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Thema: LUCKY LUKE Gesamtausgabe

  1. #1301
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Zählt mich zu den Seeßlen Fans, ich lese seine Beiträge überwiegend gerne, und habe jede Menge Respekt für sein Fachwissen, und seine tiefer gehenden Gedankengänge, und auch für seinen sprachlichen Stil. Seeßlen über den glücklichen Luker, ich bin dabei ...

  2. #1302
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    ... und die LL-Figur deutet darauf hin, dass das Buch ohne Bilder aus den Comics auskommen muss.
    Bilder sind drin (reichlich), und auch, aber bei weitem nicht nur mit LL.

  3. #1303
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Er hat übrigens gerade auch noch ein Buch über "Geld" bei dem unter Comiclesern auch nicht unbekannten Verlag bahoe books veröffentlicht, wie ich dem neuen Freitag entnahm. Ein Vielschreiber ist er auf jeden Fall, finde aber nicht, dass das der Qualität seiner Texte Abbruch tut.

  4. #1304
    Mitglied Avatar von MrBlonde
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    Wann die neue GA jetzt erscheint bleibt spannend.
    Auf der Internetseite steht Mai 2024 und in der Ankündigung sowie einem Vorschauvideo (gestern gepostet) auf Instagram steht März 2024^^

  5. #1305
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Und ich hatte immer noch gehofft, der Band käme im Januar mit Tanguy Arm in Arm.
    Art is a naked dream for consciousness.

    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  6. #1306
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Ich wollte noch kurz was zu Seeßlens LL-Buch schreiben, das ich vor und zwischen den Feiertagen gelesen habe. Viele für Fans neue Infos finden sich darin tatsächlich nicht, wenn man schon die Morris-Reddition und/oder die Dossiers in der neuen GA gelesen hat. Es gibt auch einige Fehler. So meint Seeßlen aus irgendeinem Grund, Bob de Groot habe die Blauen Boys geschrieben, kurz darauf schreibt er, Cauvin und Lambil seien deren Schöpfer, was ja auch nur zur Hälfte stimmt. Manchmal fehlte wohl auch ein Lektor mit genügend Zeit, weil sich einzelne Aussagen innerhalb eines Abschnitts doppeln.

    Leider ist es auch viel reine Aufzählung und Faktenhuberei, so besteht ein Großteil des Buchs aus Inhaltsangaben und Filmbezügen zu (fast) jedem einzelnen Album inklusive der Spin-Offs. Das finde ich bei einer Serie, die inzwischen an die 100 Bände umfasst, nicht so spannend und etwas redundant. Hier hätte mir eine Beschränkung auf die wichtigsten und Highlight-Alben gereicht. Dazu gibt es am Anfang sehr lange Abhandlungen über den "Wilden" Westen in der Realität, die Geschichte des Westernfilms und -comics, was auch wenig Neues liefert. Richtig interessant wird es immer, wenn Seeßlen mal ins Analytische kommt, was aber leider nur in einigen kurzen Kapiteln passiert, wenn es z.B. um Zeichen und Bezeichnetes in Morris' Comics geht (auch wenn das einigen hier wieder zu verquast sein dürfte). Für ein Seeßlen-Buch ist dieses erstaunlich untheoretisch und stattdessen eher nerdig. Da hätte ich bei dem Autor und dem Verlag mehr erwartet. Kann man also lesen, muss man aber auch als LL-Fan nicht zwingend.

  7. #1307
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Danke für die Einschätzung. Auch wenn Dein Fazit lautet 'kann man, aber muss man nicht', ist da doch das ein- oder andere bei, was es für mich interessant erscheinen lässt.
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  8. #1308
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    In "Billy the Kid" gibt es eine Jahresangabe, wo die Geburt auf 1895 datiert wird und da fiel mir ein, wie wenig Gedanken ich mir über solche Dinge mache, historisch-faktische, obwohl ich mir doch über künstlerische Aspekte mehr Gedanken mache, als manchen... ach, das lass ich jetzt unausgesprochen. Jedenfalls stelle ich doch fest, dass ich Lucky Luke insgesamt früher eingeschätzt hätte. Weil ich auch bestimmte historische Ereignisse früher eingeordnet hätte. Der Oklahoma Land Rush war erst 1889? Huch! Da haben die ihren Bürgerkrieg schon hinter sich, obwohl man da noch Landnahme vor sich hatte? Vom Genozid mal gar nicht zu reden? Irgendwie verrückt, denn um 1905 herum sieht die Welt ja schon ganz anders aus. War euch das immer klar, dass Lucky Luke an der Schwelle des 20. Jahrhunderts spielt?
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    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  9. #1309
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Ich sag mal LL spielt wie fast alle Western in einem mythischen Westen, in einem Fantasie-Westen, nicht im realen Westen, und spielt damit immer irgendwo zwischen 1865 (dem Ende des Bürgerkrieges) und dem Ende des 19. Jahrhunderts.

    Und das Datum für die Geburt von BtK mit 1895 kann nur ein Irrtum bzw ein Druckfehler sein, denn da war der reale Billy längst begraben. Tatsächlich wurde Billy 1859 geboren, und aha, da haben wir ihn ja schon, den bösen Zahlendreher ..

  10. #1310
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ah! Super! Danke, @Grubert!

    Und ja genau, diese mythische Westernzeit ist es auch, die in meinem Kopf herumwogt. Deswegen war ich über die Jahresangabe eh verdutzt. Hatte nie LL mit Jahreszahlen assoziiert. Und bekanntlich sollte ja auch Blueberry immer 100 Jahre vor dem Entstehungszeitraum spielen, was ja auch schon andeutet, wie ernsthaft historisch hier vorgegangen wurde.
    Geändert von Jovis (24.01.2024 um 11:16 Uhr)
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    [QUOTE=Largo Beutlin;5890050]Im Gegensatz zu dir fördere ich das Comicwesen durch den Ankauf vieler Neuerscheinungen.[/QUOTE]

  11. #1311
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Es gibt allerdings gar nicht so wenige Western, bei denen tatsächlich ein Handlungsjahr angegeben ist. Der Kernzeitraum des Genres ist natürlich die Ära von 1865-1900, die bestimmt wird durch den Mythos der "doppelten Grenze": der geographischen (zwischen wildem und besiedeltem Land) und der zeitlichen (zwischen anarchischer Vergangenheit und zivilisierter Zukunft). Das erweiterte Handlungsuniversum des Genres reicht dann, würde ich sagen, von 1757 ("Der letzte Mohikaner") bis zur mexikanischen Revolution der 1910er Jahre ("The Wild Bunch", "Todesmelodie"), wobei ich Lederstrumpf-Filme mit wem auch immer (Barker/Lange/Day-Lewis) großzügigerweise stets dem Genre zurechne.

  12. #1312
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    In "Billy the Kid" gibt es eine Jahresangabe, wo die Geburt auf 1895 datiert wird und da fiel mir ein, wie wenig Gedanken ich mir über solche Dinge mache, (...)
    Is bei Lucky Luke auch besser so: Der hat ja oft mit historischen Realitäten zu tun (Pony-Express, Roy Bean, Eisenbahnbau, die echten Daltons, Billy the Kid, Sarah Bernhard, Jesse James, Goldrausch, Pony-Express, Daily Star, Pinkerton,...), die zT sehr weit auseinander liegen - obwohl Luke immer gleich alt zu sein scheint.

    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    (...) War euch das immer klar, dass Lucky Luke an der Schwelle des 20. Jahrhunderts spielt?
    Tut er nicht. Nur manchmal. Aber mindestens genauso oft viel früher. Siehe oben.

    Zwei Beispiele: Luke reitete für den Pony-Express. Dieser war nur relativ kurz aktiv: 1860/61. In einem meiner liebsten Lukes aus der Nach-Goscinny-Zeit, Der einarmige Bandit, begleitet er die Brüder Caille und ihren titelgebenden Automaten. Dieser wurde 1889 gebaut. Das ist also schon mal ne auf die Schnelle recherchierte Spanne von knapp 30 Jahren. In denen der lonesome Cowboy keinen Tag gealtert ist.

    Ganz wild wird es, wenn man die Luke-Bände in ihrer Entstehungschronologie betrachtet: Dann gibt es ein ordentliches Hin- und Hergespringe von frühen zu späten historischen 'Eckpfeilern'.

    Und ja: Bei Blueberry darf man auch nicht wirklich einen (historischen) Reality-Check machen...
    Geändert von ZAQ (26.01.2024 um 20:17 Uhr)
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  13. #1313
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    MIr gefällt @Grubert's Formulierung des "mythischen Western", in dem historische Zeit eigentlich keine Rolle spielt und die Jahre irgendwie alle parallel da sind. Ich glaube, diese Bezeichnung merke ich mir mal.
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  14. #1314
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Und ja: Bei Blueberry darf man auch nicht wirklich einen (historischen) Reality-Check machen...
    Gibt es da wirklich eine so große Abweichung vom historischen Geschehen? Das ganze Epos ist doch ganz gut in einen authentischen historischen Background eingebettet. Sklavische Faktentreue bei Ereignissen oder Jahreszahlen kann man von keinem Erzähler verlangen.
    Geändert von BobCramer (25.01.2024 um 08:24 Uhr)

  15. #1315
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    ZAQ: "Ganz wild wird es, wenn man die Luke-Bände in ihrer Entstehungschronologie betrachtet: Dann gibt es ein ordentliches Hin- und Hergespringe von frühen zu späten historischen 'Eckpfeilern'."

    Da empfehle ich die LL-Geschichte auf Seite 27 in Spirou No. 4103. Da wird, neben der Langlebigkeit von Jolly, genau erklärt, warum LL immer "ungefähr" 30 Jahre alt ist.

  16. #1316
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    Zitat Zitat von MingliFoo Beitrag anzeigen
    (...) Seite 27 in Spirou No. 4103. (...)
    Die Angabe dürfte hier kaum jemanden helfen, da die Zahl der Spirou-Abonennten hier im Forum, wie Loriot sagen würde, "übersichtlich" sein dürfte. Ich jedenfalls hab die fragliche Ausgabe nicht...
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  17. #1317
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Gibt es da wirklich eine so große Abweichung vom historischen Geschehen? (...)
    Ja. Und nicht nur da. In einem frühen Band wird ein Telegram gezeigt, mit Datumsangaben und Angaben dazu, wieviele Tagesritte ein Reiter zur Telegrafen-Station und zurück braucht. Wenn man diese Angaben mit den erzählten Geschehnissen abgleicht, kommt man auch schnell zu Unstimmigkeiten. Auch die Jugendabenteuer aus Pocket Pilote sind mit den Jugendabenteuern, die von Wilson und Blanc-Dumont gezeichnet wurden, nicht wirklich in historisch/chronologischen Einklang zu bringen.
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  18. #1318
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Ja. Und nicht nur da. In einem frühen Band wird ein Telegram gezeigt, mit Datumsangaben und Angaben dazu, wieviele Tagesritte ein Reiter zur Telegrafen-Station und zurück braucht. Wenn man diese Angaben mit den erzählten Geschehnissen abgleicht, kommt man auch schnell zu Unstimmigkeiten.
    Aber genau das sind doch nur Kleinigkeiten im zeitlichen Ablauf, Details, die letzten Endes nicht ins Gewicht fallen. Ich glaube, wenn man bei fiktionalen Werken auf dieser Ebene nach Unstimmigkeiten sucht, wird man fast immer fündig werden. Wenn man zum Beispiel nach dieser Methode anfängt, historische Filme auf ihre Authentizität hin abzuklopfen, ist nahezu jeder kritikwürdig. Als William Wyler "Ben Hur" inszenierte, hat er eine Spezialistin für römische Kleidung konsultiert und gefragt, was man bei den Filmkostümen eventuell noch ändern müsste. Die Dame meinte: "Alles". Ob der Film dann beser geworden wäre? Ich wage es zu bezweifeln.

    Bei "Blueberry" erhält man einen ganz guten Überblick über das Zeitgeschehen der 1860er und 1870er Jahre in den USA. Als Leser erwarte ich gar nicht, dass mit dokumentarischer Genauigkeit vorgegangen wird oder dass Geschichtswissenschaftler das Werk absegnen könnten.

  19. #1319
    Mitglied Avatar von Grubert
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen

    Bei "Blueberry" erhält man einen ganz guten Überblick über das Zeitgeschehen der 1860er und 1870er Jahre in den USA. Als Leser erwarte ich gar nicht, dass mit dokumentarischer Genauigkeit vorgegangen wird oder dass Geschichtswissenschaftler das Werk absegnen könnten.
    Ich denke eher das Gegenteil.
    Blueberry spielt insgesamt eher in dem von mir so genannten Fantasie-Westen, dem Bonanza Westen, mit dem historischen Westen hat er wenig gemein. Blueberry basiert, wie fast jeder Western in Film, Buch und Comic, mehr auf anderen Western als auf dem "wirklichen" Westen, auch oder sogar gerade da wo er historische Figuren auftreten lässt. Auch was die Kostüme betrifft, die sehen aus wie in anderen Western, auf historischen Fotos sieht das alles doch beträchtlich anders aus.

    Die ganze Darstellung der Indianerkriege ist eine massive Verharmlosung, die dem von beiden Seiten mit äußerster Grausamkeit geführten Konflikten kaum gerecht werden kann. Und genau das muß Blueberry auch nicht, also den historischen Westen abbilden, das würde den Rahmen der Serie auch komplett sprengen. Und wäre in einem Jugendmagazin wie Pilote damals auch gar nicht möglich gewesen.

    Der Mr. Blueberry Zyklus z.B. benutzt ja sehr, sehr viele historische Charaktere und Ereignisse, nur ist das fast alles frei erfunden. Da reicht der einfachste Faktencheck um zu sehen, daß dort Sachen vermengt werden die nicht zusammen gehören, und ich mich bei einigen dieser Veränderungen auch fragte: warum eigentlich?

  20. #1320
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    naja, es sollte nur ein Scherz über die mehr oder weniger ernsthaften Versuche sein, Comics und dann noch Funnies auf ihre historische Korrektheit abzuklopfen.

    Das Spirou-Heft 4103 ist gefüllt mit Comics diverser Autoren zu LLs 70. Geburtstag. In der besagten Geschichte besucht "Onkel Paul" LL auf seiner "Ranch im glücklichen Tal" wo der sich zwischen seinen Abenteuern ausruht und will von ihm das Geheimnis seiner Langlebigkeit erfahren. "Ist es ein Bild an der Wand, so ähnlich wie bei Dorian Gray?" Antwort: Oh, naja .. ich denke ... die Krümmung des Raumes ... Die Raumzeit, nicht wahr ...es ist dank der Kurve ...ja, ich glaube, daran liegt es ...

    Ich liebe diese schrägen Kurzgeschichten... und habe inzwischen weit über 100 Stück davon zusammengesucht. Du hast es glaube ich schon mal irgendwo geschrieben: Kurzgeschichten in Sammelbänden dürfen nicht am Stück gelesen werden, sonst geht die Wirkung verloren.
    Geändert von MingliFoo (25.01.2024 um 12:36 Uhr)

  21. #1321
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von Grubert Beitrag anzeigen
    Ich denke eher das Gegenteil.
    Blueberry spielt insgesamt eher in dem von mir so genannten Fantasie-Westen, dem Bonanza Westen, mit dem historischen Westen hat er wenig gemein. Blueberry basiert, wie fast jeder Western in Film, Buch und Comic, mehr auf anderen Western als auf dem "wirklichen" Westen, auch oder sogar gerade da wo er historische Figuren auftreten lässt. Auch was die Kostüme betrifft, die sehen aus wie in anderen Western, auf historischen Fotos sieht das alles doch beträchtlich anders aus.

    Die ganze Darstellung der Indianerkriege ist eine massive Verharmlosung, die dem von beiden Seiten mit äußerster Grausamkeit geführten Konflikten kaum gerecht werden kann. Und genau das muß Blueberry auch nicht, also den historischen Westen abbilden, das würde den Rahmen der Serie auch komplett sprengen. Und wäre in einem Jugendmagazin wie Pilote damals auch gar nicht möglich gewesen.

    Der Mr. Blueberry Zyklus z.B. benutzt ja sehr, sehr viele historische Charaktere und Ereignisse, nur ist das fast alles frei erfunden. Da reicht der einfachste Faktencheck um zu sehen, daß dort Sachen vermengt werden die nicht zusammen gehören, und ich mich bei einigen dieser Veränderungen auch fragte: warum eigentlich?
    Aber das ist ja der Punkt: Ich habe überhaupt nicht den Anspruch, von einem fiktionalen Werk wie "Blueberry" mit dokumentarischer Genauigkeit über historische Hintergründe informiert zu werden. Aber das Epos macht eben neugierig auf die historischen Hintergründe, vor denen es sich abspielt: Bürgerkrieg, Indianerkriege, Eisenbahnbau, Tombstone, Geronimo... sollte ich mich wirklich erntshaft für diese Themen interessieren, muss ich eben zu dokumentarischen Werken greifen.

    Gerade an "Blueberry" sieht man ja, wie sich der erzählerische Blick auf historische Gegebenheiten abhängig vom Zeitgeist nach und nach verändert. Von einem Kavallerie-Western im John-Ford-Stil hat sich die Serie so weit verändert, dass der Protagonist die Seiten wechselt und selbst zum Indianer wird. Zum letzten mal in normale militärische Kommandostrukturen eingebunden war Blueberry 1970 am Anfang von "Chihuahua Pearl", also am Ende eines Jahrzehnts, in dem Konventionen und traditionelle Institutionen fundamental in Frage gestellt wurden. Seither ist er ein Drifter, Outlaw, Indianer, Spieler. Nach Fort Navajo ist er nie wieder zurückgekehrt. Wie dem auch sei: Bei der Beurteilung zeitgeschichtlicher Gegebenheiten ist eben auch interessant, wie sich der Blick auf dieselben im Lauf der Jahre verändert. Und da hat "Blueberry", bedingt durch die sehr lange Laufzeit der Serie, einiges zu bieten.

    Und das ist das, was hochklassige Erzähler leisten können: sie bieten dir Ihren Zugang zu einem bestimmten Thema an und machen dich neugierig darauf, es weiter zu erforschen. Aber natürlich muss man immer vorsichtig und wachsam sein, denn Autoren sind eben immer auch Verkäufer - Verkäufer ihrer fiktionalen Erzählungen, einer Ware, die so produziert werden muss, dass zahlende Kunden dafür gefunden werden. Also wird sich der Autor in der Regel an den Bedürfnissen der Konsumenten orientieren und, weil er seine Miete zahlen muss, seine Erzählungen entsprechend anpassen und optimieren, auch wenn darunter die Authentizität leidet. Naja, das ist ein weites Feld...
    Geändert von BobCramer (25.01.2024 um 20:32 Uhr)

  22. #1322
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    Zitat Zitat von ZAQ Beitrag anzeigen
    Der einarmige Bandit, begleitet er die Brüder Caille und ihren titelgebenden Automaten. Dieser wurde 1889 gebaut. Das ist also schon mal ne auf die Schnelle recherchierte Spanne von knapp 30 Tagen. In denen der lonesome Cowboy keinen Tag gealtert ist.
    30 Tage sieht man den wenigsten Menschen an, wenn sie nicht gerade einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben.
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  23. #1323
    Mitglied Avatar von Tango
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    Aber das ist ja der Punkt: Ich habe überhaupt nicht den Anspruch, von einem fiktionalen Werk wie "Blueberry" mit dokumentarischer Genauigkeit über historische Hintergründe informiert zu werden. Aber das Epos macht eben neugierig auf die historischen Hintergründe, vor denen es sich abspielt: Bürgerkrieg, Indianerkriege, Eisenbahnbau, Tombstone, Geronimo... sollte ich mich wirklich erntshaft für diese Themen interessieren, muss ich eben zu dokumentarischen Werken greifen.
    Und ich finde, genau da haben die Blueberry Chroniken von Ehapa die Lücke wunderbar gefüllt mit den Dokumentarteilen, um zu zeigen, wieweit die Inhalte tatsächlich historisch belegt sind, und wo nicht. Das ist zwar alles nicht erschöpfend, aber für den Anfang absolut ausreichend und gleichzeitig super spannend. Ist vermutlich in der neuen Collection genauso, die kenne ich aber nicht.

  24. #1324
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Nein, die neue Kollektion ist eher mein Ding, lässt historische Bezüge weitestgehend außen vor und beschäftigt sich mit den künstlerischen Bezügen zu den Comics. Ich war nicht so glücklich mit den Chroniken. Am Schlimmsten war der ellenlange Bericht über das historische Vorbild von Sam Bass und dem abschließenden Eingeständnis, dass das eben doch NICHT Vorbild für Sam Bass war. Da wusste ich sofort, worauf ich bei zukünftigen GAs achten möchte. Die Fans von GAs sind SO scharf auf redaktionelle Seiten, dass zur Not einfach irgendwas dahingeschrieben wird. Das ist Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Ich will jetzt keine Beispiele nennen, dann werde ich wieder gehauen. Aber ich könnte.
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  25. #1325
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Bei "Blueberry", "Vaillant", "Brazil", "Tanguy", "Lucky Luke", "Asterix" kann es eben nicht schaden, mindestens ZWEI Gesamtausgaben zu haben, um bloß kein Bonusmaterial zu verpassen, das relevant ist - oder dass man irgendwann, vielleicht aber auch nicht, als relevant empfinden könnte! Die Wissenschaft hat festgestellt, dass die Anzahl möglicher Gesamtausgaben pro Serie gegen unendlich geht, weshalb nationale und internationale Experten den präventiven Erwerb von mindestens 100 Billy-Regalmetern empfehlen!

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