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Thema: Annett Louisan

  1. #1
    Grumpy Cat Avatar von Schwarze Katze
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    Annett Louisan

    Es gibt nur wenige Künstler, die mich schon mit dem ersten Song begeistern können, aber Annett hat es gestern geschafft. Im Auto saß ich als mich die ersten Klänge von "Das Spiel" überraschten. Okay, dachte ich mir, wieder ein eingängiger Lalasong ohne tieferen Sinn, wurde aber recht schnell eines besseren belehrt, denn die Worte, die da von einer sanften, bestörenden Stimme gesungen und von beschwingten Klängen untermalt wurden, waren so gar nicht oberflächlich, wie ich es erst angenommen hatte. Das musste ich mir dann doch mal genauer anschauen.

    Und so bemühte ich dann auch am Abend eine allseits bekannte Suchmaschine, um zu erfahren, dass die Frau hinter der Stimme Annett Louisan heißt, mindestens genauso reizend aussieht wie sich ihre Stimme anhört und gerade ihr Debüt-Album Boheme veröffentlich hat.
    Praktischerweise finden sich auf ihrer Homepage alle Songs dieses Album zum probehören und auch für Textfetischisten ist gut gesorgt.
    So kann man sich davon überzeugen, dass die anderen Songs der Single in nichts nachstehen.

    Eingängig, aber doch poetisch und durchaus mit Tiefgang aber ohne einen gleich runterzureißen.



    Textauszug aus "Das Spiel"

    daß du nicht mehr bist was du einmal warst
    seit du dich für mich ausgezogen hast

    daß du alles schmeißt wegen einer Nacht
    und alles verlierst war so nicht gedacht

    du willst mich für dich und du willst mich ganz
    doch auf dem Niveau macht’s mir keinen Spaß

    das füllt mich nicht aus ich fühl mich zu haus
    nur zwischen den Stühlen

    ich will doch nur spielen
    ich tu doch nichts
    [..]

  2. #2
    Mitglied Avatar von Marko
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    Mir ist das Stück "Das Spiel" auch aufgefallen, war aber von dem Text etwas, sagen wir, erschrocken. Ich finde ihn nicht "poetisch", sondern sehr verletzend. Korrigiere mich, wenn ich ihn falsch verstanden habe, aber in meinen Augen klingt das wie das "Spiel" einer Frau, die die Liebe eines Mannes benutzt, um ihren Spaß zu haben: Sie läßt sich auf eine Nacht ein und merkt nun, dass der Mann sie liebt, was sie nicht will, weil sie ja "nur spielen" will.

    In meinen Ohren klingt das tief demütigend, wenn man einen Song darüber schreibt, dass man ja nur auf die schnelle Nummer aus war, von Liebe aber nichts wissen will. Das ganze wird dann von einer betörenden Stimme vorgetragen, die ich absolut umwerfend schön finde, was die Aussage noch schlimmer macht!

    Melodie und Gesang gefallen mir wirklich sehr, nur der Text ist für mich ein Pseudo-Aufreger: Da machen wir mal ein Strück, das wie ein Lovesong klingt, aber inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem verkorksten Liebesleben einer Frau, die nur mal so zum Spaß mit einem Typen ins Bett geht. Ich finde nicht, dass man sowas so darstellen muss!

    Ich lasse mich natürlich gern überzeugen, dass ich das Stück falsch verstehe (wenn ich es denn tue).

    Gruß,
    Marko

  3. #3
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    Die Worte:
    Die will doch nur spielen, die tut doch nichts
    hört man ja sonst klassischerweise von Hündinnen-Besitzer/innen

    starke leistung, wenn ein mädel in meinem alter sich mit diesem satz identifizieren kann.
    transportiert man diese hundemetapher dann auf sexuelle basis würde man als rüde dafür wahrscheinlich erstmal kastriert werden.

    und wer diese stimme betörend findet... also... mein lieber nabokov, eiwei....

    wuff wuff

  4. #4
    Mitglied Avatar von Fiery Isis
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    Zitat Zitat von Marko
    Da machen wir mal ein Strück, das wie ein Lovesong klingt, aber inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem verkorksten Liebesleben einer Frau, die nur mal so zum Spaß mit einem Typen ins Bett geht. Ich finde nicht, dass man sowas so darstellen muss!
    Najaaa, also, erstmal ist ein Liebesleben deswegen noch lange nicht verkorkst, weil man mit nem Typen nur ins Bett will. Zweitens kann und soll man in Liedtexten alles darstellen, was einen beschäftigt.

    Ansonsten kann ich mich nur Piwi in allen Punkten anschliessen. Vollstens.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Mir gefällt die Musik sehr gut. Akustische Instrumente sind eh mein Ding.
    Das Mädel sieht im Video wesentlich lolitahafter und verführerischer aus im RL (wenn man ihren Auftritt bei Sarah Kuttner zugrundelegt).
    Geht man von der empirischen Tatsache aus, daß hin und wieder zwei miteinander ins Bett gehen, die nicht in heiliger Liebe zueinander entbrannt sind, ist der Text nicht realitätsfern oder skandalträchtig (nur eher mittelmäßig bis schlecht gereimt). Zumindest doch harmlos im Vergleich dazu:

    Du nimmst mich zärtlich in den Arm,
    da wird mir heiß und kalt und warm,
    und dann küßt du mich, wo ich es gerne mag,
    bringst mit Routine und Gefühl
    auch deine Hände mit ins Spiel,
    doch jetzt mach schnell, mein Freund, es wird bald wieder Tag.
    Dann zieh dich an und geh und spiel nicht den Verlegnen,
    denn am Tage möcht ich dir nicht gern begegnen.

    Du beißt mich liebevoll ins Ohr
    wie ein verwegner Matador
    und fummelst sachgerecht an meinem Dekolleté.
    Wie gut, daß ich an diesem Tag
    nur einen Bademantel trag,
    denn wenn es hell wird, zieh dich an, mein Freund, und geh.
    Vergiß den Mantel nicht, es fängt gleich an zu regnen.
    Denn am Tage möcht ich dir nicht gern begegnen.

    Du tastetst dich noch etwas bang
    an meinen Hüften längs entlang
    und kreist den Tatort des Geschehens langsam ein.
    Dann sinkt ein Schauer wilder Lust
    sowie dein Kopf auf meine Brust,
    und dann wird mein Körper mir ein Stück zu klein.
    Die Götter mögen deinen Ein- und Ausgang segnen,
    doch am Tage möcht ich dir nicht gern begegnen.

  6. #6
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
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    @ Marko:
    ich habe den Text eher ironisch verstanden, nach dem allgemeinen Motto "Bei Männern gilt es als cool, warum dürfen wir das nicht, ohne direkt als Schlampe bezeichnet zu werden?" [ich weiß, letzteres hast Du nicht gemeint]
    Ich habe jetzt mal gegoogelt und folgende Antwort von ihr in einem Interview gefunden:
    "Frage: Die Männer finden's klasse, dass endlich mal eine Frau singt "Ich will doch nur spielen". Die Frauen hingegen behaupten, der Song sei ironisch gemeint. Was sagst Du dazu?

    Annett Louisan: Das ist eine gute Frage! Ich finde, von beiden Seiten ist etwas dabei. Ich finde auch, dass der Song natürlich was Ironisches hat, etwas überspitzt ist und mit einem Augenzwinkern zu betrachten sein sollte. Aber es ist natürlich auch eine kleine Wahrheit dabei. Ich glaube, dass man als Frau – oder die meisten Frauen – im Leben entdeckt, dass man eine bestimmte Form von "Macht" entwickelt; dass man entdeckt, dass man auch spielen kann mit den femininen Dingen, die man an sich hat. Und, ja, es ist beides dabei!"

    Und ich finde die Stimme auch bezaubernd. Gleichzeitig ist es erschreckend, was für ein Hype um sie und die Texte gemacht wird (ist mir beim Durchlesen einiger Google-Treffer merklichst aufgefallen).

  7. #7
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Heute isse in der NDR-Talkshow. Mal sehn, was sie so erzählt.

  8. #8
    Mitglied Avatar von kevin smith
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    nix wirklich berauschendes. das übliche gelaber einer deutschen musik-hoffnung. belanglos.

    Happy people have no stories.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Nach zehn CDs ist sie wohl mehr als eine Musik-Hoffnung.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  10. #10
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Wenn "kevin smith" bisher noch nicht an Altersschwäche gestorben ist, dann schämt er sich jetzt bestimmt, für seinen damaligen Irrtum.

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