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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #6576
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Heute fertiggelesen. Auf Anraten eines Freundes.




    Ein etwas anderer Krimi.
    Beschreibung steht hier auf der Website des Verlages:
    https://www.aufbau-verlage.de/aufbau...-3-7466-2596-6

    Etwas gewöhnungsbedürftig, da doch "anders" erzählt wird als man es von einem zb. Norwegerkrimi gewohnt ist.
    Nicht brutal, also nicht explizit brutal, eher auf die Protagonisten eingehend und nicht alles auf den Mörder aufgebaut.

    Der Comic hat Längen aber er ist es wert gelesen zu werden. Auf seine doch etwas verrückte Art ist der Comic dann auch schon wieder stringent.

    Das der Verlag mit Comics so gar nichts am Hut hat, zeigt das der Aufbau Verlag die beiden Werke von Baudoin (dem Zeichner) weder als Comic noch als Graphic Novel vermaktet sondern als "Taschenbuch mit Abbildungen"

    alles in allem ein sehr solider Krimi.
    8-9 von 10 Punkten

  2. #6577
    451858164354
    Gast
    Die Krimis von Fred Vargas (Autorin ist, auch wenn der Vorname des Pseudonyms anderes vermuten lässt, weiblich) sind einzigartig; abgedrehte Stories, die aber immer schlüssig aufgelöst werden - mit sehr unterhaltsamen Protagonisten, die bisweilen als recht komische Käuze rüberkommen.

    Wer auch Krimis in Romanform was abgewinnen kann, sollte mal in "Die schöne Diva von St. Jacques" oder einen der Adamsberg-Krimis reinlesen (bei letzteren lohnt es sich, die Erscheinungsreihenfolge einzuhalten).

  3. #6578
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Die alten Knacker , Band 5:

    Immer noch gut, aber für mich bisher der schwächste Band. Vielleicht war er mir zu politisch. Aber die Story hat nicht zu 100% gezündet.
    Egal immer noch eine der besten Splitter Serien. Band 6 wartet schon.

  4. #6579
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    https://m.tagesspiegel.de/kultur/com.../27866694.html

    na, da habe ich es tatsächlich in die Zeitung geschafft! :-)

  5. #6580
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Glückwünsch Rüdiger.

  6. #6581
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    So, dann halt ich den Thread am Laufen:

    Inhuman, Splitter Verlag
    Hat mich dann doch positiv überrascht. Das Comic liegt schon ein halbes Jahr herum, aber die durchwachsenen Kritiken haben keine Leseeile aufkommen lassen.
    Vielleicht war die niedrige Erwartungshaltung von Vorteil, denn mir hat die Geschichte durchaus Spass gemacht. Gibt zwar (wie so oft bei SyFi Comics) ein paar
    Logiklücken, aber die Geschichte der gestrandeten Mannschaft eines Erkundungsfluges, die auf eigenartige „Urmenschen“ trifft, hat durchaus Drive und weckte in mir wirklich Neugierde.
    Die Zeichnungen sind nicht überwältigend, aber gut und so wandert das Teil ins Regal und wird sicher wieder mal gelesen werden.

  7. #6582
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Spirou in Berlin, Carlsen

    Ich bin ja gerade am langsamen Schließen meiner Spiroulücke und das wurde höchste Zeit. Denn auch dieser Band ist echt super. Lässige Story aus meiner Jugendzeit und teils grandiose Zeichnungen. Flix liefert hier ein echt tolles Comic und macht Vorfreude auf seine Marsupilami Hommage.

  8. #6583
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Walter Neugebauer, Winnetou 1, BSV

    Old Shatterhand trifft auf Winnetou.

    Ich habe keine Beziehung zu Fix und Foxi, also bin kein Sammler oder Leser gewesen, jedenfalls nicht zu Hochzeiten, des Magazins. Von daher bin ich nur aus rein nostalgischen Gründen zu dem Band gekommen. Einfach weil mich das Cover ansprach und ich früher viel Karl May gelesen habe.

    Der Comic ist er eine Mischung aus Comic und Sekundärwerk, mit viel Arbeit und Liebe wurde das Artwork in lesbaren Zustand gebracht.

    Das ist jetzt sicher kein Anwärter auf den innovativsten Comic, aber ich bin erstaunt wie schnell man in den Bann gesogen wird und immer weiter liest, obwohl Storytelling kaum vorhanden ist und man bisweilen von Panel zu Panel in neue Handlungen gedrängt wird.

    Die Zeichnungen sind,…, sparsam möchte ich sagen aber trotzdem haben sie Energie und pushen die Story.

    Bin völlig ambivalent, auf den ersten Blick nix für mich, aber jetzt bin ich doch angefixt und freu mich mal in längst vergangene Zeiten eintauchen zu können. Klar, ein gewisses Western Faible sollte man schon mitbringen.

    Fazit, sicher nicht für jeden, auch preislich kein Schnapper, aber wer mal wieder eine kleine Zeitreise machen möchte ist hier gut aufgehoben.

  9. #6584
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Alix - Die Tiara des Oribal

    Mein erster Alix, nachdem mir L.Frank doch recht gut gefallen hatte, jetzt also mein Einstieg in den Römer-Klassiker.
    Ich mach's kurz: Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt, im Kopf dudelte die ganze Zeit der Score eines dieser 50er Jahre Sandalen-Schinkens.
    Ich war überrascht, wie lange die Geschichte doch war, gefühlt viel länger als "nur" 62 Seiten, also erzählerisch unheimlich dicht, inhaltlich natürlich wenig überraschend, aber hey, ich hatte meinen Spaß.
    Das Papier war für mich in Ordung, der Druck ebenso. Gibbet nix zu meckern.

    Locker flockige 4/5 bösartigen Griechen (hoffentlich nicht wieder so ein Olrik)

  10. #6585
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Somethin is killig the children Band 3
    Auch der Band war wieder eine wahre Wonne. "Leider" endet der Arc hier, aber ich bin wirklich gespannt wie es weitergehen wird. Ich hoffe das Niveau kann gehalten werden!

  11. #6586
    Mitglied Avatar von xmilchx
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    Das hab ich auch nach ein paar Seiten abgebrochen. Ich hatte echt bock auf Wikinger, aber das war mir zu viel. Ich werde dieses Leben kein Manga-Freund mehr.

  12. #6587
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Prometheus und die Büchse der Pandora, Splitter


    Würde ich diese Reihe nur unter "Comicgesichtspunkten" betrachten, wäre ich wohl schon ausgestiegen, denn weder die Zeichnungen noch das Storytelling ist den Einkauf wert.
    Aber da ich diese Reihe nütze um eben meine Kenntnisse über die griechische Mythologie aufzufrischen, bin ich zufrieden! Denn das gelingt auch in diesem Band wieder recht gut und kurzweilig.

  13. #6588
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Ha, aus dem gleichen Grund bin ich auch Komplettkäufer der Reihe Mythen der Antike. Kein Brüller, aber eine tolle Sache für mich.

    Manchmal denke ich, hey Splitter, es reicht jetzt, aber sie bringen in jedem Programm mind. 2 Bände. Und ich kaufe und kaufe. Wie viele andere auch, denn einige der Bände landen regelmäßig auf der ppm-Bestsellerliste und werden nachgedruckt. Irgendwann muss Griechenland aber mal durch sein.

    Edit: Dachte ich zumindest, aber Glénat hat schon 5 weitere in petto:


    https://www.bedetheque.com/auteur-44...Ferry-Luc.html
    Geändert von OK Boomer (15.12.2021 um 12:28 Uhr)

  14. #6589
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    ja, das scheint nie aufzuhören! :-)
    deshalb nehme ich nicht alle, sondern mal die Themen, die mich interessieren.

    Jetzt hab ich grad noch die Odyssee zu Hause liegen.

  15. #6590
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    Ich würde die mit Handkuss alle nehmen, bin aber vom Reinblättern jedes Mal so abgeschreckt, dass ich noch gar keinen habe und vermutlich auch nie einen Band der Reihe konsumieren werde.

  16. #6591
    Mitglied Avatar von frnck1960
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    ich würde die mit handkuss alle nehmen, bin aber vom reinblättern jedes mal so abgeschreckt, dass ich noch gar keinen habe und vermutlich auch nie einen band der reihe konsumieren werde.
    :d

  17. #6592
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    Ich würde die mit Handkuss alle nehmen, bin aber vom Reinblättern jedes Mal so abgeschreckt, dass ich noch gar keinen habe und vermutlich auch nie einen Band der Reihe konsumieren werde.

    Kann ich verstehen. Geht mir auch beim Lesen der ersten Seiten immer so. Am Ende jedes Bandes, insbesondere auch nach den Zusatzinfos, bin ich aber witzigerweise immer zufrieden

  18. #6593
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Ein Stern aus schwarzer Baumwolle, All Verlag

    Eine im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verlorene Flagge, die einen versteckten schwarzen Stern hatte, wird von afro amerikanischen Soldaten im 2. Weltkrieg gesucht.
    Soviel kurz zum Inhalt.

    Das Ganze platzt halt dann fast von Klischees. Die Deutschen Soldaten alle Hardcore Nazis, die auch gefangene GIs erschiessen. Die amerikanischen Soldaten, die die schwarzen Kameraden alle abwertend behandeln und der amerikanische Polizist, der sich für eine tote Afroamerikanerin nicht wirklich interessiert.
    Vielleicht war es damals so, aber wirklich überzeugend kommt das halt dann nicht rüber. Das wirkt zu sehr aufgesetzt.

    Bei der Kolorierung merkt man, dass das Comic zuerst in SW erschienen ist und nachträglich koloriert worden ist. Hätte man sich besser gespart.

    Wandert auf den „zu verkaufen“ Stapel.
    Geändert von Largo Beutlin (19.12.2021 um 07:00 Uhr)

  19. #6594
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Zitat Zitat von Raro Beitrag anzeigen
    Und das arme Wildschwein.

    Stimmt

  20. #6595
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Der frühe Leser schafft zwei Comics samt KurzRezi, bevor der Rest der Family munter ist.

    Pawnee, Prugne:
    Nachdem mich das vorhergehende Album (Frenchman) nicht voll überzeugt hat, gefiel mir Pawnee wieder besser. Tolle, sehr stimmungsvolle Zeichnungen oder fast besser Malereien prägen dieses Album, dessen Story die Frenchman zu einem (auf den letzten beiden Seiten abrupten) Ende bringt.

    Angel Wings, Band 3:
    Auch eine Serie, die ja bekanntermaßen von seinen tollen Bildern lebt. So auch in diesem Album, sei es die Darstellung der Flieger, des Dschungels, von San Franzisko oder beiden Damen, alles wirklich gelungen. Da wird die Story fast zur Nebensache. Band 4 wartet schon.

  21. #6596
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Nordic, Horror und Sonstiges, Part 4…



    Hel’Blar 1 – Die Jäger der Draugar



    Nordic- und Horror-Run? Na prima, hier haben wir beides auf einmal, denn scheinbar haben sich die Pforten zur Hel geöffnet! Als Jarl Harek mit seiner Truppe wilder Krieger vom erfolgreichen Beutezug nach Lagarvik heim kehrt erwartet ihn ein Bild des Schreckens. Die Siedlung wurde von finsteren Wesen angegriffen, viele Einwohner wurden abgeschlachtet und fünf Kinder wurden von den dämonischen Angreifern verschleppt. So beginnt eine atemlose Hetzjagd hinter den Angreifern her, um die Kinder zu retten und um herauszufinden, wer oder was die Angreifer überhaupt sind.


    Toller Auftaktband, komplett ohne Leerlauf erzählt, stark gezeichnet und insgesamt eine tolle Mischung zwischen harter Wikinger-Action und mythologischem Einschlag. Macht auf alle Lust auf Band zwei, den Abschlussband. Ach ja, inspiriert wurde der Band von einem ganzen Schwung Metal-Bands und PC- bzw. Playstation-Games. Gezockt habe ich die alle nicht, von den Bands kann ich nur Amon Amarth halbwegs leiden, kann dazu also wenig sagen, aber man muss offensichtlich weder die Musik gehört noch die Games gezockt haben, um den Band geil zu finden.

    8,5/10




    Alien – Die Urfassung



    Den berühmtesten Alien-Schocker aller Zeiten kennt sicher jeder. Die Urfassung des Drehbuchs, bevor das Ganze in die Produktionsmühlen ging und – wie fast immer bei einer größeren Filmproduktion – mehrfach umgeschrieben wurde, sicher nur die Wenigsten. In ausführlichen Making-Of-Dokus wurde darauf zwar teilweise schon eingegangen, aber das schaut sich ja auch nicht jeder an. Diese unbearbeitete Rohfassung von Dan O‘Bannon wurde jetzt also als Vorlage für einen Comic genommen und von Christiano Seixas (Skript) und Guilherme Balbi (Zeichnungen) in der Tradition der klassischen „Comics zum Film“ umgesetzt.


    Wie zu erwarten ist das Grundgerüst klar erkennbar und im Kern wird selbstverständlich auch die gleiche Story erzählt. Die vielen kleinen Änderungen und Ergänzungen, die das Drehbuch allerdings vor den Dreharbeiten noch erfahren hat, machen meines Erachtens durchaus Sinn und dienten der Charakterentwicklung, dem Timing, ja, machten das gesamte Werk deutlich runder und einfach besser. Vom genialen Design des Schweizers H. R. Giger ganz zu schweigen, denn das vermisst man in dieser Ausgabe natürlich schmerzlich, auch wenn es durchaus nachvollziehbar erscheint, dass die Macher selbiges hier eben gerade NICHT kopieren wollten.

    Insgesamt ein schöner Einblick was hätte sein können, und ein guter Grund froh zu sein, dass es das nicht geworden ist, nämlich ein recht normaler, X-beliebiger Alien-Streifen mit Action- und Horror-Elementen sowie ein paar coolen Ideen. Wenn das Ding so auf die Leinwand gekommen wäre, dann hätte eines der großartigsten Sci-Fi-Franchises aller Zeiten niemals das Licht der Welt erblickt, dessen bin ich mir sicher.

    6,5-7/10




    Wenn wir gerade bei legendärer Science Fiction sind…

    EC Archiv – Wally Wood 1 (Vorzugsausgabe)



    Ich muss zugeben, ich bin kein Fan erster Stunde was EC-Comics angeht, habe auch später keine Nachdrucke gelesen, und nur am Rande mitbekommen, dass es da wohl eine ganz hartnäckige Fanbase gibt, die sich teure Sonderausgaben des TASCHEN-Verlags auf Englisch kaufen, und der alten Zeit hinterhertrauern. Ich persönlich habe davon null Ahnung. Dennoch hat der Band mein Interesse geweckt. Warum?

    Hier der Inhalt des Bandes, der ist bei der Standard-Variante identisch zur VZA:



    1. In der ein oder anderen Gesamtausgabe zu anderen Comics aus der Zeit wurde der Sachverhalt so hingestellt, als seien die EC-Comics nahezu im Alleingang dafür verantwortlich gewesen, dass der Comics Code eingeführt wurde, weil sie mit ihren anzüglichen Themen und brutalen Bildern das Seelenheil der amerikanischen Kinder bedrohten.

    2. Ich LIEBE klassischen Sci-Fi- und Horror-Stoff, egal ob aus den 50er, 60er, 70er oder 80er Jahren. Wenn dann noch ein gewisser Trash-Faktor mit an Bord ist, umso besser! Offensichtlich haben sich die EC-Macher von einigen dieser frühen Genre-Perlen inspirieren lassen und ihre Comics dienten im Gegenzug als Inspiration für viele nachfolgende Werke des Genres.

    Zwei Punkte, die mir gar keine andere Wahl ließen, als einen Blick zu riskieren, noch dazu wo der All-Verlag die Bände in so hervorragender Hardcover-Aufmachung mit spitzenmäßig ausgewähltem Papier und tollem Druck auf uns loslässt, und das sowohl in der Vorzugsausgabe als auch in der günstigeren Standard-Ausgabe. Ganz feine Arbeit!


    Inhaltlich bietet die Ausgabe neben aufschlussreichem Bonusmaterial einfach allerbeste Unterhaltung mit geradezu überbordend detaillierten Bildern von Großmeister Wally Wood. In Grellbunten Panels werden hier Utopien und Horror-Szenarien abgespult, meist mit deutlicher Kritik an der Menschheit mit ihren Verallgemeinerungen und selbstsüchtigen Ansichten, oft bitterböse, fast immer mit einem großen Augenzwinkern. Wenn man Freude an Old-School Science-Fiction mit Trash- und Horror-Einschlag hat und keine Angst vor textlastigen Stoffen, kann man mit dieser wunderbar kultigen Ausgabe einfach nur maximalen Spaß haben. Kleiner Kritikpunkt: Seite 83 und 86 sind bei mir leider unscharf gedruckt. Ob das ein Einzelfall ist, oder die ganze Auflage betrifft kann ich nicht sagen. Dennoch kann ich den Band nur wärmstens empfehlen, den Nächsten habe ich auch schon begonnen.

    8,5-9/10




    Nach massig Wikinger-, Sci-Fi- und Horrorstuff durfte ich auch mal wieder einige Ausritte mit den Yankees unternehmen.

    Mac Coy – Gesamtausgabe 3



    In den nachfolgenden Spoilern gibt’s immer die Cover zum jeweiligen Album:


    Im ersten Album „Der Teufelscanyon“ gerät ein Auftrag in einem Indianerdorf mit katastrophalen Folgen, bevor May Coy feststellen muss wie gut Canyons für Hinterhalte sein können und, wie heiß es unter der Wüstensonne werden kann. Eine überraschend brutale Story mit vielen Schießereien, aber auch sehr stimmungsvollen Bildern.


    Als in „Aufstand in Durango“ eine streng geheime Lieferung von Gatling Guns bei einem Überfall entwendet wird tritt Sergeant Mac Coy auf den Plan. Er will den mysteriösen Fall aufklären und die tödlichen Waffen wiederbeschaffen. Sein Weg führt ihn nach Mexico. Hab ich beim Teufelscanyon was von Brutalität geschrieben? Dann sollten Ihr mal sehen, was die Gatlings anrichten! Allerdings bleibt der Ton nicht durchgehend so blutig-brutal. Im folgenden Undercover-Einsatz kommt auch der Humor nicht zu kurz, vor allem werden aber auch wieder prachtvolle Bilder geboten, bevor es im Finale wieder massiv zur Sache geht.


    Sehr schön wie die einzelnen Alben ineinandergreifen und so beginnt das nächste Abenteuer mit einem äußerst freudigen, feucht-fröhlichen Ereignis, welches sich im Vorgänger schon angekündigt hat. Die große Festivität wird auch dazu genutzt um alte Geschichten austauschen, was Mac Coy dazu bringt von der legendären Schlacht um „Camerone“ zu erzählen, einer intensiven, bitteren Geschichte über Heldentum unter Belagerungszustand auf verlorenem Posten. Vergleiche mit Alamo zwingen sich geradezu auf.


    „Der Gesetzlose“ Bishop wird schließlich im letzten Album des Bandes bei einer atemlosen Hetzjagd aufs Korn genommen. Bei der Story begeistern neben der enormen Kurzweiligkeit, die fast nur noch von Bishops Skrupellosigkeit übertroffen wird, vor allem die Bilder bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen. Vor allem die Zeichnungen in strömendem Regen haben es mir angetan. Bravo Signore Palacios!


    Insgesamt gibt sich der prächtige dritte Band der Gesamtausgabe von Mac Coy keine Blöße. Aufmachung und Haptik sind top und alle vier Alben bieten Westernunterhaltung vom Feinsten, in tollen Bildern und voller Abwechslung.

    9/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  22. #6597
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ring frei zur fünften Runde mit Nordic-Stuff, Horror und Special Interest…


    Hel’Blar 2 – Der König unter dem Grabhügel



    Der Abschlussband bietet so ziemlich genau das, was nach dem starken Erstling erwarten durfte. Tolle Bilder in eisiger Landschaft während der Jagd und dem Kampf um die Kinder. Durchsetzt von Wikinger-Mythologie und magischer Kräfte werden diesmal auch die Hintergründe der grausigen Tat beleuchtet. Das bietet zwar kaum Überraschungen, hat man die Auflösung doch schon erahnt, was nichts daran ändert, dass die Geschichte äußerst unterhaltsam daherkommt. Nicht ganz so straff erzählt wie Band eins, dennoch ein würdiger Abschluss (auch wenn man sich ein Hintertürchen für einen weiteren Arc offengehalten hat).


    7,5/10




    H. P. Lovecrafts Der leuchtende Trapezoeder (Gou Tanabe)



    Diesmal steht bei Meister Tanabe wieder ein etwas dünnerer Band an, der gleich zwei Lovecraft-Stories vereint. Los geht es mit „Dagon“, einer der kürzeren Geschichten des Gentlemans aus Providence, die für sich allein genommen abgesehen von grandioser Atmosphäre und einiger faszinierender Bilder, die im Geiste geweckt werden, zumindest in Sachen Storytelling nicht allzu viel zu bieten hat. Vielmehr kann sie hervorragend als Ergänzung von Lovecrafts Welt dienen, als Hintergrund oder als Einleitung zu „Schatten über Innsmouth“ zum Beispiel. So ist die Erzählung auch hier schnell abgehandelt, wenn auch wieder in grandiosen Bildern, sodass wir, nachdem wir „Dagon“ kennengelernt haben zügig zum Hauptwerk des Bandes voranschreiten.


    „The Haunter of the Dark“, zu Deutsch „Der leuchtende Trapezoeder“, (ja, eine sehr interessante Übersetzung, die in der Werkausgabe von Fischer Tor jetzt endlich „Der Schrecken der Finsternis“ heißt) ist die letzte von Lovecraft geschriebene Original-Geschichte. Die Story führt uns in seine Heimatstadt, nach Providence, wo sich in einer uralten, von allen gemiedenen Kirche ein seltsames Objekt befindet. Eine Art außerirdischer Stein, der Schrecken verheißt und einem dunklen Wesen Zugang zu unserer Welt verschafft. Eine sehr stimmige, düstere und Schauer hervorrufende Story, die viele von Lovecrafts besten Motiven geschickt kombiniert und von Gou Tanabe wirklich hervorragend umgesetzt wurde. Einzig, dass der Tisch, auf dem sich der namensgebende Trapezoeder findet, etwas von einem Toilettenpapierhut, also so einer gehäkelten Abdeckung für eine Klorolle hat, wie sie sich früher so häufig auf der Hutablage von Autos mit älteren Herrschaften am Steuer fand, finde ich ein wenig befremdlich. Aber vielleicht ist „befremdlich“ ja exakt das richtige Gefühl für so einen unbekannten, mystischen, vielleicht außerirdischen und gänzlich unbekannten Gegenstand.

    Erneut feinste Lovecraft-Kost. Als nächstes steht dann eine der berühmtesten Geschichten des Meisters bei mir an. Ich bin schon sehr gespannt, was Herr Tanabe aus „Call of Cthulhu“ gemacht hat!

    8/10





    Howard Lovecraft and the Frozen Kingdom



    Ein englischsprachiges Gratis Comic Tag Heft, welches ich aus dem letzten Nerdpaket fischen durfte. Los geht es, ganz passend zur Jahreszeit, mit einer von Lovecraft durchtränkten Schneeballschlacht zwischen dem jungen Howard Lovecraft, einigen seiner Freunde und vor allem seinem „Haustier“ Spot, einer Art jungem Ctulhu, der nicht weiß, was er ist. Ein äußerst charmant-spaßiger Funny mit ganz viel Lovecraft-Fanservice. Hat echt Spaß gemacht! Offensichtlich haben die Macher dazu 2016 sogar einen Animierten Film herausgebracht. Kennt den jemand? Taugt der ggf. für Krümelchen (und mich )?


    Als zweiten Beitrag in dem Heft gibt es dann noch Stan Lee’s „The Unknowns“. Das sind zwei Geschwister, die sich gerne als Rockmusiker etablieren möchten, aufgrund ihres „speziellen“ Sounds jedoch zum Üben immer weiter an den Arsch der Welt zum Über verbannt werden. Als sie dabei mitten in eine Alien-Invasion geraten schließen sie sich mit einer intergalaktischen Rettungstruppe zusammen, die ihre Energie aus Musik zieht. Also ziehen so zusammen mit Gorilla, Kopffüßler und E-Gitarre spielender Fledermaus in den Kampf…

    Spaßig, abgedreht und sicher gut für eine Zeichentrickserie geeignet, als Comic ziemlich nett, aber nicht der große Wurf, oder zumindest eher für ein jüngeres Publikum geeignet.

    6,5/10




    Die Spirit Archive – Band 1 (Will Eisner)



    Nachdem ich den Band mit „den besten Spirit Geschichten“ so gefeiert habe ging es für mich an das Gesamtwerk um den maskierten Verbrechensbekämpfer. Dass es sich bei den „besten Spirit Geschichten“ um einen Best-of-Band handelte war ja klar, habe ich verinnerlicht und mich deshalb schon im Vorfeld auf einen ordentlichen Qualitätssturz gefasst gemacht. Davon abgesehen, dass es sich hier um über 80 Jahre alte Geschichten handelt ist es auch noch das erste mal gewesen, dass überhaupt jemand etwas in dieser Form so veröffentlicht hat. Da ist es klar, dass erstmal der gewünschte Stil, der Ton, ja der „Flow“ gefunden werden musste.

    Hier das Inhaltsverzeichnis:



    Dass Will Eisner das allerdings SO schnell auf die Reihe bekommt hätte ich tatsächlich nicht erwartet! Klar, einige Stories sind sehr naiv, andere extrem over the top, gerade wenn die Geschichten mehr ins Superheldengenre driften. Am besten ist Eisner wenn er eher bodenständige Sachen erzählt, also richtige Detektivstories, Dramen oder auch Komödien. Da bekommt man schon sehr schnell sein außerordentliches Talent fürs Erzählen zu spüren. Auf sieben Seiten werden tragische Schicksale ausgebreitet, fesselnde Entführungen (kleines Wortspiel ) inszeniert und ganze Unterweltorganisationen ausgehoben. Es werden humorvolle, romantische Verflechtungen in Szene gesetzt, aber wie gesagt, auch mal mysteriöse Gruselthemen oder typischer Superheldenstuff auf die Seiten gebracht.

    So sehen die Bände „nackt“ aus, Titel (auch am Rücken) ist geprägt:


    All das wirkt oft so, als wäre es ein Ausschnitt, der in eine große Geschichte, eine lebendige Welt eingebettet wurde. Es ist faszinierend wie Herr Eisner mir auf nur sieben Seiten immer wieder das Gefühl vermittelt, dass neu auftretende Personen einen kompletten Background, eine stimmige Lebensgeschichte, also einen Werdegang hinter sich haben. So werden die Charaktere stets greifbar und laden zum Mitfühlen ein.

    Rückseite:


    Klar, in diesem ersten Band zündet nicht jede Story, auch die weltberühmten Titelbilder mit dem stets abwechslungsreich eingebauten Spirit-Schriftzug sind bislang noch selten wirklich außergewöhnlich, aber der ein oder andere Hingucker ist da schon dabei. Das Artwork selbst lässt ebenfalls noch Luft nach oben, was dem Spaß and der Sache aber keinen Abbruch tut. Apropos Spaß – Der wiederum verstärkt sich enorm durch die wunderbar wertige Aufmachung, die uns Salleck Publications hier angedeihen lässt! Das absolut perfekte Papier für diese Geschichten, das sauber verarbeitete Hardcover mit Schutzumschlag und etwa 15 Seiten äußerst Spannendes Sekundärmaterial mit Fakten, Infos, Fotos und allem drum und dran. Fanherz, was willst Du mehr?


    Ich kann nur nochmal erwähnen wie schade es ist, dass sich dieser wunderbare Klassiker offenbar so schleppend verkauft hat und wie fair der jetzt reduzierte Preis von 29€ pro Band nach Aufhebung der Buchpreisbindung tatsächlich ist. Greift zu und macht Euch selbst ein Bild!

    7,5/10

    VG, God_W.
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  23. #6598
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Lederstrumpf, Der letzte Mohikaner, All Verlag

    Die Grundzüge der Geschichte wird ja ohnedies jedem bekannt sein, da kann ich nix neues berichten.

    Die Zeichnungen sind wie schon in Band 1 in meinen Augen okay, aber nicht mehr.
    Die Story wird leider teilweise etwas verwirrend dargestellt, insbesondere das Ende der Geschichte ist ohne Vorkenntnis wohl etwas schwer verständlich.
    Vl ist es auch schwierig, die Romanvorlage in einem Comic darzustellen.

    Ich hab beim Lesen immer noch das in Band 1 abgedruckte Interview mit dem Zeichner im Ohr. Dessen Selbstwahrnehmung passt auch in diesem Band nicht zu dem Gezeigten.
    Kann mich noch erinnern in meiner Kindheit Anfang der 80er ein Heftcomic zu dieser Story gehabt zu haben, das war sicher nicht schlechter. Vl weiss ja jemand, welches ich meine!?


    Steige mit Band 2 jedenfalls aus der Serie aus. Gibt zu viele bessere Comics am Markt.

  24. #6599
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Die sechste Etappe mit Wikinger-Stoff, Gruselmaterial und sonstigen Perlen startet mit der dritten Etappe meiner Rundreise durch die Nordlande.


    Northlanders 3 – Tod und Treue (Deluxe Edition)



    Im Irland des Jahres 1014 ist ein Freiheitskämpfer zusammen mit seiner Tochter auf der Flucht. Von einer Gruppe Wikinger, die sich als Söldner verdingen wird er erbarmungslos gejagt, denn der Anführer der Verfolgertruppe ist ein wahrer Spürhund, der dem mordenden Veteranen gnadenlos auf die Pelle rückt. Spannende Hatz mit psychologischem Tiefgang und starkem Twist.

    Irgendwo im Norden Europas sorgt eine dumme, im Suff getroffene Entscheidung für eine über sechs Generationen andauernde Familien-Fehde. Jetzt ist es so weit, in einem Duell Mann gegen Mann, einem sogenannten Holmgang, soll sich das Schicksal beider Parteien endlich entscheiden. Packender Zweikampf, der ganz nebenbei Bräuche und Ehrbegriffe der harten Nordmänner erläutert.

    Groß, muskelbepackt, im Geiste einfach gestrickt, doch optisch nahe am Hulk. Das ist Erik Thorssohn, der Schmied, der in dieser von Mythologie durchsetzten Geschichte für reichlich Blutvergießen sorgt, während im Herzen der Story der Kampf der alten Religion gegen das aufkommende Christentum ausgefochten wird. Brachial, fesselnd, aber der übernatürliche Anteil wird mir persönlich im Kontext etwas zu sehr strapaziert.


    Insgesamt wieder ein starker Band, bei dem mich vor allem die erste Geschichte durchgehend fesselnd konnte. Das Duell im zweiten Beitrag ist ebenfalls stark inszeniert, aber eben auch nur ein Heft lang. Das Finale ist alles andere als schlecht, für meine Begriffe aber etwas unausgewogen. Optisch ist die Reise durch die Nordlande erneut kernig, mit Ecken und Kanten, aber durchweg stimmungsvoll, teils sogar beeindruckend inszeniert. Kein Ausfall zu verzeichnen!

    8/10




    Cthulhus Ruf (Lovecraft / Baranger)
    &
    H. P. Lovecrafts Cthulhus Ruf (Gou Tanabe)



    Da Gou Tanabes Lovecraft-Adaptionen in meinem kleinen Run wieder etwas mehr in meinen Fokus gerückt sind habe ich die anstehende Sichtung seiner Variation von „Cthulhus Ruf“ direkt mal für einen mehrfachen Re-Read der Originalgeschichte genutzt. Die Story selbst war eine der Ersten, die ich von Lovecraft gelesen hatte, denn ist es auch nicht unbedingt sein Meisterstück, so verdanken wir ihr doch die Gründung und Etablierung des Mythos, der in Folge so reich wachsen, und seine Kultisten in jegliche Ausprägung der modernen Pop-Kultur entsenden sollte.

    Wie gesagt liegt die Erstsichtung bei mir schon viele Jahre zurück, aufgefrischt wurde die zwischendurch von der tollen Verfilmung im 30er Jahre Style der HPLHS (H.P. Lovecraft Historical Society) und dem gelungenen Hörspiel aus der Gruselkabinett-Reihe.

    Hier der Film auf DVD und die zweiteilige Hörspieladaption:


    Mittlerweile hatte ich mir ja die große, kommentierte Fischer-Tor-Ausgabe besorgt, in der ich immer mal wieder gerne schmökere und eine Geschichte nebst Randnotizen lese, aber auch meine alte Festa-Ausgabe steht noch im Regal. Dazu gesellte sich vor einiger Zeit die überformatige (beinahe Splitter-Diamant-Größe) Ausgabe des Heyne-Verlages, die eine von François Baranger komplett illustrierte Fassung der Geschichte enthält. Diese Ausgabe kann ich allein wegen der wunderbar stimmungsvollen Bilder auf jeder Seite absolut empfehlen, allerdings darf man keinen Comic erwarten, denn es ist wirklich die komplette Lovecraft-Geschichte, nur eben von atmosphärisch starken Bildern begleitet. Das Artwork hat mir so gut gefallen, dass ich in der Richtung gerne noch mehr sehen würde. In Frankreich ist mittlerweile eine weitere von François Baranger illustrierte Lovecraft-Geschichte erschienen, nämlich „Die Berge des Wahnsinns“, fände ich ja super, wenn Heyne die auch noch nach Deutschland holt!


    8/10 für Cthulhus Ruf (Lovecraft / Baranger)

    Äußerst spannend war es dann aber vor allem, die unterschiedlichen Übersetzungen zu vergleichen, denn da gibt es zuweilen doch starke Unterschiede. Die Festa-Variante wurde von Andreas Diesel und Frank Festa ins Deutsche übertragen, Fischer-Tor beinhaltet die Übersetzung von Andreas Fliedner und Alexander Pechmann, der stark illustrierte Heyne-Band wurde von H. C. Hartmann übersetzt. Kurz gesagt gefällt mir die Übersetzung der Fischer-Tor Ausgabe persönlich am besten, wobei das sicher Geschmackssache ist. H. C. Hartmann bei der Heyne-Version klingt prima, aber wie Fliedner und Pechmann mutig neue Wege gehen, und sich sogar trauen in die Popkultur eingegangene Sätze wie „Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt.“ neu zu interpretieren finde ich stark. Klingt für mich so, als wäre die neue Variante dichter am Original, aber sicher weiß ich es nicht.

    Macht Euch gerne ein eigenes Bild, hier mal von allen drei Varianten der einleitende Absatz und der erste Satz des zweiten Kapitels:

    Zuerst die Festa-Ausgabe:




    Anschließend die Heyne-Variante:






    Zuletzt die Fischer-Tor Werkausgabe:





    Gou Tanabes Version ist optisch erneut über jeden Zweifel erhaben, die Stimmung der Vorlage wird perfekt eingefangen und alles in allem wird die Story auch sehr originalgetreu wiedergegeben. Einzig der ein oder andere rassistisch anmutende Seitenhieb wurde ausgespart, was sicher kein Fehler ist. Optisch haben es mir vor allem die Szenen auf hoher See oder in den Sümpfen angetan, ganz große Kunst!


    8,5/10 für H. P. Lovecrafts Cthulhus Ruf (Gou Tanabe)




    Lustiges Taschenbuch – Weihnachtsgeschichten (Sonderband Nr. 1)



    Auch dieses Jahr haben Krümelchen und ich uns für die Adventszeit wieder einige Weihnachtsbände von Disney als Abendlektüre vorgenommen. Da ich mit den Rezis mal wieder böse hintendran bin kommt Band 1 von dreien (am dritten lesen wir gerade noch) jetzt erst zur Sprache. Die Auswahl aus den hier zur Verfügung stehenden Ausgaben durfte Krümelchen treffen und ich war nicht schlecht überrascht, als die Wahl auf diesen LTB Sonderband fiel, statt auf eines der großen Hardcover.

    Diese Überraschung stellte sich allerdings schon bei der ersten, über 80 Seiten starken Geschichte „Ein unvergessliches Weihnachtsfest“ als eine mehr als positive heraus! Die herausragend geschriebene und bebilderte Geschichte, die von Action und Abenteuer über Magie und Weihnachtszauber bis zu herzerwärmenden Gefühlen und sogar Meta-Ebenen einfach alles zu bieten hat!


    „Der große Schlaf“ hat mich nochmal in die Welt des großen Klassikers „Das gläserne Schwert“ eintauchen lassen, kannte ich also schon, denn da durfte ich ja vor einiger Zeit die Gesamtausgabe genießen. Für Krümelchen war es eine Erstsichtung, was dazu geführt hat, dass jetzt auch der Rest gelesen werden will. Das sagt wohl alles über die Qualität der Geschichte.

    Diese beiden Meisterstücke nehmen bereits über die Hälfte des Bandes in Beschlag, aber auch die kürzeren enthaltenen Erzählungen und Einseiter verströmen Spaß, Freude, besinnliche Weihnachtsstimmung und/oder regen zum Nachdenken an. Da werden kreativ Weihnachtsbäume geschmückt, die Ärmsten der Armen mal wieder in den Fokus gerückt, Weihnachtsgebäck als Geiseln genommen, und durch heldenhaftes Tun wieder befreit und alte Fehden durch die Unvoreingenommenheit der Jugend beigelegt.

    Was soll ich sagen? Besser konnte die Adventszeit dieses Jahr nicht mehr werden. Meisterwerk!

    10/10

    An dieser Stelle noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an den guten @Reschi , der mir den Band im vergangenen Jahr zugewichtelt hat.

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  25. #6600
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    Die 7 ist meine Glückszahl (hab ja auch an einem 7. Geburtstag). Ob das auch bei meinem Viking-Horror-Sonstwas-Run zutrifft, oder ich diese Runde auch mal einen Fehlgriff dabeihabe?


    Walhalla – Die gesammelte Saga 3



    Der dritte Band der gesammelten Walhalla-Saga enthält die Alben sieben bis neun der bislang außergewöhnlich guten Reihe. Allerdings ist dieser Band auch der Erste, der bei mir ohne Verbindung zum Film auskommen muss, denn dessen Inhalte wurden bereits in den ersten beiden Ausgaben abgehandelt. Stellt das ein Problem dar? Mitnichten!


    Weiterhin wird eine perfekte Aufmachung geboten, das Bonusmaterial mit wirklich aufschlussreichem Making-Of Teil ist durchweg hochinteressant und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Originalpassagen aus den jeweils verwendeten Abschnitten aus der nordischen Mythologie, zumeist aus der Snorri-Edda sind umfassend und wer nicht möchte, der braucht kein weiteres Sekundärmaterial zu lesen, um irgendwelche Zusammenhänge zu verstehen. Es ist tatsächlich alles versammelt was man braucht um mit den Geschichten glücklich zu werden, aber genau auf die kommt es ja in der Hauptsache an.


    Exakt an dieser Stelle glänzt die Reihe glücklicherweise am Meisten, vor allem seit der Zeichenstil vollends entwickelt wurde (so ab Album drei oder vier). Die Bilder sind super stimmig und humorvoll, vor allem bei den Personen, teils wunderschön, vor allem bei Totalen oder Landschaften. Die drei enthaltenen Geschichten sind einfach maximal unterhaltsam, haben jeweils einen straff gespannten Storybogen zu bieten, der stets fesselt, aber auch dicht mit diesem enorm sympathischen, nordischen Humor durchsetzt ist. Der Götterwettstreit zwischen Tyr und Thor, der im epischen Kampf gegen die Mitgardschlange gipfelt bietet neben all dem Witz auch große Dramatik. Prickelnde Erotik darf Freya bei dem wahnwitzigen Geschlechterkampf in der Story um ihren Halsschmuck versprühen, während der lüsterne Greis Odin, und so manch andere Gottheit, sabbernd ihre Hirnfunktionen in den Notlauf schicken. Schließlich ist die Überraschung über die Existenz eines unehelichen Sohnes Thors recht klein, die Wahrheit über die Abstammung dessen Mutter aber dafür umso gewaltiger! Doch wie hängt das mit dem tödlichen Duell zusammen, auf welches sich der Donnergott einlassen muss?


    Ich kann es nicht anders sagen, die reihe steigert sich von Band zu Band. Da gibt es tatsächlich nicht einen Ausfall, jedes Album erzählt eine tolle Geschichte, die äußerst stimmig und mit Liebe zum Detail umgesetzt und an die Bedürfnisse des Mediums und eines Funnies angepasst wurde, ohne die Ursprünge aus den Augen zu verlieren. Gepaart mit der perfekten Ausstattung und Aufmachung ergibt das ein kleines, begeisterungswürdiges Meisterstück.

    10/10




    Stephen King’s Creepshow



    King-Fan bin ich seit eh und je und der Film, auf dem diese Comic-Adaption basiert hat neben Tim Currys Pennywise und den von King verfassten Kurzgeschichten einen ganz maßgeblichen Anteil daran. Short-Stories habe ich als Jugendlicher sehr gerne gelesen, gingen einfach schneller vonstatten als ausschweifende Romane. King gehört in dieser Disziplin zu den absoluten Meistern wie ich finde, weshalb ich auch immer gerne Verfilmungen seiner bösen Shorties gesehen habe. „Creepshow“ war einer der Ersten dieser Vertreter, weitere wie „Katzenauge“, „Quicksilver Highway“, die achtteilige „Nightmares and Dreamscapes“-Reihe usw. sollten folgen.

    Die Geschichten aus dem Film, der bei uns in der Videothek fast immer ausgeliehen war, sind richtig schön böse und teilweise auch äußerst brutal. Die Genre-Größen geben sich die Klinke in die Hand und auch King selbst hat eine überraschend große Rolle, die seine Geschichte aber zugegebenermaßen eher witzig als gruselig macht. Allgemein wird hier durchweg ein ganz großes Augenzwinkern mitgeliefert, denn hier soll der zynische Horror offensichtlich richtig Spaß machen, und das tut er!


    Im Nachgang an den Comic habe ich mir den Film direkt mal wieder aus dem Regal gezogen und nach vielen Jahren ein weiteres mal gesichtet. Ehrlicherweise kommt das ganze in der von Großmeister Bernie Wrightson wundervoll bebilderten Variante deutlich zeitloser rüber, als auf Zelluloid (sorry, Disc). Der Film ist wohl nur noch was für absolute Liebhaber (wie mich), der Comic sieht auch heute noch gut aus und weiß durchweg zu gefallen.

    7,5/10




    Ghostbusters / Teenage Mutant Ninja Turtles



    Wenn das nicht gerade perfekt passt weiß ich auch nicht. Vor ein paar Wochen mal wieder die ersten beiden Ghostbusters-Streifen gesichtet, die Woche drauf im Kino den neuen Film „Ghostbusters: Legacy“ feiern dürfen (ja, den haben sie echt super hinbekommen!), da habe ich mir am Wochenende drauf direkt mal dieses, vom Namen her erstmal absolut abgedreht anmutende Crossover aus dem Regal gegriffen. Den Band durfte ich im vergangenen Jahr aus meinem Wichtelpaket fischen und irgendwie hat es sich fast zwölf Monate nicht ergeben, sodass ich ihn jetzt zum quasi idealen Zeitpunkt in Angriff nehmen konnte.

    Was soll ich sagen, hier wird das Rad natürlich nicht neu erfunden, aber dennoch war ich total positiv überrascht, wie gut die beiden Truppen mit ihren jeweiligen Helfern doch harmonieren. Wie da jeder Charakter seinen Gegenpart findet, ohne dass erst – wie bei so vielen Cross-Overs – ewig gegeneinander gefightet werden muss, bis man sich schließlich zusammenrauft, das fügt sich tatsächlich zusammen, als würde es so gehören. Die Story über Dimensionsverschiebungen bei einem Testlauf/Unfall mit einer neuen Technologie und über einen uralten Bösewicht bietet jetzt nicht die Mörderinnovation, ist aber dennoch toll geschrieben, superschick und stimmig mit tollen Effekten bebildert und wie gesagt, die Sympathie, die man den Hauptdarstellern zwangsläufig entgegenbringt macht den eigentlichen Kern der Sache aus.


    Eine „Character-Driven“ Story quasi, die prima unterhält und mit tollem Humor zu punkten weiß. Massig interessantes Bonusmaterial hat Jano von Dani Books dem Band auch noch spendiert. Feine Sache und erneut ein Grund für ein dickes an meinen Wichtel @Reschi !

    7/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (04.01.2022 um 18:27 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

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