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Thema: Jörg Haider ist tot

  1. #1
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    Jörg Haider ist tot

    Der österreichische Landeshauptmann von Kärnten und Rechtspopulist Jörg Haider ist heute bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Erst vor zwei Wochen könnte er bei der vorgezogenen Nationalwahl in Österreich den Stimmenanteil seiner rechten Partei BZÖ verdreichfachen. Also ein herber Rückschlag für die dortige rechte Scene. Es wird wohl interessant zu beobachten, wie es in Österreich nun weiter geht. Werden die rechten Parteien nun massiv an Anteilen verlieren, denn mit Haider ist ja einer ihrer wichtigesten Führungspersonen verstorben.
    Was sagen denn die Österreicher hier denn dazu?

    Nach meiner Meinung gönne ich den Tod ja niemanden, noch nicht mal einen rechten Politiker, aber wie sollte man hier nun reagieren?


  2. #2
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    Zitat Zitat von Easton Beitrag anzeigen
    aber wie sollte man hier nun reagieren?
    am besten ohne Themeneröffnung dazu

  3. #3
    Mitglied Avatar von navigator
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    Ich komme mit seinem Tod sehr gut klar.
    Er war kein guter Mensch. Für mich war er eine Bedrohung für die Menschheit.
    Mal sehen wie seine Nachfolger werden, oft ist es so das die Nachfolger schlimmer sind...

    Interessanter Artikel:
    http://www.giftspritzer.de/index.php.../news#more-523

  4. #4
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    am besten ohne Themeneröffnung dazu
    Stimme absolut zu. Als ich die Überschrift las, dachte ich zuerst an einen Gedenkthread.

    Ein riesiger Windbeutel mit unverfälscht braunem Gedankengut war ein bisserl zu schnell unterwegs, und da hat's ihn halt zerlegt. Passiert jeden Tag hundertmal. Und oft gibt es dabei schlimmere Verluste für die Menschheit als in diesem Fall. Warum also noch drüber reden? Ich wein ihm keine Träne nach.
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  5. #5
    Mitglied Avatar von KaiNadler
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    Zitat Zitat von Easton Beitrag anzeigen
    aber wie sollte man hier nun reagieren?
    Er ist nicht der erste politisch rechts orientierte Mensch, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Aber um es positiv nach Volker Pispers zu formulieren: Zum Glück ein Mann und kein Deutscher!

  6. #6
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    Ich finde, zu 'Bösewichtern' sollte man genau so gut gedenken als zu 'Helden'. Jedoch natürlich etwas anderes. Hier sollte vielmehr reflektiert werden, was er gemacht hatt und warum man das nicht macht. Hätte ich den Thread nicht eröffnet, hätte es ein anderer getan.

    Wie ist denn gerade die Lage in Österreich zum Thema?


  7. #7
    Mitglied Avatar von Jaruma Donno
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    mich juckt es nicht, und wen seine ganze partei umgekomen wäre, ist mir egal, jeden tag sterben so viele mentschen und da macht man so ein aufstand wegen einen ist schon witzig.

  8. #8
    Mitglied Avatar von Wolfgang Wasserhuhn
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    In Österreich herrscht durchgängig tiefe Betroffenheit, besonders in Kärnten sind die Flaggen auf Halbmast und viele Menschen reagieren sehr emotional.
    Die Zeit im Bild sendet eine Spezialsendung um 22:00.
    Er wurde überall als "Ausnahmepolitiker" und als "prägende Persönlichkeit" gewürdigt.
    Interessant ist aber der Tod Haiders in Bezug auf das gespaltene "3. Lager", und die Kärntner Landtagswahlen im März 2009. Schließlich haben viele Wähler das BZÖ nur wegen Haider gewählt. Dementsprechend anders würde wohl das Wahlergebnis aussehen wenn Haider 3 Wochen früher verstorben wäre.
    Donald: »Vielleicht, wenn ich mich hier hinsetze und auf die Sumpfhühner starre, die im Sumpf rumsumpfen. vermeide ich allen Ärger.«
    (aus »Vom Pech verfolgt«)

  9. #9
    Administrator und mehr Avatar von scribble
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    An dieser Stelle mal vorsorglich die Bitte um Mäßigung. Ich war wahrlich kein Freund von Jörg Haider und vielem, was er propagiert hat, aber jeder Mensch hat das gleiche Recht auf Würde. Auch er hinterläßt Angehörige, die einen Vater, einen Ehemann verloren haben. Aussagen in dem Tenor "Wen schert's, wenn der tot ist, ist nicht schade um ihn", will ich hier nicht lesen. Nicht über Haider oder über sonstjemanden.

    Bis dann,

    scribble
    If you have enough book space, I don't want to talk to you - Terry Pratchett

    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  10. #10
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    Nie wird so viel gelogen, wie nach dem Tod eines Politikers. Besonders von Politikern.

    Manchmal bin ich froh, dass ich keine Christin bin.
    Ich bin ja auch nicht dafür, extra mit Dreck zu werfen, aber die Wahrheit sollte man sagen dürfen. In einem anderen Forum, in dem ich mich häufig aufhalte, wurde im Betreffenden Thread verboten auf seine braunen Aussagen aufmerksam zu machen und darüber zu sprechen weil man ja "über Tote nicht schlecht redet".

    Warum? Muss ich angst haben, dass er aufsteht und mich auffrisst?
    Das ist uralter Aberglaube, der sich in der deutschen Kultur erhalten hat. Wir sind doch nicht im Mittelalter.

    Ich sehe diesen Spruch eher so, dass man nicht noch wer weiß was erfinden und dem Toten, der sich nicht mehr wehren kann, anhängen sollte.
    Die Wahrheit sollte gesagt werden, wenn diese dem Toten (oder seinen Anverwandten) nicht passt, hätte der Verstorbene eventuell ein anderes Leben führen sollen.

    Natürlich trauert seine Familie, das ist selbstverständlich, er war kein einsamer Mann. Aber die schlimmsten Menschen in der Weltgeschichte waren auch nicht einsam.
    Macht das aber seine Gesinnung besser?
    Nein.

  11. #11
    Mitglied Avatar von navigator
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    Ich bin Christ, bin aber deiner Meinung Blue Lion.

  12. #12
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Ich bin Agnostiker, aber nicht ganz Deiner Meinung, Blue Lion.

    Über Tote schlecht zu sprechen, verbietet sich nicht aufgrund einer Vorstellung des Lebens danach (ob die Vorstellung jetzt so aussieht, dass man selber nicht in den Himmel kommt, oder dass er kommt und Dich auffrisst, ist in diesem Sinn egal), sondern allein aus der Vorstellung heraus, dass man andere Menschen mit einem pauschalen Grundrespekt behandelt. Dazu gehört, dass man Leute auf der Straße nicht umrennt, wenn sie da stehen, wo man langgehen will, dass man Bekannte grüßt, und dass man nicht schelcht über Menschen spricht, die keine Möglichkeit haben, sich zu wehren, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

    Das heißt nicht, dass wir jetzt alle Haider ganz toll finden sollen, und die Würdigungen, die jetzt überall erscheinen, halte ich für einen Schlag ins Gesicht aller, die dieser "Ausnahmepolitiker" in seinem Leben entwürdigt und geschädigt hat. Seine Aussagen und sein politisches Erbe gehören nach wie vor auf einen riesigen braunen Müllhaufen, lebend oder nicht. Aber als Mensch hat er das Recht darauf, nicht ebenso entwürdigt zu werden.

    Mit Wittgensteins Worten: Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Blue Lion
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    Ich behandele auch jeden Menschen mit Grundrespekt aber ob dieser Respekt erhalten bleibt oder nicht hängt von seinen Taten ab.

    Und ich finde nicht, das jemanden auf der Straße umrennen und das, was diese Person getan hat, und sich mit freiem Willen selbst ausgesucht hat zu tun auch nur zu *erwähnen*, wohlgemerkt, was faktisch und real ist, vergleichen kann.

    Die Person ist für ihre Taten selbst verantwortlich, warum darüber schweigen, was real ist? Der Tod macht keinen besseren Menschen aus ihm und ich sehe keine Antastung seiner Würde darin darüber zu sprechen was er in seinem Leben getan hat, oder kratzen wir an Einsteins Würde wenn wir daran denken dass er ein Genie war, obwohl er tot ist? Ne oder?

  14. #14
    Mitglied Avatar von navigator
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    Und keiner hat hier ja auch schlecht über einen Toten gesprochen. Es sind ja Fakten, dass Haider kein toller Kerl war und rechtsradikal war und die SS toll fand. Man darf ja seine Meinung noch sagen, auch wenn diese emotional ist. Es gibt schon vernünftige Gründe warum soviele Leute sich freuen, dass er nicht mehr unter uns weilt und es am liebsten feiern würden. Ich kann das schon nachvollziehen. Und jeder kennt das, wenn ein Diktator fällt, dann freuen sich eben die Unterdrückten und haben ein Recht zu feiern. Wenn ein Kinderschänder die Todesstrafe bekommt und das Opfer sich darüber freut und dann auf das Grab des Täters spuckt, dann kann ich das auch nachvollziehen und werde nicht den Zeigefinger erheben.
    Jemand wie Haider muss schon die Konsequenzen für seine Art und sein Handeln ziehen (das tut ja jeder von uns). Auch nach seinem Tod.

  15. #15
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Zitat Zitat von Blue Lion Beitrag anzeigen
    Die Person ist für ihre Taten selbst verantwortlich, warum darüber schweigen, was real ist? Der Tod macht keinen besseren Menschen aus ihm und ich sehe keine Antastung seiner Würde darin darüber zu sprechen was er in seinem Leben getan hat, [...]
    Genau so sehe ich das auch. Mit de mortuis nihil nisi bene konnte ich noch nie etwas anfangen, denn was ein Mensch in seinem Leben im Guten wie im Bösen angefangen hat, wirkt auch nach seinem Tod noch nach, und warum sollte man das dann verschweigen?

    Jähling sagt: Der Respekt gebietet es, nicht schlecht über einen Menschen zu sprechen, der sich nicht wehren kann, und mit Einschränkungen stimme ich auch da zu. Denn es wäre hier erst einmal zu klären, was unter schlecht sprechen zu verstehen ist. Meinungen, die der Betreffende zu Lebzeiten offen vertreten hat, ebenso offen zu kommentieren, oder seine Taten zu verurteilen kann damit nach meinem Verständnis nicht gemeint sein. Andernfalls dürfte man auch über Hitler und Stalin nichts Negatives sagen.
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  16. #16
    Moderator Speed Comics Avatar von Der Letter-Man
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    Hallo Scribble, hallo alle anderen.

    Nach langer Zeit drück auch ich in diesem Off-Topic-Thema wieder mal eine Tube Senf aus...

    Also, wenn es diesen Satz nicht gäbe, dass man über Tote nichts Schlechtes sagen sollte, wäre mir irgendwas mit "Nadelstreifen, rechter Idiot, einer weniger" eingefallen, aber ich darf ja nicht.

    Ne, im Ernst, Scribble: Man muss schon sagen dürfen, dass der Herr an geistiger und verbaler Diarrhoe litt, und zwar seit 21 Jahren. Das allein, dass er konsequent blieb und bewiesen hat, dass er wirklich so (verblendet, verblödet und rechtsgerichtet, zuzüglich eines verfälschten Geschichtsbildes) war, verdient Aufmerksamkeit.

    Dass so einer derr österreichischen Rechts-Szene nun fehlt und die sich einen anderen "arbeitslosen, österreichischen Kunstmaler" (ahem ahü...) suchen müssen, das, Scribble, muss man ohne einen Ordnungsruf zu erhalten, sagen dürfen, denn noch ist das hier (trotz Schäuble, der hier vielleicht auch mitlesen lässt) eine Demokratur, keine Diktatur...

    Und was die Familie betrifft: Auch hier Zustimmung. Ja, zwei erwachsene junge Frauen und deren Mutter haben Vater und Mann verloren, eine 90jährige weint nun um ihren Sohn, das ist bedauerlich, auch hier gibt es nichts hinzuzufügen, denn ich nehme an, es geht allen Mitlesenden so wie mir, ich kenne die Familie Haider jedenfalls nicht persönlich.

    Was ich allerdings einen Skandal finde sind die Pläne, die gerüchteweise lanciert werden, dass er im "Kanzlerrondell" auf dem W-Zentralfriedhof "mit allen Ehren" beigesetzt werden soll. Wenn das stimmt, fahr ich nie wieder nach Österreich (auch wenn ich dann über Jugoslawien oder wie immer das nun heißt nach Italien fahren müsste, also über den Karawankenpass statt durch die Alpen...)

    So, das war's von mir dazu.
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  17. #17
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    Zitat Zitat von Der Letter-Man Beitrag anzeigen
    Was ich allerdings einen Skandal finde sind die Pläne, die gerüchteweise lanciert werden, dass er im "Kanzlerrondell" auf dem W-Zentralfriedhof "mit allen Ehren" beigesetzt werden soll. Wenn das stimmt, fahr ich nie wieder nach Österreich (auch wenn ich dann über Jugoslawien oder wie immer das nun heißt nach Italien fahren müsste, also über den Karawankenpass statt durch die Alpen...).
    Fahr durch die Schweiz.
    Also das er nun auf den Zentralfriedhof beigesetzt wird, find ich nun auch eine Sauerei. Der Haider war schließlich Systemfeindlich und in Deutschland hätte man das ja auch nicht gemacht. Aber da zeigt sich, dass in Österreich eine ganz andere Lobby für die rechte Szene herrscht als hier in Deutschland. Aber im Prinzip, sollte er wie jeder andere Raser bestattet werden.


  18. #18
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    Wo kommt das Gerücht überhaupt her mit dem "Ehrengrab am Zentralfriedhof"? Ich habe über den Beisetzungsort nämlich noch gar nix gelesen. Würde mich aber schwer wundern, wenn der nicht in Kärnten oder vielleicht noch Oberösterreich begraben wird.

    Dennoch finde auch ich die öffentlichen Reaktionen, von den Verschwörungstheorien bei der kärntner Bevölkerung bis zur Beweihräucherung durch einstige politische Gegner sehr befremdlich. Vor allem die Grünen, die ich noch vor ein paar Monaten als moralische Instanz in diesem Land gesehen habe, haben mich (nach dem Schmutzkübelwahlkampf gegen das LIF) zum 2. Mal in knapper Folge schwer enttäuscht, von den anderen Parteien habe ich eh nichts anderes erwartet. Pietät mag ja immer angebracht sein, der Mann hatte Familie, gut und schön. Ich wünsche auch niemandem den Tod und hätte Haider lieber für seine zahllosen Gesetztesbrüche (Ortstafeln!) im Knast gesehen (was zwar eh nie passiert wäre, aber der Unfall ändert jetzt auch nichts mehr - dafür steht Strache schon bereit), aber das war schon verlogen.

    Ganz davon abgesehen, was er politisch an Österreich verbrochen hat (ja, er hat das Land verändert, aber gewiss nicht zum Guten) weiß man ja mittlerweile, dass er mit 142 km/h unterwegs war, im bebauten Gebiet wo nur 70km/h erlaubt ist. Knapp dahinter sind's gar nur noch 50km/h. (Das entsprechende Schild hat er mitgenommen.) Er hatte schon vor 15 Jahren einen Unfall mit Blech-Totalschaden, den er mit viel Glück fast unverletzt überlebt hat und wird sicher nicht jetzt "zum 2. Mal in seinem Leben" so gerast sein. Eher ist anzunehmen, dass da "aus Gefälligkeit" schon von vielen Polizisten ein Auge zugedrückt wurde. Das sowas letztendlich kein wirklicher Gefallen für den Prominenten ist, sollte man seit dem Fall Nierlich (einem Schiefahrer) eigentlich wissen. Ist bei einem gewohnheitsmäßigen Raser nur eine Frage der Zeit, bis da was passiert. Und wenn's dann mal soweit ist, muss man schon froh sein, wenn (wie bei Nierlich wie Haider) sonst niemanden was zustößt.

  19. #19
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    Was ich allerdings einen Skandal finde sind die Pläne, die gerüchteweise lanciert werden, dass er im "Kanzlerrondell" auf dem W-Zentralfriedhof "mit allen Ehren" beigesetzt werden soll. Wenn das stimmt, fahr ich nie wieder nach Österreich (auch wenn ich dann über Jugoslawien oder wie immer das nun heißt nach Italien fahren müsste, also über den Karawankenpass statt durch die Alpen...)
    Hm, aber ins Berlusconi-Land fährst Du schon noch?

    Ansonsten: wie gesagt, ich will nichts gutheißen, was Haider getan oder gesagt hat, nur weil er tot ist. Schon allein, weil diese Einstellungen dadurch ja nicht weg sind. Machen halt jetzt andere weiter, wenn auch vielleicht nicht mehr so medienwirksam. Ich habe mich mit dem vorigen Beitrag vor allem auf scribbles Einwand und die Kritik daran bezogen. Es gibt halt gewisse Grenzen. Wer den Tod Anderer gutheißt, selbst wenn's Nazis sind, macht sich damit eine Denkweise zu Eigen, die eher zu Haider und seinen Geistesgenossen passt als zu Demokraten. Ich will da niemandem was unterstellen, kann aber unangenehm aufstoßen.

    Umgekehrt habe ich auch nichts Gutes über Haider zu sagen. Um den geht es bei meinem Einwand gar nicht. Je weniger Aufhebens wir um ihn machen, desto besser. Ich habe seine Haltungen immer abgelehnt und tue es auch nach seinem Tod. Aber ich trenne das. Einerseits der Populist, den ich nicht dulden kann und der gerne auch schon früher hätte aufhören können, andererseits der Mensch, der deswegen nicht gleich hätte sterben müssen, abwählen hätte gereicht. Als die Hamburger Schill abgewählt hatten, hat der sich daraufhin in alter Tradition nach Südamerika verzogen. So was hätte ich gut gefunden, wäre auch besser für Österreich. Stattdessen gibt es jetzt unter Umständen sogar ein Staatsbegräbnis.

    Und Raser gehören eh nicht geehrt.

  20. #20
    Moderator Speed Comics Avatar von Der Letter-Man
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    Da hast du wohl Recht, also könnte man es dabei belassen: Bedauerlich, dass ein Familienvater gestorben ist durch die eigene "Blödheit" (wer bitte überholt vor einer Kurve, unmittelbar vor einem Ort und das auch noch mit knappen 150 km/h??? So jemand will es doch nicht anders).

    Der österreichischen Rechten aber gönne ich diesen Schlag in die Magengube von Herzen...

    @Jähling: Hast ja Recht, Österreich ist nicht Haider, aber eine entsprechende Beisetzung mit entsprechendem Pompom und an entsprechendem Ort würde ihm auch noch im Tod ein Forum geben, das der Rechten Österreichs nicht gebührt, denn wie gesagt, ein arbeitsloser österreichischer Kunstmaler hat schon mal ein bisschen Unheil über diese Welt gebracht, ist noch gar nicht sooo lange her...
    Und glaube ja nicht, dass ich den Berlusconi für angenehmer halte als den Haider oder den Le Pen. Never ever! Da verstehe ich die Italiener, die auch nicht alle Faschisten sind, absolut nicht, warum sie sich diese korrupten Gesellen wieder in sein Amt gewählt haben.

    So, nun wieder alles ok?
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  21. #21
    Admin Avatar von Bernd Glasstetter
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    Zitat Zitat von Der Letter-Man Beitrag anzeigen
    dass ein Familienvater gestorben ist durch die eigene "Blödheit" (wer bitte überholt vor einer Kurve, unmittelbar vor einem Ort und das auch noch mit knappen 150 km/h??? So jemand will es doch nicht anders).
    Ich verstehe so manches nicht, was auf den Straßen passiert. Wenn zum Beispiel einer verkehrt die Einbahnstraße bei uns am Kindergarten hoch fährt. Leider werden Viele zu Wildsäuen im Auto.
    Zitat Zitat von Der Letter-Man Beitrag anzeigen
    Und glaube ja nicht, dass ich den Berlusconi für angenehmer halte als den Haider oder den Le Pen. Never ever! Da verstehe ich die Italiener, die auch nicht alle Faschisten sind, absolut nicht, warum sie sich diese korrupten Gesellen wieder in sein Amt gewählt haben.
    Das ist reine Medienmacht. Berlusconi ist an der Macht, weil er 2/3 aller Medien in Italien direkt oder indirekt kontrolliert und dadurch Populismus in Reinkultur machen kann. Wenn es das Wort Propaganda noch nicht Gäbe, müsste es für ihn erfunden werden.

  22. #22
    Mitglied Avatar von Wolfgang Wasserhuhn
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    Das Haider am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt, ist definitiv Unsinn, vermutlich wird ihm ein Landesbegräbnis zu Teil (ist dann sowas wie ein abgespecktes Staatsbegräbnis auf Landesebene)
    Weiters darf es nicht verwunderlich sein, dass die Kärntner Haider so nachweinen, schließlich hat dieser sozusagen durchgehend "Wahlzuckerln" verteilt, und zu allem Förderungen gegeben, nicht umsonst hat Kärntnen die höchste Landesverschuldung aller Bundesländer.

    Den Unfallort kenne ich selbst, bin schon ein- bis zweimal dort vorbeigekommen und kann sagen, dass sich das mit 140 km/h nur schwer ausgehen kann.

    Sonst finde ich aber den Aufruhr im den österr. Medien auch übertrieben. Gut, Haider war nicht meine Generation, aber ich finde das einfach übertrieben. Ob das nun aber ein Schlag gegen die Rechte war, oder eine Hilfe, da bin ich mir nicht so sicher. Schließlich ist die Rechte in AUT gespalten und das Strache mit Haider wieder zusammengegangen wäre, könnte ich mit nicht vorstellen. Jetzt ist aber die Ausgangslage in punkto Kärntner Landtagswahl eine vollkommen andere, da ja das BZÖ eigentlich nur eine Ein-Mann-Partei, nämlich die des Jörg Haider war.

    @The Letter Man: Wenn du über einen Karawankenpass fährst und dabei eine Staatsgrenze überquerst, kommst du zwingend nach Österreich, das geht gar nicht anders.
    Donald: »Vielleicht, wenn ich mich hier hinsetze und auf die Sumpfhühner starre, die im Sumpf rumsumpfen. vermeide ich allen Ärger.«
    (aus »Vom Pech verfolgt«)

  23. #23
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Jähling Beitrag anzeigen
    Wer den Tod Anderer gutheißt, selbst wenn's Nazis sind, macht sich damit eine Denkweise zu Eigen, die eher zu Haider und seinen Geistesgenossen passt als zu Demokraten. Ich will da niemandem was unterstellen, kann aber unangenehm aufstoßen.
    Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als Stauffenberg und die Verschwörer der Operation Walküre noch als Verräter galten. Mittlerweile repräsentiert Stauffenberg das "andere Deutschland" (auch in US-Filmen). Muß man jetzt nicht so toll finden. Aber deine Äußerung ist für die Angehörigen der Widerstandskämpfer eine Beleidigung (und da bin ich auch nicht für).

  24. #24
    Moderator Edition Panel Avatar von Jähling
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    Was natürlich ganz und gar nicht meine Absicht ist, auch wenn ich zu Stauffenbergs Attentatsversuch ein eher kritisches Verhältnis habe. Man könnte es aber auch auf weniger prominente Untergrundkämpfer beziehen, darunter sicher auch einige, die mir sympathischer sind. Ich halte das allerdings (wenig überraschend) für etwas anderes. Widerstandskämpfer nehmen zwar den Tod der Gegner in Kauf, aber eher als Notwendigkeit (worüber man sich wunderbar streiten kann, vor allem in Freiheits- und Friedenszeiten). Die Denke, die ich meine, ist eher die von Leuten, die im Widerstand einen Nazi erschießen und dann rufen: "Ätschibätsch, selber schuld!".

  25. #25
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    Kurt Weinzierl, der Darsteller Jägerstätters, ist heute von uns gegangen.

    Aber darum geht es ja Jähling gar nicht. Jemanden den Tod zu wünschen ist einfach keine gute Haltung, wurscht was er gemacht hat. Und auch wenn Haider ein sehr übler Zeitgenosse war, ein Hitler war er auch nicht gerade.

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