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Thema: Beste Nebenfigur

  1. #51
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Die Backcover-Abstimmung geht in die Verlängerung bis Ostersonntag, daher vorab noch eine kleine Figuren-Fragerunde:


    Wer hat hoch hinaus gewollt: Tonio Turbo vs. Teutobold?

    Wer bezaubert im deutschen Kleide: Zenzi* vs. Adelaide?
    (*Zenzi bräuchte für die Abstimmung eine Wild Card, da sie weder auf VS noch RS auftaucht)

    Wem läuft die Truppe schneller davon: General Quasi vs. Major Pinkerton?


    Das alles und noch mehr demnächst (vielleicht sogar noch im Holozän) in unserer Umfrage zur beliebtesten Nebenfigur der Mosaikgeschichte! (1955-1975)



  2. #52
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen

    Wer bezaubert im deutschen Kleide: Zenzi* vs. Adelaide?
    (*Zenzi bräuchte für die Abstimmung eine Wild Card, da sie weder auf VS noch RS auftaucht)

    Wem läuft die Truppe schneller davon: General Quasi vs. Major Pinkerton?



    Nun ja, die beiden Damen sind modemäßig ihrer Zeit immer ein Stück voraus. Wobei Adelaide eher "burgundisch" trägt, oder?

    Und eigentlich läuft eher Pinkerton seiner Truppe davon (wenn auch nicht besonders schnell) als umgekehrt.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  3. #53
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    Und eigentlich läuft eher Pinkerton seiner Truppe davon (wenn auch nicht besonders schnell) als umgekehrt.
    Ja, Pinkerton hat die Kurve noch gekriegt. Statt wie General Quasi als Witzfigur in der Arena zu enden, hat er den Dienst quittiert und ein neues Leben angefangen. Aber wie vielen Führungskräften (auch außerhalb der Armee) gelingt das? Egal, ob man auf die Spitzenpolitik, die Fussball-Nationalmannschaft oder vielleicht sogar auf das Mosaikatelier von HH schaut, die Truppe bricht weg und die Führungskraft merkt es zu spät bzw. kann nicht mehr gegensteuern. Und ein guter Nachfolger wurde meistens auch nicht rechtzeitig aufgebaut. Das ,,Quasi''-Prinzip...

  4. #54
    Mitglied Avatar von Nante
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    Ja, damals wie heute. Wobei "Quasi" wahrscheinlich vom ersten Tag der falsche Mann in einer hoffnungslosen Truppe war.

    Andererseits hat Pinkerton den Abschied vielleicht etwas zu früh genommen. Der Bürgerkrieg hat ja nicht nur einem im ersten Anlauf gescheiterten Offizier eine zweite atemberaubende Karriere eröffnet. (Manchmal dann auch noch eine dritte als Politiker.)
    Da haben selbst gravierende Fehlentscheidungen (gegen den seine eigenen Peanuts waren) nicht viel Schaden anrichten können. (Natürlich für die Karriere, nicht für die toten Untergebenen!)
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  5. #55
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    ...Andererseits hat Pinkerton den Abschied vielleicht etwas zu früh genommen....
    Ich denke, er hat es genau richtig gemacht. Bei seinem Pech in der Army hätte der Krieg wohl für ihn kein gutes Ende genommen. Smoky's Recherchen zufolge (,,The story of the Digedags, 7 years later'') hat er ja mit Waffen-Werkzeug-und Pferdehandel ein kleines Vermögen angehäuft, die Villa von Mr. Sprinkle in NY gekauft und es sich gut gehen lassen.

    Ob General Quasi schon immer unfähig war, nun irgendwie muss er ja General geworden sein. Vielleicht war die ,,Fremdenlegion'' nicht sein Metier. Wie sagte viele Jahrhunderte später (2010) unsere Kanzlerin ,,Multi-Kulti ist gescheitert, absolut gescheitert''. Im Mosaik dagegen war nicht Multi-Kulti gescheitert, sondern der General, der es nicht geschafft hat, die Leute auf eine gemeinsame Linie zu bringen.

  6. #56
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Weil es mir einfach Spaß macht, hier mal wieder ein paar Figuren-Paarungen:

    Geld und Macht sind Beider Hobby: Jerry Goldner vs. Mr. Lobby?

    Wessen Beiname ist wahrhaftig groß: Katharina vs. Andronikos?

    Wen versetzt Gold-Raub mehr in Wut: Sultan Selim vs. Sultan Mahmud?

  7. #57
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Weil es mir einfach Spaß macht, hier mal wieder ein paar Figuren-Paarungen:

    Geld und Macht sind Beider Hobby: Jerry Goldner vs. Mr. Lobby?

    Wessen Beiname ist wahrhaftig groß: Katharina vs. Andronikos?

    Wen versetzt Gold-Raub mehr in Wut: Sultan Selim vs. Sultan Mahmud?

    Lobby und Goldner sind eigentlich keine Gegenüberstellung sondern die perfekte Symbiose: Der eine hält die hand auf, der andere füllt sie.

    Katharina natürlich (muß ich ja schon als "Anhalter" sagen) > hatte der reale "Andi" eigentlich einen Beinamen?

    Bei der letzten Paarung würde ich Gleichstand sagen.
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    (angeblich) Anton Tschechow

  8. #58
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    ... hatte der reale "Andi" eigentlich einen Beinamen? ...
    dazu fällt mir nur ein schlichtes "II." ein
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  9. #59
    Mitglied Avatar von komnenos
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    @ Nante:
    Lobby und Goldner sind für mich schon sehr verschieden. Sie haben ähnliche Ziele, aber während Lobby wie der Wolf im Schafspelz agiert und nicht unbedingt in der ersten Reihe stehen muss, ist Goldner doch eher wenig diplomatisch und betreibt klar die Politik des Stärkeren.

    Andronikos hatte meines Wissens keinen Beinamen, man könnte aber das Zitat des Chors der Schmeichler heranziehen: ,,Licht, das immer leuchtet''.

    Bei der letzten Gegenüberstellung kommt in meinen Augen Sultan Selim deutlich weniger differenziert daher, er ist einfach nur der Böse. Sultan Mahmud hat dagegen auch gute Momente und man kann mit ihm verhandeln. Als Bettler verkleidet wird er ausgepeitscht und gibt den Digedags sein letztes Goldstück, eine Szene, die mir im Gedächtnis verhaftet bleibt.

  10. #60
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    dazu fällt mir nur ein schlichtes "II." ein
    Demnächst wahrscheinlich "2."

    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    @ Nante:
    gibt den Digedags sein letztes Goldstück, eine Szene, die mir im Gedächtnis verhaftet bleibt.
    Ihm wahrscheinlich auch mit der mentalen Notiz "Mach so etwas NIE wieder!"
    Aber natürlich ist Selim ja auch nur ein Phantasie-Despot, während Mahmud ja eine reale historische Figur als Vorbild hat, die auch schon in der marxistischen Geschichtsschreibung eher besser weg kam. ( Z.B. die Geschichte der Türkei aus dem DVdW)

    Bei Goldner und Lobby ist meiner Meinung nach nicht der Charakter sondern die Funktion das Entscheidende. Goldners Motto ist (zurecht) "Wer zahlt, bestimmt die Musik." (Weswegen ihn wohl die unbestellte Musik so ärgert.) Lobby ist dagegen für ihn (und vielleicht sogar in dessen eigener Einschätzung) nur ein besserer Quibble.
    (Wobei meiner Meinung nach bei der Konstruktion dieser Figur sowieso die Logik von den Autoren ganz gewaltig verbogen wurde. Denn warum sollte eine in den letzten letzten Zügen liegende Buchanan-Administration noch Verhandlungen zugunsten abolitionistischer Bestrebungen aufnehmen? Und für ein Mitglied der Lincoln-Administration ist er ein wenig früh dran.)
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    (angeblich) Anton Tschechow

  11. #61
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    Bei Goldner und Lobby ist meiner Meinung nach nicht der Charakter sondern die Funktion das Entscheidende.
    Wenn ich die Beiden gegenüberstelle, dann aufgrund ihres unterschiedlichen Charakters, die Funktion ist für mich eher sekundär. Hardliner wie Goldner sterben langsam aus, Trump ist wohl aus ähnlichem Holz. Lobby's dagegen gibt es wie Sand am Meer, eigentlich der typische CSU-Amigo. Bei solchen Figuren ist es eigentlich egal, zu welcher Administration sie historisch gehören, sie sind irgendiwie zeitlos.

  12. #62
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    ....Hardliner wie Goldner sterben langsam aus, Trump ist wohl aus ähnlichem Holz....
    Für sowas wie Trump kenne ich kein vergleichbares "Holz" im MvHH. So viel Phantasie hatte weder Hannes Hegen noch Lothar Dräger ...
    Es grüsst
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  13. #63
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Für sowas wie Trump kenne ich kein vergleichbares "Holz" im MvHH. So viel Phantasie hatte weder Hannes Hegen noch Lothar Dräger ...

    Beide sind reich, und nutzen ihre wirtschaftliche Kraft, um politisch Einfluss auszuüben. Goldner kandidiert als Gouverneur, Trump als Präsident.
    Goldner hat seine Revolverhelden, Trump bringt immer wieder die Proud Boys ins Spiel.

    Dazu noch ein paar Mosapedia-Zitate:
    ,,Goldner hat jedoch ein äußerst jähzorniges Temperament und greift ohne Skrupel zu schmutzigen Mitteln und Gewalt, um seine Ziele durchzusetzen''

    ,,Er kann sowohl einzelne Bürger finanziell unter Druck setzen als auch durch seine Geschäftspartner und engen Vertrauten, die allesamt Fabrikbesitzer, Eisenbahnspekulanten und Viehbarone sind, die Wirtschaft der Stadt kontrollieren''

    Ich sehe da schon Parallelen in der Anlage der Figur. Natürlich ist die Reichweite eines Präsidenten der USA im 21. Jahrhundert größer als die eines Gouverneurs der USA im 19. Jahrhundert, in dem die USA noch keine Weltmacht waren. Und die mediale Berichterstattung und Einflussnahme hatte wohl auch noch nicht im Ansatz das heutige Ausmaß.

    Ich denke, dass Jemand wie Hegen, der die Nazizeit überlebt hatte, nicht mehr viel Phantasie brauchte, um sich menschliche Abgründe vorzustellen. Die Phantasie brauchten er bzw. LD eher, um sie von der großen Weltbühne auf eine kleine lokale Geschichte im Mittleren Westen zu projizieren. Neudeutsch würde man das wohl als downsizing bezeichnen.

  14. #64
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    ...

    Ihm wahrscheinlich auch mit der mentalen Notiz "Mach so etwas NIE wieder!"
    Aber natürlich ist Selim ja auch nur ein Phantasie-Despot, während Mahmud ja eine reale historische Figur als Vorbild hat, die auch schon in der marxistischen Geschichtsschreibung eher besser weg kam. ( Z.B. die Geschichte der Türkei aus dem DVdW)

    ...
    Da ist der DIGEDON aber anderer Meinung: Ob der Bursche nun Selim oder Ali genannt wurde, rein reiseroutentechnisch müsste er in Masqat residiert haben (Als Handlungszeit der Nr. 1 wurde umfänglichst das Jahr 1616 recherchiert, siehe dazu die Artikel zu den prä-römischen Abenteuern der Digedags im D5,5).

    Die masqatischen Herrscher des 17. Jhdts. waren indes nicht ganz so reich wie Mahmud II, welcher 1835 Osmanien regierte. Daher 0 : 1!

  15. #65
    Mitglied Avatar von Nante
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    Ich möchten den von mir hochgeschätzten Autoren des DIGEDON ja nicht auf die Füße treten, aber ich würde Selim/Ali eher in 1001 Nacht oder der Abenteuerliteratur des 19./Frühen 20 Jh. als in irgendeiner historisch wie geografisch realen Zone verorten.

    Ob Mahmud wirklich der Sieger wäre, möchte ich auch bezweifeln. Er hatte während seiner gesamten Herrschaft mit riesigen Problemen zu kämpfen, erlitt meistens schwere Rückschläge (Als letztes die Niederlage von Nizip gegen den auch im Mosaik genannten Muhammad Ali.), im Vergleich zu denen die Streiche der Digedags wohl nur Peanuts waren.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  16. #66
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    @komnenos, gemessen an deinen Argumenten muss ich dir natürlich zustimmen. Ich meine nur - eine derartiges intellektuelles Vakuum bei einem Präsidenten war seinerzeit kaum vorstellbar. Wäre es das gewesen, würde ein entsprechender Protagonist im Mosaik noch ganz anders dargestellt worden sein.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  17. #67
    Mitglied Avatar von komnenos
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    @Uhrviech:
    Manchmal hat man einen Entscheider ohne Hirn und manchmal ein Hirn ohne Entscheidungsfähigkeit. Wenn der Entscheider wenigstens die richtigen Instinkte oder gute Berater hat, ist das immer noch die bessere Alternative. Ob das bei Trump der Fall war, müssen wir nicht mehr diskutieren.
    Aber zumindest hat er etwas geschafft, was Goldner nicht gelungen ist, er wurde gewählt. Und hier beginnt die idealisierte Sicht des Mosaiks zuzuschlagen. Ein gewitzter Tüftler und drei Kobolde, die mit einer spontanen Werbeaktion einen Wahlkampf entscheiden in einem nahezu ausschließlich durch Wirtschaftsinteressen regierten Land, das war illusionäres Wunschdenken. Damit hätte man im realen Leben wohl nicht mal Hegen selbst hinter dem Ofen hervor bekommen...
    Geändert von komnenos (07.04.2021 um 17:52 Uhr)

  18. #68
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    Ich möchten den von mir hochgeschätzten Autoren des DIGEDON ja nicht auf die Füße treten, aber ich würde Selim/Ali eher in 1001 Nacht oder der Abenteuerliteratur des 19./Frühen 20 Jh. als in irgendeiner historisch wie geografisch realen Zone verorten.
    Natürlich spielen die ersten Abenteuer der Dixe in einem aus klischeebeladenen Versatzstücken zusammengezimmerten Pseudo-Orient, keine Frage. Daher war die Frage nach dem Realitätsgehalt des gezeigten ersten Fantasieherrschers auch eher eine lustige Schnitzeljegd als ein historischer Vortrag. Wenn man sich aber auf eine spekulative Reiseroute Orient-Südsee einließ, fiel das oft genannte Basra ebenso wie Konstantinopel aus logistischen Gründen raus.

    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    Ob Mahmud wirklich der Sieger wäre, möchte ich auch bezweifeln. Er hatte während seiner gesamten Herrschaft mit riesigen Problemen zu kämpfen, erlitt meistens schwere Rückschläge (Als letztes die Niederlage von Nizip gegen den auch im Mosaik genannten Muhammad Ali.), im Vergleich zu denen die Streiche der Digedags wohl nur Peanuts waren.
    Trotz aller geldvernichtender militärischer Niederlagen: Allein an potenziell steuerzahlendem Staatsvolk sowie an Immobilienwert im eigenen Herrschaftsbereich dürfte der Osmane dem Masqatiner überlegen gewesen sein.

  19. #69
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
    ...Daher war die Frage nach dem Realitätsgehalt des gezeigten ersten Fantasieherrschers auch eher eine lustige Schnitzeljegd als ein historischer Vortrag.
    Damit hast Du natürlich recht. Das war gestern von mir auch nicht ernst gemeint, zumal ich den Artikel leider noch nicht gelesen habe.
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  20. #70
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von pteroman Beitrag anzeigen
    Trotz aller geldvernichtender militärischer Niederlagen: Allein an potenziell steuerzahlendem Staatsvolk sowie an Immobilienwert im eigenen Herrschaftsbereich dürfte der Osmane dem Masqatiner überlegen gewesen sein.
    Hier bleibe ich allerdings stur.

    Einmal ging es bei der Frage von Komnenos ja nicht darum, wer reicher sondern wer geldgieriger war. Und da plädiere ich weiter für ein Unentschieden.

    Und wenn man davon ausgeht, wieviel Geld Selim/Ali und Mahmud (wie auch ihren historischen Vorbildern) nur für ihr eigenes Amüsement zur Verfügung stand, muß ersterer gar nicht unbedingt schlechter dagestanden haben.
    (Die zitierte hohe dreistellige Zahl von Zimmern im Palast dürfte (( ähnlich wie die meisten Zimmer und Suiten in Versailles*)) ja nicht dem Herrscher sondern vor allem dem Personal zur Verfügung gestanden und für den nur ein Kostenfaktor gewesen sein. Ähnlich auch bei anderen Posten. Da kann weniger oft mehr sein.)

    *Und nach einem Buch über die "logistische Rückseite" von Versailles, was ich mal gelesen habe, war die fortlaufende "Verlotterung" im Palast des Mosaik-Mahmuds wohl eher die Regel als die Ausnahme.
    Geändert von Nante (08.04.2021 um 07:50 Uhr)
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  21. #71
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Also von einer orientalischen Phantasiewelt in Heft 1 bin ich selbst nie ausgegangen, auch wenn ich diese Sichtweise nachvollziehen kann.
    Zu deutlich sind die Parallelen zur Orientserie und die ist nun mal in Konstantinopel angesiedelt. Auch gehe ich davon aus, dass man den Sultan nun mal dort verortet hat und nicht in irgendwelchen Sultanaten, die man erst mit vertieften historischen und geographischen Kenntnissen findet.
    Das Schiff, welches die Digedags aufnimmt, ist nach Westen ausgerichtet, der untergehenden Sonne entgegen. Wie die Digedags von Konstantinopel in die Südsee gelangen ist genauso misteriös wie der Rückweg aus der Südsee ins Mittelmeer nach Rom. Das ist dann wirklich der Phantasie überlassen.
    Warum sollte Konstantinopel nicht ebenso ein rund alle hundert Hefte wiederkehrendes Motiv sein wie die Befreiung einer Insel (Hefte 24,124,223) oder das Wiederauftreten von Digedag ausgerechnet in Heft 100?
    Die Mosapedia gibt den Zeitraum der ersten Orientabenteuer mit 1790-1800 an (und die Mosapedia kann nicht irren!), also wäre der Sultan Selim III und damit ein Cousin 1. Grades von Mahmud II. Man kann dann von ähnlichen Lebensverhältnissen ausgehen.
    Es beantwortet aber eben nicht die Frage, wen von Beiden der Goldraub mehr in Wut versetzt? In meinen Augen hat hier Selim immer noch die Nase vorn, verfolgt er doch die Räuber mit Waffengewalt und hätte sie sogar gern noch im Hafenbecken versenkt.

  22. #72
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    Okay, es ging nicht um den reicheren Sultan, hast recht. Eigentlich auch nicht um den geldgierigeren, sondern um den cholerischeren (zumindest beim Anlass des Raubes des eigenen Goldes). Und beide Attribute lassen sich wohl nur schwer eruieren.

    Über die Herrscher von Masqat habe ich auch schon damals bei meinen Recherchen für den Digedon nicht wirklich viel im Netzt gefunden. Kennt jemand ein Buch, wo dieses Gebiet mit abgehandelt wird?

  23. #73
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    ...
    Die Mosapedia gibt den Zeitraum der ersten Orientabenteuer mit 1790-1800 an (und die Mosapedia kann nicht irren!), also wäre der Sultan Selim III und damit ein Cousin 1. Grades von Mahmud II. Man kann dann von ähnlichen Lebensverhältnissen ausgehen.
    ...
    Und genau diesen Zeitraum bestreite ich ja in meinem genannten Artikel (zieht ihn euch einfach mal rein). Die Angabe kam wohl damals von Sven-Roger und er stellte lediglich auf die in den ersten Heften gezeigten Schiffsformen ab. Seine Schnellrecherche habe ich mir erlaubt zu erweiteren und weitere Aspekte zur Definition des Zeitgeschehens heranzuziehen. Ist natürlich spekulativ, weil etliche gezeigte Artefakte Anachronismen sind, welche ich dann einfach nach Relevanz sortiert habe.

  24. #74
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    Also wenn wir mal die Phantasiewelt ausschließen, würde ich mich dann doch eher für die Digedon-Variante entscheiden. Denn für Konstantinopel fehlt mir wirklich jeder Hinweis. (Vor allem scheint der Hafen ja auch am offenen Meer zu liegen. In Konstantinopel müßte aus irgendeiner Perspektive das asiatische Ufer zu sehen sein. Und auf offener Seee kann man überall mal nach Westen segeln.)

    Ich sehe schon, wir müssen darüber wohl eine neue Abstimmung machen.
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  25. #75
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Also ich habe den Digedon-Artikel damals mit Interesse gelesen und fand ihn bemerkenswert.
    Nur denke ich, dass man die Südseeserie nicht nach wissenschaftlichen Kriterien auswerten kann. Hegen fehlte da an vielen Stellen die Sachkenntnis und er hatte noch nicht den Anspruch, wissenschaftlich korrekt zu gestalten.
    Selbst in der Römerserie (Teutobold im Maisfeld) oder Erfinderserie (das griechisch geprägte Alexandria als altägyptische Stadt mit einem dunkelhäutigen König) gibt es da noch deutliche Fehler.
    Und Nante, Konstantinopel hat viele Ufer, es ist nicht gesagt, dass die Digedags ins Goldene Horn gehopst sind, sie können auch an der Westseite der Altstadt ins Boot gesprungen sein und das Schiff liegt ja offensichtlich ohnehin nicht im Hafen.

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