okay bis gut. Der Humor ist so präsent wie immer (die Treuepunkte-Szene
) und die frühen Nebencharaktere sind weiterhin sympathisch. Auch die Lagebesprechungen mit Hiroto sind ein schönes Erzählmittel, da muss Morinaga nicht so viele Selbstgespräche führen. Allerdings kam in Band 1 gleich das Potenzmittel vor; das war das, wovor ich gewarnt wurde. Ich dachte, tja, Morinaga benutzt das, es gibt ne Dub-Con-Sex-Szene und irgendwann bessert dich das. Dass Morinaga es nicht benutzt hat, spricht auf jeden Fall sehr für ihn, trotzdem hat er die Situation ausgenutzt. Deswegen und wegen der folgenden Eigentlich-Schon-Erpressung hat mir die Beziehung am Anfang so gar nicht gefallen, viel zu ungesund, obwohl ich beide Charaktere sehr mochte. Sehr gut gefallen haben mir allerdings so ziemlich alle Szenen, die nichts mit Sex zu tun hatten, besonders wie mit dem Hausbrand umgegangen wurde. (Wie Soichi mit dem Stalker umgegangen ist!) In der Hinsicht hat es mich an Sekai Ichi Hatsukoi erinnert, bei dem war das genauso (da noch + die Musik~). Dub-Con hat Fans, weiß ich ja, viele sogar, und ich kann mit ein bisschen leben, aber mir war's persönlich am Anfang zu viel.
Morinaga ist weiterhin vom Seme-Schlag, den ich sehr mag, treu, fröhlich, 'easily excitable' und süß, dabei immer mit dem Familiendrama im Hintergrund.
Soichi ist auch ein guter Charakter, kommt für mich aber nicht an Morinaga ran. Er ist etwas flatterhaft, eben vom Schlag 'a hero who carries indecisiveness through 5 volumes' (danke, Claire Tomalin
) In den frühen Bänden gibt's jedenfalls so einige Kommunikationsprobleme und ich kann mit Morinaga mitfühlen, wenn er mal wieder erraten soll, was Soichi jetzt wieder stört. Ein Glück wird das später besser und Soichi sagt dann auch mal, was er will oder eben nicht und auch Morinaga lernt, Grenzen zu repektieren.
Ab dem fünften Band beginnt diese Besserung, bemerkbar zu werden. Dass Morinaga Soichi auffordert, die Tür zu seinem Zimmer selbst zu öffnen, war da ein ziemlich starkes Symbol, finde ich. Auch die Szene im Park war schön.
In den folgenden Bänden wird noch stärker auf die Hintergrundgeschichten eingegangen, mit dem Humor der beste Teil der Geschichte. Und in Band 8 merkte man deutlich, dass die Probleme wirklich weniger werden. Für mich war das aber nur ein erster Schritt in der Beziehung - wenn der Manga an der Stelle geendet hätte, wie ursprünglich geplant, wäre ich tatsächlich ziemlich enttäuscht gewesen.
Der 'extra' Epilog nach dem 'Abschlussband' war dann tatsächlich der Punkt, in dem ich endlich die Begeisterung für den Titel so richtig nachfühlen konnte! Natürlich ganz oberflächlich ästhetisch: Morinagas breites Dreiecksgrinsen bei der ganzen Reisevorbereitung, die Rückenansicht im Thermalbad
und Soichi mit hochgebundenen Haaren; da hab ich gemerkt, dass Takanagas Zeichenstil sich noch mal ordentlich gebessert hat. (Ja, an solchen Sachen merk ich das, sue me~ :P)
Dazu kommt die Hochzeit, der Familienkonflikt geht weiter; dabei sind die Dialoge/Diskussionen in Band 10 wirklich super gehalten! Jeder von beiden hat seine eigenen Lebensumstände und bemühen sich, den anderen zu verstehen, so ist's gut~.
Und obwohl ich bei den frühen Bänden sehr oft schmunzeln musste, hab ich hier wieder mehrmals logelacht. "Außerdem... Wenn mir deine Eltern nicht gefallen, dann hau ich sie" Yeah, Soichi, nicht sie müssen dich akzeptieren, sondern du
sie. XD Außerdem "Das war gelooogen!" Wie er sich einfach freut, Soichi überlistet zu haben, das steckt an~.
So, jetzt hab' ich aber ein Thema ziemlich umschifft: Junya und Kunhiro. Beginnt ja erst mal mit 'ner ganz klaren, nicht zu rechtfertigenden Vergewaltigung. Und dann schafft Takanaga es aus irgendeinem Grund, sie zu einem meiner Lieblingspäärchen zu machen?!? "Oh Gott", dachte ich mir anfangs, "wird doch hoffentlich nicht so eine Beziehung, in der der Vergewaltigte durch Stockholmsyndrom anfängt, den Vergewaltiger zu 'lieben', nicht schon wieder. >.<
"Sag mal... du kennst doch sicher das Stockholmsyndrom?"
Oh.
"Aber in deinem Zustand brauchst du jetzt nicht mich, sondern einen Therapeuten...!!"
Oh!
"Lass mich detailliert erklären, wie ich diese Möglichkeit durchdacht und nach reiflicher Überlegung unter Einbezug meiner und deiner Geschichte zu dem Entschluss gekommen bin, dass dies hier nicht der Fall ist"
OH!!!
Gerade weil die Möglichkeit aufgezeigt wird, sind durch die gelungene Gegenargumentation meine Zweifel an der Beziehung zerschmolzen und ich konnte die Liebeserklärung von ganzem Herzen gutheißen!
"Jetzt lass uns beiderseitig einvernehmlichen Sex haben" "Verily, I concur, old chap, quite so"
Das ist ungelogen eine der besten Sexszenen, wenn nicht die beste, die ich je gesehen habe. Süß, dabei auch realistisch, einfach genau das was ich will. Die Blicke! Die Posen! Das Switchen! (Das erste Paar, bei dem geswitcht wird, das ich kenne. Ist für viele ein No-go und das ist ja auch total okay, aber mir gefällt's) Kein 'Nein!', kein 'Stopp!', kein 'Hör auf!', nicht mal ein 'Nicht!'. (Letzteres taucht sogar in meinen Lieblingsreihen auf, find ich aber nicht so schlimm wie die ersten paar) Und dann Einschlafen in Löffelhaltung. :3
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