Auf Seite 34 wird so getan, als gäbe es in der Kritik zwei gegensätzliche Positionen zum neuen Asterix. Liest man sich beide Texte aber durch, so ist festzustellen, dass sich beide nicht wirklich widersprechen. Womit? Mit Recht!
Naatz lobt vor allem »die Bosheit« Uderzos, die »Altfans« dadurch abzuwatschen, dass er durch »Rückbesinnung« auf die Traditionen Asterix zu etwas völlig Neuem macht. Dass dieser theoretisch positiv zu wertende Ansatz im Endergebnis, der Umsetzung, nicht wirklich funktioniert, gesteht er zwischen den Zeilen aber letztlich auch ein. Darüberhinaus schwelgt der Naatz mehr in der Schadenfreude gegenüber den von Uderzo enttäuschten »Fusselhippies« als dass er dem neuen Asterix an sich tatsächlich »Freude« abgewinnen kann.
Muhr hingegen lässt sowieso kein gutes Haar am neuen Asterix-Band und schießt dabei imho auch ein wenig über das Ziel hinaus (in Bezug auf Übersetzung und Uderzos vermeintlichen Kulturchauvinismus).
Letztlich werden beide Kritiken dem Band gerecht, dessen »Neuerungen« von wohlwollenden Kritikern als »gut gemeint ist noch nicht gut gemacht« eingestuft werden können und denen weniger wohlmeinende schon das »gut gemeint« absprechen, aber auch diese landen bei »nicht gut gemacht«. Schlußendlich hat wohl Uderzo selbst diese Schwächen erkannt, weswegen er die Gallier mit kollektivem Vergessen des Abenteuers segnet. Auch für die Leser scheint ein solches »Vergessen«, so es ihnen schnell gelingt, der bestmögliche Umgang.
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