Jaja, schon gut. Jetzt habe ich es auch verstanden.
Ich wusste nicht, dass es Comicadaptionen von Weihnachtsvierteilern gab. Existiert da noch mehr Material? Eventuell sogar eine "Seewolf"-Adaption?
Aber das ist ein "Illustrierter Klassiker". Ich meinte eine Adaption des Harmstorf-Weihnachtsvierteilers.
Äh, eine Adaption des genialen Harmstorf-Vierteilers ist auch mir nicht bekannt. Ich glaube, so etwas gibt es nicht.
Natürlich nicht. "Der Seewolf" ist gemeinfrei, bei einer Bearbeitung des Vierteilers müsste man sich um die Rechte der beteiligten Autoren bemühen und vor allem die Bildrechte der Schauspieler bemühen. Warum sollte man?
Geändert von Mick Baxter (14.08.2023 um 09:15 Uhr)
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Ich habe zwar die "Ferien" weder gesehen noch gelesen,
glaube aber, dass diese "Verne-stringenter" waren,
deshalb auch "Frankreich-affiner".
Der "ZDF-Seewolf" hingegen ist ein Produkt von Walter Ulbrich
und damit deutsch-speziell.
Und in den 70ern war die deutsch Comic-Produktions-Szene nicht so aktiv wie heute,
für Franzosen sind deutsche "Fernseh-Vermischungen"
amerikanischer Stoffe eh' uninteressant.
Geändert von steven criegson (14.08.2023 um 12:39 Uhr)
"Der Seewolf" wurde 55 Jahre nach Londons Tod produziert, war also zum Zeitpunkt der Produktion noch nicht gemeinfrei (wenn damals schon die 70-Jahres-Frist galt). "Zwei Jahre Ferien" ist 69 Jahre nach Vernes Tod entstanden, war also, ganz knapp, auch noch nicht gemeinfrei. Die rechtliche Situation müsste in beiden Fällen also gleich gewesen sein: die Produzenten mussten den Rechteinhabern die Verfilmungsrechte ordentlich abkaufen. Sie konnten mit den Stoffen nicht nach eigenem Gutdünken umspringen, wie es ihnen beliebt. Ob die Verträge auch das Recht beinhalteten, die jeweilige TV-Adaption als Comic zu adaptieren? Vielleicht sind die Franzosen, die bei dieser Produktion ja wohl federführend waren, erst bei "Zwei Jahre Ferien" auf eine solche Idee gekommen, während das bei den Deutschen, die beim "Seewolf" federführend waren, drei Jahre vorher vermutlich überhaupt kein Thema war (da: Comics = Schund).
Aus meiner Sicht gehst Du diese Sache in rechtlicher Perspektive an.
Ich hingegen frage:
Gibt oder gab es für den deutschen ZDF-Seewolf überhaupt einen Comic-Markt,
will heißen, eine spezifische Comic-Nachfrage?
a) damals?
b) heute?
c) deutsch-reduziert?
d) frankreich-erweitert?
Welcher französischer Autor/Zeichner kann eine ZDF-Produktion für seine Umsetzung reizvoll finden?
Meine Einschätzung: Keiner.
Welcher deutscher Autor/Zeichner kann den Harmstorf-Seewolf für seine Umsetzung reizvoll finden?
Meine Einschätzung: Keiner.
Denn wenn es so gewesen wäre, hätte man damals bestimmt alle Hebel in Bewegung gesetzt,
um dies "stemmen" zu können.
Heute zutage angesichts der heutigen Themen-Präferenz jedoch ist der "Seewolf" belanglos.
Schlussfolgerung angesichts dessen meinerseits:
Eine "Ulbrich-Comic-Adaption" hat es nie gegeben, warum also vergeblich suchen?
Zumal, wenn ich mich recht sinne, der Kartoffelvierteiler nicht nur den eigentlichen Seewolf, sondern auch noch die eine oder andere "Südseegeschichte" verwendet hat. Kann mich aber irren, bin weder der große Weihnachtsmehrteiler- noch Jack London-Freund. Und zu faul, um bei wiki zu spinxen.
Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.
"Der Seewolf" war in der Tat aus mehreren London-Vorlagen zusammengesetzt. Bin kein London-Spezialist, aber laut Wikipedia sind es die Romane "Die Kreuzfahrt der Dazzler", "König Alkohol", "Abenteurer des Schienenstranges", "Liebe zum Leben", "Südseegeschichten" und "Ein Sohn der Sonne".
Ich würde ohnehin wegen des tollen Artworks die Ausgabe von Riff Reb's vorziehen. Die hat wie der Vierteiler u.a. ein abweichendes Ende, aber keine weiteren Elemente aus anderen Jack-London-Geschichten. Ein Sohn der Sonne liegt ebenfalls im Splitter Verlag vor.
Ich habe zwar nicht die FELIX-Hefte 844 bis 847 mit dem besagten „Zwei-Jahre-Ferien“-Comic, aber Heft 843 mit einer Ankündigungsseite, und die dargestellten Kinder sehen für mich nicht aus wie die Schauspieler.
Es bliebe also überhaupt erst mal festzustellen, ob hier wirklich der Fernseh-Vierteiler (mit) adaptiert wurde.
Horatio
Zumindest nutzten sie auf dem Cover Nr.845 die TV Adaption erwähnend , genau wie zu Black Beauty , wie üblich als Werbung und Kaufanreiz für die Kinder
https://comicvine.gamespot.com/felix-845/4000-177541/
Geändert von Huckybear (14.08.2023 um 21:17 Uhr)
Ein
Herz
für Hardcover
Hier ist übrigens noch ne Webseite nur mit aufgelisteten, teils obskuren Jules Verne Comic Adaptionen
https://jules-verne-comics.de/
Ein
Herz
für Hardcover
Ja, und auf den anderen Titeln auch. (Auf dem Titel von Heft 844 hat zudem offensichtlich Rafael Mendez Kalari gezeichnet, und hier sieht Kalari untypischerweise genauso schmächtig aus, wie die Comicfiguren von Mendez eigentlich immer aussehen.)
Comics zu aktuellen Fernsehserien haben sich für Comicmagazine ja meist als verkaufsfördernd erwiesen, siehe bspw. Raumschiff Enterprise in ZACK. Daher kein Wunder, wenn man beim Zwei-Jahre-Ferien-Comic in FELIX mit dem TV-Vierteiler warb, selbst wenn der Comic nix mit ebendem gemein gehabt haben sollte. (Die Inhaltsangaben von Roman und Vierteiler weisen laut Wikipedia doch erhebliche Unterschiede auf.)
In FELIX gab es ja außer den beiden von Huckybear genannten Serien auch Serien aus mit Szenenfotos illustrierten Geschichten von Daktari und Arpad.
Geändert von Horatio (15.08.2023 um 18:10 Uhr)
Horatio
Wer Das Dschungelbuch von Disney war kannte, war damals auch sehr überrascht über die Version in Fix & Foxi.
Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.
Habe hier jetzt das Felix-Heft 844. Die Figuren sehen den Schauspielern in keinster Weise ähnlich, das ist garantiert eine Adaption des Romans und nicht des Vierteilers. Texter oder Zeichner sind keine angegeben, ist also irgendeine billige Studioarbeit. So sehen die Zeichnungen auch aus.
Man kann wohl davon ausgehen, dass es von den Vierteilern nie Comic-Adaptionen gab.
Geändert von BobCramer (19.08.2023 um 09:56 Uhr)
Ist ein bisschen kompliziert:
"Der Seewolf" war also 1971 in Deutschland nicht gemeinfrei, in Österreich nur ein Jahr lang, in Frankreich bis 1985 und ab 1996 dann wieder.Im Standardfall – also ein einzelner Autor, der ein eigenes Werk zu Lebzeiten veröffentlicht – gibt die revidierte Berner Übereinkunft eine Mindestdauer von 50 Jahren nach dem Tod des Schöpfers (post mortem auctoris) vor.[20] Die Mitgliedsstaaten können längere Schutzfristen einführen. Zahlreiche Staaten haben die Schutzfrist auf 70 Jahre erhöht, darunter 1965 Deutschland (§ 64 UrhG-D), 1972 Österreich (§ 60 UrhG-AT), 1985 Frankreich (Art. L123-1 Code de la propriété intellectuelle) und 2014 Italien;[21] nochmals deutliche längere Schutzfristen bestehen mit 80 Jahren in Guinea (Art. 42 Gesetz Nr. 043/APN/CP vom 9. August 1980), 99 Jahren in der Elfenbeinküste (Art. 45 Gesetz Nr. 96–564 vom 25. Juli 1996)[22] und 100 Jahren in Mexiko (Art. 29 Ley Federal del derecho de autor).
Jack London war zudem Amerikaner, dort war die Sache noch mal anders:
Im Gegensatz zum Urheberrecht in Deutschland musste das Copyright bis 1989 in den USA explizit angemeldet werden (US Copyright Act 1909, Chapter 1 Sec. 11) und erlosch 75 Jahre nach der Eintragung in das zentrale Copyright-Verzeichnis.
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Lesezeichen