ZitierenHatte ganz vergessen aufzulösen. Petrocelli war das.Zitat von Jovis
The Flash (2014) S3E01-S3E10
Hier steige ich aus. Die neuen Gegebenheiten waren nicht so furchtbar wie ich vorher befürchtete, aber wenn man einmal (wieder) den Punkt erreicht, wo das Interesse so sehr schwand, dass das Sehen leicht zur Qual wird, dann macht es keinen Sinn mehr. Nach einem bösen Flash kam ein noch böserer Flash und nun haben wir einen noch böseren Flash als Gegenspieler. Das langweilt mich nun so sehr, dass ich mich gar nicht über den Fortschritt in der Romanze erfreuen kann. Es ist mir quasi egal geworden. Vielleicht hätte man diesen Punkt lieber schon in der zweiten Staffel erreichen sollen.
Was soll der neue Harry Wells? Er unterhält zwar, aber seine Existenz macht nicht viel Sinn. Ein Wildfremder wird aus dem Multiversum ins Team geholt, diesen Umstand muss man als Zuschauer einfach schlucken, denn es wurde ja vorher ein Test durchgeführt. Die Figur an sich bringt einen gewissen frischen Humor mit, aber mir ist das zu affig.
Crossover mit anderen Serien sind furchtbar geworden. Da kennt Flash plötzlich Supergirl, aber dazu muss man erstmal eben Supergirl gesehen haben. Ein bedeutender Antagonist/Antiheld aus The Flash spielt anscheinend in einer anderen Serie mit. Hier erfährt man nebenbei von seinem Ableben. Für ein Universum aus mehreren Serien ist das okay, aber wenn ich jetzt erstmal nur eine bestimmte Serie ansehe macht mich das sauer (und gespoilert wird man auch noch). Dann gibt es eine große Folge mit Arrow und Legends of Tomorrow, doch will man wissen wie es weitergeht, muss man die anderen Serien gucken. Hier gibt es nicht mal einen Hinweis auf diesen Umstand. Unwissende erhalten als nächstes bei Flash nämlich eine Weihnachtsepisode, die sich mit anderen Dingen auseinandersetzt.
Wieso heißt es im Intro jedes Mal, dass Flash der schnellste Mann der Welt sei? Es gibt doch in jeder Staffel ein bis zwei Charaktere, die erstmal schneller sind. Die Geheimidentität ist als solches auch nicht mehr so wichtig. Das wird immer öfter verraten und die Hemmschwelle dazu sinkt immer weiter. Dann lese ich lieber die Comics und hoffe, dass die Besseres liefern. Schade ist nur, dass einige Charaktere aus der Serie wohl nicht in der Vorlage enthalten sind.
Hatte ganz vergessen aufzulösen. Petrocelli war das.
Ich guck mir die Tage nochmal die fantastische Serie "Flesh and Bones" an, eine Ballett-Serie in 8 Teilen. Ganz ungewöhnlich gut. Ich weiß nicht mehr, wo ich die zuerst sah, aber es gabn sie zum Glück auf Bluray, was ja heute leider überhaupt nicht mehr selbstverständlich ist. (Zum Beispiel habe ich The Deuce Staffeln 1 und 2 als Discs, und dann haben sie Staffel 3 nicht rausgebracht. Sehr ärgerlich.)
It's a Sin (Channel4, zzt. in der ZDF-Mediathek)
Was beginnt wie eine typische Coming-of-Age/Coming-out-Serie über eine Clique junger schwuler Männer und deren beste Freundin im London der frühen 80er Jahre, entwickelt sich im Laufe der 5 Folgen zu einer Auseinandersetzung mit dem Ausbruch der AIDS-Pandemie und dem gesellschaftlichen Umgang mit derselben. Insbesondere bei letzterem packt man sich des Öfteren an den Kopf, dass solche Ignoranz vor 40 Jahren noch möglich gewesen ist (auch im Gesundheitswesen, wo die Mitarbeitenden es doch eigentlich besser hätten wissen müssen). Gute SchauspielerInnen, viele 80er-Popsongs, die ich alle kannte, eine gute Mischung aus Humor und Drama und vor allem gegen Ende ganz viel Tragik. Wie machen die Briten das bloß immer wieder, solche berührenden kleinen (Mini-)Serien hinzubekommen? Schaffen die deutschen TV-Sender noch in 20 Jahren nicht, dazu fehlen uns einfach die hervorragenden Autoren wie in diesem Fall Russell T. Davies.
EDIT: Ach ja, es wird übrigens zweimal Asterix und einmal Tintin erwähnt (einmal geht es draum, dass sich in beiden keine schwulen Figuren findenließen).
Geändert von HerrHase (21.07.2023 um 21:58 Uhr)
Ich habe noch keine RTD-Serie abseits von Doctor Who gesehen, aber der Mann hat mein vollstes Vertrauen. Und das mit AIDS... das muss man wohl miterlebt haben. Aber bei Corona gab es ja auch ganz zu Anfang die dollsten Theorien. Bei mir war das so, dass meine 8 Jahre ältere Schwester mir in den 70ern vorgemacht hat, wie geil es sein wird, wenn ich erstmal 16 bin (freie Liebe, wilder, tabuloser Sex) und als ich 16 war kam AIDS. Und da wusste erst mal keiner, was überhaupt los ist. Ein Freund von mir hatte immer ne Sprühdose Desinfektionsmittel im Revers seines Jackets. Da gab es einen unglaublich tollen Comic von Ralf König, der leider indiziert wurde, über 5 Geburtstagsfeiern einer Hauptfigur im Jahresabstand, und was sich da am Wissen über AIDS verändert hat. Auf einer Feier haben sie gedacht, dass Speichel AIDS abtötet und einer sagte dann: "Dann muss man ja Sperma nur ganz lange im Mund behalten, bevor man's runterschluckt." Solche Sachen wurden wirklich erörtert, weil alle wie ich, die in einem Alter waren, wo Sex eine Hauptrolle spielte und die richtig in den Startlöchern standen, im Grunde vollkommen desorientiert waren. Keiner hatte eine Ahnung, was richtig war und was überhaupt noch geht. Da vergingen ein paar Jahre, bis jeder Einzelne für sich wieder einen Entschluss fassen konnte, wie er/sie damit umgeht. Und am Ende hatte man doch eine Handvoll mal Sex mit jemandem, von der/dem man eigentlich nicht sicher sein konnte, ob da nicht was kommen kann. Ich glaube, Ignoranz ist da das falsche Wort.
Ein weiteres gutes Beispiel: man wusste irgendwann, dass das keine Schwulenseuche ist, aber trotzdem waren schwule Begegnungsstätten (Saunen!) weiterhin hochgradig verdächtig. Wie auch Bordelle und Schwimmbäder, obwohl weiterhin ganz vieles nur rein theoretisch war. Daraus eine klare Position abzuleiten, die nicht schwulenfeindlich, aber doch sicherheitsbewusst sein konnte war jahrelang bis in die 90er ein echter Balanceakt.
Aber danke für den Tip. Das will ich glaube ich auch sehen. AIDS hat nicht nur meine Generation sehr geprägt und die dann irgendwann hochgelobten Hollywood-Filme haben da eigentlich nur gebracht, was Hollywood am besten kann: Kitsch. Philadelphia war ja ein unglaubliches Desaster. Auch Longtime Companions schien nur auf den ersten Blick besser zu sein. Ich selbst bin ein Fan von "...and the band played on" und DEN haben sie uns ja still und heimlich einfach nicht mehr zugänglich gemacht. Man kann ihn kriegen, aber inzwischen auch schon nicht mehr wirklich.
Geändert von Jovis (22.07.2023 um 08:14 Uhr)
Invincible: Atom Eve
Im Prinzip genau wie die erste Staffel: Gefällt mir, aber nachdem ich das Original kenne, finde ich dieses besser und frage mich, warum die Adaption so gewaltätiger sein muss. Ich schätze die Änderungen und Erweiterungen, begrüße aber nicht alles davon. Ein Anschlussfehler wurde jedoch gemacht, so hat man das Geschlecht eines Helden in der Adaption geändert gehabt und dies für dieses Special anscheinend wieder vergessen. Das ist schon ein doofes Missgeschick.
Ich gucke gerade Folge 10 der New Avengers und finde die übrigens auch SEHR gut! Ich habe die seit Jahren hier liegen, aber immer als Stiefkind angesehen und nicht geguckt. (Zumal man ja nach 2, 3 Staffeln Avengers auch immer ganz froh ist, nochmal was anderes zu gucken.) Aber jetzt habe ich parallel zu den Catherine Gail-Folgen mit New angefangen und noch ganz frisch motiviert finde ich die echt sehr gut.
Jovis...welcher Ralf König ist der besagte Indizierte?
Ich weiß den Titel nicht mehr. Das war ein Heft, dick wie eine Schulkladde und fühlte sich auch beim Lesen so an, flexibler Umschlag. Ich tippe auf 80 bis 120 Seiten. Den konnte man nicht mal eben auf die Schnelle lesen. Der Witz war, dass das ein Auftragscomic für ein Institut zur Aufklärung über AIDS war. Deshalb war es umso tragischer, dass der Band indiziert wurde. Aber so war das eben damals. Da kam alles auf den Indexxx, was nicht schnell genug hinter Balken verschwand.
An eine Sache kann ich mich erinnern, dass da eine unheimliche erotische Verführungsszene mit ner Taschenlampe drin vorkam. Einer der Hauptdarsteller war halt total scharf auf einen Holländer, der auch jedes Jahr auf der Geburtstagsparty war und irgendwann nimmt er den mit nach Hause, trotz seiner Angst vor AIDS und dann ist das total romantisch und cool.
Wenn den Band einer findet, weil er jetzt womöglich nicht mehr auf dem Index ist, dann bitte Bescheid an mich. Ich würde den gerne wieder haben. Ich hab den nämlich - wahre Geschichte - an einen schwulen Freund verliehen, der sogar Detlef hieß, und der ist aus der Stadt weggezogen und hat ihn mit sich genommen.
Niet, also diesen König habe ich nicht, obwohl die ersten Comics anfangs seiner Kariere mit jeweils einem Album bei mir ein zuhause gefunden haben. Die Beschreibung hingegen sagt mir nichts.
Die Story mit dem Holländer kenne ich, glaub ich, aus einem der beiden Safere Zeiten Comics aus dem Vogel Verlag Berlin.
Such ich jetzt aus dem Regal raus und freue mich aufs lesen...aber dein Aufklärungscomic über AIDS ist das bestimmt
nicht. Halt mich auf dem laufenden...
Hat einer von Euch auch das Puppenspiel vom Kondom des Grauens gesehen? Das war doch wohl Hammer....
Ja, aber den habe ich nie wieder gesehen.
Schwach kann ich mich auch an einen realen Film erinnern. Mit richtigen Schauspielern. War jedoch nicht gerade ein Hit.
Die haben beide Comics in einen Film gepackt. War wirklich nicht so doll aber gut zum
anfixen von Ralf König Comics als Lektüre.
Kondom des Grauens fand ich gut. Ja, waren da auch beide Teile in einem Film? Weiß ich gar nicht mehr. Haben sie beim Bewegten Mann ja auch gemacht, was ein Riesenfehler war, weil da beide Teile ein ganz eigenes dramaturgisches Tempo hatten und als 2-Teiler wären die super gewesen.
EDIT: Ich hab grad mal versucht den Band zu gugeln, aber gar nichts gefunden. Immerhin ist die Story ja ziemlich markant. Wenn die irgendwann nachgedruckt wurde, sollte sie leicht wiedererkennbar sein. Aber dass man da gar nichts findet. Aber es ist ja scheinbar auch unglaublich viel ÜBER König geschrieben worden. Da kann man sich ja schon nen Wolf gugeln.
Geändert von Jovis (23.07.2023 um 20:18 Uhr)
Ja, damals Anfang der 90er im Düsseldorfer zakk. Mein Gott, hatte ich schon verdrängt. 'Ne Puppen-Liveshow nach 'nem deutschen Comic - dass es sowas überhaupt mal gegeben hat.
Beide Bände sind auch in einem veröffendlicht und bei ebay zum Niedrigpreis verschleudert worden.
Muß ich selbst mal suchen...ist schon so lange her....
6,95 incl. Versand!
Also ich kenne nur „Ashes to Ashes“, und bin gleich zu ihr übergegangen, weil ich die 80er liebe. Ist schon ein Weilchen her, hab ich aber komplett gesehen. Da ich mit den 70ern nur wenig anfangen kann, obwohl ich selbst ein Kind der 70er bin, fing ich die Serie gar nicht erst an und habe nach wie vor keine Lust, sie zu sehen. Es sei denn....
Neue Serien kennenzulernen ist schön, doch noch schöner ist jener Moment, wenn ich erkenne, ab wann sie für mich taugt und ich weiß, das sie meine Lieblingsserie werden wird – was in der Regel nur ein paar Sekunden dauert. Die Serie fängt an und schon weiß ich es. So war es bei Dead like me (Georges Stimme aus dem Off sowie ihre Art zu sprechen, das Leben zu sehen), Defiance (Vater-Tochter-Chemie) oder Covert Affairs (einmal die tolle Annie, dann noch ihre Ausbildung bei der CIA), um nur drei (meiner Lieblinge) zu nennen.
Ich finde das Ally McBeal-Universum ja wirklich ziemlich großartig...
...aber der Anfang von Staffel 2 von Boston Public (der Serie mit der Schule), das ist ein bizarres Stück, das sogar für einen Liebhaber bizarrer Fantasien nicht so einfach wegzustecken ist. Die Sache mit der Mutter, die ihren Sohn nach Strich und Faden erniedrigt hat, von diesem dann für unbekannte Zeit in den Keller gesperrt wurde, wo sie ihre Hand verliert, dann aber mit Hakenhand an der Schule als Lehrerin anfängt und gleichzeitig eine Liaison mit dem stellvertretenden Direktor... das würde ich sogar noch unheimlich oder auch lustig finden, aber es nimmt den Großteil der ganzen ersten Hälfte der Staffel ein (inklusive Beerdigung der Hand übrigens!) und ist damit einfach zu viel.
Parallel dazu macht dasselbe Kreativteam mit Staffel 6 The Practice zur mit Abstand besten Anwaltsserie. Das ist wirklich ganz, ganz großartig. Jede Folge ein Gewinn für unser Moralbewusstsein. Genial.
Beides läuft parallel zur letzten Ally McBeal-Staffel, die mit Bon Jovi, wo eigentlich die süße Johanna Nicholson und die ziemlich erotische Christina Ricci alle anderen an die Wand spielen und die Story sich zunehmend zerfasert um dann ein sehr melancholisches Ende zu nehmen. Klingt fragwürdig, ist aber trotzdem gerade deshalb sehr empfehlenswert, weil es uns wegführt von der emotionalen Nötigung, mit der Amerika uns sein Harmoniebedürfnis in kiloweise abgesaugtem Bauchspeck in die Nase schmiert.
Was sagt ihr eigentlich zu den Kürzungen bei Dallas? Das sind ja immer 3 bis 4 Minuten, aber ich habe gerade mal den Schnittbericht zur allerersten Folge gelesen und das sind ja doch alles Schnitte, die keine Handlung zensieren. Hier fahren sie 30 Sekunden länger zur Tankstelle, da dreht der Hubschrauber mehr Kurven. Im Grunde atmosphärische Schnitte. Würde hier jemand behaupten, dass man da auch im Grunde gut die gekürzte Fassung gucken kann?
Kann man. Ich hab mal gelesen, dass die Synchro einfach zigfach "Well" rausgeschnitten hat. Well, das is keine große Sache.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
Euer Frank
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Super. Danke. Den Eindruck habe ich auch. Jetzt hab ich grad Folge 1 in englisch geguckt, aber das ist mir zu anstrengend. Aber die Serie ist dioch ganz schön cool, jedenfalls bis zu einem Zeitpunkt, wo sie ihr eigenes Klischee geworden ist.
Ich hab Dallas zu Beginn vermieden. Aber dann wurde in den dritten Programmen wiederholt, und das hab Ich mir nach der Mittagsschicht angeschaut und wurde ein Fan. Wenigstens eine Zeit lang.
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Euer Frank
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Ja, ich finde, Dallas ist eine der wenigen Blockbuster-Serien, von denen man gut ohne allzu schlechtes Gewissen ein Fan sein kann. Und wie du sagst: für eine Weile. Aber für diese Weile kann man das aber wirklich sehr gut.
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