittel von TRANSFORMERS #2?
    --
    Transformers = Hollywood-Film / 100 Bullets = Independent-Film?

    Nur so'ne These......

    Gruß...

  20. #20
    Mitglied Avatar von Manila
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    Re: Wag, wag, wag.

    Original geschrieben von Spong
    (...)
    Das Problem ist, dass es soviele Comics gibt die "nicht schlecht" sind, aber auch nicht mehr als das.
    (...)
    Und das denk ich halt überhaupt nicht, ich kenn soooo viele gute, grad und besonders auch deutsche Comics, die echt schlechten bekommt man meist gar nicht zu sehen, es sei denn, es steckt viel Geld hinter dem Projekt. Dein "nicht schlecht" ist für andere ein "unglaublich gut", für wieder andere ein "grotten-schlecht", dass ist so relativ. Und an den Inhalten liegt es m.M. nach auch nicht, dass hier kaum dt. Comics verkauft werden, gerade die inhaltliche Vielfalt einheimischer Hefte ist unglaublich gross, sollen sich denn alle einander angleichen? Du forderst ne starke Identität (?), wie lässt sich sowas miteinander vereinbaren?

  21. #21
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    IDENTI f*cking TÄT!!

    Nun, es gibt schon ein paar absolute Kriterien, wie gut oder schlecht etwas erzählt ist und ob du sofort in der Story drin bist, ob die Charaktere real sind u.s.w. ob. es. dich. erreicht.

    Inhaltliche Vielfalt steht einer starken Identität nicht entgegen. Und mit Identität meine ich etwas, was niemand macht oder kann, ausser diesem einen Menschen der eben das kann und macht was er kann. Moers hat mit superpersönlichen Comics angefangen und ist zehnmal mehr "independent" als HORST oder so.

    Natürlich gibt es viele "gute" Comics, aber um einen Nicht-Comicleser zu überzeugen musst du halt was sehr, sehr überzeugendes anschleppen. Und wirklich gute Autoren gibt es einfach nur eine Handvoll. Wie gesagt, Leute die Wolverine anatomisch sauber in allen Perspektiven hinberkommen gibts genug. Es geht um was ganz anderes.

    Aber klar, es gibt auch andere Gründe. Es gibt keinen Comic-Diskurs, der SPIEGEL bespricht keine Comics (bitte jetzt nicht mit irgendwelchen Ausnahmen ankommen.) und wie gesagt, Indiecomics liegen ja sogar bei Comichändlern höchsten im Glücksfall rum. Aber wann wird das jemals anders sein? Man kann halt einfach nur versuchen, klasse Bücher rauszubringen und zu hoffen, dass sich irgendjemand die Mühe macht sie zu entdecken.
    Geändert von Spong (03.09.2002 um 09:22 Uhr)

  22. #22
    Mitglied Avatar von Manila
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    Aber egal, wie Moers angefangen hat, sobald sich etwas so gut verkauft (und die Alben bekommste mittlerweile sogar in diversen Resterampen-Läden, dat sind Traum-Vertriebswege... ) ist es nicht mehr independet. "Horst" ist ne Serie, die sicher auch für ne breitere Zielgruppe bestimmt ist (wie so viele andere Comics), aber was machen, wenn der Markt nicht mitzieht? Ich meine, was kann persönlicher sein, als n Comic, wo ein Schreiber so einen frivolen autobiographischen Seelenstrip hinlegt? Z.B. der Büchermarkt ist so riesig, so viele schlechte Schreiber kanns nicht geben. F*** for "independent", echt, das Wort erinnert mich an meine Sturm- und Drang-Zeit, da hätt ich auch Independent-Cola getrunken, wenns die gegeben hätte.
    Gabs ja auch schonmal n Thread, aber für mich ist "independet" nicht gleich "gut". Auch die Utopie, einen Nicht-Comic-Leser zum Comicleser zu machen ist recht vermessen, auch wenn ichs manchmal selber hoffe, denke ein "Auf-Sich-Aufmerksam-Machen" & kontinuierliche Präsenz (Durchhaltevermögen) ist hier wichtiger, um langfristig im Bewustsein einer Konsum-Gesellschaft zu bleiben, vielleicht kauft sich 1-2% davon dann MAL ein Comic, und wenn von diesen gleichen Personen nochmal 5% auf Comics hängen bleiben, wäre das schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung Theorie ist so einfach....

  23. #23
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Wamma wamma wamma.

    1. Natürlich ist independent nicht gleich gut. Viele Sachen von kleinen Comicverlägen sind auch nicht gut, finde ich.

    2. Nochmal wegen Moers. Es geht die Mär dass er mit Ralf Koenig telefonierte und meinte "ich schreibe gerade an einem Buch das keiner lesen wird", was auch sehr gut hätte sein können. Und ann wurden die 13,5 Leben ein Riesenhit.

    Ist HORST nicht was für Leute denen die Dialoge bei WERNER zu lang sind?

    Und die Utopie, Nicht-Comicleser zu Comiclesern zu machen ist so vermessen nicht. König, Moers und strenggenommen auch Brösel leben von Nicht-Comiclesern. Aber klar, lange gut und lange präsent sein ist sehr wichtig.

    ES GIBT MOERS AUF RESTERAMPEN?

  24. #24
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    Original geschrieben von Spong
    Ist HORST nicht was für Leute denen die Dialoge bei WERNER zu lang sind?
    Zu diesem absurden Urteil kannst du eigentlich nur kommen, wenn du HORST bisher nie gelesen hast.

  25. #25
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    "Kommm, du süsse Venusblüte, lass mich von deinem Nektar kosten"

    Stimmt, an der Länge der Sätze liegts nicht.
    Will nix gesagt haben.
    Geändert von Spong (03.09.2002 um 12:08 Uhr)

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