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Thema: Woher kommt die Abneigung gegenüber Comics in Deutschland?

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  1. #1
    Mitglied Avatar von Theodor Pussel
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    Woher kommt die Abneigung gegenüber Comics in Deutschland?

    Ich hab mich schon immer gefragt, wieso die überwiegende Mehrheit in Deutschland so negativ gegenüber Comics eingestellt ist. So wurden Comics in vielen anderen Ländern wesentlich positiver gesehen,wie z:B. im frankobelgischen Raum oder in den USA. Auch viele Computerspiele oder Handys wurden von den Erwachsenen auch nicht so positiv gesehen und haben sich trotzdem in Deutschland durchgesetzt. Ich kann dies nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen belegen. Aber ich habe immer die Erfahrung gemacht,sobald ich mein Hobby als Erwachsener preisgab,das die Leute dem Medium Comic eher negativ gegenüber stehen.Woher kommt diese Haltung in Deutschland?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Ich denke, der Ruf von Comics in Amerika ist noch wesentlich negativer, da dort die Überpräsenz von Superhelden das Medium völlig überschattet.

  3. #3
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Theodor Pussel Beitrag anzeigen
    IAber ich habe immer die Erfahrung gemacht,sobald ich mein Hobby als Erwachsener preisgab,das die Leute dem Medium Comic eher negativ gegenüber stehen.Woher kommt diese Haltung in Deutschland?
    Ich weiss nicht ob die Deutschen dem Comic als solches negativ gegenüberstehen.

    Ich glaube vielmehr das die Mehrzahl der älteren Menschen es als "Kinderkram" ansehen - und daher völlig desinteressiert an Comics im Allgemeinen sind.

    Das hat weniger etwas mit "negativ" oder "positiv" zu tun, sondern eher etwas mit Gleichgültigkeit (Schublade auf - Schublade zu)

  4. #4
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    so ne frage sollte man eigentlich den Nichtcomiclesern stellen anstatt im Comicforum.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Theodor Pussel
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht ob die Deutschen dem Comic als solches negativ gegenüberstehen.

    Ich glaube vielmehr das die Mehrzahl der älteren Menschen es als "Kinderkram" ansehen - und daher völlig desinteressiert an Comics im Allgemeinen sind.

    Das hat weniger etwas mit "negativ" oder "positiv" zu tun, sondern eher etwas mit Gleichgültigkeit (Schublade auf - Schublade zu)
    Das sehe ich ähnlich,aber woher kommt dieses Denken?

  6. #6
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Theodor Pussel Beitrag anzeigen
    Das sehe ich ähnlich,aber woher kommt dieses Denken?
    Kann ich dir aus dem Stehgreif nicht beantworten - aber vielleicht weil Comics in frühen Jahren einfach wirklich auch "Kinderkram" waren!?

    P.S. "Kinderkram" meine ich nicht im negativen Sinne - ich sage es nur salopp für alle, die irgendetwas in die Schublade "Kinder - Jugendliche" stecken und dafür kein Interesse zeigen.

    Selbst das "alte ZACK" fiel ja noch zu grossen Teilen in diesen Bereich!
    Geändert von hipgnosis (30.03.2008 um 18:33 Uhr)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Theodor Pussel Beitrag anzeigen
    Das sehe ich ähnlich,aber woher kommt dieses Denken?
    weil viele halt (seit den 50er jahren??) gemeint haben das ist Schund und Kinderkram und das liest man nicht und diese Argumente dann immer geglaubt, verinnerlicht und so weitergegeben werden

  8. #8
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    weil viele halt (seit den 50er jahren??) gemeint haben das ist Schund und Kinderkram und das liest man nicht und diese Argumente dann immer geglaubt, verinnerlicht und so weitergegeben werden

    Ja - das wird wirklich so sein.
    Die Menschen die in solchen Kategorien denken und sich dabei selbst beschneiden, da sie sich nicht mehr mit den Themen beschäftigen, wird man sicherlich so gut wie nicht mehr oder nur unter erheblicher Aufwendung finanzieller Mittel, in ihrem späteren Leben dazu bekommen können, sich nochmals mit Comics oder whatever zu beschäftigen.

    Es gibt soviele Menschen die derart "engstirnig" mit Scheuklappen durch die Welt laufen - an die kommt man einfach nicht mehr ran.
    Das Problem gibt es aber nicht nur in der Comicwelt - sondern in allen kulturellen Bereichen.

    Versuche du mal jemand in die Oper oder auch nur ins Musical zu bewegen, der eine Aversion gegen solche Art der Unterhaltung innehat.

  9. #9
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Ja - das wird wirklich so sein.
    Die Menschen die in solchen Kategorien denken und sich dabei selbst beschneiden, da sie sich nicht mehr mit den Themen beschäftigen, wird man sicherlich so gut wie nicht mehr oder nur unter erheblicher Aufwendung finanzieller Mittel, in ihrem späteren Leben dazu bekommen können, sich nochmals mit Comics oder whatever zu beschäftigen.

    Es gibt soviele Menschen die derart "engstirnig" mit Scheuklappen durch die Welt laufen -
    es gibt auch leute, die lehnen musik ab, die nach 1980, 1990, 2000 gemacht wurden, oder glauben, dass filme ohne action keine filme sind, oder solche mit action. oder oder oder.

    scheuklappen sind menshclich - und erfahrungsgemäß besitzen auch comicfans einige.

  10. #10
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Ich glaube vielmehr das die Mehrzahl der älteren Menschen es als "Kinderkram" ansehen - und daher völlig desinteressiert an Comics im Allgemeinen sind.
    Das ist auch meine Wahrnehmung. Der Begriff "Comic" ist eben auch so besetzt, die Leute assoziieren damit Micky Maus & Co..

    Deswegen finde ich es auch positiv, dass sich der Begriff 'Graphic Novel' mehr und mehr etabliert, auch wenn damit nicht alles abgedeckt wird.

    Dann gibst auch ein gewisses Klischee für Comicleser, Menschen mit Peter Pan Syndrom und so weiter. Selbst der Comichändler bei den Simpsons wird so dargestellt .

  11. #11
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    Zitat Zitat von Theodor Pussel Beitrag anzeigen
    Aber ich habe immer die Erfahrung gemacht, sobald ich mein Hobby als Erwachsener preisgab, das die Leute dem Medium Comic eher negativ gegenüber stehen.
    Arbeitest Du im Altersheim?

  12. #12
    Mitglied Avatar von Theodor Pussel
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Arbeitest Du im Altersheim?
    Nein,ich arbeite in Deutschland!

  13. #13
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    ist das nicht fast das gleiche?

  14. #14
    Mitglied Avatar von Theodor Pussel
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    ist das nicht fast das gleiche?
    Das wollte ich damit sagen!

  15. #15
    Mitglied Avatar von Racing.Rainer
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    Fragt die Leute auf der Strasse was die für Comics kennen.

    Mit Ausnahme der "Filmhelden" Tim und Struppi, Asterix, Lucky Luke, Superman, Batman, Spiderman usw wird neben Micky Maus und Fix und Foxi nur noch Benjamin Blümchen und Bussi Bär genannt.
    Den normalen Leuten sind Comics nur vom Supermarkt bekannt, und dort gibt es im untersten Regal nur Kinderkram mir Schnickschnack.
    Wer will schon ein Kind haben das rumläuft und immer nur Törööö schreit.
    und Ihr fragt euch woher die Abneigung kommt......

  16. #16
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    Bitte nicht zum 1000. Mal diese an allen möglichen Stellen (auch hier im Forum) schon geführte Diskussion.

    Danke.

  17. #17
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    Zitat Zitat von Borusse Beitrag anzeigen
    Bitte nicht zum 1000. Mal diese an allen möglichen Stellen (auch hier im Forum) schon geführte Diskussion.

    Danke.
    Das ist wie beim Polizeiverhör: Wenn man oft genug immer die gleichen Fragen stellt, kommt irgendwann ein brauchbares Ergebnis dabei raus.

  18. #18
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    Zitat Zitat von Hate Beitrag anzeigen
    Das ist wie beim Polizeiverhör: Wenn man oft genug immer die gleichen Fragen stellt, kommt irgendwann ein brauchbares Ergebnis dabei raus.
    Ha! Wer's glaubt.

  19. #19
    Mitglied Avatar von Der Golem
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    In den USA sind Generationen seid der Jahrhundertwende mit Comic Strips aufgewachsen. Gelesen wurden sie von Groß und Klein. Das erste Comicheft war 1934 Famous Funnies, ein Reprint von beliebten Zeitungsstrips. Der Erfolg war enorm, bald reichte das Material nicht mehr aus. Die Verleger begannen eigene Geschichten zu produzieren, meist von zweitklassigen Künstlern und sogar Teenagern. Von Anfang an gab es da eine Kluft zwischen den Zeichnern von Zeitungsstrips (eine hochbezahlte Elite) und denen der Comic Books (schlechtbezahlte Underdogs).

    Der Anfangs infantile Inhalt der Comic Books wurde von den Älteren gering geschätzt bzw. ignoriert. Gross war dann die Empörung als man irgendwann festellen musste, was die Kids so kosumierten: Der Pädagoge Wertham setzte die Öffentlichkeit 1954 über die Inhalte mit seinem Buch "Verführung der Unschuldigen" in Kenntnis. Gewalt, Verbrechen und Horror der Comic Books setzte er in direkte Verbindung mit der Jugendkriminalität der Nachkriegsjahre.

    Der US-Senat bildete Komitees die schnell eine (Selbst-)Zensur für Comics, den "Comic Code", einführten. Der behielt sich vor, jedes Heft vor der Publikation zu überprüfen und gegebenenfalls bei Nichtachtung der Richtlinien das "Seal of approval" zu verweigern. Ohne das Siegel des "Codes" wurde kein Heft von den Vertrieben angenommen.

    Die Deutschen waren vor dem Krieg wenig mit Comics in Berührung gekommen, im Dritten Reich fast gar nicht, deshalb wurde dem "amerikanischen" Medium nach dem Krieg eher Misstrauen entgegengebracht.

    Die Hexenjagd auf die Comic Books blieb in Deutschland nicht unbemerkt, es war sogar Wasser auf den Mühlen der Bundesprüfstelle für Jugendgefährdende Schriften, der Kirchen, Schulen und z. B. den "Buchklub der Jugend". In Östereich wurden sogar eine Million Unterschriften gegen "Schmutz und Schund" gesammelt, die sogar eine Gesetzesvorlage zur Folge hatten, das Comics nur von Buchhändlern an Kunden über 16 Jahre verkauft werden durften. Ein vorzeitiger Regierungswechsel 1959 konnte das allerdings abwenden. Es wurden Sammelaktionen gestartet wo man Comics gegen "gute" Bücher eingetauschen konnte. Die so gesammelten Hefte wurden dann schon mal öffentlich verbrannt. Kommt einem bekannt vor....

    Comics und Groschenromanen konnten seitdem das Stigma von "Schmutz und Schund", "Unterwertiger Lektüre" in der "öffentlichen Meinung" nie so ganz ablegen. Noch bis in die 80er hatten Comics an den Schulen einen schlechten Stand.

    Meine Mutter nannte meine Comics (besonders die Marvel Superhelden) immer abfällig "Schundliteratur", bevor sie diese dem Mülleimer überantwortete.

    Rainer E.
    Geändert von Der Golem (01.04.2008 um 01:09 Uhr)

  20. #20
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    Zitat Zitat von Der Golem Beitrag anzeigen
    Meine Mutter nannte meine Comics (besonders die Marvel Superhelden) immer abfällig "Schundliteratur", bevor sie diese dem Mülleimer überantwortete.
    Kann ich gut verstehen.

    eckrt

  21. #21
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    Zitat Zitat von eck@rt Beitrag anzeigen
    Kann ich gut verstehen.

    eckrt
    Aber, aber, Herr Sackmann: DEKKER und AGLAYA teilten dasselbe Schicksal wie die Marvels...

    Rainer E.

  22. #22
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Der Golem Beitrag anzeigen
    In Östereich wurden sogar 1.000.000 Million Unterschriften gegen "Schmutz und Schund" gesammelt
    Ganz so viele wohl nicht. Das wäre ja fast die halbe Weltbevölkerung gewesen.

    Aber die Situation in Deutschland, USA und Frankreich ist wirklich nicht zu vergleichen. Auch wenn es sicher ein paar Parallelen gibt.

    So sind Zeitungsstrips in den USA den Ruf minderwertiger Unterhaltung sehr schnell losgeworden. Ähnlich vielleicht in Deutschland die Cartoons von Loriot und Gernhardt. Zeitungsstrips haben sich allerdings bei uns nicht im entferntesten in dem Maße wie in den USA durchgesetzt (in der Blütezeit druckte eine Zeitung dort 10–30 Serien ab). Die USA haben sicher auch ein anderes Verhältnis zu Trivialliteratur.

    In Deutschland kam in den 50er Jahren mehrere Komponenten zusammen: Sprechblasen-Comics waren bisher nahezu unbekannt und damit für Erwachsene unverständlich, sie wurden von den Amerikanern eingeführt (nicht viele haben damals den 8. Mai als Tag der Befreiung gefeiert, zusammen mit den Comics kamen auch weitere den Untergang der westlichen Welt befördernde Errungenschaften wie Kaugummi, Jazz und später Rock'n'Roll aus Amerika) und eine Neigung zum Antischund-Kampf ("Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften" 1926 bis 1935, dann wurde die kulturelle Pflege von der Reichsschrifttumskammer übernommen). Und es gelang in ungewöhnlicher Weise, die Anti-Comickampagnen aus den USA zu importieren, obwohl es die betreffenden Comic in Deutschland gar nicht gab und so die Argumente einfach auf harmlose Abenteuercomics übertragen wurden. Der Hang zum Kulturkampf äußerte sich in Vereinigungen wie dem Volkswartbund (der z.B. zwischen 1959 und 1962 291 Indizierungsanträge stellte) und vielleicht nicht zufällig an Wörter wie Blockwart erinnert. (Dazu kann Jähling sicher einiges sagen. Er hat zu dem Thema eine Diplomarbeit geschrieben, nicht zu vergessen einen Beitrag im COMIC!-Jahrbuch 2004)

    Das heißt, die Situation in Deutschland war nach 1945 wirklich ungünstig für die Etablierung von Comics (große Auflagen und noch größere Verbreitung hatten sie trotzdem). Das erklärt aber nicht, warum über 60 Jahre später die Situation so ist, wie sie heute ist. Und vor allem: Im Vergleich zu 1981, als der ICOM gegründet wurde, um "diese Vorurteile abzubauen und den deutschen Comic zu fördern", hat sich eine Menge getan. In den Feuiletons der Zeitungen sitzen längst Redakteure, die mit Comics aufgewachsen sind und diese somit lesen können. Und bei der FAZ sitzen sogar wirkliche Fachleute.
    Geändert von Mick Baxter (31.03.2008 um 02:05 Uhr)

  23. #23
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    Zitat von Der Golem
    In Östereich wurden sogar 1.000.000 Million Unterschriften gegen "Schmutz und Schund" gesammelt
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Ganz so viele wohl nicht. Das wäre ja fast die halbe Weltbevölkerung gewesen.
    Das dachte ich mir auch, aber das Flugblatt von dem Buchklub Initiator Prof. Dr. Richard Bamberger behauptet das einfach frech. O-Zitat: "Die gesammelten Unterschriftenmappen, Hefte und Blätter mussten mit einem Lastwagen zum Bundesministerium für Untericht gebracht werden."

    Warscheinlich haben sie es etwas schöngerechnet....und mehrfach unterschrieben.

    Dennoch - die Kampagnen haben Wirkung gezeigt und sind immer noch in den Köpfen - auch jüngerer Leute - fest verankert. Ende der 70er Jahre haben sich sogar Mitschüler über meinen Comickonsum lustig gemacht und teilweise leidenschaftlich abgelehnt (und wieder, die Marvels...).
    Und erst der mitleidige bis angewiderte Blick, wenn man einer Frau beim ersten Date erzählt man zeichnet Comics.....

    Rainer E.

  24. #24
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    Zitat Zitat von Der Golem Beitrag anzeigen
    Das dachte ich mir auch, aber das Flugblatt von dem Buchklub Initiator Prof. Dr. Richard Bamberger behauptet das einfach frech. O-Zitat: "Die gesammelten Unterschriftenmappen, Hefte und Blätter mussten mit einem Lastwagen zum Bundesministerium für Untericht gebracht werden."

    Warscheinlich haben sie es etwas schöngerechnet....und mehrfach unterschrieben.

    .

    Mick scherzte, weil du "1.000.000 Million" schriebst. Das ist doppelt gemoppelt oder ergibt eine Zahl, die wahrlich atemberaubend ist.

  25. #25
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    Zitat Zitat von Comedian Beitrag anzeigen
    Mick scherzte, weil du "1.000.000 Million" schriebst. Das ist doppelt gemoppelt oder ergibt eine Zahl, die wahrlich atemberaubend ist.
    Mag sein, hier ist ein Scan des Flugblatts aus G. Försters "Das grosse Hansrudi Wäscher Buch":

    http://i179.photobucket.com/albums/w.../bamberger.jpg

    Klappern gehört zum Handwerk..... bzw. Übertreibung macht anschaulich.

    Rainer E.

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