Hat Torn Chaines die ersten Seiten rund um die Finanzkrise in "Versenkt die Hindenburg!" tatsächlich bereits im Frühjahr 2008 geschrieben? Hat der Mann denn hellseherische Fähigkeiten? Wann kommt denn nun "Europa 2050" in die Läden?
Nein.
Ja. Vor allem kleine Verlage haben hier eine Chance mit bibliophilen, limitierten Auflagen.
So wie ich das mitbekommen habe, hat der Verkaufserfolg von STAHLFRONT alle Erwartungen des Verlegers um ein Vielfaches übertroffen und die Champagnerkorken im Hause Unitall knallen lassen.
Da Hansjoachim Bernt aber auch ein sozial äußerst engagierter Mensch ist, hat er in Übereinkunft mit Torn Chaines beschlossen, die kränkelnde deutsche SF-Szene angesichts der realen Wirtschaftskrise an seinem Erfolg teilhaben zu lassen. Der eine oder andere Verlag dürfte nun dank STAHLFRONT sein Überleben sichern können – etwa mit einer Gesamtausgabe der drei Bände in einem Buch.
Und auch das Angebot, die ersten drei Romane kostenlos aus dem Netz herunterzuladen (http://www.stahlfront.de/), dürfte in Zeiten knapper Kassen so manchem Lesefreund, der für Bücher einfach kein Geld mehr übrig hat, die STAHLFRONT-Lektüre erst möglich machen.
Hat Torn Chaines die ersten Seiten rund um die Finanzkrise in "Versenkt die Hindenburg!" tatsächlich bereits im Frühjahr 2008 geschrieben? Hat der Mann denn hellseherische Fähigkeiten? Wann kommt denn nun "Europa 2050" in die Läden?
Kannst du als Mitarbeiter des Verlags nicht vorher die Bücher lesen und noch korrigierend eingreifen? Ich habe schon wieder einige Flüchtigkeitsfehler gefunden, obwohl ich erst zur Seite 64 von "Versenkt die Hindenburg!" vorgestossen bin.
Und ein paar verwobene Sätze des Amerikaners könnte man auch immer wieder mal in unsere Sprachmuster umstrukturieren, damit der Lesefluß nicht so leidet. Oder dürft ihr das wegen künstlerischer Freiheit nicht?
Ich bin ja für deutschen Groschenromantrash durchaus empfänglich, die letzten drei Monate habe ich mich z.B. durch "Die Abenteurer" durchgewühlt. Bei "Stahlfront" wechseln sich leider Licht und Schatten ständig und permanent ab. Ein paar interessante Ideen werden mir durch das ständige Maschinengeschwurbel ziemlich kaputt gemacht. Ich mag eher mehr den Seifenoperncharakter in einer Serie.
Mit STAHLFRONT habe ich nichts zu tun. Ich bin mit REN Dhark mehr als ausgelastet. Von dem gibt es jetzt übrigens auch einen kompletten Roman im Netz: http://www.ren-dhark.de/weg/e-book1.pdf
Ich ackere mich gerade durch die kostenlos zur Verfügung gestellte Netzlektüre und ich beginne schon wieder wie in Band 1 mit dem Überblättern vieler Seiten und Kapitel. Rüstungsfetischisten und Kriegsfanatiker werden wohl ihre helle Freude an der ellenlangen Beschreibung von Waffenmaterial haben, mich langweilen diese Aufzählungen technischer Daten aber zutiefst.
Außerdem dürfte Torn Chaines ein diebisches Vergnügen an der Beschreibung von Straßenzügen empfinden, die er eventuell schon mal in seinem Leben auf Urlaubsreisen besucht hat.
Leider wirkt auch dieser Roman absatzweise heillos zusammengekleistert und willkürlich zusammengeschustert. Ansonsten noch ein bißchen auf der "Political Corruptness"-Orgel gespielt, ein paar rassistische Provokatiönchen dort und da, das war es dann auch schon. Schade, hätte großes Kino sein können, wenn man die ganzen Ideen literarisch ordentlich umgesetzt hätte.
Aber das kann ja nun jeder selbst nachlesen.
Hier stimme ich dir absolut zu. Diese Indizierungsanträge sind vollkommen lächerlich und überflüssig. Da vergaloppieren sich nur wieder ein paar konfuse Schreibtischattentäter.
Geändert von Orwell (24.02.2009 um 12:13 Uhr)
Möglicherweise sind die Indizierungsanträge auch nur eine weitere Verkaufsstrategie. Ist egal.
Der dritte Band strotzt jedenfalls gleich zu Beginn vor Unkenntnissen der Pommernschen Geschichte und beim ersten Auftreten des echten Eigengewächs Thules namens Major Stefan Meduna aus Neu-Wien, der treibenden Kraft hinter dem "japanischen Genomprogramm", bin ich entgültig am Boden gelegen und habe mich nur noch zerkugelt.
Die Stahlfront-Reihe ist so herrlich Banane...
Torn Chaines scheint auch ein wenig an seinem Schreibstil gefeilt zu haben. Manche Passagen klingen jetzt wie aus einer anderen Feder geflossen und zumindest auf den ersten fünfzig Seiten von "Der zweite Bürgerkrieg" bleibt mir das unnütze Technikgefasel erspart...
Geändert von Orwell (25.02.2009 um 14:07 Uhr)
Abgesehen davon, daß "Stahlfront" meiner Meinung nach paranoider, hirnverbrannter, rassistisch angehauchter Schwachfug ist und streckenweise übelst formulierte und stilistisch unzumutbare Textpassagen aufweist, wodurch und worauf begründen sich diese "laufenden Indizierungsanträge" bei der Zensurbehörde BPjM? Würde mich interessieren.
Mitterweile habe ich alle drei "Bücher" durch. Im letzten Teil des dritten Bandes steigert sich das mit abstrusen Ideen daherkommende Pamphlet gegen die derzeitigen Gesellschaftsformen nochmals. Warum soll die absolut schlecht geschriebene Schmähschrift im Science Fiction - Kleidchen aber nun wirklich gebannt werden?
Nun ja, was die Frage angeht, läuft da ein Indizierungsverfahren oder nicht, da könnte man doch sicherlich bei der Bundesprüfstelle nachfragen, oder? Das muss halt einfach mal jemand machen.
Das stellst Du Dir aber einfach vor. Die geben darüber keine Auskunft – so wie es noch nicht einmal eine Liste der indizierten Medien gibt. Die betroffenen Verlage dürfen sich bei Strafandrohung nicht zu den Verfahren äußern.
P.S.: Du kannst ja gerne mal bei der Prüfstelle anrufen. Du wirst Dich wundern über die Verhältnisse in diesem Staate. Hier die Telefonnummer: 0228 - 96 21 03-0
Wenn ich mich richtig erinnere gibt es ein PDF mit indizierten Titeln auf deren Homepage - es wäre auch irgendwie Schwachsinn geheimzuhalten was denn nun auf dem Index steht.
@Huxley
Die Begründungen für indizierungen sind oft so vage formuliert (im Falle eines meiner Comics auch sachlich falsch und völlig weltfremd) und die entsprechenden Paragraphen so schwammig das man fast immer einen Indizierungsgrund findet wenn ma will, das ist eigentlich der Hauptkritikpunkt bei der BPjM. Problematisch wird es wenn man Widerspruch einlegt, das kann eine sehr lange+teure Sache werden, deswegen verzichten die meisten darauf.
Das BPjM ist teilweise sowieso nur eine üble Bevormundung und Freiheitsberaubung der Bürger. Aber das war ja bei den Nazis damals auch nicht anders, Meinungen waren nicht frei und sobald etwaige Neidgenossen zur Vernaderung ansetzen, mußte man im geringsten Falle seine Gedanken für sich behalten und durfte unter Androhung von Strafmaßnahmen nichts mehr zu seiner Verteidigung sagen.
Indizierung muß einfach gerechtfertigt sein.
http://www.bundespruefstelle.de/bmfs...did=39224.htmlWie kann ich erfahren, welche Medien indiziert sind?
Die Bundesprüfstelle gibt die Indizierung von Trägermedien im Bundesanzeiger bekannt und veröffentlich sie zudem in ihrem amtlichen Mitteilungsblatt ("BPjM-Aktuell"). Neben den vollständigen Indizierungslisten zu Filmen, Computer- bzw. Videospielen, Printmedien und Tonträgern enthält das "BPjM-Aktuell" auch die Listen der bundesweiten Beschlagnahmen gemäß den §§ 86a, 130, 130a, 131, 184a, 184b und 184c des Strafgesetzbuches, soweit die BPjM Kenntnis hierüber erlangt hat.
Behörden, öffentliche Bibliotheken, Schulen sowie Jugendhilfeeinrichtungen können das "BPjM Aktuell" regelmäßig und kostenfrei beziehen. Somit ist gewährleistet, dass jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit hat, ohne Kostenaufwand in einer öffentlichen Bibliotheken Einsicht in die Liste der jugendgefährdenden Medien zu nehmen. Für Privatpersonen oder Gewerbetreibende gibt es aber auch die Möglichkeit der kostenpflichtigen Einzelheftbestellung bzw. des Bezugs im Abonnement.
Die Listen der indizierten Telemedien sind nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht öffentliche Listen. Diese Daten dürfen ausschließlich von Herstellern nutzerautonomer Filterprogramme zur Filterung verwendet werden. Die Bundesprüfstelle pflegt diese Daten deshalb in das so genannte BPjM-Modul, das auf Anfrage Herstellern von Filterprogrammen zur Einbindung in ihre Filtertechnologien zur Verfügung gestellt werden kann.
Möchten Sie wissen, ob ein bestimmtes einzelnes Medium indiziert ist, können sie eine Anfrage an liste@bundespruefstelle.de senden.
Soviel zur Öffentlichkeit.Die Listen der indizierten Telemedien sind nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht öffentliche Listen. Diese Daten dürfen ausschließlich von Herstellern nutzerautonomer Filterprogramme zur Filterung verwendet werden. Die Bundesprüfstelle pflegt diese Daten deshalb in das so genannte BPjM-Modul, das auf Anfrage Herstellern von Filterprogrammen zur Einbindung in ihre Filtertechnologien zur Verfügung gestellt werden kann.
Mit viel Phantasie fällt "Stahlfront" für einige Leser wohl in diesen Bereich und daher die etwaigen Anträge.
Nun kann man sich selbst ausmalen, was passiert, wenn man die freien Links von "Stahlfront" weiter veröffentlicht oder gar Neuauflagen davon druckt und das Gesamtwerk Torn Chaines tatsächlich am Index landet.
Das ist eben die spannende Frage: Fallen die Neuauflagen automatisch unter die Indizierung oder muß dann ein neuer Antrag für jede neue Publikation gestellt werden?
Und können die neuen Verleger den Bernt-Verlag regreßpflichtig machen?
weiss ich das? nein, weiss ich nicht. auf welcher basis darf er sich nicht äußern?
und die publikation der liste der indizierten titel der BPjM ist öffentlich. du kannst sie ganz normal beziehen. und DAS wusstest du nicht?
alles in allem habe ich das gefühl, dass hier einfach nur ablenkungsmanöver laufen.
Das hast du wieder was gelertn
Jugendmedienschutzstaatsvertrag §6 Absatz 1 Satz 3: http://www.artikel5.de/gesetze/jmstv.html#p6
Nicht die der indizierten Medien.
Gegen Entgeld. Und Bücher, deren Indizierung beantragt ist, findest du dort nicht.
Denk doch, was du willst.
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