In der Tat muss ich als Kunde von wem auch immer nicht die geringste Ahnung von den internen Geschäftsprozessen des entsprechenden Unternehmens haben. Das ist nebenbei gesagt bei der Vielzahl an Unternehmen, Produkten, Dienstleistungen ja auch völlig unmöglich. Als Comickäufer muss ich nicht wissen, wie ein Verleger arbeitet. Es liegt in dessen Verantwortung, seinen Job zu kennen, nicht in meiner. Aller Wahrscheinlichkeit nach braucht man jahrelange Erfahrung und spezielles Insiderwissen, um diesen Beruf ausüben zu können. Diese Kompetenzen kann ich als potentieller Kunde selbstverständlich nicht haben.
Ich muss auch nicht wissen, wie die Milch produziert wird, die ich im Supermarkt kaufe - oder eben nicht kaufe, weil sie mir vielleicht zu teuer ist oder nicht schmeckt. Im zweiten Fall muss ich mir von dem Milchproduzenten nicht vorwerfen lassen, dass ich keine Ahnung von Milchwirtschaft habe.
Wenn mir ein Unternehmen ein Produkt oder eine Diensteistung anbietet, bewerte ich das Produkt oder die Diensteistung gemäß meiner Lebenserfahrung, meines Geschmacks, meiner Marktkenntnis. Das tut doch jeder. Das tun auch diejenigen, die hier dauernd für Epsilon eintreten und dem Kunden/Leser mangelnde Beurteilungskompetenz unterstellen. Man muss doch kein Insider oder Verleger sein, um die Aussage zu treffen, dass ein Verlag, der faktisch nie angekündigte Publikationstermine einhält, überaus unprofessionell agiert. Es reicht, dieses Gebaren mit dem Gebaren anderer Verlage bzw. überhaupt anderer Unternehmen in welchen Branchen auch immer zu vergleichen.
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