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Thema: Valerian & Veronique (Vorsicht: Spoiler)

  1. #1
    Mitglied Avatar von frnck1960
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    Valerian & Veronique (Vorsicht: Spoiler)

    Das Monster in der Metro


    „Warum soll ich dir von all den Dingen erzählen, die du selbst schon hundertmal gesehen hast?“


    Akteure: Valerian, Veronique, Kontaktmann (Onkel) Albert, Herr Chatelard (Experte für Philosophie und Mythologie), Bellson & Gambler (Schwerindustrie) vs. World Universal (Datenverarbeitung)



    Die Handlung springt immer wieder zwischen Frankreich im Jahre 1980 (Valerian) und dem Sternbild Kassiopeia (Veronique).
    Die beiden Hauptakteure sind per Telepathie miteinander verbunden (klappt nur nicht immer ganz reibungslos).
    Während Valerian gegen diverse Elementargeister kämpft und von den beiden konkurrierenden Unternehmen B & G + W.U. verfolgt und überwacht wird,
    reist Veronique zwischen den Planeten Solum, Ohru und Zomuk umher. Deren Schicksale sind sowohl untereinander als auch scheinbar mit dem der Erde verbunden.



    Ein Herr Chatelard erläutert Valerian und Albert die innere Logik der Wesen:


    „Contra sensus ab sensibus repugnat“


    1 Erde - Gewalt, Schwere, Macht (Ort: Osten Frankreichs)
    2 Feuer - Schönheit, Wärme, Zerstörung (Ort: Metro; Gestalt: Drache)
    3 Wasser - Nacht, Sanftheit, Geduldige Kraft (Ort: Poitu; Gestalt: Wal)
    4 Luft - Traum, Leichtigkeit, Verrücktheit


    „Einflussreiche Geschäftsleute als Priester unserer Zeit“






    Die Planeten sind wie folgt aufgebaut:


    Solum: In Schichten aufgebaut; jede Schicht hat ein unsterbliches Gedächtnis, die nur dazu da ist, die Erkenntnisse seiner Epoche zu bewahren


    Ohru: Lange Zeit vorher von ähnlichen Erscheinungen heimgesucht wie die Erde im Jahr 1980; zeitlich parallel zur Rebellion der Bauern gegen ihr Feudalherren; Erscheinungen und Feudalherren haben paktiert; Planet wurde letztendlich verwüstet und ist explodiert


    Zomuk: Müllplanet + herrliche Heiligtümer, denen die Bewohner geheimnisvolle Opfergaben darbringen; diese Opfergaben haben die Katastrophe auf Ohru ausgelöst






    Der erste Band der Quadrilogie endet damit, dass Valerian bei einer mysteriösen Frau ins Auto einsteigt („Ich bin kein Junge für die erste Nacht“)

  2. #2
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Klingt doch schon sehr komplex. Also, dass es hier keine Handlung gäbe, kann man ja nicht gerade behaupten.

  3. #3
    Aufregend exzentrisch. Avatar von Exphilosoph
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    Ich finde zum Beispiel super, wie subtil und wiederholt deutlich wird, dass der telepathische Kontakt für Veronique kein Problem darstellt, für Valerian aber zunehmend doch, was eben konsequent in Erschöpfung resultiert und schließlich zur Orientierungslosigkeit. Wie Valerian zunehmend Probleme hat auseinanderzuhalten, was er selbst erlebt und was er während der Kontakte mit Veronique von ihrem Standort mitbekommt, das fand ich unglaublich gut und intensiv erzählt. Und es wird mosaik-artig ein Gesamtbild erstellt, welches sehr stimmungsvoll zelebriert wird. Und nicht zu vergessen, wie dadurch der kosmische Zusammenhang deutlich wird. Fern und nah wird eins, gehört zusammen. Und dann stimmt das sogar später inhaltlich. Das finde ich total super, wie sie das so stimmig und zusammenpassend hinbekommen haben. Gerade in unseren globalisierten Zeiten ist es interessant mitzuerleben, wie viel mehr Konzentration es erfordert, wenn man Informationen verarbeiten muss, die man nicht alle selbst erlebt hat, sondern aus unterschiedlichsten Quellen und von überall her teilweise unterbewusst aufgenommen hat.
    Geändert von Exphilosoph (18.06.2024 um 18:49 Uhr)
    "Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)

  4. #4
    Mitglied Avatar von frnck1960
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    Endstation Brooklyn


    Luft - das Element der Träume, der Wahnvorstellungen oder auch einem Symbol für die neuen Spitzentechnologien“


    Akteure: Valerian, Veronique, Kontaktmann (Onkel) Albert, Cynthia Westerley (Agentin des W.U.),
    Schlomo Meilsheim, die Weltraumpiraten Rackalust und Krockbattler, Bellson & Gambler (Schwerindustrie) vs. World Universal (Datenverarbeitung)


    Die Handlung beginnt wieder mit einem telepathischen Gespräch zwischen den beiden Hauptakteuren. Valerian wacht mit Cynthia (die mysteriöse Frau vom Ende des ersten Bandes) in einem Hotelzimmer auf und Veronique ist nicht erfreut. Noch mehr als im letzten Band wird Valerian von Agenten der beiden Multis verfolgt. Auch bei der Begegnung und Elimination des letzten Elementargeistes, einem blauen Vogel, den man im Centre Pompidou entdeckt, sind alle Parteien vertreten. Valerian bekommt hierbei eine erhöhte Dosis Strahlung ab und ist angeschlagen.
    Er wird nun stetig von Visionen geplagt:

    „Erinnerungen an Dinge, die ich nie gesehen habe. Wissen von Dingen, die ich einmal sehen werde. Die Zeit löst sich auf“

    Nach diesem Vorfall begibt sich Albert mit dem benebelten Valerian auf einen Flug nach New York.
    Zeitgleich führt Veronique weitere Hintergründe zum Planeten Zomuk aus:
    „Die Schätze des Heiligtums wurden nicht geplündert, sondern von zwei Besuchern, die in einem „ungeheuerlichen“ Raumschiff kamen, abgezockt (die Zomuks hielten sie für Götter; von Däniken lässt grüßen); dabei haben die beiden einen Desintergrator zurück gelassen“ (Herkunft nach Analyse Veroniques: „Ring von Elsinn“).


    In New York angekommen, treffen sie Schlomo Meilsheim („kleiner Chassidischer Jude aus Brooklyn und einer der besten Kabbala-Kenner der Welt“).
    Dieser führt die beiden zu einer Versammlung der „geistigen Elite“ Amerikas (von Esoterikern über Wirtschaftswissenschaftler bis hin zu Alchimisten ist alles vertreten). Hinter dieser Versammlung stecken die beiden Multis, die die Kräfte der Elemente für ihre Zwecke ausbeuten wollen und zu diesem Zweck mit den Weltraumpiraten kooperiert haben.


    Schlomo: „Lektüre der Baalschen und Zoharschen Schriften sind für Göttliche Seligkeit gedacht nicht für Jahrmarktszaubereien; B & G und W.U. haben nichts verstanden“


    Die Lage eskaliert. Alle Elementargeister greifen zeitgleich an.
    Parallel dazu hat sich Veronique in den Schlupfwinkel von Krockbattler und Rackalust geschlichen. Sie trickst die beiden mit ihren weiblichen Reizen aus und fängt die 4 Elementargeister ein. Gefahr gebannt.


    Veronique: „…..sie haben den einzigen Planeten im Kosmos ausgesucht, der weit genug entwickelt und so verrückt ist, zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Entwicklung mit Technologien zu spielen, die er nicht beherrschen kann, die Erde des Jahres 1980 (vertreten durch die beiden grössten Multis, deren Machtgier grenzenlos ist! … die mächtige und beunruhigende Zivilisation von Hypsis soll der Drahtzieher sein.“


    Der Band endet mit einer Reminiszenz auf Die Stadt der tosenden Wasser.
    Geändert von frnck1960 (18.06.2024 um 18:57 Uhr)

  5. #5
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    An dieser Stelle ist dann auch interessant, dass Carlsen die Alben in falscher Reihenfolge veröffentlicht hat. Nach diesem ersten Zweiteiler als Carlsen 7 und 8 folgten dort die "Trügerischen Welten" und "Die Insel der Kinder" (die eigentlich nämlich 7 und 8 waren) und schließlich der Hypsis-Doppelband. Es ist nicht ganz unwesentlich, dass es seinerzeit inhaltlich möglich war, das so zu machen.
    "Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)

  6. #6
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    Ergänzung: Die 4 Elementargeister aus Das Monster in der Metro + Endstation Brooklyn

    1
    Erde - Gewalt, Schwere, Macht (Ort: Osten Frankreichs)


    2 Feuer - Schönheit, Wärme, Zerstörung (Ort: Metro; Gestalt: Drache)


    3 Wasser - Nacht, Sanftheit, Geduldige Kraft (Ort: Poitu; Gestalt: Wal)


    4 Luft- Traum, Leichtigkeit, Verrücktheit (Ort: Centre Pompidou; Gestalt: Vogel)
    Geändert von frnck1960 (18.06.2024 um 19:32 Uhr)

  7. #7
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    Geändert von frnck1960 (18.06.2024 um 19:24 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Ich finde zum Beispiel super, wie subtil und wiederholt deutlich wird, dass der telepathische Kontakt für Veronique kein Problem darstellt, für Valerian aber zunehmend doch, was eben konsequent in Erschöpfung resultiert und schließlich zur Orientierungslosigkeit.
    Hat ein bisschen was vom Tarkowski-Film Stalker. Hier wird der Hauptprotagonist ebenfalls durch die Strahlung, die in der "Zone" herrscht, geschwächt. Wodurch er oft völlig entkräftet am Boden liegt. Der Film ist von 1979. Vielleicht eine Inspiration.


  9. #9
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    Zitat Zitat von frnck1960 Beitrag anzeigen
    Hat ein bisschen was vom Tarkowski-Film Stalker. Hier wird der Hauptprotagonist ebenfalls durch die Strahlung, die in der "Zone" herrscht, geschwächt. Wodurch er oft völlig entkräftet am Boden liegt. Der Film ist von 1979. Vielleicht eine Inspiration.
    Eine echt coole Assoziation! Ja, wer weiß. Es geht in beiden Stories um kosmische Einflüsse auf Erdbewohner. Ich bin mir SEHR sicher, dass Christin und Mezieres sich bestens mit Tarkowskij's Filmen auskannten. Der Zweiteiler ist von 1981! Geile Entdeckung. Vielen Dank!

    (Kleiner Exkurs: In den 90ern kam 'Vom Winde verweht' wieder ins Kino. Ich wollte in 'Stalker'. SO viele wollten in Stalker, dass sie Vom Winde verweht ins kleine Kino im ersten Stock verbannten und Stalker lief im großen Kinosaal. Und es war eine Version, die ich nur an DEM Abend je gesehen habe. Da wurden nämlich Kapiteleinblendungen gezeigt. Der Film bestand aus 3 Kapiteln mit russischen Titeln. Die Version gibt es in keiner Video- oder DVD-Edition, die ich je zu Hause hatte. Ich war total begeistert, dass der Film SO viele Zuschauer zieht.)
    Geändert von Exphilosoph (18.06.2024 um 19:56 Uhr)
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  10. #10
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    Die Geister vom Inverloch


    „Sie werden eine neue Mission übernehmen … Vielleicht ihre letzte ….Aber sie müssen sie erfolgreich beenden! Wie das genau auszusehen hat, weiss ich selbst nicht!“



    Akteure: Valerian, Veronique, Kontaktmann (Onkel) Albert, die Shinguz, Lord Seal, Lady Charlotte, der Galump?ianer (genannt Ralf), der Chef von Galaxity


    Die Handlung setzt in Schottland ein.
    Veronique befindet sich im Auftrag von Galaxity auf dem Anwesen einer Lady Charlotte in Schottland. Und langweilt sich.


    Ortswechsel zum Planeten GalumpT. Valerian fängt nach Auftrag, ohne die Hintergründe zu kennen, einen GalumpTianer. Was so etwas wie einen humanoiden Tintenfisch darstellen soll.


    Es geht weiter auf Rubanis. Dem Planeten, auf dem Veronique schon am Anfang vom Band Das Monster in der Metro Handel getrieben hat. Und der auch im späteren Band Die Kreise der Macht Schauplatz ist (der war übrigens die Vorlage für Das fünfte Element von Luc Besson).
    Die Shinguz leiern dem Colonel von Rubanis wichtige Informationen raus: „Der mysteriöse Planet Hypsis bedroht die Erde … die Hypsianer sind gerade dabei, einige besonders wichtige Gebiete der Erde in ihre Gewalt zu bringen“.


    Dann sind wir in West-Virginia. Dort findet ein Geheimtreffen statt, an dem u.a. Lord Seal (der Mann von Lady Charlotte) teilnimmt. Hier erfährt man:


    „Sämtliche Atomanlagen der Erde sind gestört … Verantwortliche sind verrückt geworden; Codes der Atombasen wurden geknackt….Überall, wo ein Leiter durchgedreht ist, hat man in der Umgebung einen Gegenstand gefunden:


    Miniaturmodell Pershing II


    Snoopy


    E.T.


    …diese schrumpfen letztendlich zu einer schwarzen Kugel unbekannten Materials zusammen.“


    Und schließlich sind wir in Galaxity. Nach den Ereignissen von Endstation Brooklyn, die durch ihren Verlauf die Geschehnisse in Die Stadt der tosenden Wasser zunichte gemacht haben, die wiederum der Ursprung für die Gründung von Galaxity waren, ist die Zentrale des 28. Jh. in Auflösung begriffen.


    Am Ende des Bandes kommen alle genannten Protagonisten auf Schloss Inverloch in Schottland zusammen.
    Geändert von frnck1960 (19.06.2024 um 18:05 Uhr)

  11. #11
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    Und mir ist am eindringlichsten in Erinnerung, wie abgefahren der Chef aus Galaxity plötzlich aussah. Nicht mehr die Witzfigur von früher, sondern plötzlich woah... irgendwie ernstzunehmender. Beunruhigend cool sieht er aus.
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  12. #12
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    Der Zeichenstil hat sich ja generell von Semi-Funny in Richtung Realismus gewandelt. Schlechte Träume sieht eher Johann und Pfiffikus ähnlich als den späteren Bänden der eigenen Serie.

  13. #13
    Aufregend exzentrisch. Avatar von Exphilosoph
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    Aber eben jener Chef sah schon für mich SEHR beeindriuckend anders aus und wurde auch sehr beeindruckend in Szene gesetzt. So wie auch die Avengers im letzten Drittel von Daredevil: Born again, die da plötzlich einschreiten, gottgleich und ein wenig unheimlich. Ich glaube, das entspricht ein wenig dem 80er Zeitgeist, wo Popkultur sich plötzlich ein ganzes Stück ernster nehmen wollte als bisher. (Okay, ich gebe zu, dass die Dreifaltigkeit auf Hypsis dann eher das Gegenteil ausstrahlt. )
    "Sie irren sich. Es gibt keine Regeln." (Jonathan E)

  14. #14
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    Die Blitze von Hypsis


    „Dutzende von Atomsprengköpfen! Damit hätten sie am Polarkreis immenses Unheil anrichten können! Und das hätte gereicht, um die Katastrophe von 1986 auszulösen - mit all ihren Folgen“


    Akteure: Valerian, Veronique, Kontaktmann (Onkel) Albert, die Shinguz, Lord Seal, Lady Charlotte, der GalumpTianer (genannt Ralf), der Chef von Galaxity


    Vom Schloss Inverloch, in dem es nun doch keine Geister gibt, machen sich unsere Helden im finalen Band auf zum Wanderplaneten Hypsis. Der wurde in der Nähe des Polarkreises gesichtet.
    Wir erfahren für was man den GalumpTianer entführt hat - er kann den Planeten aufspüren (nehmen wir mal so hin).
    Man begibt sich auf eine langwierige und gefahrvolle Reise, auf der mehrmals das Transportmittel gewechselt wird. Zwischendurch wird Valerian immer wieder von Visionen heimgesucht.


    Zunächst begibt man sich auf Schifffahrt und sucht nach einem „Geisterschiff“, das vom Planeten Hypsis aus gelenkt wird. Von diesem Punkt aus steigt man um in ein Raumschiff und erreicht per Raum-Zeit-Sprung schließlich den Planeten. Auf diesem sind diverse Atomsprengköpfe aufgestellt.


    „Der Turm, der für ihr Sonnensystem zuständig ist, steht anscheinend ganz in der Nähe!"


    Sie begeben sich dann zum Bereich auf dem Planeten, der für die Erde zuständig ist, und begegnen dort der Dreifaltigkeit(„Das ist doch ganz einfach, teurer Ralf! Diese drei Herrschaften halten sich für Gott, den Vater, seinen Sohn, den Heiland und für den Heiligen Geist!“):


    Gott = Orson Welles


    Jesus = durchschnittlicher California-Hippie


    Heiliger Geist = Einarmiger Bandit


    „Wenn ich will, kann ich euch alle in Staub und Asche verwandeln! Erregt nicht den Zorn von Hypsis, Erdlinge!:


    „Euer schäbiges Sonnensystem ist schon seit aller Ewigkeit in unserem Familienbesitz …. Und es bringt uns nicht als Ärger ….Diese Gesetzestafeln … auf den Sinai steigen …die Sache mit Moses …das war kein Spass“


    „man muss die zukünftige Weltraumherrschaft dieser anmassenden Erde im Keim ersticken!…“



    Albert und Veronique überreden Gott letztendlich das Projekt Erde doch nicht einzustellen:


    „Aber wenn sie vorbeugend diese Katastrophe organisieren, aus der Galaxity schon eimal davongekommen ist, dann müssen sie noch mal von vorn anfangen! Und gleiche Ursachen bringen gleiche Resultate! Das macht keinen guten Eindruck!“


    „Sie stoppen die Aktion und warten einfach ab! Schliesslich ist nicht alles auf der Erde schlecht! Es wird ihnen sogar einiges einbringen, wenn sie es richtig anpacken!


    Der Band, und damit das 4-teilige Epos, endet mit einer Partie Krocket. Die Gefahr der atomaren Vernichtung wurde abgewendet. Die Ereignisse in Die Stadt der tosenden Wasser sind nie passiert. Galaxity existiert somit ebenfalls nicht. Und Valerian und Veronique sind nun heimatlos.
    Im nächsten Band, Die große Grenze, bekommen sie es dann mit einem alten Bekannten zu tun.
    Geändert von frnck1960 (21.06.2024 um 08:05 Uhr)

  15. #15
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    @frnk1960 : ich bin mir nicht ganz sicher worauf du dich beziehst. Ich habe die GA gerade nicht zur Hand - oder meinst du was anderes?
    Verkaufe: vor allem Funnys
    Suche: Dolores
    Suche: SODA

  16. #16
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    Die Zitate stammen alle aus den Carlsen-Softcover. Mit Ausnahme von „Ich bin kein Junge für die erste Nacht“. Das ist aus dem
    Film Im Auftrag des Drachen.

  17. #17
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    Interpretationsansatz
    (Das Monster in der Metro + Endstation Brooklyn)


    „…..sie haben den einzigen Planeten im Kosmos ausgesucht, der weit genug entwickelt und so verrückt ist, zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Entwicklung mit Technologien zu spielen, die er nicht beherrschen kann, die Erde des Jahres 1980 (vertreten durch die beiden grössten Multis, deren Machtgier grenzenlos ist! ….“




    Jede neue Entwicklungsstufe der Menschheit führt zu Unsicherheit und Verwirrung unter der Bevölkerung. In diese Phase des Übergangs versuchen sog. Rattenfänger „reinzugrätschen“, um so ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Die gleiche Thematik, in anderer Epoche, wird u.a. bei Der Friedhof in Prag von Umberto Eco ausgeführt.
    Die ersten beiden Bände des 4-Teilers zeigen dies durch den Kampf zwischen zwei antagonistischen Kräften, den Materialisten auf der einen Seite, und den Spiritisten auf der anderen. Beide Seiten sind toxisch, in ihrer extremen Ausprägung. Nur die gemäßigten Kräfte können die (atomare) Katastrophe abwenden.



    Diese wiederum werden einerseits im Praktischen durch Galaxity und andererseits im Theoretischen durch Herrn Chatelard („man kann sich für Alchemie, Religionsgeschichte und ähnliche altmodische Wissenschaften interessieren und dennoch materialistische Positionen vertreten …“)
    und Schlomo Meilsheim („Diese armen Technokraten haben natürlich nichts verstanden …Lektüre der Baalschen und Zoharschen Schriften für Göttliche Seligkeit nicht für Jahrmarktszaubereien.“) repräsentiert.

    Er führt weiter aus:
    „B & G will Riesenkräfte ausnutzen um Einfluss ausdehnen …Dollar scheffeln und die Konkurrenz ausschalten.“
    „W.U. mit ähnlichen Zielen… hier verlässt man sich allerdings auf die Wissenschaft… junge Füchse mit dekorativen Diplomen, PR-Spezialisten = Leute ohne Bedeutung“



    Als Bindeglied zwischen beiden Welten können die 4 Elementargeister gesehen werden.

    „Paracelsus weist jedem der vier klassischen Elemente (von ihm in esoterischer Neubesetzung Chaos genannt eine Art von Geistern zu.
    Sie erfüllen ihm zufolge eine Reihe von Funktionen, helfen etwa den Menschen bei der Gotteserkenntnis, bewachen die Schätze der Natur und dienen als Vorboten.“
    Wobei sie erzählerisch als klassisches McGuffin gesehen werden können. Ähnlich wie der Incal erfüllen sie vordergründig keinen originären Nutzen.
    Es wird nicht klar, welchen Nutzen sie dem Besitzer bringen würden. Sie existieren einzig und allein um die Handlung voran zu treiben.


    Der Planet Ohru bildet hierbei den Exkurs für eine Gesellschaft mit niedrigerer Entwicklungsstufe. Der revolutionäre Aufbruch kurz vor Abschaffung der Leibeigenschaft.
    „dies geschah zu einer Zeit, als die Bauern dieses Planeten gegen ihre Feudalherren rebellierten,
    die sie unerbittlich knechteten….dann aber versuchten die Feudalherren, mit den geheimnisvollen Erscheinungen zu paktieren…um ihre Herrschaft …zu retten“


    Sowohl der Planet Ohru als auch die Vorfälle auf dem Planeten Zomuk könnten von dem Roman „Es ist nicht leicht ein Gott zu sein“ aus dem Jahr 1964 beeinflusst worden sein.

    „Der utopische Roman spielt auf einem entfernten Planeten mit menschenähnlichen Bewohnern,
    deren Gesellschaft sich auf einer dem späten Mittelalter der Erde entsprechenden feudalen Entwicklungsstufe befindet.“
    Die Handlung steuert schließlich mit Der Versammlung auf ihren Höhepunkt zu. Ähnlich wie bei diversen …. trifft sich hier die geistige Elite um die Menschheit in eine rosige Zukunft zu führen.

    „Ein biochemischer Trick!“
    „Aber die Kernwaffenforschung hat bewiesen.“
    Geändert von frnck1960 (21.06.2024 um 17:06 Uhr)

  18. #18
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    Interpretationsansatz
    (Die Blitze von Hypsis + Die Geister vom Inverloch)


    „Dutzende von Atomsprengköpfen! Damit hätten sie am Polarkreis immenses Unheil anrichten können! Und das hätte gereicht, um die Katastrophe von 1986 auszulösen - mit all ihren Folgen“


    Wurde die Gefahr der atomaren Vernichtung in den ersten beiden Bänden noch allegorisch verklausuliert, wird es hier nun konkret.
    Das Modell der Pershing II, neben der Snoopy-Figur und der E.T.-Puppe, die einfach nur Unfug sind, hat der Autor mit Sicherheit nicht zufällig gewählt:


    In Verbindung mit der hohen Genauigkeit sah die Sowjetunion in den Pershing-II-Raketen Waffen für einen atomaren Erst- bzw. Enthauptungsschlag,
    zumal führende Politiker der Reagan-Regierung von der Sowjetunion als einem „Reich des Bösen“ sprachen.
    In Teilen der deutschen Bevölkerung und bei vielen Politikern löste die bevorstehende Stationierung solcher Waffen erhebliche Befürchtungen aus:
    Der Atomkrieg sei „präziser und damit führbarer“ geworden und die politisch-militärische Hemmschwelle zum Einsatz dieser Waffen müsse so zwangsläufig sinken.
    Die westdeutsche Friedensbewegung demonstrierte deshalb 1981–1984 vor allem gegen die Stationierung von Pershing-II-Raketen in Deutschland, allein am 10. Oktober 1981
    demonstrierten im Bonner Hofgarten mehr als 300.000 Menschen.


    Die außerirdische Kraft, die sich gegen sämtliche irdischen Streitkräfte richtet, wirkt, als hätte man das Reagan-Zitat von 1987 vorweg genommen:

    “I occasionally think how quickly our differences worldwide would vanish if we were facing an alien threat from outside this world.
    And yet, I ask you, is not an alien force already among us? What could be more alien to the universal aspirations of our peoples than war and the threat of war?”
    Interessant sind auch die Anfälle von Valerian, die sich durch alle 4 Bände durchziehen. Für ihn bedeutet die Änderung der Zeitachse, dass er nun heimatlos ist.
    James Cole in 12 Monkeys durchlebt eine ähnliche Tortur, zwischen Fiebertraum und Lethargie. Immer wieder wird er zu diesem einen Ereignis in der Vergangenheit zurückgeworfen.




    Die Handlung wird mit der Begegnung zwischen unseren Helden und Gott abgeschlossen. Christin hat sich für die Charakterisierung von Gott wohl stark vom Alten Testament inspirieren lassen:


    „Wenn ich will, kann ich euch alle in Staub und Asche verwandeln! Erregt nicht den Zorn von Hypsis, Erdlinge!:


    Moses 32,8 Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben's angebetet und ihm geopfert und gesagt:
    Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat. 32,9 Und der HERR sprach zu Mose: Ich sehe, daß es ein halsstarriges Volk ist. 32,10 Und nun laß mich, daß mein Zorn über sie entbrenne und sie vertilge.
    Rückblick auf Das Monster in der Metro:
    (Albert) „Allmählich verstehe ich! Auf der einen Seite der Riese der herkömmlichen Schwerindustrie, der die halbe Welt eingesackt hat …auf der anderen Seite der neue Gigant der zukunftsorientierten Spitzentechniken!“
    Oder wie Herr Chatelard sagte: „Einflussreiche Geschäftsleute als Priester unserer Zeit“

    Wenn man diese Ausführungen noch in Verbindung zu den vorgelagerten Ereignissen auf Zomuk sieht, dann hat man klar die erzählerische Parallele zum Tanz um das Goldene Kalb.


    Übrigens, wer mag, kann mal die Moses-Geschichte, von Exodus bis Deuteronomium, unter der Prämisse lesen, dass hier eine Science-Fiction-Erzählung vorliegt.
    Die von oben eingreifende Kraft, entweder als Außerirdischer oder als Irdischer einer Breakaway-Civilization,
    der Nahrungsmittel abwirft („Manna vom Himmel“), die Richtung vorgibt, und militärische Hilfe (u.a. die ägyptischen Plagen) für ein unterentwickeltes Volk aus der Eisenzeit leistet.
    Zwinker. Zwinker.



    Die abschließende Frage ist, sind unsere Helden wirklich Gott begegnet oder handelt es sich um eine Projektion à la Valis
    In March 1974, Horselover Fat (the alter-personality of Philip K. Dick) experiences visions of a pink beam of light that he calls Zebra and interprets as a theophany exposing hidden facts about the reality of our universe, and a group of others join him in researching these matters.
    One of their theories is that there is some kind of alien space probe in orbit around Earth, and that it is aiding them in their quest;
    Geändert von frnck1960 (22.06.2024 um 14:38 Uhr)

  19. #19
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    Auch gestern noch mal den ersten Zweiteiler gelesen. Gefällt mir bei jedem Mal besser (war jetzt bei mir mindestens das viertemal, spricht auch für die Alben). Das ist schon eine sehr gut konstruierte Geschichte, wenn auch thematisch etwas überladen. Warum Christin da unbedingt noch diese jüdische Thematik reinbringen musste und dann noch diesen Jugendschwarm von Shlomo, der den Großindustriellen Bellson geheiratet hat... Das ist alles etwas too much. Die Sozialkritik finde ich nach wie vor den schwächsten Aspekt. Die beiden multinationalen Großkonzerne, die die Welt unter sich aufteilen wollen. "Kann man denn in einer Welt feiern, in der solche Limousinen ihre Runden drehen?" Das ist einfach - wie oft, wenn Christin politisch wird - platt.

    Großartig sind hingegen der Witz (Valerian und sein One-Night-Stand, die Spionin, die sich gegenseitig austricksen, das Hin- und Herlaufen durch die Küche, Albert und Valerian, die sich vor den Behörden gegenseitig als nicht zurechnungsfähig darstellen, die Pariser Polizisten, die einfach auf alles einprügeln...), die Darstellung der Beziehung zwischen VuV (die ja tatsächlich in der ganzen Geschichte nie am selben Ort sind), die poetische Verschmelzung der SF-Welten in der Kassiopeia mit der irdischen Realität des Jahres 1980 und wie sich Valerian zwischen diesen Welten verliert. Dann natürlich Christins großartige Wesen wie diese ewigen Gedächtnisse ("ein junger Kerl, kaum mehr als 100 Jahre alt").

    Grafisch ist das in weiten Teilen ganz groß, was Mézières hier abgeliefert hat: fantastische Welten und Aliens, atmosphärische Bilder im Moor und im verschneiten Brooklyn. Und wiederum die Überlagerung von ferner Galaxie und Erde, wenn Planeten und Sterne über Valerian in seinem Hotelzimmer zu schweben scheinen. Wer nach diesen beiden Alben immer noch sagt, Mézières konnte nicht richtig gut zeichnen... Und George Lucas dürfte sich hier wieder einiges abgeguckt haben. Die Wolkenstadt von Bespin z.B.

  20. #20
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen

    Großartig sind hingegen der Witz ...Albert und Valerian, die sich vor den Behörden gegenseitig als nicht zurechnungsfähig darstellen, die Pariser Polizisten, die einfach auf alles einprügeln...), die Darstellung der Beziehung zwischen VuV (die ja tatsächlich in der ganzen Geschichte nie am selben Ort sind), die poetische Verschmelzung der SF-Welten in der Kassiopeia mit der irdischen Realität des Jahres 1980 und wie sich Valerian zwischen diesen Welten verliert. Dann natürlich Christins großartige Wesen wie diese ewigen Gedächtnisse ("ein junger Kerl, kaum mehr als 100 Jahre alt").
    Ja, Albert und Valerian harmonieren schon ziemlich gut. Wie Valerian ihn in Poitu als senilen Tattergreis ausgibt.
    Oder wie Albert im Flugzeug nach New York die Zeitung vor den benebelten Valerian hebt, damit die Stewardess ihn nicht sieht.

  21. #21
    Aufregend exzentrisch. Avatar von Exphilosoph
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    Wenn ich dieser Tage wieder regelmäßiger hier bin, werde ich die Interpretationsansätze sorgfältig durchlesen. Jetzt nur soviel: ich glaube, dass das Judentum in vielen Ländern viel selbstverständlicherer Bestandteil des Alltags ist, als hier in Deutschland. Von daher sehe ich das nicht als 'zusätzliches Thema' an. Man nehme zum Vergleich mal TV-Serien wie Picket Fences oder Filme über das Leben in amerikanischen Großstädten. Da ist es omnipräsent und als markante Philosophie in Abgrenzung zu Buddhismus und Okkultismus und Christentum und Islam (wie es ja hier ganz deutlich der Fall sein SOLL) kann man es nicht wegdenken. Von daher wäre es vielleicht eher ein Skandal gewesen, wenn das Judentum NICHT dabei gewesen wäre.

    Zur Sozialkritik: ja, kann man so sehen. Aber traditionell reiht sich unter dem Begriff Sozialkritik ja eher Plattitüde an Altbekanntem ein. Ich wüsste jetzt unter 'Sozialkritik' auch keinen, der es besser gemacht hätte. Ist halt eben das Jammern über den Alltag. Das Leben ist ungerecht, Hartz IV ist schlimmer als es die Sozialhilfe war, die Armen werden nicht reicher und die Reichen nicht ärmer. Ist eben so, kann man weder ändern noch verschweigen. Auch das gehört zum Themenkatalog im Brooklyn-Finale notwendig dazu, aber es wird durch VuV nicht aufregender als es sonst auch schon nicht ist.
    Geändert von Exphilosoph (26.06.2024 um 10:45 Uhr)
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  22. #22
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    Schlechte Träume


    „Die Menschen im 28. Jh. sind doch nur noch einen Dreck wert! Bis auf euch Raum-Zeit-Agenten sind alle in ihrer Trägheit erstarrt!
    Sie können nur noch schlafen und träumen!“



    Akteure: Der Chef von Galaxity, Valerian, Kombul, Jirad, Gottfried, Alberich der Alte




    Der Serie beginnt. Wir befinden uns im Jahr 2720. Die Menschen leben in einer huxleyesken Utopie.
    Zeitreisen sind möglich, Träume können per Computer positiv beeinflusst werden und niemand muss mehr arbeiten.
    Nur einige wenige Raum-Zeit-Agenten sichern Rohstoffe und verhindern Verbrechen.
    Die Haupthandlung ist recht einfach und kann in zwei Sätzen beschrieben werden.


    Der hochrangige Mitarbeiter Kombul verschwindet ins Jahr 1000, um dort die Zauberkräfte von Alberich dem Alten zu stehlen,
    mit deren Hilfe man sog. Albtraumwesen erschaffen kann, um so die Macht in Galaxity zu erringen.
    Der Raum-Zeit-Agent Valerian wird zu seiner Verfolgung nachgeschickt, erwischt Kombul jedoch nicht, weil er als Falke verwandelt entkommen kann,
    stellt ihn dann aber in Galaxity mittels eines magischen Rings, den er von Alberich bekommen hat.
    Zwischendrin lernt Valerian Veronique kennen, die ihn im gruseligen Zauberwald von einem widerspenstigen Riesenblatt befreit.
    Die Partnerschaft, die sich durch die ganze Serie ziehen wird, ist geboren.




    Anmerkungen


    Die hedonistische Utopie im 28.Jh. dürfte von Aldous Huxleys Schöne Neue Welt beeinflusst worden sein


    Das einzige Mal in der ganzen Serie geht es tief in die Vergangenheit; das finstere Mittelalter als Kontrast zur gut behüteten Zukunft


    Es werden zwei Regeln für Raum-Zeit-Reisen genannt:


    Man darf nur Waffen der jeweiligen Epoche verwenden.


    Man darf keine Personen aus anderen Zeiten mitnehmen
    (wurde sich im Rest der Serie jemals daran gehalten? Oder wurde das wenigstens nochmals irgendwo erwähnt?)


    Mit Gottfried trifft Valerian seinen ersten Kontaktmann; das Prinzip der Kontaktpersonen wird im Verlauf der Serie beibehalten (wobei Albert wohl am meisten in Erinnerung bleibt)


    Die Kreaturen, in die die Menschen durch Alberichs Zauber verwandelt werden, sehen stark von Hiernonymus Bosch beeinflusst aus; Ralph Bakshi hatte wohl die gleiche Vorlage


    Alle Menschen, die verwandelt wurden, sehen wie Monster aus, nur Veronique, die eine reine Seele hat, wird zum Einhorn

  23. #23
    Mitglied Avatar von frnck1960
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    Die Stadt der tosenden Wasser


    „Wer kann auf der Erde, die in einem so verheerenden Zustand ist, die Macht an sich reissen? Weder die Politiker noch die Gangster!
    Nur die großen Denker und die Naturwissenschaftler…“



    Akteure: Valerian, Veronique, der Chef von Galaxity, Kombul, Lester, Mister Schroeder, Capt. Blacknut





    1986 (Die Stunde Null-finstere Jahre begannen):„Ein Wasserstoffbombenlager explodierte am Nordpol, die Gletscher begannen zu schmelzen,
    Erdtemperatur stieg drastisch an, die großen Städte wurden überflutet.“



    Kombul, der Schurke aus dem ersten Band, ist ausgebrochen, und in genau dieses Jahr geflohen.
    Das Verbot für Reisen in die Zeit, in der die große Katastrophe geschah, wird für Valerian also ausnahmsweise ausgesetzt.
    Er macht sich auf den Weg und landet in New York (auf der Freiheitsstatue).
    Bewusstlos wird er von Plünderern aufgegabelt, kann sie aber nach mehreren Malen „hin und her“ überwältigen und begegnet zeitgleich der nachgeschickten Veronique.


    Sie verbünden sich mit dem Bandenführer Lester und seinen Leuten … durchschwimmen geflutete U-Bahn-Tunnel … durchwandern labyrinthische Gänge und erreichen schließlich die Washington Heights.


    Hier treffen sie auf eine Roboterarmee, die von Kombul gesteuert wird:
    „In einer Stunde wird die letzte Flutwelle New York erreichen …sprengt vorher den Bunker…keine Spur bleibt zurück.“
    Auf Umwegen erreichen unsere Helden den Yellowstone-Park in Wyoming. Hier hat Kombul ein Laboratorium in Beschlag genommen:
    „Ich werden der einzige Machthaber sein, der die Welt aus der Anarchie retten kann“.
    Für seine Zwecke hält er Mister Schroeder, einen der genialsten Naturwissenschaftler seiner Zeit, dort gefangen.


    Die Ereignisse überschlagen sich. Schroeder steckt Valerian heimlich einen Gegenstand zu, mit dem dieser Kombul betäubt und gefangen nimmt. Zuvor wurde Veronique mit einem sog. Molekularminimacher geschrumpft.
    Mit Hilfe der Roboter kann sich Kombul jedoch wieder befreien.


    V & V können fliehen…kommen an einer Ranch vorbei…erreichen ein verlassenes Militärlager, in dem sie sich mit Waffen versorgen.
    Neu ausgerüstet versuchen sie Kombuls Festung zu stürmen. Kurz davor werden sie von sog. Käfigblasen umhüllt, die sie vor dem nun ausbrechenden Vulkan schützt. Lester hat dies initiiert.
    Kombul startet mit einer Rakete, in Richtung eines Satelliten, die eigentlich für den Präsidenten bestimmt war (mit Dokumenten der Raum-Zeit-Maschine).


    Valerian entdeckt einen Prototypen der Raum-Zeit-Maschine, den Schroeder entwickelt hat und stellt Kombul: „Ich konnte mir denken, was du im 20. Jh. suchst. Die erste Raum-Zeit-Maschine.“


    Kombul erwidert:
    „Ich hatte die Pläne für eine Raum-Zeit-Maschine. Ich habe sie im UNO-Gebäude gefunden …Ich wollte zur Erde zurück.
    Mit meiner Maschine hätte ich die Menschheit retten können ..Die Erde in eine große Zukunft geführt!“



    Kombul startet die Raum-Zeit-Maschine wider besseren Wissens. Die Maschine zerspringt in tausend Stücke. Kombuls Ende ist besiegelt!


    Unsere Helden wagen ebenfalls den Raum-Zeit-Sprung und landen in Brasilia. Hier haben sich die besten Wissenschaftler der Welt versammelt.
    Valerian löscht Mister Schroeders Erinnerungen. Dann stößt er zu den anderen Wissenschaftlern.






    Anmerkungen


    Im Vergleich zum ersten Band ziemlich komplexe und weitschweifige Handlung


    Auch die Zeichnungen sind deutlich detaillierter (schon fast auf einem Niveau von Das Monster in der Metro und Endstation Brooklyn)


    Das Setting erinnert stark an einen Carpenter-Film, bevor Carpenter diese Art von Filmen gedreht hat (Die Klapperschlange, Flucht aus L.A., Sie Leben)


    Die Roboter verstoßen gegen §1 der asimovschen Gesetze („Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.“)


    Der Wissenschaftler Mister Schroeder ist eine eindeutige Anspielung auf Jerry Lewis in Der Verrückte Professor


    Die Hintergründe zu den Ereignissen in diesem Band werden in Die Geister von Inverloch und Die Blitze von Hypsis aufgelöst


    Veronique wird im zweiten Band zum zweiten Mal unfreiwillig körperlich modifiziert

  24. #24
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    Im Reich der Tausend Planeten

    „Wir gehören in eine Welt, die uns vergessen hat. Auch nicht nach Syrtis, wo man uns hasst. Unser Entschluss steht fest…“

    Akteure: Valerian, Veronique, berühmtester Kundiger, Elmir




    V & V machen sich zum ersten Mal in der Serie gemeinsam auf zu einem fernen Planeten.
    Es handelt sich um den Planeten Syrtis, ein sagenhafter Königsplanet, dessen beste Zeit lange vorbei ist:
    „Trotz seiner langen Geschichte ist Syrtis nicht mehr das, was es einst war.
    Überall verlassene Ruinen, eingerissene Dämme, versandete Lageplätze, sogar der Königspalast verfällt immer mehr …
    nur die Tempel der Kundigen heben sich von dem herrschenden Elend ab.“

    Ihr Auftrag ist es herauszufinden, ob der Planet Syrtis gefährlich für die Erde werden kann.

    Veronique kauft auf dem ortsansässigen Markt eine antike Uhr. Diese fällt kurze Zeit später dem berühmtesten Kundigen auf.
    Er fühlt sich durch dieses Kleinod sichtlich provoziert. Kurz danach werden die beiden verfolgt, überwältigt und gefangen genommen:

    „Seid ihr Erdbewohner? …da alle Bewohner des syrtischen Systems eine genaue Kenntnis der Zeit haben…
    daran erkenne ich die Erdbewohner: Hochmut, Starrsinn, Größenwahn! Verfluchte Rasse!“


    V & V können entkommen und entdecken einen Maschinenraum:
    „Diese Tempel sind in Wahrheit Kraftwerke… die Religion ist nur Fassade.
    Die Kundigen scheinen den wissenschaftlichen Fortschritt fest im Griff zu haben.“



    Auf Umwegen gelangen sie in die sog. schwarze Gasse der Stadt und treffen dort den Tuchhändler Elmir.
    Den Anführer der Widerstandsgruppe (die Gilde) gegen die Kundigen. Mit dessen Hilfe gelangen sie erneut in den Palast.

    Es stellt sich heraus, dass die Kundigen hinter dem Verfall des Planeten stecken:

    „Diese verfallenen Labors, die zerstörten Schulen und Universitäten … alle das ist das Werk der Kundigen.
    Vor einem Jahrhundert sind sie gekommen, und Syrtis geht bereits seinem Untergang entgegen…“

    Kurze Zeit später entbrennt eine Weltraumschlacht zwischen den Partisanen (angeführt von Elmir) und den Kundigen.
    Mit Hilfe des Raum-Zeit-Sprunges wird diese zugunsten der Gilde gewonnen.
    V & V nähern sich dem Planeten Slomp, einem Straflager. Sie überwältigen die Kundigen und befreien die Gefangenen.


    Valerian betritt den Kommandoraum des Raumschiffes der Kundigen.
    Es stellt sich heraus, dass sie ursprünglich von der Erde stammten.
    Es waren die besten Wissenschaftler ihrer Zeit, die nach der Großen Katastrophe losgeschickt wurden, um neue Welten zu erschließen.
    Aufgrund von Rissen im Rumpf ihres Raumschiffes haben sie eine erhöhte Strahlendosis abbekommen und ihre Gesichter wurden entstellt.
    Nur die Phosphor-Tropfen, die auf Slomp abgebaut werden, halten sie am Leben.


    In der Folge der Ereignisse sehen sich die Kundigen, die eigentlich versprengte irdische Wissenschaftler sind, gezwungen,
    ihr Raumschiff in die Luft zu sprengen. Sie begehen letztendlich kollektiv Selbstmord.


    Valerian fragt Elmir wie die Kundigen so leicht das Reich unterwerfen konnten. Elmir führt aus:
    „Weil es bereits schwach war. Es gab zu viele Feste. Die einen waren zu reich und die anderen lebten in Elend und Unwissenheit.
    Die Kaufmannsgilde glaubte, sie sei fortschrittlich, aber jetzt wird sie noch übertroffen.
    Nur die Angst vor den Kundigen hielt das Herrschersystem des Prinzen zusammen. Ihr habt es beseitigt und neue Kräfte freigesetzt ….“



    Anmerkungen

    Der Planet Syrtis sieht stark nach einer Low-Fantasy-Umgebung à la Conan aus
    (auch das Schrottplatz-Outfit der Kundigen passt dazu)

    Die entstellten Gesichter der Kundigen könnte durch den Film Rückkehr zum Planet der Affen von 1970 beeinflusst worden sein

    V & V haben mehrmals einen drogenartigen Rausch, untermalt mit farbenprächtigen Bildern

    Die Darstellung der schwarzen Gasse könnte von dem Roman Notre Dame in Paris von Victor Hugo beeinflusst worden sein

    Interessant ist die ambivalente Charakterzeichnung der Bösen als gebrochene Wesen und Opfer der Umstände

    Querverweise: Die Stadt der tosenden Wasser

    Bestiarium: Das Marcyam

  25. #25
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    Die große Grenze


    „Diese Orte, wo eine Welt endet und eine andere beginnt, waren schon immer ein Anziehungspunkt für alles Zwielichtige.
    Ein Treffpunkt für Doppelgesichtige und Doppelzüngige Gestalten, für Schmuggler, Staatenlose, Mischlinge, Schwarzarbeiter, Verbannte, Spione, Provokateure,…“



    Akteure: Kistna, Jal, Veronique, Valerian, Albert, J. D. Elklund, Iwan Gregorian, Shinguz


    Das Abenteuer geht weiter. Kurz nach den Ereignissen von Die Blitze von Hypsis sind V & V nun als Freischärler unterwegs.
    Ziel ihres Auftrags ist eine von Terroristen herbeigeführte Atomkatastrophe zu verhindern:

    Sibirien (Valerian stoppt einen absichtlich herbeigeführten Supergau im russischen Kernzentrum)



    Tunesien (Entschärfung einer Atommine aus europäischer Rüstungsfabrik)



    Kalifornien (Plutonium wurde gestohlen - Atom-U-Boot wird von den Terroristen gefordert)




    China




    ….sind ihre Zielorte.


    Parallel dazu sieht man die Aktionen des Drahtziehers Jal. Es handelt sich um einen (ehemaligen) Agenten von Galaxity.
    Sein Plan ist es mit Hilfe von atomaren Waffen die Katastrophe zu erzeugen, die notwendig ist, um Galaxity wiederauferstehen zu lassen:
    „Die Zerstörung der gegenwärtigen Welt ist der Preis, den wir zahlen müssen, damit Galaxity eines Tages wiederersteht …“

    Maciavellistisch verfolgt er seine Ziele. Er sprengt Banken von Casinos, kauft mit dem Geld Atomwaffen, spaltbares Material und Kriegswaffen. Er finanziert Terroristen.
    Tötet eine Außerirdische, um ihr die Kräfte zu rauben. Und entführt Veronique, die ihm auf den Fersen war.


    Im besten Stile eines Agententhrillers sind V & V zusammen mit Albert auf seinen Fersen und wandeln in Grenzgebieten:
    „Das äusserste Ende Europas ist von enormer strategischer Bedeutung … dies ist einer der wenigen Berührungspunkte zwischen der westlichen und der kommunistischen Welt.
    Jeder größere Unfall, der sich auf der anderen Seite ereignet, hat unweigerlich auch Auswirkungen diesseits der Grenze. Und zwar verheerende Auswirkungen!
    Der Westen mag es zur Not noch hinnehmen können, wenn halb Sibirien unter das Niveau des Meeresspiegels sinkt…“

    Der Showdown findet in China statt: „Nur China fehlte noch in Jals Strategie, weltweit Unruhe zu stiften!“


    Valerian setzt sich in sein Raumschiff und dringt in Jals Festung ein. Veronique nutzt Jals Ablenkung und flieht. Valerian überwältigt Jal schließlich.
    Sie fliegen nach Central City und lassen Jal in der alten verlassenen Erdzelle zurück.


    Anmerkungen


    Sehr action- und abenteuerlastiger Band (könnte auch eine Geschichte aus Buck Danny sein)

    Diverse Gadgets kommen zum Einsatz: Verdummungskreisel, Tüm-Tüm de Lüm, Tschung (ein animalisches GPS)

    Der Schauplatz Kalifornien könnte von Philip K Dicks Nach der Bombe inspiriert worden sein, das im kalifornischen West Marin County spielt

    Bezüge: Die Stadt der tosenden Wasser, Die Blitze von Hypsis, Die Botschafter der Schatten
    Geändert von frnck1960 (06.07.2024 um 13:38 Uhr)

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