Hand hoch, wer den Film auch noch gesehen hat oder sehen will. Nicht zu fassen, daß so was heutzutage noch gemacht wird. "Ong Bak" ist 80ies-Style-Van Damme-Kumitee-Trash at its best. Ihr wißt schon, welche Sorte Film ich meine: Bloodsport, Karate Tiger, Karate Kid, etc. Und dieses Machwerk nun liefert uns nicht mehr und nicht weniger als den neuen Martial Arts-Superstar - zumindest wenn man dem Filmplakat glauben darf (schneller als Jet Li., bla bla): Phanom Yeerum a.k.a. Tony Jaa.

In "Ong Bak" klauen thailändische Kleinganoven den Kopf von der Statue eines buddha-ähnlichen Schutzbefohlenen eines kleinen Dorfes, in dem auch der junge Boonting (T.J.) wohnt. Postwendend bricht eine tragische Dürre über das Loch und seine Bewohner drein, und Boonting, von den örtlichen Mönchen in der Muay Thai-Kampfkunst unterwiesen, wird den Gangstern hinterher in die große Stadt geschickt, um den Kopf zurückzubringen. Um den lustige Reigen zu komplettieren, läuft der Junge In Bangkok noch einem runtergekommen ehemaligen Dorfbewohner und einem Mädel über den Weg, die fortan als die obligatorischen Sidekicks fungieren. Mehr über die Story zu erzählen, wäre reine Energieverschwendung, dient sie doch eh nur als Vorwand dafür, Tony Jaa von einer skurrilen Verfolgungsjagd zur nächsten Fight-Szene zu scheuchen.

Die Darsteller in "Ong Bak" sind schlecht - aber so richtig. Sie sind in der Tat so unglaublich schlecht, daß das ganze schon wieder saukomisch ist; der Film macht nicht auf trashig, er ist trashig - aber volle Möhre. Bei den Dorfbewohnern zu Beginn hat man den Eindruck, daß die Filmcrew tatsächlich einfach 200 Meilen in die Pampa gefahren ist und die erstbeste Gemeinde mit vorgehaltener Waffe vor die Linse gezerrt hat. Der Rest der Schauspielerriege liefert feinste C-Movie-Performances ab; ich hab schon lange nicht mehr so gelacht! Tony Jaa ist dabei noch der harmloseste, aber sein Charakter ist natürlich auch so furchtbar gut und lieb und aufrecht und nett, daß mir die Zähne schmerzten.

Während der Kampfszenen wird "Ong Bak" dann aber doch interessant. Einen Non-KungFu-Kämpfer mal in einer Hauptrolle zu sehen, stellt jedenfalls eine willkommene Abwechslung dar. Wenn Tony Jaa auf der Leinwand sein Ding durchzieht, seine Muay Thai-Moves an den Mann bringt oder ein ums andere Mal absolut halsbrecherische Stunts durchzieht (und da gibt's wirklich einiges zu sehen), macht der Film richtig Spaß. Besonders während der späteren Fights gibt's noch ein paar ganz fiese Techniken - da splittern die Knochen, da knirschen die Schädeldecken. Es hat schon seinen Grund, daß der Film erst ab 16 freigegeben wurde.

Nüchtern betrachtet ist "Ong Bak" absolut kein guter Film. But wtf, ich geb ihm drei von fünf
Killer.
Auf eine extrem trashige Weise funktioniert das Teil eben doch ganz gut. Mir jedenfalls hat's Spaß gemacht, mal wieder so einen übelst-stupiden Kampfsportfilm der alten Schule zu sehen.