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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #6351
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Passend zu den obigen Postings gabs bei mir heute

    Barfuß durch Hiroshima Band 2

    Band 2 steigert sich im Vergleich zum ohnedies sehr guten ersten Band 1 nochmals. Und zwar auf eine Art, dass das Lesen schon fast zu einer schmerzhaften Angelegenheit wird. Derart schonungslos und direkt wird das Leid nach den A-Bombenabwurf dargestellt. Das trotz dieses Leid immer wieder aufblitzende kindliche Wesen der Hauptfigur, welches schon wenige Bilder später in pure Trauer und Verzweiflung umschlägt, macht das alles schon beinahe unerträglich.

    Sollte jeder mal gelesen haben.

  2. #6352
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Fables 15 – Hexen



    Nachdem das launige Crossover doch die ein oder andere kleine Schwäche offenbarte, vor allem die nahezu gänzliche Abwesenheit des Schwarzen Mannes, Mr. Dark, freue ich mich, dass der äußerst bedrohlich wirkende Dunkelmann diesmal schon gleich zu Beginn etwas Screentime bekommt. Nachdem wir ihn kurz beim Aufbau seines neuen Reiches besuchen dürfen geht es ab in die Vergangenheit, in der wir viel über den dunklen Bösewicht erfahren. Vor allem wird der äußerst geheime Orden der Boxer eingeführt, was nichts mit gestählten Körpern in einem Kampfring zu tun hat, sondern viel mehr mit magischen Champions, die gelernt haben ganz außergewöhnliche Boxen herzustellen, in denen sich schreckliche Übel einsperren lassen. Somit sollte die Verbindung zu unserer dunklen Bedrohung klar sein.

    Sehr starkes Opening und mit den Boxern wird auch gleich ein geschickter Brückenschlag zur Baba Yaga vollzogen. Die ist ja, wie wir schon wissen, nicht mehr angekettet, doch ihre Freiheit hat sie dennoch nicht erlangt, ist sie doch unter den Trümmern von Fabletown in einem labyrinthartigen Höhlensystem eingesperrt. Genauso wie übrigens auch Bufkin, der Zauberspiegel, der Kopf von Frankensteins Monster sowie eine Masse weiterer Köpfe von ehemals bösartigen Holzpuppen. Ach ja, auch der Dschinn geistert in diesen Höhlen herum und so ergibt sich eine äußerst spannende, klaustrophobische Umgebung für eine wunderbare Story, in der die Helden aus der zweiten Reihe mal ins rechte Licht gerückt werden. Für mich das Highlight des Bandes!


    Was nicht heißt, dass die Vorgänge auf der Farm nicht ebenfalls äußerst fesselnd wären, denn da geht Frau Totenkinder ganz eigene, undurchsichtige Wege während sich die übrigen Hexen mit Gepetto um ihre Nachfolge streiten. Den ebenfalls sehr unterhaltsamen Abschluss bildet dann ein Märchen im reiche des Froschkönigs. Es geht um Recht, Unrecht und die Tücken der Rechtsprechung, um neue und alte Liebe, um Schuld, Sühne und das Recht auf Glücklichsein – und um Baseball. Ich liebe Baseball.

    Insgesamt wieder ein sehr starker Band, der für mich vor allem durch die Bufkin-Storyline glänzt, aber auch sonst kaum Kritikpunkte bietet. So kann es gerne weitergehen!

    8,5-9/10

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  3. #6353
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    @ Gagel
    zu den Rucka Romanen Dschihad und Ein Job in Taschkent
    vom extrem toughen Character der Tara Chace gibt es auch auf deutsch eine fast komplette Agenten Comicreihe (Jugend Spinn off fehlt nur) auf deutsch namens Queen & Country (Modern Tales / Eidalon) , diverse Zeichner in s/w , u.a auch der The Old Guard Zeichner Fernandez , lohnt sich total
    DTV bzw. der Übersetzer hat bei den Romanen die Existenz der Comics nicht gewusst, ignoriert oder es war ihm völlig egal , vermutlich wurden die Romane eh nebenbei in einem Deal / Pool eingekauft wegen einer ganz anderen wichtigeren Lizenz bei DTV damals

    Rucka ist mit Brubaker und Nury für mich mit einer derzeit besten (Crime) Autoren, wobei Nury ja eher mehr Drama Autor ist
    Der einzige Unterschied ist , dass Rucka nahezu ausschliesslich weibliche Charaktere agieren lässt, sogar bei den Super Helden mit u.a Wonder Woman
    Tara Chase ist einer meiner seiner liebesten Frauen von Ihm.
    Geändert von Huckybear (21.09.2021 um 21:00 Uhr)
    Ein
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  4. #6354
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    @Huckybear
    Danke für den Hinweis

  5. #6355
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Frank Cappa – Der letzte Afrikaner



    Nach „Kalimbo“ und „Violetta“ ein weiterer Band aus meinem Run zur Einstimmung auf Afrika. Wobei ich mir unter dem Band ursprünglich etwas Anderes vorgestellt hatte, denn lediglich eine, nämlich die Erste der sechst enthaltenen Kurzgeschichten, kann tatsächlich zweifelsfrei nach Afrika verortet werden. In dieser sowie in zwei weiteren dient uns der Reporter und Kriegsberichterstatter Frank Cappa als Erzähler, gehören die drei Erzählungen doch zu seinen Memoiren. Die übrigen drei erzählen eigenständige Stories, die auch untereinander nicht verknüpft sind.

    Los geht es direkt mit der namensgebenden Geschichte des Bandes, Der letzte Afrikaner. Eine harte Geschichte über einen jungen Stammeskrieger, der von en Machthabern in einen Krieg getrieben wurde, den er nicht versteht und dessen Beweggründe ihm völlig schleierhaft sind. Der stolze Afrikaner will im Grunde nur zurück zu seinem Stamm und im Sinne seiner Ahnen ein ehrenvolles Leben bestreiten, doch wie überall wo die „zivilisierte Welt“ in ursprüngliche Lebensräume eindringt, kommt es ganz anders.

    Die Stadt der dreitausend Freuden erzählt eine Story voll bitterer Wahrheit über Kinderprostitution, in diesem Fall vor der exotisch anmutenden Kulisse Hong Kongs. Zurück im Krieg bietet Ein Tag in Barcelona einen intensiven, gänzlich ohne Text auskommenden Auszug der Eroberung einer Stadt und dem Leid, welches auch die Zivilisten ertragen müssen. Ich frage mich nur, welcher Truppeneinfall in Barcelona da gezeigt wird, denn für die Machtübernahme Francos ist das gezeigte militärische Gerät eigentlich zu modern.


    Das zweite Trio aus Geschichten beginnt mit Karelia, spielt im zweiten Weltkrieg, handelt von der verbindenden Kraft der Musik und zeigt, dass auch Soldaten, die von ihren jeweiligen Machthabern gegeneinander in den Krieg gehetzt werden, im Grunde die gleichen Ängste und Wünsche haben können, man dem sogenannten Feind also näher sein kann, als so manchem Nachbarn zu Hause, Brüder im Geiste und doch auf verschiedenen Seiten der Front.
    Der Bauer verdeutlicht, dass in einer Partie Schach, ebenso wie im Krieg, die Bauern die alles entscheidende Macht sein können und Der Mann in der Wüste ist ein packendes Psychospiel in irgendeiner abgelegenen Gegend. Ob im australischen Outback, im amerikanischen Hinterland oder sonst wo, auf jeden Fall könnte die Story auch astrein als Kurzgeschichte von Stephen King durchgehen.

    Insgesamt ein schnell gelesener, aber durchaus lohnender Band mit teils hartem Tobak, aber stets fesselnd und fein gezeichnet. Manfred Sommer war auf jeden Fall ein Guter, sowohl erzählerisch als auch am Zeichenbrett.

    7/10

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  6. #6356
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    L. Frank - Gesamtausgabe 1

    Ich lese gerade tatsächlich zum allerersten Mal L. Frank und bin überaus angetan. Klar, die Stories haben jetzt schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber wenn man klassische Abenteuergeschichten der 50er 60er Jahre mag, ist man hier genau richtig. Die Zeichnungen im Ligne Claire Stil passen zudem hervorragend dazu. Spannend ist auch die deutliche Entwicklung innerhalb der Serie. Story 1 könnte auch von E.P. Jacobs stammen, eine extrem dichte Erzählung mit hohem Textanteil, extrem vielen Panels und übertriebenem Finale. Geschichte 2 kommt dann im Vergleich viel leichter daher, die Panels sind deutlich weniger, größer und übersichtlicher, der Textanteil wurde signifikant reduziert, die Lesbarkeit steigt. Dazu spielt ein Teil der Erzählung am Mont Saint Michel und in Plougerneau, der Partnerstadt von Edingen-Neckarhausen, wo ein Teil meiner Familie verwurzelt ist.
    Einziger Kritikpunkt: es wird wieder mal ein „Erzfeind“ eingeführt, der Olrik-gleich in jeder Geschichte auftreten muss, zumindest bis jetzt. Schauen wir mal, ob sich da noch was ändert.

    Ich vergebe für Band 1 der wirklich schönen GA 4 von 5 Wohlfühlpunkten

    Auf zum 2. Band…

  7. #6357
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Ja, habe auch nur GA 1 bis her, fand die aber wunderschön, ich liebe dieses 50/60er Flair.
    Der Erzschurke nervt allerdings schon etwas.

  8. #6358
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Hi @BonePhone. Den Band habe ich zufällig auch in letzter Zeit gelesen und mir gings ähnlich. Die erste Geschichte war noch recht altbacken, die anderen beiden sind wesentlich flotter. Die Panels dürften aber ruhig noch etwas größer werden.
    Und ja, der immer gleiche Erzfeind scheint eine Kuriosität der Zeit zu sein. Ich vermute auch, dass der Jugendliche Robert ständige Begleitperson sein wird - vermutl. als verkaufsfördernde Identifikationsfigur für das damalige Zielpublikum. Mal schauen, ob er im Verlauf der Serie älter wird...

    Noch eine Frage an die Experten: In der Einleitung ist auf Seite 6 zu lesen, dass ab der 2. Geschichte Martin gar nicht mehr der Zeichner ist und er nur noch Szenario und Seitenaufbau geliefert hat. Als Autor (und Zeichner?) ist aber immer nur Martin auf den Titelseiten gennant. War das damals so üblich? Hat man dem Zeichnen weniger Stellenwert beigemessen?

  9. #6359
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von berlepsch Beitrag anzeigen
    Hi @BonePhone. Den Band habe ich zufällig auch in letzter Zeit gelesen und mir gings ähnlich. Die erste Geschichte war noch recht altbacken, die anderen beiden sind wesentlich flotter. Die Panels dürften aber ruhig noch etwas größer werden.
    Und ja, der immer gleiche Erzfeind scheint eine Kuriosität der Zeit zu sein. Ich vermute auch, dass der Jugendliche Robert ständige Begleitperson sein wird - vermutl. als verkaufsfördernde Identifikationsfigur für das damalige Zielpublikum. Mal schauen, ob er im Verlauf der Serie älter wird...

    Noch eine Frage an die Experten: In der Einleitung ist auf Seite 6 zu lesen, dass ab der 2. Geschichte Martin gar nicht mehr der Zeichner ist und er nur noch Szenario und Seitenaufbau geliefert hat. Als Autor (und Zeichner?) ist aber immer nur Martin auf den Titelseiten gennant. War das damals so üblich? Hat man dem Zeichnen weniger Stellenwert beigemessen?
    Fast alle Zeichner hatten Hilfe oder Studios, das kannst du sonst gar nicht schaffen bei dem Arbeitsvolumen. Martin hat ja verschiedene Serien betreut, von daher war das völlig normal. Assistenten wurden häufig nicht genannt, sogar Autoren mussten von den Zeichnern selbst bezahlt werden weil die Verlage sie als nicht so wichtig erachteten.
    Franquin hat z.B. Greg und auch Goscinny selbst bezahlt für die Mausi und Paul Gags.

  10. #6360
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Verstehe - wobei ich es hier schon krass finde. Anscheinend haben die Assistenten ja die ganzen Zeichnungen erstellt und nicht nur hier und da mal einen Hintergrund oder Requisiten reingemalt...

  11. #6361
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von berlepsch Beitrag anzeigen
    Verstehe - wobei ich es hier schon krass finde. Anscheinend haben die Assistenten ja die ganzen Zeichnungen erstellt und nicht nur hier und da mal einen Hintergrund oder Requisiten reingemalt...
    Ja, teilweise schon...
    Also nimm mal so eine Spirou Seite in Zyklotrops Labor, da hat fast alles Jidehem gezeichnet, oder Schlumpfalben wo Walthery, Derib etc. fast alles gezeichnet haben.
    Tim und Struppi die Mond Alben nur realisierbar weil Herge eben so tolle Assistenten hatte.

    Was aber nicht heißt, dass jetzt Martin oder Herge, Peyo und Co. gar nichts gemacht haben, aber ohne Hilfe wäre eben viel weniger bis gar nichts erschienen, weil du solche Qualität nicht alleine lange tragen kannst.

    War auch schon bei vielen Daily Strips so, natürlich gibt es Ausnahmen wie Bill Waterson oder Charles Schulz die alles allein gemacht haben.

  12. #6362
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Das textuelle Beschreiben, was auf dem Panel zu sehen ist, was bei Luc Frank in der ersten Geschichte noch wesentlich mehr passierte als in den Erzählungen 2 & 3: Ist das bei Alix auch so, also auch nur im ersten oder den ersten Alben oder zieht es sich da länger?

  13. #6363
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das ist bei Alix doch eine ganze Weile so, müsste mal schauen wie lange, denn irgendwann bist Du so drin, dass es nicht mehr wirklich auffällt oder stört, sondern einfach zum Flow und zum Stil dazugehört. Das wurde zu der Zeit halt wirklich noch oft gemacht, egal bei welcher Reihe.
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  14. #6364
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    Monster – Band 7 (Naoki Urasawa)



    Die Schlinge zieht sich zu um Dr. Kenzo Tenma, denn der wurde mittlerweile inhaftiert und soll des Mordes angeklagt werden. Sowohl der Großindustrielle Schuwald, der „Vampir von Bayern“ als auch ein ganzer Trupp von Tenmas ehemaligen Patienten glauben an dessen Unschuld und wollen den Besten Anwalt engagieren, den man für Geld bekommen kann. Doch ausgerechnet der hat selbst ein nicht gerade leichtes Päckchen zu tragen, wie Naoki Urasawa uns wieder mit seinem enormen Gespür für faszinierende Nebencharaktere erfahren lässt. Als wir dann noch den Partner des Anwalts kennenlernen, wir die Spannungsschraube nochmals mächtig angezogen.


    Derweil fällt dem jungen Prager Polizisten Suk ein Stein vom Herzen, als er plötzlich von allen Anklagepunkten befreit ist. Doch wie es dazu kam lässt den rechtschaffenden jungen Mann beinahe verzweifeln. Runge, der äußerst spezielle Mann vom BKA, kommt mit seinen Ermittlungen derweil deutlich voran, doch ob er endlich in der Lage ist die richtigen Schlüsse aus seinen Erkenntnissen zu ziehen bleibt für uns Leser weiter verborgen, es ist zum Haare raufen! Vor allem wird kaum noch ein Mensch die Geheimnisse des Hauses der Roten Rosen lüften können, dafür hat jemand gesorgt…

    Die spannendste Entwicklung können wir in diesem Band bei Kenzos Verflossener, Eva Heinemann erleben. Sie ist die Einzige, die Tenma durch ihre Aussage entlasten könnte. Doch neben ihren Alkoholproblemen ist sie weiterhin zerfressen von narzisstischem Hass und Neid und weit davon entfernt das Richtige zu tun. Dass sie dabei ständig auf Messers Schneide zwischen Leben und Tod balanciert, und weshalb das so ist, bemerkt sie in ihrem Wahn und Delirium überhaupt nicht.


    Ein absolut spannendes Psychogramm erster Güte, was Urasawa hier wieder abgeliefert hat. In detaillierten und minutiös geplanten Schritten schreitet die Story voran, man merkt, dass so langsam die Weichen gestellt und die Figuren in Position gebracht werden, nur wofür bleibt absolut undurchsichtig, denn so viele Handlungsstränge können auf die verschiedensten Arten weitergeführt werden, so verstrickt hat der Mangaka die Erzählung angelegt, so viele Fährten gezogen und Köder ausgelegt, es ist zum verrückt werden. Wahnsinnig spannend und weiterhin auf nahezu gleichbleibendem Niveau.

    9/10

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  15. #6365
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    The Walking Dead – Negan ist hier



    The Walking Dead nimmt in meiner “Comicleser-Karriere” eine kleine Sonderstellung ein, denn neben einem Schwung Alien- und Planet der Affen Comics (ebenfalls Cross Cult) sowie Kings Dunklem Turm (in der Splitter Ausgabe), gehört Walking Dead zu den wenigen Comics, die ich schon früher gelesen habe, bevor ich „so richtig“ in die Welt der neunten Kunst eingestiegen bin. Ich war schon immer ein kleiner Gore- und Zombiefan was Film und Fernsehen anging, und so war ich von Staffel eins an begeistert am Start, als TWD die Mattscheibe (bzw. in Uncut/Extended Form die BD-Player) eroberte. Seit jeher bin ich an Hintergrundmaterial zu meinen liebsten Filmen und Serien interessiert und natürlich auch an den entsprechenden Vorlagen. Es hat schon drei oder vier Serienstaffeln gedauert, aber dann hatte ich doch enormen Zug entwickelt, mal einen Blick auf die Comics zu werfen. Cross Cult hatte damals schon die ersten beiden fetten Kompendien auf den Markt gebracht, für mich der ideale Einstieg.


    Was soll ich sagen? Ich war schlicht begeistert. Dermaßen dicht geschrieben, keinerlei Leerlauf, stets spannend, blutig, mit Charakteren zu denen man wirklich Bindung aufbaut und mit denen man mitfiebert. Das ist es neben dem tollen Worldbuilding ja, was die Serie vor allen Dingen ausmacht! Es dauerte etwas, bis das dritte Kompendium rauskam, nachdem ich die ersten beiden verschlungen hatte. Die Unterschiede zwischen Serie und Comics halten die Spannung enorm weit oben und lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Nie kann man sicher sein was passiert, oder wer überlebt. Einige Personen treten in den Comics gleich gar nicht auf, bei anderen Szenen oder Tötungen wurde der Ablauf nahezu gleich gelassen, die Personen denen etwas widerfährt aber ausgetauscht. Bis auf einige Kleinigkeiten sehr geschickt gemacht das Ganze! Nach Kompendium drei war ich aber ziemlich aktuell, was eine enorme Wartezeit bis zu Band vier bedeutete. Irgendwie hat mich dann die TV-Serie auch nicht mehr so gefesselt, „Fear the Walking Dead“, das Spin-Off, war während der ersten Staffeln über weite Strecken schnarchlangweilig, und so habe ich mir das vierte Kompendium zwar bei Erschienen besorgt, genau wie die zusätzlichen Einzelbände und Hefte (um den Ersten davon geht es gerade, nur falls das jemand vergessen hat ), aber die Sachen fristeten ein eher trauriges Dasein auf meinem enormen Lese-K2.

    Aber vor einiger Zeit war es dann so weit: bei Prime wurde neue Folgen „Fear the Walking Dead“ angekündigt und irgendwie hatte ich Lust darauf mich da mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Also mal schnell gut zwei Staffeln aufgeholt, und was soll ich sagen? Es hat wieder dieses typische TWD-Feeling in mir geweckt und richtig „Spaß“ gemacht. Im Anschluss hatte ich direkt Lust mich auch bei der Hauptserie auf aktuellen Stand zu bringen, dazu habe ich einige bereits bekannte Folgen, die ich aber nur halbherzig geschaut hatte, nochmal wiederholt und dann die anderthalb neuesten Staffeln drangehängt. Knaller, ich bin wieder voll drin. Nochmal „schnell“ die letzten beiden Kapitel von Kompendium drei gelesen und dann. . . eine kurze Pause eingelegt. Nein, ich will mich nicht gleich ans „große Finale“ machen, sondern erstmal einen kleinen Happen schnabulieren. Da kommt mir doch die Origin Story zu Negan gerade recht.


    Gesagt getan, das Büchlein geschnappt und in einem Rutsch weggelesen. Das ist kein Problem, denn Spaß macht das zwar schon, kommt aber schon sehr mit einem Beigeschmack von Fast-Food daher. Sprachlich etwas primitiv, noch mehr als Negan sonst unterwegs ist, und storytechnisch sehr einfach gestrickt. Ja, das ist TWD und auch das Feeling kommt rüber, der ein oder andere Charakterzug von Negan wird ein wenig beleuchtet und eine Erklärung für seine späteren Taten zumindest teilweise geliefert. Aber wirklich in die Tiefe geht das alles ehrlich gesagt nicht. Für Walking Dead-, und vor allem Negan-Fans, ein kleines Schmankerl, eine schicke Ergänzung, doch komplett belanglos für den Hauptplot und wirklich Neues wird auch nicht geboten. Kann man, muss man aber sicher nicht.

    6/10

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  16. #6366
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    The Unwritten – oder das wirkliche Leben 5: Schöpfungsgeschichte



    *Platsch* - Tropfnass landet Tom Taylor auf dem Tisch irgendeines Diners. Raus aus dem Ozean, raus aus dem Leviathan, wie er in mannigfaltigen Geschichten Erwähnung findet, raus aus der Erzählung und wieder zurück in das wirkliche Leben, wo Lizzy und Richie gerade Pläne schmieden, wie sie am geschicktesten ein Auktionshaus überfallen. Dort soll nämlich in Kürze der Nachlass Wilson Taylors, Toms Vater, aus der Villa Diodati unter den Hammer kommen. Während also der perfekte Heist geplant wird geben sich Lizzy und Tom auch fleischlichen Freuden hin, während Richies Freizeitaktivitäten eher von der blutigen Art bestimmt werden, denn als Vampir hat man schließlich gewisse Bedürfnisse. Dennoch vernachlässigt er seine Pflichten nicht und hält Tommys (bzw. Toms) Mythos fleißig im Netz und in den sozialen Netzwerken am Leben.

    Der Einbruch und die darauffolgende Auktion entpuppen sich erst als Falle, dann als absolutes Desaster und auch, wenn wir aufgrund der Erinnerungen, die durch all die alten Erbstücke bei Tom geweckt werden, viel über die Vergangenheit erfahren und so das ein oder andere Puzzleteil an die richtige Stelle rückt, bleibt das Gesamtbild noch sehr undurchschaubar.


    Die hervorragende, vierteilige Storyline über den Tinker durchbricht nicht nur mal wieder eine Metaebene, sondern stallt zum einen eine wunderbare Hommage an das goldene &Zeitalter der Superhelden dar, prangert andererseits aber auch die Missstände der Branche an, indem eine Comicautorin, die sich, um überhaupt die Chance zu bekommen veröffentlicht zu werden, als Mann ausgeben muss. Das ist wahrlich nicht weit hergeholt, denn auch wenn ich mich in der Comichistorie nicht ganz so gut auskenne kann ich mir gut vorstellen, dass das zu der Zeit an der Tagesordnung war. Von Autoren „normaler“ Belletristik kennt man das ja auch. Da durften Farbige Autoren sich nicht als solche zu erkennen geben, mussten eventuell sogar „weißer“ klingende Künstlernamen verwenden. Das wurde bei DS9 mal in der wunderbaren Folge „Far Beyond the Stars“ thematisiert. Das passt wie die Faust aufs Auge, denn auch die äußerst talentierte und erfolgreiche Autorin Dorothy Fontana wurde lange Jahre nur als D. C. Fontana genannt und so suggeriert, ein Mann hätte die entsprechenden Romane geschrieben. Teilweise schrieb sie direkt unter männlichen Pseudonymen.

    Insgesamt also wieder ein äußerst gelungener Band, der nicht nur die Story spannend vorantreibt, erneut als Liebeserklärung an das Storytelling, egal ob in Büchern oder Comics, verstanden werden kann, sich aber auch nicht scheut, die Missstände, die teilweise bis heute herrschen, beim Namen zu nennen. In der Geschichte selbst bekommt Madame Rausch einen diesmal einen größeren Part zugedacht, der ihren Charakter noch rätselhafter erscheinen lässt als ohnehin schon und Pullman enthüllt mehr und mehr, wie gefährlich er wirklich ist! Das Finale verspricht einen gewaltigen Showdown im Folgeband, aber im Grunde kann es das noch lange nicht gewesen sein. Hach was bin ich so aufgeregt!

    9/10

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  17. #6367
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    The Walking Dead – Kompendium 4



    Auf Disney+ läuft gerade die finale Staffel der erfolgreichsten Zombie-Serie aller Zeiten, Grund genug für mich endlich mal ein paar Worte zum finalen Comic-Kompendium zu verlieren, welches ich schon vor einigen Monaten beendet habe. Grundsätzlich wurde der rote Faden der Comics in der Serie ja beibehalten, es wurden sich aber sowohl in den Storyfeinheiten, als auch bei den Charakteren so einige Freiheiten genommen. Prinzipiell finde ich das eine gute Sache, denn zum einen hält das die Spannung oben, auch wenn man eines von beidem, also Comics oder Serie, schon kennt und andererseits kann man gerade bei der Serie Charaktere, die nicht so gut funktionieren einfach wieder „rausschreiben“ und dafür Fanlieblinge etwas länger dabei behalten, als es in der Vorlage der Fall war. Das hängt ja auch immer ein Stück weit vom Schauspieler ab. Wer die Vorgängerbände noch nicht kennt, die Rezi kann ein paar Spoiler dazu enthalten, aber da die Reihe jetzt doch schon so einige Jahre auf dem Buckel hat, der finale Kompendium-Band erschien immerhin bereits vor knapp zwei Jahren, setze ich keine Spoiler-Tags.


    Ezekiels Kopf auf einem Pfahl, mit dieser traumatischen Szene endete das dritte Kompendium und exakt da steigen wir auch wieder ein. Alpha, die Anführerin der Flüsterer hat ihrer Drohung, die sie mit einem Meer aus Beißern im Rücken ausgesprochen hat, Nachdruck verliehen und ihre Grenze, die Rick und seine Truppe tunlichst meiden sollen, auf die denkbar furchtbarste Weise abgesteckt. Eine Katastrophe von derartigen Ausmaßen sorgt nicht nur für nackte Angst, Wut, Hass und Zorn, vor allem schürt sie auch Zwietracht in der Gemeinschaft, denn jeder hat seine eigene Auffassung davon, wie mit der Situation umgegangen werden sollte. Hier packt Robert Kirkman wieder seine größte Stärke aus, denn nicht das blutige Treiben steht im Vordergrund, sondern das Drama um die Charaktere, ihre Entscheidungen, die Dinge mit denen sie hadern oder fertig werden müssen. Absolut packend, stimmig und ganz großes Kino.

    Natürlich mündet das Ganze dann schließlich doch in den großen Krieg mit den Flüsterern, in dem die schwersten Geschütze aufgefahren werden. Selbst Negan „entkommt“ aus seiner Zelle und wird erneut zu einer zentralen Figur, die Ereignisse überschlagen sich und auch die Action kommt selbstredend nicht zu kurz. Am Ende wird überdeutlich wie bitter ein Sieg sein kann, egal wer ihn erringt. Eine große Tragödie, die noch lange nicht das Ende unserer Reise durch die von untoten bevölkerte, apokalyptische Welt darstellt, denn mit satten 1.160 Seiten hat dieser vierte und letzte Band der Cross Cult Gesamtausgabe noch Einiges zu bieten.


    Geheimnisvolle Funksprüche werden empfangen, eine schöne neue Welt wird versprochen. Sicherheit vor den Zombiehorden, kein Hunger, keine Angst, sondern ein friedliches Leben in geordneten Bahnen. Ein Traum, fast zu schön, um wahr zu sein. Aber nur fast? Oder ist es doch möglich? Oder ist die Rückkehr zu unseren Werten, und unserem Dasein, wie es vor der Apokalypse war im Grunde das größere Übel? Haben wir gar nicht bemerkt wie wir uns schleichend selbst in den Abgrund gestürzt haben? Welche Lebensweise ist die Verrückte und wie wird man im Grunde seines Herzens glücklich und zufrieden? Das sind schon große Fragen, die Mister Kirkman hier auf den Tisch bringt und eine abschließende Antwort bleibt er natürlich schuldig.

    Auch wenn dieser (vor-)letzte Abschnitt der langen Reise, die wir mit den uns ans Herz gewachsenen Personen beschreiten etwas zu vorhersehbar vonstattengeht, führt uns die Geschichte doch zu einem wirklich befriedigenden Ende. Ja, die überwältigende Qualität einiger Abschnitte dieser wahrlich umfangreichen Tour de Force kann beim Finale nicht mehr ganz erreicht werden, aber wir sind meilenweit entfernt von einem schwachen Ende. Die kleinen Makel hinten raus kann man eigentlich alle verzeihen, denn es ist wirklich ein runder Abschluss zu einem sehr gut gewählten Zeitpunkt, auch wenn keine große Bombe mehr zum Platzen gebracht wird. Kirkman schafft es sogar auf den letzten Metern noch interessante, neue Charaktere zu etablieren, zu denen man direkt wieder eine Bindung aufbauen kann. Paradebeispiel ist die quirlige, etwas verrückte Prinzess, in der Serie hervorragend dargestellt von Paola Lázaro.


    Natürlich wird man Ende einer so langen Reise auch etwas wehmütig, und so sind es die letzten Worte, die Robert Kirkman als Post Scriptum an sein Nachwort angehängt hat, die Hoffnung machen, vielleicht eines Tages in diese zwar furchterregende aber auch faszinierende Welt zurückkehren zu können, die er geschaffen hat. Insgesamt ist TWD nämlich ganz sicher ein Meisterwerk, Robert Kirkmans Opus Magnum und als Gesamtwerk auf alle Fälle eine volle 10 Wert. Das Finale ist minimal dahinter anzusiedeln, wie ich meine. Sei es drum, nicht jeder hat die Courage eine erfolgreiche Serie zu einem gütlichen Ende zu bringen, bevor sie sich totgelaufen (kleines Wortspiel ) hat. Chapeau Mr. Kirkman.

    9/10

    Jetzt bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was die TV-Macher mit dem Finale angestellt haben und, wie sie das Ganze zu Ende bringen. Ich werde noch etwas warten, bis ich mit den ersten Folgen der letzten Staffel beginne, sonst werde ich mittendrin wieder so ausgebremst.

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  18. #6368
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    Fables 16 – Rose Red



    Wie der Titel des Bandes schon erahnen lässt dreht sich diesmal (fast) alles um Rose Red. Ehrlich gesagt wird es auch mal Zeit, dass sich bei der was tut, denn ihr selbstmitleidiges Siechtum in dem sie stetig vor sich hinvegetiert geht einem ja so langsam auf den Zeiger. Die ist ja schlimmer wie Frodo, wenn es so langsam Richtung Mordor geht. Derweil verschlimmern sich die Zustände auf der Farm rapide, werben doch mehrere rivalisierende Gruppen um die Führerschaft in der Gemeinde, denn Rose ist augenscheinlich nicht in der Lage die Geschicke der Fables auf dem Außenposten weiter in geregelten Bahnen zu lenken, und auch die Bedrohung durch den dunklen Mann wächst und wächst.

    Für letzteres Problem ist Frau Totenkinder auf der Suche nach einer Lösung. Auf geheimer Mission
    Begibt sie sich auf die Suche nach den letzten Überresten des alten Boxer Ordens. Während die, optisch mittlerweile recht ansprechende, ältere Dame ihr bestes Gibt um die Welt der Fables von Mr. Dark zu befreien versucht die Blaue Fee Gepetto den Garaus zu machen. Der wiederum möchte die Macht auf der Farm an sich reißen, wovon die Fraktion mit den blauen Halstüchern nicht sonderlich begeistert scheint.

    Rose Red liegt während all dieser Vorgänge weiter im Bett, niedergeschlagen, traurig, kraftlos und ohne jegliche Hoffnung oder Perspektive. Da jedoch erhält sie unerwarteten Besuch, zuerst vom altbekannten Schweinekopf auf einem Pfahl, doch dann von einer anderen Person, die sie aus früher Vergangenheit nur allzu gut kennt. Hier beginnt unsere Reise in die Vergangenheit von Rose Red, Snow White und somit auch das Herzstück des Bandes.


    Die Verknüpfung verschiedener Märchen und deren kreative Interpretation machen wahnsinnig viel Spaß, da hat der Autor wieder ganze Arbeit geleistet. Mit der Auflösung, weshalb Rose zu dem geworden ist, was sie ist, weshalb sie über so viele Jahre dermaßen verbittert ihrer Schwester gegenüber war, darüber war ich allerdings doch sehr enttäuscht, denn auch wenn das in sich stimmig und auch keinesfalls langweilig geschrieben ist, so hat es sich Mister Willingham da meines Erachtens sehr einfach gemacht. Solche Situationen gibt es auch in ganz vielen Filmen und Serien und jedes mal rege ich mich auf, denn ein kleines, klärendes Gespräch, eine Erklärung in ein paar Sätzen hätte all das Leid und den Kummer von vornherein abwenden können. Gerade wenn Außenstehende, wie hier die Mutter, das sehen, ist es ein Leichtes da einzuschreiten, eine kurze Erklärung abzulassen und *schwupps* Krise abgewendet. Das kommt mir dann doch als sehr billiges Mittel zum Zweck daher und gibt Punktabzug.

    Das finale mit dem rosenroten Comeback macht dann wieder richtig Laune und weckt Vorfreude auf zukünftige Ereignisse. Also insgesamt schon ein Starker Band, der vor allem durch die Märchenbearbeitung punkten kann, aber in B-Note durch „billige Autorentricks“ etwas Abzug einstecken muss.

    7/10

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  19. #6369
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    The Walking Dead – Negan lebt!



    Ein Kleiner Nachschlag zur Hauptreihe, deren Nachwort von Robert Kirkman mit exakt diesen Worten endet – Negan lebt! Einige Jahre später wurden wir zwar nicht von der Zombieapokalypse heimgesucht, aber Pandemiestatus haben wir immerhin erreicht, und darunter leiden auch die Comicshops weltweit. Um diese zu unterstützen haben sich einige Kreative zusammengetan und ein Projekt ins Leben gerufen, in dem Sonderausgaben und Einzelgeschichten exklusiv für den Comicfachhandel produziert wurden. Eines dieser Hefte haben wir hier vorliegen, und gleichzeitig konnte Robert Kirkman, zusammen mit seinem Stammzeichner Charlie Adlard beweisen, dass seine letzten Worte im letzten Heft/Sammelband/Kompendium der Hauptreihe nicht gelogen waren.


    Die kurze Story (Einzelheft mit 32 Seiten) setzt kurz nach dem eigentlichen Ende der Hauptstory, aber noch vor deren, einige Jahre später spielenden, Epilogs ein. Negan ist also gänzlich auf sich gestellt, allein als Ausgestoßener unterwegs. Wie es ihm dabei so ergeht, welche Entschlüsse er fasst und, welchen Weg er schließlich einschlägt, das erfahren wir auf diesen Seiten. Wirklich ganz nett, wenn auch nicht großartig, allerdings hätte ich jetzt schon gerne gewusst, wie es auf Negans weiterem Weg noch weitergeht! Schließlich vergehen noch viele Jahre bis zur kleinen Anspielung ganz am Ende des letzten Original-Heftes. Also ja, macht Spaß, aber neun, ist keine Großtat, für den Wohltätigen Zweck und die damit einhergehende Geste gibt es aber gleich noch einen halben Bonuspunkt, schöne Aktion war das!

    7/10

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    Geändert von God_W. (30.09.2021 um 06:41 Uhr)
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  20. #6370
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    Fables 17 – Wettkampf der Zauberer



    Wow, wer hätte das gedacht? Strammen Schrittes geht es bereits auf Heft Nummer 100 zu und dass, obwohl ich noch reichlich Bände zum Fables-Run im Schrank habe. Das liegt aber daran, dass im letzten Drittel der Reihe (mit Heft# 150 war ja vorerst Schluss) das Gros der Ableger mit einbezogen wird, da gab es ja bislang, abgesehen von Jack of Fables, noch nicht ganz so viele Ausflüge. Jetzt steht bald der Wolf auf dem Programm, Fairest wird gestartet, ich flechte noch Unwritten mit ein usw… Also noch keine Spur von Abschiedsgedanken, jetzt sowieso nicht, jetzt wird erst mal die #100 gefeiert.

    Nach einem kurzen Intro, in dem uns nochmal das Vorankommen und die Gefährlichkeit von Mister Dark verdeutlicht wird, steigen wir auch gleich mittenrein in das große Feuerwerk, den alles entscheidenden Kampf, die mächtige Schlacht der Zauberer. In diesem Fall handelt es sich um ein klassisches Zweikampf-Duell zwischen Duladan, also Mister Dark und der Kämpferin für die Fables, Frau Totenkinder, pardon, Glockenblume meine ich natürlich. Der neue Name passt auch viel besser zur neuen Erscheinung. Da geht es richtig rund muss ich sagen, es wird erwartungsgemäß auf beiden Seiten nicht hundertprozentig fair gekämpft, aber gerade Glockenblumes Kampfzauber sprühen nur so vor Innovation und guten Ideen. Doch, das Ganze ist sehr unterhaltsam, auch wenn es nicht ganz an den epischen Kampf zwischen Madame Mim und Merlin in Disneys „Die Hexe und der Zauberer“ heranreicht. Allerdings war ich doch ein klein wenig enttäuscht, lief mir das alles doch etwas zu glatt. So hat Glockenblume für jeden Angriff des dunklen Widersachers die perfekte Antwort parat, deckt diesen Runde um Runde mit astrein vorausgeplanten Schachzügen ein und drängt ihn weiter und weiter in die Ecke. Allerdings dauert es nicht allzu lange, bis ich mit meiner vorschnellen Kritik eines Besseren belehrt werde…


    Neben dem großen Kampf gibt es auch auf den randschauplätzen allerlei Interessantes zu entdecken und es werden offenbar weitere Weichen für die Zukunft gestellt. Sei das bei Beautys Niederkunft, oder bei einem dunklen Geheimnis, welches der Nordwind aufdeckt. Man darf gespannt sein, wie sich Dinge in beiden Fällen noch entwickeln. Bei alldem liefert Mark Buckingham übrigens seinen bislang besten Job an der Reihe ab, das sieht wirklich super aus!

    Hinten raus folgt dann eine Sammlung von Kurzgeschichten, bei denen sich nicht nur die Hauptdarsteller, sondern auch die Zeichner die Klinke in die Hand geben. „Gefahr für Thumbelina“ handelt von den Gefahren, die einen in neuem Lebensraum erwarten können, hat mit zeichnerisch Chrissie Zullo) aber nicht wirklich abgeholt. Viel besser gefallen hat mir da Joao Ruas‘ Arbeit an „Ein Krampf mit diesen Mäusen. Neben den tollen Bildern ist die Geschichte auch echt witzig und ein bisschen böse, so mag ich das. Danach folgt eine Prosaerzählung zu Pinocchio, der weiterhin versucht seinem Paps das Einleben zu erleichtern. Hier finden sich nur am Rande einige Illustrationen von Willingham persönlich. Im Anschluss werden mal wieder Leserfragen auf kreative Weise, also in Form von kurzen Comic-Geschichten beantwortet. Besonderheit diesmal: Die Fragen wurden von prominenten Fans wie z.B. Cobie Smulders gestellt. Was die Upper Class umtreibt und wie die Antworten aussehen mag ich hier aber nicht verraten.


    Davon abgesehen gibt es zum 100sten Jubiläum noch ein Fables-Spiel zum selber Basteln nebst Regelwerk dazu. Ich habe die Sachen jetzt aber vorerst noch nicht ausgeschnitten, dementsprechend auch noch keine Runde gespielt. Skizzen, Entwürfe und eine Covergalerie runden die äußerst gelungene Jubiläumsfeier ab. Ach ja, fast hätte ich noch den kurzen Schwarz/Weiss-Ausflug unseres Lieblingsdrachen, äh Raben vergessen, in welchem wir etwas über vergangene Geschichten erfahren, die niemals erzählt werden, über die noch nicht einmal geflüstert werden darf. Sehr geheimnisvoll!

    8,5/10

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  21. #6371
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    The Walking Dead – Der Fremde (The Alien)



    Nein, um Außerirdische geht es nicht, der Begriff „Alien“ wird hier eher im Sinne von „Fremdes Wesen“ benutzt, wie es der deutsche Titel ja ganz richtig impliziert. Dieses Fremde Wesen ist in diesem Fall ein junger Amerikaner, der sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Zombie-Epidemie auf einem Selbstfindungstrip durch Europa befindet. So findet er sich als „Fremder“, von Zombies umzingelt, in den Straßen Barcelonas wieder. Wie er aus der brenzligen Situation entkommt, wen er dabei kennenlernt, und wie die beiden versuchen dem vermeintlichen Weltuntergang zu entkommen, das erzählt uns Autor Brian K. Vaughan (Y the Last Man, Saga, Paper Girls) in diesem One-Shot.


    Kein Knüller, aber durchaus kurzweilig, mit einem Spritzer Sexappeal und sympathischen Charakteren. Ob es das jetzt wirklich gebraucht hätte sei mal dahingestellt. Auch wenn es zum Finale eine kleine Verbindung zur Hauptreihe gibt, so kommt der Band dennoch in keiner Weise an selbige heran. Wenn nicht The Walking Dead draufstehen würde hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass es ein ziemlich durchschnittlicher Comic ist. So kann er etwas vom bestehenden Worldbuilding profitieren und Barcelona ist ein schicker Schauplatz (da will ich auch irgendwann mal hin).

    6,5/10

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  22. #6372
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Strangers in Paradise, Band 5:

    Danke an alle, die mich im Forum auf diese Serie aufmerksam gemacht haben.
    Ganz ehrlich, hätte ich die Bücher im Handel gesehen, hätte ich sie wohl nie gekauft.

    Und da wäre mir wohl eine der besten Comicserien, die ich bisher gelesen habe, entgangen.

    Terry Moore ist ein ganz Großer seines Faches.

    Es gelingt ihm in jeden Band fast spielerisch die Geschichte rund um um die 3 Hauptprotagonisten weiter zu entwickeln, seine Nebenfiguren sind genial und obwohl es eigentlich "nur" eine Soap-Opera ist, kann ich nicht aufhören zu lesen.
    Nebenbei streut Moore teils unglaubliche Dialoge ein und sein Spiel mit den unterschiedlichen Zeichenstilen und Darstellungsarten ist einfach nur lässig.

    Band 6 sowie die anderen bei Schreiber und Leser erschienen Serien warten schon!

  23. #6373
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Sláine 8 – Der Narrenprinz



    Mit diesem Band läutet mein liebster, weil erfrischendster und eigenwilligster Vertreter seiner Zunft, die der Barbaren-Krieger, einen kleinen Run zum Thema ein, natürlich weiterhin durchsetzt von den weiteren Fables und einiger anderer Bände aus dem Lese-K2. Im Vorwort zu „Der Narrenprinz“ erzählt uns Zeichner Clint Langley leidenschaftlich davon, wie er dazu kam Sláine zu zeichnen, und welche Freude es für ihn war. Zuvor jedoch erzählt uns Ukko, der treue Chronist von Irlands erstem Hochkönig von dessen letztem Abenteuer, in welchem die Suche nach dem Schwert des Blutgottes auf dem Programm steht. Dieses nutzt ein finsterer Orden um eben jenen Blutgott zu rufen und ihn sich in unsrer Welt manifestieren zu lassen. Um die durchaus nicht positiven Folgen, die daraus resultieren abzuwenden hat die Göttin unsere beiden Helden erneut durch die Zeit geschickt, um dieses Übel abzuwenden. Bei der Gelegenheit trifft unser Krieger auch gleich eine jüngere Version seiner Angebeteten, doch für Romantik ist wenig Zeit, denn es will schließlich eine Quest absolviert und so mancher Schädel gespalten werden.


    Starkes Artwork von Greg Staples, welches mit seinem plastischen Stil noch immer etwas an Simon Bisley erinnert. Der Mann hat damals offenbar derart Eindruck gemacht, dass viele versucht haben seinen Stil nachzuahmen. Die Story kommt episch, wuchtig, Mills-Typisch aber auch ein klein wenig abstrus daher. Macht also mächtig Spaß.

    Dann geht es endlich an das Hauptwerk des Bandes, den „Narrenprinzen“. Mit dem kommt dann auch mal wieder echter frischer Wind ins Artwork, denn die Zeichnungen von Clint Langley gleichen keinem seiner Vorgänger an Sláine. Sehr detailliert, mal sexy mal blutig, mit tollen Effekten und innovativen Panelaufteilungen. Ein wahres Feuerwerk für die Augen, gefällt mir echt ausgesprochen gut! Die Story, in deren Mittelpunkt die Sage um Robin Goodfellow, den Mann des Grünen (nein, Swampie kannten die damals noch nicht) steht, hat Einiges zu bieten. Mit waren die Hintergründe bis dato gänzlich unbekannt, aber da weiß das mal wieder ausführliche Glossar Abhilfe zu schaffen. Aber zurück zur Geschichte, die mit Sláines neuen Verwindungsfähigkeiten, den Ent-ähnlichen Baumwesen und allerlei Monstren und Getier nebst viel Blut und nackter Haut zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Ach, und hatte ich das fulminante Artwork schon erwähnt?


    Als Nachschlag gibt es mit „In den Eingeweiden der Hölle“ noch einen spaßigen, eher als Parodie angelegten Dungeon-Crawler, der unseren Helden Nebst Zwerg in Höllische tiefen führt, zu Kämpfen gegen dreiköpfige Höllenhunde und zum Spalten einiger Priesterschädel, deren Zahl mir nicht zu hoch erscheint. Optisch geht Zeichner Jim Murray wieder in Richtung Bisleys Stil, was den Band insgesamt zu einem runden Abschluss bringt.

    9/10

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  24. #6374
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    Monster – Band 8 (Naoki Urasawa)



    Die Verbindung zwischen Eva Heinemann und Martin, ihrem Beschützer und gedungenen Aufpasser wird immer tiefer und tragischer. Als irgendwann der Zeitpunkt kommt, in dem Kenzo Tenmas ehemalige Verlobte ihren Nutzen für Martins Bosse erfüllt hat rast die Situation auf ein dramatisches Ende zu. Die Frage ist nur für wen von beiden?

    Nina Fortner versucht in Prag, irgendwo zwischen drei Fröschen und roten Rosen, noch immer Zugang zu ihren verschütteten Kindheitserinnerungen zu erlangen, doch kurz bevor das Grauen über sie hereinbricht gelingt es dem jungen Dieter, den Kenzo einst gerettet hat, sie davon zu überzeugen lieber wieder nach Deutschland zurückzukehren. Dort findet sie bei Dr. Reichwein Unterschlupf, wo sie es ihr mit Hilfe von Hypnose und der Hilfe von Dr. Gillen schließlich doch noch gelingt die Ketten zu ihrer Vergangenheit aufzubrechen, so wird endlich ein schreckliches Geheimnis gelüftet.

    In der Zwischenzeit kommen Verdemann, der Anwalt mit dem Herzen am rechten Fleck, aber einer problematischen Beziehung zur Vergangenheit seines Vaters, und der Tschechische Jungkommissar Suk den früheren Vorgängen im Haus der Roten Rosen ebenfalls mehr und mehr auf die Spur.


    Als sich die Ereignisse plötzlich überschlagen und Tenma auf der Flucht angefahren wird, erwacht er bei einer seltsamen Familie aus bunt zusammengewürfelten Ethnien. Der Grund deren Zusammenlebens und das tödliche Vorhaben des „Familienvorstehers“ fördert überraschende Verbindungen zu Dr. Tenmas Geschichte zu Tage.

    Ein altersmüder Kommissar, kurz vor dem Ruhestand, kommt durch Zufall, bei der Überführung eines mehrfachen Mörders, einer schrecklichen Wahrheit auf die Spur. Dass Dr. Gillen mit dem geistig verwirrten Mann arbeitet tut sein Übriges, und plötzlich fallen durch den Austausch von Informationen zwischen den beiden Männern einige Puzzleteile an ihren vorherbestimmten Platz. Nicht, dass es das besser machen würde, aber es bringt uns auf alle Fälle ein gutes Stück weiter.

    In der geheimnisvollen Organisation, die Johann offensichtlich fördert, unterstützt und verehrt, macht sich so langsam Misstrauen und Zwietracht breit. Ob das von tatsächlich Probleme bereitet, oder vom „Monster“ so gewünscht ist, ist anfangs noch nicht ganz klar. Auf alle Fälle führen diese inneren Unruhen zu panischer Angst und blutigen Resultaten. Nina und Tenma stolpern ebenso in die wirren Ereignisse und auch im Hintergrund läuft ganz viel gleichzeitig ab. Ein irres Herzschlagfinale aus dem Naoki Urasawa dann plötzlich das Tempo raus nimmt, uns am einen Haken baumeln, ja quasi am langen Arm verhungern lässt, nur um uns mit der anderen Hand mit lang ersehnten Häppchen zu füttern. Denn endlich ist es so weit, ein großer Teil der vergangenen Ereignisse wird offen ausgebreitet, und die Monstrosität Johanns weiter entlarvt.


    Ja, im achten Band, dem letzten vor dem Finale, werden endlich viele offene Fragen beantwortet. Aber es passiert auch unglaublich viel an allen Ecken und Fronten. Eine Passage aus der Vergangenheit hat mich sehr an Meister Koikes Lady Snowblood erinnert, während die Geschichte um den letzten großen Fall eines Polizisten kurz vor dem Ruhestand einige Gedanken an Morgan Freeman in Sieben und auch an den wunderbaren Robert Duvall in Falling Down hat aufleben lassen. Insgesamt ein Band, der mit all seinen Personen und Vorgängen vielleicht ein klein wenig überladen wirkt, aber dennoch weiterhin von meisterlicher Erzählkunst zeugt. Die Fäden laufen nach und nach zusammen, auf das Finale bin ich äußerst gespannt!

    9,5/10

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  25. #6375
    Mitglied keine Werbung Avatar von Gorgon
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    Söldner


    Für mich die Referenz von Comics im Fantasy-Genre. Höchstpunktzahl

    Detaillierter Beitrag im Söldner-Faden

    https://comicforum.de/showthread.php...=1#post5734343

Seite 255 von 416 ErsteErste ... 155205245246247248249250251252253254255256257258259260261262263264265305355 ... LetzteLetzte

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