Ich denke, es wird ein immer wichtiger Verbreitungsweg, und eine Erleichterung für viele, die einfach nur ihre Comics gelesen haben wollen. Und manches wird SO gut sein, dass es den Sprung in den Print schafft - anderes hat seine Leser, solange es online und für lau ist, und wenn es weg ist, gibt es ein Achselzucken und das wars.
Und das Buch als Gegenstand wird, hoffe ich mal, immer seinen Zauber bewahren, es ist ein schöner Gegenstand und der perfekte Behälter für Comics. Aber ich kann nur aus MEINEN Augen gucken - eine Generation weiter hat schon kaum ein Problem mit Musik als Knetmasse für lau, und grade Deutsche geben glaubich ungern Geld für Kultur aus, scheint mir. Aber ich, und alle die ich kenne, werden immer Comics kaufen, und wenn die Graphic Novels sich noch mehr etablieren, umso mehr, denn 200 Seiten für 15 Euro ist ein weitaus besserer Deal aus 24 Seiten für 5.
Und ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Zeichner komplett auf das Gefühl verzichten will, dass jemand dadurch, dass er etwas kauft, dem Comic einen Wert zugesteht. "Ich habe 100.000 Hits pro Tag" ist für mich weniger wert als "10 Leuten, die noch nie was von mir gehört hatten, fanden meinen Comic so gut, dass sie ihn spontan gekauft haben." Und dabei geht es nicht nur um das Geld, sondern vor allem um das Commitment: Ich finde das was du machst so gut, dass es mir etwas wert ist. This ist what keeps us going, und so ein Gefühl kriegt man schwer über Webcomics.
Und ich kann mir schwer vorstellen 380 Seiten Jimmy Corrigan online zu lesen. Ein Strip, ein Cartoon, okay, einen Onepager, eine kurze Story, aber wat längret?*
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Jajajajaja. Derek Kirk Kim. Is ja gut.
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