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"Bigbeatland" von Andreas Michalke
Eine erste Rezension zu vier Jahren "Bigbeatland" von Ronald Galenza auf Radio Fritz:
Andreas Michalke: „Bigbeatland“
Eine Moderatorin, eine Mädchen-WG, Langzeitstudenten und Linksradikale – daraus besteht die Comic-Seifenoper „Bigbeatland“ – jede Woche könnt ihr die Folgen von Andreas Michalke in der Wochenzeitung „Jungle World“ finden. Und in den letzten 4 Jahren hat sich da genug angesammelt, dass man ein Buch daraus basteln und veröffentlichen kann.
Mehr: http://www.fritz.de/_/fritzinfo/deta...key=87651.html
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Tobias Rapp in der "taz" vom 15. Dezember:
DAS GROSSE PUNKROCK-WELTTHEATER: ANDREAS MICHALKES COMICSTRIP "BIGBEATLAND"
Ja, wir haben unseren täglichen Tom. Und die FAZ ihren "Strizz". Die einzige deutsche Zeitung, die sich aber tatsächlich der großen Tradition des Comicstrips verpflichtet fühlt, ist die Jungle World, sie füllen in jeder Ausgabe eine ganze Seite. Und Andreas Michalkes "Bigbeatland" zeigt, wie brillant sich dieses Medium dazu eignet, Underground abzubilden. In diesem Fall: die linksradikale Szene einer beliebigen deutschen Stadt. Nirgends kann sich eine Szene über die Beschreibung so wunderbar selbst erklären.
Mehr: http://www.taz.de/pt/2006/12/15/a0233.1/text
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Matthias Schneider in "La gazette du Berlin":
I love nicht mein Vaterland... (De la difficulté allemande à s´aimer)
L’auteur et dessinateur de BD hambourgeois, Andreas Michalke, illustre dans des strips de seulement trois images les petits travers de ses contemporains : des Anti-Deutsche aux Anti-Anti-Deutsche en passant par l’éternel étudiant et la chef de WG, sa série «Bigbeatland» n’épargne personne… et surtout pas la gauche radicale allemande.
La vie a parfois des allures de satire magnifique, ou encore de BD. Pour Andreas Michalke, les groupuscules de la gauche underground et leur idéologie radicale constituent un vivier dans lequel il puise son inspiration. «Bigbeatland», publiée régulièrement dans l’hebdomadaire Jungle World, vient de sortir sous forme de recueil aux éditions Reprodukt.
Mehr: http://lagazettedeberlin.de/andreas_michalke.0.html
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Noch eine Besprechung auf www.lichter-magazin.de:
Andreas Michalke - Bigbeatland
Der Berliner Reprodukt Verlag hat eine Sammlung der Comicstrips von Andreas Michalke heraus gebracht, die unter dem Titel „Bigbeatland“ bislang in der Wochenzeitung Jungle World veröffentlicht wurden.
„Pop-Linke sind Linke, die Entertainment als Mittel von Politik verstehen. Meist ist es herablassend gemeint, so wie Popper“, erklärt eine jener Figuren, die in ihrem Aussehen ein wenig an Fix und Foxi und maorische Tiki Figuren erinnern. Anthropomorphe Hunde und Katzen, Füchse und vielleicht auch ein Schlumpf. Andreas Michalke, seines Zeichens 1999 mit dem Independent Preis des ICOM ausgezeichnet, bedient die alte und in Deutschland eigentlich nur rar gesäte Kunstform des Comicstrips. Seit 2002 veröffentlicht die, dieser Tage mit Existenzangst hadernde Wochenzeitung Jungle World, farbige Strips des 1966 in Hamburg geborenen Künstlers. In Bigbeatland betrachtet Michalke auf gelungene Weise maßgeblich musikbezogene, linksorientierte Subkulturen in einer beliebig besetzbaren Großstadt Deutschlands; die „Rock-Linken“ Johnny und Sandro mit ihrer Sendung im freien Radio, um deren Sendezeit immer wieder aufs neue gekämpft werden muss, der totenköpfige, linksradikale Markus Meier, der nicht nur von seinen Genossen Hans, Otto und Hermann „Subkommandante“ genannt wird, oder Sandra Al Djardo, Deutsch-Irakerin und VJane beim Musiksender BlaBla. Da sich das Geschehen in Bigbeatland nicht klassisch um eine zentrale Figur, sondern eine Vielzahl bewusst oder unbewusst miteinander vernetzter Charaktere dreht, wird oft die Lindenstrasse als Verweis angeführt, auch wenn sie in diesen Fällen für Bigbeatland liebevoll mit „links“ attributiert wird. Tatsächlich ergeben sich, wie in der Fernsehserie, auch hier aus den episodischen Handlungssträngen der verschiedenen Protagonisten immer wieder neue Dramaturgien, greifen die unterschiedlichen kleinen Erzählungen in einander.
Mehr: http://www.lichter-magazin.de/bild/p...igbeatland.htm
Geändert von Dirk Rehm (10.01.2007 um 21:36 Uhr)
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Andreas Hartmann führt für den Berliner Lokalteil der "taz" ein Interview mit Diedrich Diederichsen und Andreas Michalke:
"Ein linkes Entenhausen"
Ein Gespräch mit dem Zeichner Andreas Michalke und Diedrich Diederichsen über verlorene Dissidenz, Ironie, die Kunst des Zuspätkommens und Michalkes neues Comicbuch "Bigbeatland"
taz: Herr Diederichsen, interessiert Sie der Comic als dissidentes Medium?
Diedrich Diederichsen (DD): Das Wort "Dissidenz" ist generell bei Gegenwartskunst, nicht nur bei Comics zu hoch gegriffen. Genauso wie in der Popmusik und in anderen Spezialistenkulturen wie etwa dem asiatischen Kino gibt es auch hier inzwischen Experten innerhalb des Mainstreams. Das ist in all diesen Bereichen prinzipiell das Gleiche: Vor 10, 15 Jahren waren diese Künste und ihre Milieus noch aus der Mainstreamkultur ausgeschlossen, weswegen man sie auch noch leichter für kontrovers halten konnte. Heute wird zumindest die Spitze des Eisbergs auch vom Mainstream beachtet. Mittlerweile gibt es auch in der Comicszene eine Sicherung des kanonischen Erbes.
Herr Michalke, sehen Sie Comics ebenfalls als im Mainstream angekommen?
Andreas Michalke (AM): Wir haben gerade die neue Comiczeitung Mamba (s. taz vom 20. 12. 2006) gestartet. Ich wollte damit so etwas wie die türkischen Comiczeitungen - quasi Underground-Comics, die sich wöchentlich massenhaft verkaufen - auch hier unter unabhängigen Bedingungen, ohne Werbung und Zensur, an die Kioske bringen. Ein relativ schnell aufkommendes Problem war: Die an Mamba beteiligten Zeichner erkennen gar nicht die ihnen gebotene strukturelle Freiheit als Qualität. Die meisten haben gar nicht den Impuls, das zu zeichnen, was ihre Auftraggeber stören könnte - ihnen ist eigentlich egal, für welche Zeitung sie arbeiten. Ich kann Dissidenz im Comic also weitestgehend auch nicht sehen.
Mehr: http://www.taz.de/pt/2007/01/11/a0266.1/text.ges,1
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Diedrich Diedrichsen: Und ich finde ja auch: Man kann Comics nur ertragen, wenn man sie als Genre und nicht als bildkünstlerischen Vorschlag begreift.
Gewagtes Statement.
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Moderator Reprodukt
Finde ich abwegig.
Wenn er sich als Freund von Strips (Donnesbury etc.) outen möchte - bitte. Comics aber darauf zu beschränken spricht nicht für ihn als Intellektuellen.
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warum lasst ihr ihn dann vorworte schreiben? der teufel, den ich rief ...
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Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer
Über Diedrich "folgende 10 Free-Jazz-Platten gehören zur Zeit zu meinem täglich Brot" Diedrichsen rege ich mich seit 15 Jahren auf, wohne schliesslich in der SPEX-Stadt, wo der Tüp eine Art Hofstaat hatte. Aufgeblasen, ignorant, hässlich und untervögelt: Der Martin Walser der Popkultur.
Why don't some people just shut the f*ck up?
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Hm...man muss ja nicht gleich übertreiben.
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Moderator Reprodukt
@LN: Das Vorwort ist nun sehr gut geworden. Dass er sonst eine fragwürdige Einstellung gegenüber Comics einnimmt ist mir neu.
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Mitglied
Wäre mir auch neu, aber der oben zitierte Satz ist nun einmal vollständiger Blödsinn. Und zwar sachlich, ich beziehe mich nicht auf die zum Ausdruck gebrachte Meinung Comics seien generell schwer erträglich, über die man immer streiten könnte.
Geändert von Stefan (12.01.2007 um 06:45 Uhr)
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Mitglied
Zitat von Spong
wohne schliesslich in der SPEX-Stadt,
Also DAS hat sich ja nun erledigt …
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Da Sascha drauf besteht, mach ich auch mal eine Anmerkung: Also, ich versteh die Aufregung nicht. Erstens ist Diedrich Diederichsen schließlich keineswegs verpflichtet, Comics zu schätzen, nicht mal sie zu "ertragen" (was er, glaub ich, ganz gut kann). Und zweitens ist doch die Anmerkung, dass Comics zuallererst (sequentiell) lesbare Bilder sind, also ein narratives Genre, und keine Aneinanderreihung bildkünstlerischer Einzel-"Werke" völlig nachvollziehbar. Natürlich kann man das auflösen (wie ATAK z.B.), aber das ist doch nicht der Normalfall. Und was die "Dissidenz" angeht: Natürlich ist kein kulturelles oder popkulturelles Genre per se dissident. Wie auch?
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Na ja, wenn er sagt dass Comics nur als "Genre" erträglich seien, dann verstehe ich das so, dass man sich bei der Rezeption auf jeden Fall auf handfeste genreeigene Klischees gefasst machen muss.
Vielleicht ja ein Missverständnis.
Geändert von kiki_magic (12.01.2007 um 12:34 Uhr)
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Vielleicht, wär ja auch eine immerhin mögliche Position, oder? Ist schwer, bei der Kürze der (gedruckten) Statements viel zu sagen. Aber die Weigerung, Comics als "bildkünstlerischen Vorschlag" zu begreifen, war's, glaub ich, eher, die hier Zorn hervorruft, oder?
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Mitglied
Zorn nicht. Mein Einwurf war ja der, dass beide Sichtweisen Blödsinn seien. Comics sind kein Genre. Und sie gehören auch nicht zur bildenden Kunst. Diskutabel ist, sie entweder als Literaturgattung oder aber als Medium zu begreifen, zumal dies stark davon abhinge, von welchem Erkenntnissinteresse aus man startet.
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@jfb: Ja, in dieser Verbindung eben. "Genre" statt "Bildkünstlerischer Vorschlag". Aber Du hast recht, in dieser Kürze lässt sich die wirkliche Position gar nicht erkennen. Ist ja mit einiger Wahrscheinlichkeit auch verkürzt wiedergegeben.
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@Stefan: Naja, "Genre" und "Gattung" sind ja nun Synonyme. Wobei ich durchaus nicht darauf bestehe, Comics unbedingt als literarisches Genre zu definieren.
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Mitglied
Nö, sind sie nicht:
Genres: Krimi, Liebesroman, Seeräubergeschichte, Science Fiction...
Gattungen: Lyrik, Roman, Drama...
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@Stefan: Stimmt schon, dass "Genre" von den drei Begriffsebenen, die der literarische Gattungsbegriff nun mal hat (1. Gattungstrias (erzählend, lyrisch, dramatisch), 2. literarische Form (Roman, Novelle, Tragödie, Komödie usw.), 3. inhaltlich-formale Bestimmung (Krimi, Bildungsroman usw.)) meist (aber keineswegs ausschließlich) synonym mit der zweiten und dritten gebraucht wird (und zusätzlich gelegentlich auch in Deinem zugespitzten Sinne für bestimmte schematische Erzählungstypen). Aber im Grunde mag ja niemand mehr mit Gattungsklassifikationen arbeiten. Wenn aber doch, wäre's sehr die Frage, auf welcher Ebene man nun literarische und grafisch-literarische Formen unterscheiden wollte. Mir ist's, wie gesagt, schnuppe...
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Moderator Pony X Press / Katzenjammer / Webcomics
Hm, hab gerade den obigen Absatz von Diedrich Diedrichsen gelesen und habe das Gefühl nichts verstanden zu haben. Klingt ein wenig so, als wolle da jemand auf irgendeine Weise was besonders Originelles sagen.
Aber wie gesagt, ich habs nicht ganz verstanden. Vielleicht bin ich dazu ja zu "mainstreamig"...
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Stefan Pannor auf www.satt.org:
Andreas Michalke: Bigbeatland
Comicstrips gehören zu den ganz wenigen in großer Menge verbreiteten Comics in Deutschland. Meist sind es die täglichen Kurzgags, bevorzugt aus den USA, die in Tageszeitungen erscheinen. Hägar, Garfield, die Peanuts oder Calvin & Hobbes haben es damit zu ansehnlicher Bekanntheit hierzulande gebracht.
Nahezu unbeachtet geblieben sind aber alle andren Genres des täglichen Zeitungsstrips wie Abenteuer, Gesellschaftssatire oder politische Strips. Erst der überraschende Erfolg von Volker Reiches täglichem „Strizz“-Strip in der FAZ ab 2002 scheint diesen Bereich ein wenig aufgeweicht zu haben. „Strizz“ verband für deutsche Verhältnisse ungewohnt exakt und clever Politik und deutschen Alltag mit sympathischer, vielschichtiger Personenzeichnung.
Aber es lag wohl in der Luft. Denn fast zeitgleich zu „Strizz“ startete ein zweiter, weit weniger beachteter politischer Comicstrip. „Bigbeatland“ von Andreas Michalke ist zwar nur wöchentlich und erscheint in der kleinauflagigen linken Wochenzeitung 'Jungle World'. Dennoch weist er, mit einigen Abstrichen, deutliche Ähnlichkeiten zu „Strizz“ auf. Und verdient darum zu Recht genau die Buchveröffentlichung, wie sie bei Reprodukt jüngst erschien.
Mehr: http://www.satt.org/comic/07_01_bigbeat.html
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Zitat von Dirk Rehm
... und im forum der comiccombo - hey, die bezahlen mich für die texte, haben also ein recht auf erwähnung!
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