Es gibt nur wenige Künstler, die mich schon mit dem ersten Song begeistern können, aber Annett hat es gestern geschafft. Im Auto saß ich als mich die ersten Klänge von "Das Spiel" überraschten. Okay, dachte ich mir, wieder ein eingängiger Lalasong ohne tieferen Sinn, wurde aber recht schnell eines besseren belehrt, denn die Worte, die da von einer sanften, bestörenden Stimme gesungen und von beschwingten Klängen untermalt wurden, waren so gar nicht oberflächlich, wie ich es erst angenommen hatte. Das musste ich mir dann doch mal genauer anschauen.

Und so bemühte ich dann auch am Abend eine allseits bekannte Suchmaschine, um zu erfahren, dass die Frau hinter der Stimme Annett Louisan heißt, mindestens genauso reizend aussieht wie sich ihre Stimme anhört und gerade ihr Debüt-Album Boheme veröffentlich hat.
Praktischerweise finden sich auf ihrer Homepage alle Songs dieses Album zum probehören und auch für Textfetischisten ist gut gesorgt.
So kann man sich davon überzeugen, dass die anderen Songs der Single in nichts nachstehen.

Eingängig, aber doch poetisch und durchaus mit Tiefgang aber ohne einen gleich runterzureißen.



Textauszug aus "Das Spiel"

daß du nicht mehr bist was du einmal warst
seit du dich für mich ausgezogen hast

daß du alles schmeißt wegen einer Nacht
und alles verlierst war so nicht gedacht

du willst mich für dich und du willst mich ganz
doch auf dem Niveau macht’s mir keinen Spaß

das füllt mich nicht aus ich fühl mich zu haus
nur zwischen den Stühlen

ich will doch nur spielen
ich tu doch nichts
[..]