Uffda, du legst ja mal wieder ein Tempo vor.
Auf dem Weg ins Niemandsland 2
Habe diesen 4. Prequel-Band nun auch vor 1-2 Wochen beendet.
Insgesamt für mich bisher klar der stärkste Band. Im Prinzip wird hier nun, im Gegensatz zu den vorherigen Bänden, eine große zusammenhängende Geschichte erzählt. Zwar in Form von einzelnen Episoden die aber zusammen ein großes Ganzes ergeben. Vor allem wie man das Vorsprechen von Bruce Wayne vor dem US-Senat als roten Faden genutzt hat, der sich mehr oder weniger durch alle Geschichten zieht, gefiel mir gut. Dadurch blieb die Geschichte durchgehend spannend, weil man die ganze Zeit wissen möchte, wie es weitergeht. Wie sieht die Zukunft von Gotham aus? Und was steckt eigentlich hinter diesem Nicholas Scratch?
Also auf jeden Fall sehr unterhaltsam der Band und dementsprechend auch sehr schnell durchgelesen.
Aaaber ... inhaltlich ... rein objektiv, gibt es leider auch so einige Schwachpunkte. Z.B. läßt sich Azrael meiner Meinung nach schon gleich am Anfang viel zu leicht von Scratch überrumpeln. Als Leser ahnt man ja doch recht früh, dass dieser bestimmt nichts Gutes im Schilde führt. Oder genauso fragt man sich warum der Anstaltsleiter vom Arkham Asylum einfach mal so von aller Welt im Stich gelassen wird.
Naja, und ähnlich wie Arise auch schon geschrieben hat, finde ich die ganze Grundidee mit der völligen Isolierung Gothams doch ziemlich ... unglaubwürdig. Oder besser gesagt die Art wie das Ganze umgesetzt wurde. So mir nichts dir nichts setzen wir mal eben alle Bürger Gothams auf die Straße und die sollen dann halt mal zusehen?
Aber das Warum kann ich natürlich verstehen. Die Idee Batman in so eine Art Klapperschlangen-L.A. zu verfrachten ist ja doch ziemlich passend. (Und läßt auf mehr hoffen. )
Also wie schon geschrieben, fand ich den Band insgesamt wirklich sehr unterhaltsam ... aber man sollte nicht zu viel darüber nachdenken.
Sehr unschön fand ich jedoch die "Secret Files" am Ende, da diese wirklich sehr viele Spoiler enthalten. Das gehört da wirklich überhaupt nicht hin.
Niemandsland 1
Habe jetzt inzwischen schon 4 von 8 Niemandslandbänden gelesen, aber irgendwie bin die letzten Tage/Wochen einfach nicht dazu gekommen, auch mal etwas dazu zu schreiben. Nimmt ja doch immer "ein wenig" Zeit in Anspruch. (Hier an dieser Stelle mal meine Hochachtung für God W. und seine vielen, ausführlichen Reviews. Falls er das irgendwann mal lesen sollte. )
Ich werd versuchen es jetzt mal die nächsten Tage aufzuholen. Hoffe auch, dass ich jetzt im Nachhinein nicht vielleicht doch mal etwas vergessen oder verwechseln sollte. Es passiert ja doch extrem viel in den Bänden ... Naja, jetzt aber mal ein paar Worte zu Band 1:
1.) (Un)Recht und (Un)Ordnung:
Der Einstieg ins Niemandsland gefiel mir dann auch gleich mal richtig gut. Ein schöner umfassender Einblick wie sich die Stadt nun entwickelt hat, seit der Abriegelung. Schön düster und atmosphärisch. Für mich ganz klar das Highlight des Bandes. Zeichnerisch ist auch alles top. Vor allem das neue, mysteriöse Batgirl hat mir gefallen.
Ein Punkt der mir weniger wirklich gefallen hat, ist jedoch Gordons Entscheidung absichtlich einen Bandenkrieg auszulösen. Gordon ist für mich ja eigentlich immer der absolut aufrechte, anständige Cop gewesen und da tu ich mich dann schon etwas schwer mit so einer Entwicklung. Aber passt natürlich durchaus ins Szenario.
2 und 3.) Azrael - Wie vom Blitz getroffen & Azrael - Der Teufel im Dunkeln
Haben mir eher weniger gefallen, wobei die 2. Geschichte wenigstens noch mit einem schön düsteren Anfang punkten kann.
Irgendwie werd ich mit Azrael einfach nicht warm. Auch zeichnerisch eher alles bescheiden. Und nee, das neue Outfit geht gar nicht. Sorry, aber damit wirkt er eher wie ein 90er Wrestler-Sunnyboy und nicht wie ein düsterer Antiheld.
4.) Vertrauenskrise
Guter Durchschnitt. Zeichnerisch absolut in Ordnung und wie alles letztlich auf ein schön dramatisches Finale zusteuert fand ich klasse, wenn sich dann am Ende alle Parteien schwerbewaffnet gegenüber stehen. Aber dass man Scarecrow (im Kostüm!) Obdach gewährt und sich dann alle vom ihm so offensichtlich zu irgendwelchem Blödsinn verleiten lassen, fand ich doch eher ... bescheiden.
Anbei würde mich ja mal interessieren, warum eigentlich alle aus Black Masks Bande mit so zernarbten Körpern herumlaufen. Kann das vielleicht Jemand beantworten? Ich dachte ja immer, Black Mask wäre mehr oder weniger "nur" so eine Art Mafiaboss.
Und jetzt im Nachhinein fällt mir auch noch eine kleine Unstimmigkeit auf. Um mal nicht die Folgebände zu spoilern versteckt ich das mal.
5.) Brot und Spiele
Mäh, das war nix. Batman im Rampenlicht, auf einer Bühne?!?! Und dann noch dieser cartoon-artige Zeichenstil?!
Naja, einmal gelesen, aber das wars damit auch wohl.
Dhe hat es ja mal sehr treffend auf den Punkt gebracht und speziell hier bei diesen Band muss ich da auch absolut zustimmen - Niemandsland ist wirklich ein ständiges Auf und Ab. Einige Hefte sind wirklich ganz große klasse und dann folgt plötzlich wieder ganz schöner Murks ... Insgesamt würde ich beim ersten Band dann auch sagen "guter Durchschnitt", aber auch mit leichter Tendenz nach unten, in Summe. Trotz des wirklich grandiosen Auftakts mit der 1. Geschichte.
Niemandsland 2
Hier dann auch mal meine Eindrücke zum 2. Band.
1.) Niemandsland: Mosaik
Auffällig ist hier natürlich vor allem der markante Zeichenstil. Rau und ruppig, atmosphärisch also sehr passend, aber auch ziemlich eigenwillig. Bei einigen Panels musste ich mich schon fragen, was ich da eigentlich überhaupt gerade sehe. Auch inhaltlich ist die Story stellenweise ziemlich kryptisch. Also auf jeden Fall eine Story die auch mal ein wenig zum Nachdenken anregt, und ich mag sowas ja eigentlich. Was hat es z.B. mit diesem Scharfrichter auf sich, welcher Black Masks Bande anführt? ... Hoffe ja, dass man dazu später noch etwas erfährt.
Klasse gefiel mir auch Oracles nur allzu menschliche Reaktion ( ), als sie plötzlich mit eigenen Augen sehen muss, dass es ein neues Batgirl gibt.
2.) Two Down
Eine kleine Geschichte über Officer Montoya, die kurz nach dem Beben mit Two-Face zusammentrifft. Es handelt sich also eigentlich um eine Rückblende.
Schön auf jeden Fall mal überhaupt eine Geschichte mit Montoya als Hauptfigur zu lesen und inhaltlich hat mir diese kurze Episode durchaus gut gefallen. Zeichnerisch allerdings eher nicht so. Der Stil wirkt meiner Meinung nach etwas zu brav, zu glattgebügelt.
Außerdem macht nach dieser Mini-Story nun natürlich auch die kurze, reine Text-Geschichte in Band "Auf dem Weg ins Niemandsland 1" Sinn. Hatte mich ja bei der Bewertung des Bandes schon gewundert was diese Story dort zu suchen hatte. Also diese kleine Textgeschichte wird dadurch ja leider nicht besser oder interessanter, aber gehört natürlich einfach wegen der Vollständigkeit dazu.
3.) Ein behagliches Zuhause
Eine kleine Horror-Story nach Schema F. Also die Protagonisten machen natürlich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Der Einblick in so ein Joker-Domizil ist aber auch mal ganz interessant und die Geschichte recht kurzweilig.
... Wir wollen natürlich hoffen, dass das Robin-Skelett jetzt nicht echt war ... also hoffe ich jetzt mal.
4.) Harold
Hab von ihm ja mit Niemandsland überhaupt der erste Mal gelesen.
Naja, ansonsten lohnt es wohl kaum, etwas zu den 3 Seiten zu schreiben.
5. + 6.) Azrael - Die Jellybean-Falle, Azrael - Totentanz & Elendstanz
Die erste Azrael-Story mit dem Joker hat mir tatsächlich richtig gut gefallen, was aber auch wohl einzig am Joker liegt. Stellenweise richtig schön witzig, so wie ich den Joker am liebsten mag. Azrael hingegen wäre wohl auch komplett austauschbar.
Und die zweite Story konnte mich dann leider gar nicht mitnehmen ... Glaub man könnte vielleicht noch über den Trash-Faktor diskutieren. Über Azrael, der bei so ziemlich jeder sich bietenden Gelegenheit seine Maske abnehmen möchte. Oder über den Antagonisten, der sein abgebrochenes Studium nicht verkraftet hat und seine Opfer nun mit einer Mischung aus Flamenco-Tanz und tödlichen Chirurgie-Kenntnissen tötet.
7.) Balance
Ein netter kleiner Snack zwischendurch. Zeichnerisch so gar nicht meins. Aber ich mag ja generell vor allem diese vielen, kleinen Geschichten, über das (Über-)Leben der einfachen Leute im Niemandsland. Und wir erfahren natürlich was Alfred so getrieben hat, während Batmans Abwesenheit.
8.) Home Sweet Home
Und auch hier wie bei der vorhergehenden Geschichte geht es mehr um den einfachen Alltagshelden.
Diese Geschichte um einen renitenten, älteren Herren ist dann wohl auch für mich das HIghlight in dieser Ausgabe.
Hab mich auch ebenfalls, einige Male an Gran Torino erinnert gefühlt, beim Lesen der Geschichte.
9.) Besucher
Die Geschichte hat mich leider nicht wirklich abgeholt. Konnte auch nicht so ganz nachvollziehen, woran Supis Bemühen denn nun eigentlich gescheitert ist. Und warum er denn danach auch gleich wieder so schnell aufgegeben hat.
10.) Grautöne
Das Gleiche in grün. Geeeht sooo ... Konnte nicht wirklich nachvollziehen warum Comissioner Gordon nun so einen Groll auf Batman hegt. Und der große Rest der Handlung dreht sich ja auch mehr um Bruce Waynes Vater.
Musste eben auch erst mal nachschlagen, weil ich mich an diese Geschichte kaum noch erinnern konnte und das ist ja eher ein schlechtes Zeichen.
Fazit:
Insgesamt ein ganzer Schwung an Geschichten. Auch wenn es sich fast ausschließlich um Tie-Ins handelt. Es passiert also eigentlich nur recht wenig, zumindest was die eigentliche Haupthandlung betrifft. Aber ich bin da ganze bei Lale und habs ja auch schon geschrieben. Gerade diese vielen, kleinen Einzelschicksalen sind eine große Stärke in den Niemandsland-Bänden. Ingesamt jedoch schwankt die Qualität der Stories auch wieder ganz schön.
Summa sumarum würde ich wieder einmal sagen: guter Durchschnitt.
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Und hier wider die Link zu den entsprechenden Rezi-Threads im alten Panini-Forum:
Auf dem Weg ins Niemandsland 2
Niemandsland 1
Niemandsland 2
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