Zuletzt erneut gelesen im Jahre 2015. Davor eben erstmals zu den Originalerscheinungsterminen auf Deutsch. Damals war ich als Jugendlicher sehr beeindruckt. Beim Wiederlesen konnte ich diesem Gefühl sehr wohl wieder folgen. Die Erzählung ist durchaus kräftig in Aussage und mit Sentiment versehen. Möglicherweise muss man mal wieder "Der Mann, den sie Pferd nannten" genießen, um in diesen Duktus hineinzukommen. Soviel zum Inhalt, ohne Wesentliches vom Storyaufbau zu verraten.
Möglich, dass diese Serie aus heutigen Seh- und Erlebenisgewohnheiten nicht mehr das hergibt, das ich als "jetztzeitiger Altleser" seinerzeit empfunden hatte.
Zur Optik: Mittlerweile konnte ich einen Band einsehen. Seitens des Lizenzgebers wurden hier Scans von Drucken(?)/Druckfilmen(?) durchgeführt und engagiert für die weitere Reproduktion bearbeitet. Durch die heutigen Druckmöglichkeiten (analoge 80er- bis 100er-Raster im analog modulierten Abbildungssektor, Papiersorten mit hohem Klebeanteil und damit einhergehend maximaler Abbildungsdichte auf der Papieroberfläche) gibt es hier tatächlich ein "(hmmm) modernes" Erscheinungsbild. Nach meinem Dafürhalten ist das eben - wie von Vorrednern erwähnt - ein wenig "knallig, aggressiv" - und passt für mich nicht ganz zu dem Erscheinungsbild, das ich in meiner Erstrezeption liebgewonnen hatte: "Brauntöne, ein wenig erdig, nicht so definiert".
Interessant wäre es ja, wenn wir den Künstler befragen könnten - "Hr. Kresse, was gefällt ihnen besser? So, wie's mal war, oder so, wie's heute geht? Wie war Ihre Intention damals, welche Farben wollten Sie?". Geht leider nicht.
Jedenfalls konnte ich mich noch nicht für einen Neuankauf dieser Gesamtausgabe entscheiden - was auch mit dem mittlerweile eklatanten Platzmangel zu tun hat. Denn: Gewünscht hatte ich mir eine solche Ausgabe seit vielen Jahren: Wollte gar die niederländischsprachige Ausgabe erwerben.
Und: Ja, ich möchte - schon aus Gründen der "sentimentalen Erinnerung" - dieses Kresse-Gesamtwerk nochmals genießen. Nochmals lesen, aufnehmen. Hat schon was Spezielles. Siehe: "Der mit dem Wolf tanzt". Ist halt schon sehr individuell, was ich hier für mich sage.
Das musst Du dann schon sehr für Dich selbst entscheiden.
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