Was ich so mitbekommen habe, erscheint Comix in eher längeren Zeitabständen. Dann dürfte es richtig sein, keine oder nur sehr wenig Comic-Geschichten zu unterbrechen. Womöglich wären Unterbrechungen nur mit spätestens zweiwöchentlicher, eher wöchentlicher Fortsetzung "marktgängig". Das leistet derzeit niemand.
Wenn ich von der Art der Comics in der #54 ausgehe, dürften die Stoffe selbst ebenfalls von eher jüngeren Autoren und/oder Zeichnern sein. Das meine ich ganz wertneutral im Sinne von (gezeigten) Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessengebieten. "Epische" Stoffe, bahnbrechend Neues oder sonst wie Stoffe mit Zeug zum "Klassiker" dürften eher (noch) nicht dabei sein, wobei darüber ja auch gerade die aktuelle - jüngere - Lesergeneration entscheiden wird. Mit anderen Worten: Die aktuelle "Schöpfungshöhe" dürfte auch eher zu einem jüngeren Publikum passen. Und nicht nur Leser, sondern auch Autoren und Zeichner können sich ja weiterentwickeln (oder mehr anstrengen), zumindest werden alle älter und reifer, da kann man gar nichts machen.
Das ist richtig. Und danke für die rasche Antwort.
Geändert von Pickie (18.10.2017 um 11:22 Uhr)
COMIX hatte eine längere Pause, erscheint aber grundsätzlich nicht "in längeren Zeitabständen".
ZACK ist ebenfalls ein Monatsmagazin. Fortsetzungen in diesem Abstand sind problemlos möglich.
Im Heft davor war Isbael kreizt vertreten, in dem und in diesem Volker Reiche. Beide sicher weder neu noch unerfahren.
Zur Erscheinungsweise von COMIX steht im Heft nichts. Ob es zuletzt monatlich erschienen ist, weiß ich nicht. Ob Unterbrechungen über einen Monat "problemlos" möglich sind, dürfte eine subjektive Frage sein. Mal sehen, ob ich mich in einem Monat an die Cliffhanger, die zwei der drei von mir zu Ende gelesenen Comics der #54 hatten, noch erinnern kann. Ob ich die #54 aufhebe und damit COMIX zu sammeln anfange, weiß ich noch nicht.
Musste noch mal nachsehen. Von Volker Reiche ist "Manu und Saul" (2 Seiten mit "Fortsetzung folgt!"-Hinweis im letzten Panel). Hatte die Lektüre nach 2 oder 3 Panels abgebrochen, da mir zu flach, SORRY.
Hab jetzt mal nachgezählt; auch das aktuelle Heft enthält vier Fortsetzungsserien (Brett der tapfere Raumpilot, Manu und Saul, Der stille Rächer, Infamous Justice Force Strikers). Habe ich an Deiner Erläuterung etwas missverstanden?
// Zu "Manu und Saul" findet man im Netz, dass es sich um ein Projekt für das Jüdische Museum in Frankfurt am Main handelt ("Bauzaun"), das auf 52 Folgen angelegt ist und die Protagonistin - eine Schülerin - in ein Stadtgeschichtsthema führen wird. Das mag eine gelungene Auftragsarbeit mit pädagogischem Ziel sein, sollte aber, wie nach dem ersten Eindruck bereits gesagt, bestätigen, dass sich dieser Comic primär allenfalls an ein (sehr) junges Publikum richten kann.
"Der stille Rächer" ist eine abgeschlossene Kurzgeschichte und "Brett der tapfere Raumpilot" sowie "Manu und Saul" sind eigentlich als Einzelstrips in "loser Folge" angelegt. Das wir von "Manu und Saul" mehrere Seiten bringen, hängt vor allem mit der schneller Produktion zusammen, da der Originalabdruck in der F.A.Z. zweiwöchentlich erfolgt.
Mit "richtigen" Fortsetzungsserien meine ich tatsächlich eine Serie wie "Infamous Justice Force Strikers", die mit mehrseitigen Fortsetzungen abgedruckt wird. Und davon hatten wir früher deutlich mehr.
David Füleki kommt also aus dem schönen Erzgebirge hmm so so. Und ich habe immer noch nicht das Heft. >-<
Tokusō Sentai Dekarenjā - Investigation Squadron Detective Ranger - S.W.A.T. Mode
Ausgehend von den bereits angesprochenen Comics "Manu und Saul" und "Der stille Rächer" noch eine Frage zum (Selbst-)Verständnis des Magazins:
Nach dem obigen Zitat wollt Ihr gezielter Stoffe ins Heft nehmen, "die sich an eine jüngere Zielgruppe wenden". Ihr habt zur Zeit Stoffe sowohl für Schüler ab spätestens der 4. Klasse Grundschule im Heft (Beispiel "Manu und Saul": erste Aufsätze mit eigener Themenwahl werden jedenfalls ab der 4. Klasse Grundschule geschrieben) als auch Stoffe für "twenty-somethings" oder älter (Beispiele aus der "Der stille Rächer": der Protagonist meint, er habe sich - unerkannt - bereits ausgiebig für die Gesellschaft eingesetzt; seine Ehefrau oder Lebensgefährtin, die ihm das Essen gekocht hat, fragt ihn unter anderem: "Oder warste im Puff?! Mich fasst du ja schon lange nicht mehr an ..."). Diese Kombination in einem Magazin halte ich nicht für optimal, da sie den Adressatenkreis quasi spaltet.
Offenbar ist diese Mischung von Euch - zumindest derzeit - aber gewollt. Daraus entsteht für mich der Eindruck, dass Ihr auf Verkaufserlöse (aufgedruckter Preis: 2 Euro) nicht wirklich angewiesen seid, sondern das Magazin schon aufgrund der Anzeigenkunden wirtschaftlich existiert. Daran ist für sich natürlich nichts auszusetzen, im Gegenteil: Schön, dass es dieses Magazin gibt. Allerdings dürfte demgegenüber ein Produkt, das primär wegen seines Inhalts bei Lesern Erfolg hat, die dafür bezahlen, anders aussehen müssen. (Mein Eindruck verstärkt sich auch dadurch, dass ich die #54 im Comic-Shop, der einen ganzen Stapel an der Kasse liegen hatte, sofort gratis - und ohne Kauf eines anderen Produkts - in die Hand gedrückt bekommen habe; dieser Comic-Shop wirbt im Heft, so dass er diese Exemplare möglicherweise selbst ohne gesonderte Berechnung erhalten hat.)
Wie gesagt: Für den Vertrieb erst mal egal, aber Ihr unterliegt nicht dem Zwang, Euch eine echte "Fan-Base"/Abonnentenschaft aufbauen zu müssen, oder?
Geändert von Pickie (19.10.2017 um 13:15 Uhr)
Ich wünschte ja, bei mir in der Nähe gäbe es einen Comicshop, der die Hefte (ungefragt oder nicht) gratis verteilt. Leider gibt es hier noch nicht einmal einen, der sie verkaufen würde.
Ich verstehe aber immer noch nicht, warum manche Leute der Ansicht sind, das COMIX, so, wie es ist, würden sich nicht viele kaufen wollen. Eine bunte Comicmischung, mal mehr, mal weniger gelungen für mich persönlich, dazu meist interessante Artikel und das alles für 2 Euro. Was kann man für diesen Preis eigentlich falsch machen, wenn man sich halbwegs für Comics interessiert und das Heft kauft? Es ist ja eben nicht wie beim ZACK, wo man gleich knapp acht Euro in den Sand gesetzt hat, wenn einem (mal) die Mehrzahl der enthaltenen Comicserien nicht gefällt.
Ok, zwei mögliche Missverständnisse ausräumen:
Ich hatte nicht gefragt, ob ich das Heft gratis bekommen könne. Ich hatte den Mitarbeiter an der Kasse gefragt, ob das Heft mittlerweile da sei (aufgrund der entsprechenden Ankündigung hier im Thread war ich zuvor schon zwei Mal vergebens dort gewesen). Nachdem es mir daraufhin kommentarlos in die Hand gedrückt wurde, war ich etwas verwirrt und habe dann selbst gesagt, dass das ja wohl 2 Euro mache. Das hat der Mitarbeiter freundlich lächelnd durch Kopfschütteln verneint.
Falls Du mich da einbeziehst: Das habe ich weder geschrieben noch gemeint.
Im Übrigen war ich davon ausgegangen, dass man das Heft auch beim Verlag abonnieren kann. Siehst Du wirklich keinen Weg, es zu bekommen? -> Schick mir 'ne PM, dann schicke ich Dir - ohne Versandkosten! - mein Exemplar!
Also ganz so jung dürfte die Zielgruppe von "Manu und Saul" dann doch nicht sein, da der Comic in der "Frankfurter Allgemeinen" erstveröffentlicht wird. Ich sehe den Comic mehr in der Tradition bekannter Familien-Strips, in denen ja auch oft Kinder und Jugendliche (mit ihrem Lebensumfeld!) eine zentrale Rolle einnehmen. Und so war es auch schon bei Volker Reiches bekanntester Serie "Strizz".
Mit "jüngerer Zielgruppe" meinte ich, dass wir einen substantiellen Anteil an Lesern unter 40 anpeilen. Schon das wäre wohl im Erfolgsfall revolutionäre auf dem deutschen Markt für Comic-Magazine
Genau genommen ist es genau anders herum. Unsere Partnerläden – aus so einem hast du höchst wahrscheinlich das Heft – kaufen uns größere Mengen von bis zu 400 Exemplaren für je einen Euro ab, die sie an ihre Kunden verteilen und erhalten zusätzlich noch Anzeigenraum. Den wiederum gestaffelt nach der Abnahmemenge der Hefte. Ähnliche Modelle haben wir noch mit diversen Museen, Festivals etc.
Aber auch darüber hinaus ist es so, dass Magazine generell von den gebuchten Anzeigen leben (müssen). Das eine vielleicht etwas mehr, das andere etwas weniger. Magazine, die zum größten Teil von Vertriebserlösen existieren, gibt es im breiteren Vertriebsmarkt derzeit praktisch keine. Lediglich bei typischen Abonnement-Magazinen wie z.B. der "Reddition" dürfte das etwas anders aussehen.
Danke für die Erläuterungen und die ergänzenden Infos. -- Bin ich mal gespannt und wünsche weiterhin viel Erfolg und innovative Ideen!
Noch zu "Manu und Saul": Vom Erstveröffentlichungsort auf das Alter derjenigen Leser zu schließen, die sich von einem Comic wirklich angetan zeigen könnten, ist kein logisch zulässiger Schluss. Im Übrigen stimmt die Info wohl nicht: Nach der Homepage des Zeichners wurde der Comic beauftragt für den und wird erstveröffentlicht am Bauzaun der Erweiterung des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main, zu lesen von der Uferpromenade des Mains über die Straße hinweg aus 8 m Entfernung, also nicht nur von FAZ-Kunden.
Geändert von Pickie (19.10.2017 um 18:57 Uhr)
@Pickie:
Tatsächlich gibt eine parallele Veröffentlichung der Folgen auf dem Bauzaun. Wer sich diesen allerdings einmal ansieht, wird schnell merken, dass die dort angebrachten Folgen praktisch nicht zu lesen sind – außer vielleicht von vorbeifahrenden Autofahrern. "Faktisch" kann man also schon von einer Erstveröffentlichung in der F.A.Z. sprechen.
Magst Du "faktisch" so sehen, beides steht dann im Widerspruch zu der Homepage des Zeichners. Danach werden die Folgen zuerst - und nicht "parallel" - am Bauzaun veröffentlicht (mit Abmessungen von 4,3 m x 1,6 m) und sind von der Uferpromenade aus lesbar. Und zwar "im Stehen" (ob und wie auch "vorbeifahrende Autofahrer" den Comic lesen können wollen, interessiert mich jetzt aber auch nicht so sehr).
Alles Gute und bis dann
Geändert von Pickie (19.10.2017 um 21:14 Uhr)
Ich habe das Heft am Samstag auf der Kölner Börse bekommen, im D'dorfer Hbf liegt immer noch das Augustheft aus. Finde die neue Ausgabe schwächer als die davor, das liegt aber sicher auch daran, dass mich die Themen der Artikel diesmal nicht so interessieren, das ist ja immer recht subjektiv. Mit Volker Reiche konnte ich übrigens leider noch nie was anfangen, halte den für den überschätztesten Comiczeichner Deutschlands. Schon seine Donald-Duck-Comics waren nicht gut und Strizz ist bestenfalls ein bemühter Versuch, an große tagesaktuelle Zeitungsstrips anzuknüpfen, leider mit ziemlich viel Gelaber und wenigen treffenden Pointen. Und was hat er noch gemacht? Ach ja, Mecki in der Hörzu. Den fand ich als Kind ganz nett .
Wie weit ist die November-Ausgabe? Cover-Abbildungen fürs Forum? Der Monat ist fast rum.
Es sollte erst einmal die Oktober-Ausgabe an allen Verkaufsstellen (Bahnhöfe) ankommen... Dann kann man den November angehen.
Lustig ist es nicht unbedingt, wenn der Vertrieb nicht klappt.
Ah, Du meinst regionale Vertriebsprobleme. Die mögen erschwerend noch hinzukommen.
Besonders rühmlich ist es aber auch nicht, wenn das überfällige November-Heft nicht einmal erscheint. Dass ich zum Stamm-Leser werden könnte, sehe ich noch nicht. Allerdings wollte ich die Sache mit der Erinnerungsspanne für die Cliffhanger überprüfen.
Unser Ziel ist es, zukünftig ca. 10 Ausgaben pro Jahr herauszubringen. In der derzeitigen Anlaufphase des neuen COMIX werden wir bis Februar 2018 einen zweimonatlichen Rhythmus fahren. Die neue Ausgabe erscheint Anfang Dezember.
Etwa 90 Prozent der Auslieferungsmengen sind ohne Probleme in den Vertrieb gegangen. Wir müssen allerdings noch beim Bahnhofsvertrieb nacharbeiten und dort punktuell insbesondere die Bezugsmengen nach oben anpassen.
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